Hebrondamnitz

Hebrondamnitz
Damnica
Wappen der Gmina Damnica
Damnica (Polen)
DEC
Damnica
Damnica
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Damnica
Geographische Lage: 54° 30′ N, 17° 16′ O54.50194444444417.2702777777787Koordinaten: 54° 30′ 7″ N, 17° 16′ 13″ O
Einwohner: 1.240
Postleitzahl: 76-231
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Landesstraße 6: Danzig - Stettin, Abzweig: Mianowice
Schienenweg: Bahnstation an der PKP-Linie 202: Danzig - Stargard in Pommern
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 17 Ortsteile
Fläche: 167,81 km²
Einwohner: 6.302 ()
Verwaltung (Stand: )
Adresse: ul. Górna 1
76-231 Damnica
Tel. 0048/59/8113046
Webpräsenz: www.damnica.xt.pl/

Damnica (deutsch Hebrondamnitz, kaschubisch Damnica) ist der Name eines Dorfes und einer Landgemeinde in der polnischen Woiwodschaft Pommern im Kreis Słupsk (Stolp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Damnica liegt in einer weiten Ebene östlich von Słupsk (Stolp) zwischen der Słupia (Stolpe) und der Łupawa (Lupow) am Ufer der Charstnica (Karstnitz-Bach). Östlich des Ortes befindet sich ein großes Waldgebiet, der ehemals so genannte Hebrondamnitzer Forst. Nördlich von Damno (Dammen) kommend führt eine Nebenstraße durch den Ort, die sieben Kilometer weiter südlich bei Mianowice (Mahnwitz) auf die polnische Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) Danzig - Stettin trifft. Damnica ist Bahnstation an der PKP-Linie 202 von Danzig nach Stargard in Pommern.

Ortsname

Hebrondamnitz, früher nur Damnitz genannt, erhielt seinen Namen - zur Unterscheidung von dem 20 Kilometer weiter südlich gelegenen (Raths-)Damnitz (heute polnisch Dębnica Kaszubska) - nach dem Obristen Daniel Hepburn. Als nach der Hinrichtung der Königin Maria Stuart 1587 ihre Anhänger verfolgt wurden, floh der schottische Edelmann Alexander Hepburn nach Stargard in Pommern (Stargard Szczeciński). Sein hier geborener Sohn Daniel war im Dreißigjährigen Krieg kaiserlicher Obrist und erwarb nach der Besetzung Pommerns durch die Kaiserlichen das Gut Damnitz. Den prunkvollen Deckel seines Sarges mit der Inschrift seiner Lebensdaten fand man 1925 bei Entwässerungsarbeiten in den Wiesen bei Sageritz (Zagórzyca).

Dorf Damnica

Geschichtliches

Das Schloss Damnica (Hebrondamnitz)

Der historischen Dorfform nach ist Hebrondamnitz ein Gassendorf. 1407 wurden Pribe und Woldach Kuseke zu lüthen Damnitz genannt. 1469 belehnte Herzog Erich II. von Pommern die Brüder Klaus und Lorenz von Stojentin mit mehreren Dörfern, darunter auch Damnitz. 1485 und 1585 war es im Besitz derer von Schwave.

Im 18. Jahrhundert ging das Gut an die Familie Hainsky, deren Tochter den Landrat Friedrich Bogislav von Puttkamer heiratete. Bei dieser Familie blieb es bis in das 19. Jahrhundert hinein.

1784 wurden für Hebrondamnitz ein Vorwerk, eine Wassermühle, sechs Bauern, vier Halbbauern, drei Kossäten, eine Schmiede und ein Schulmeister gezählt, bei insgesamt 24 Feuerstellen.

1835 erwarb Oberstleutnant Heinrich Karl Philip von Damnitz das Gut. Letzte Besitzer waren Richard von Blankensee (1884), Freiherr Karl von Gamp (1910), Klara Freifrau von Gamp-Masseuren (1924) und Karl Armster-Gamp (1938).

Im Jahre 1939 waren in Hebrondamnitz 717 Einwohner in 181 Haushaltungen bei 53 Wohnhäusern registriert.

Am 8. März 1945 besetzte die Rote Armee den Ort. Danach kam er unter polnische Verwaltung, und die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Hebrondamnitz erhielt den Namen Damnica und ist heute ein Ortsteil und auch der Amtssitz der ihm benannten Gmina Damnica im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Stolp). Hier leben jetzt 1240 Menschen.

Ortsgliederung vor 1945

Bis 1945 hatte die Gemeinde Hebrondamnitz fünf Ortsteile: Chausseehaus, Damnitzhof, Hebrondamnitz, Abbau-Hebrondamnitz, Bahnhof-Hebrondamnitz, Mühle.

Amtsbezirk Hebrondamnitz

Vor 1945 bildete Hebrondamnitz einen eigenen Amtsbezirk im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Außerdem war der Ort Sitz eines Standesamtes und einer Gendarmerie. Amtsgerichtsbereich war Stolp.

Kirche

Die Bevölkerung von Hebrondamnitz war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Der Ort gehörte zum Kirchspiel Dammen (heute polnisch: Damno) im Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union.

In Hebrondamnitz wurde 1906/07 eine Kapelle für gottesdienstliche Zwecke errichtet. Letzter deutscher Geistlicher vor 1945 war Pfarrer Magnus Erdmann.

Heute gehört Damnica zur Parochie Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Im Jahre 1925 lag in Hebrondamnitz der Anteil der katholischen Bevölkerung bei 2,4%. Seit 1945 sind die Einwohner von Damnica fast ausnahmslos katholisch. Das Dorf gehört zur Parochie Zagórzyca (Sageritz) im Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin (Erzbistum Danzig) der Katholischen Kirche in Polen.

Schule

Die Hebrondamnitzer Volksschule war vor 1945 dreistufig. Im Jahre 1932 unterrichteten 2 Lehrer 134 Schulkinder in 3 Klassen. Diese Schule besuchte auch mehrere Jahre der spätere Ballistiker, Ingenieur und Hochschuldezernent Hubert Schardin (1902-1965), dessen Vater hier Lehrer war.

Gmina Damnica

Die Gmina Damnica ist eine 167,18 km² große Landgemeinde mit 6.302 Einwohnern. Sitz der Gemeindeverwaltung ist Damnica. Sie liegt im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Woiwodschaft Stolp).

Der Bahnhof von Damnica (Hebrondamnitz)

Nachbargemeinden sind: Słupsk (Gmina) (Landgemeinde Stolp), Główczyce (Glowitz), Potęgowo (Pottangow) und Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz).

Das Flüsschen Charstnica (Karstnitz-Bach) verläuft in Süd-Nord-Richtung durch die Gemeinde im Westen und mündet bei Damno (Dammen) in die Łupawa (Lupow), die ihrerseits in gleicher Richtung durch die Gemeinde im Osten fließt.

Mitten durch das Gemeindegebiet zieht sich die Bahnlinie Danzig - Stargard in Pommern, an die über die Bahnstationen Damnica und Strzyżyno (Stresow) Anschluss besteht.

Die Landesstraße 6 Danzig - Stettin führt durch den Süden des Gemeindegebietes mit den Orten Mianowice (Mahnwitz) und Domaradz (Dumröse).

Gemeindegliederung

Die Gmina Damnica untergliedert sich in 33 Ortschaften, die sich auf 17 Ortsteile ("Schulzenämter") aufteilen:

  • Bięcino (Benzin)
  • Bobrowniki (Bewersdorf)
  • Dąbrówka (Damerkow)
  • Damnica (Hebrondamnitz)
  • Damno (Dammen)
  • Domaradz (Dumröse)
  • Karżniczka (Deutsch Karstnitz, 1938-45 Karstnitz)
  • Łebień (Labehn)
  • Łojewo (Lojow)
  • Mianowice (Mahnwitz)
  • Sąborze (Ludwigslust)
  • Stara Dąbrowa (Alt Damerow)
  • Strzyżyno (Stresow)
  • Świecichowo (Schwetzkow)
  • Świtały (Marienfelde)
  • Wielogłowy (Vilgelow)
  • Zagórzyca (Sageritz)

Auf diese Ortsteile verteilen sich die Ortschaften Budy (Jagdhaus), Dębniczka (Damnitzow), Głodowo (Gloddow), Jeziorka (Kleinwasser), Łężyca (Grünhof), Mrówczyno (Jägerhof), Paprzyce (Papritzfelde), Skibin (Franzhagen), Wiatrowo (Steinfurt), Wiszno (Vieschen) und Zagórzyczki (Sageritzheide).

Literatur

  • Karl-Heinz Nagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989

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