Herbsdorf

Herbsdorf

Herbsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Nußdorf im Landkreis Traunstein in Oberbayern.

Geschichte

Im September 1939 bestand der Weiler Herbsdorf aus acht Bauern. Insgesamt mochten dort mit Knechten, Mägden und deren Kindern rund 60 Seelen wohnen. Traktoren und Elektroenergie hatten zu diesem Zeitpunkt längst Einzug gehalten. Mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 wurden die wehrfähigen Söhne eingezogen. Als Ersatz bekamen die größeren Bauern ab 1940 je einen französischen Gefangenen zugewiesen.

Ab 1943 wurden mehrere Stadtfamilien eingewiesen, um den sich intensivierenden Bombenangriffen zu entgehen. Die Lebensmittelversorgung der Städter war schwierig, sodass sie auf milde Gaben von ansässigen Mägden angewiesen waren.

Sinnigerweise befand sich nächst dem Haus, das die Familie des Hitler-Adjutanten Wilhelm Brückner bezogen hatte, eine Radarstation. Weithin sichtbar erhob sich die nach Höhe und Seite schwenkbare Schüssel in die Lüfte. Nicht dass die Alliierten das Radar nicht bemerkt hätten, denn zu Tausenden wurden Stanniol-Streifen zu dessen Blendung abgeworfen, aber angegriffen wurde das Radar nicht. Es störte auch nicht die Kreise der Bomber, denn bis zu 500 Maschinen zogen am helllichten Tag ihre Bahnen und flogen über den Chiemsee nach Nordwest.

Des Nachts sah man den Feuerschein der brennenden Stadt München. Manchmal wurde der Zug Traunstein-Trostberg von Jägern beschossen, dann flohen die Fahrgäste in den nahen Wald. Die Kinder hatten als Tarnschutz für den Schulweg nach Nußdorf im Winter weiße Laken im Ranzen, wurden aber nie beschossen.

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