Hermann von Wedderkop

Hermann von Wedderkop

Hermann von Wedderkop, auch Hans von Wedderkop (* 1875; † 1956) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber der Zeitschrift Der Querschnitt (1924-1931).

Leben

Wedderkop, ursprünglich Jura-Assessor in Köln, lernte im Jahr 1907 in Paris Alfred Flechtheim kennen, den Kunsthändler und späteren Begründer des Querschnitt. 1912 bei der Sonderbundausstellung in Köln schrieb er einen kleinen Ausstellungsführer. Ab 1921 war er Mitarbeiter des Querschnitt, der sich aus den von Flechtheim herausgegebenen Galerienachrichten entwickelte. Als Herausgeber gelang es Wedderkop später, den Querschnitt zum führenden deutschen Zeitgeist-Magazin der 1920er-Jahre zu machen: offen für die künstlerische Avantgarde (Pablo Picasso, Marc Chagall, Fernand Leger etc) ebenso wie für die Heroen des Boxsports, ironisch elitär und mit künstlerischen Fotos männlicher und weiblicher Aktmodelle garniert. Die Tatsache, dass Wedderkop 1929 vom Ullstein Verlag ein Chefredakteur an die Seite gestellt und er im Mai 1931 von seinem Herausgeber-Posten des Querschnitt entfernt wurde, soll nach Wilmont Haacke etwas mit Wedderkops publizistischer Begeisterung für Benito Mussolini zu tun gehabt haben.

Wedderkop lehnte die „alte Literatur“ um Gerhart Hauptmann und Thomas Mann ab und vertrat die Forderung nach einem wirklichkeitsnahen Gesellschaftsroman. Er hat auch selbst 1927 mit Adieu Berlin beim S. Fischer Verlag einen entsprechenden, autobiographisch gefärbten Versuch vorgelegt. Dem im Nordseebad Kampen spielenden Roman wurde aber keine größere Beachtung zuteil.

Erfolgreicher waren Wedderkops Reisehandbücher in der Reihe „Was nicht im Baedeker steht“ (über Köln 1928, Paris 1929, Berlin 1936). Nach 1938 (Erstausgabe von „Wie man Freunde gewinnt“ in Zürich) trat Wedderkop als Übersetzer des Motivationstrainers und Autors Dale Carnegie in Erscheinung, in späteren Auflagen sogar als Co-Autor.

Literatur

  • Wilmont Haacke und Alexander von Baeyer (Hg): Der Querschnitt. Facsimile Querschnitt durch den Querschnitt 1921-1936, Ullstein München etc 1977 S XXV ff

Weblinks


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