Janata Party

Janata Party
Flagge der BJP

Die Bharatiya Janata Party (BJP) (hindi: भारतीय जनता पार्टी, bhāratīya janatā pārṭī; dt.: Indische Volkspartei) ist eine rechtskonservative, Hindu-nationalistische Partei in Indien, die innerhalb von zwanzig Jahren zu einer der stärksten parlamentarischen Kräfte angewachsen ist und zeitweise auch die Kongresspartei überflügelt hat. Die BJP ist als nationale Partei Indiens anerkannt. Zwischen 1998 und 2004 bildete sie die Regierung in Indien mit dem Premierminister Atal Behari Vajpayee. Von 1977 bis 1982 war ihre Vorgängerpartei Janata Sangh bereits im Regierungsbündnis der Janata Party beteiligt, das sie aber aufgrund von ideologischen Gegensätzen wieder verließ. Parteivorsitzender ist Rajnath Singh.

Die BJP ist ideologisch einem Verbund von Hindu-nationalistischen Organisationen der Sangh Parivar verbunden. Hierzu gehören die als nationales Freiwilligenkorps agierende Rashtriya Swayamsevak Sangh und der selbsternannte Weltrat der Hindus Vishwa Hindu Parishad. Die beiden Organisationen gelten zusammen mit der Jugendorganisation Bajrang Dal als Aufwiegler bei den Unruhen in Mumbai und in anderen Landesteilen in den Jahren 1992/93; diese hatten sich nach der Zerstörung der Babri-Moschee im nordindischen Ayodhya ausgebreitet. Dabei erwarb sich besonders der ehemalige Parteipräsident, Innenminister und stellvertretende Premierminister Lal Krishna Advani einen Namen als Hardliner.

Die BJP und ihre Hindu-nationalistischen Schwesterorganisationen gelten als Verursacher der Gewaltwellen zwischen Hindus und Muslimen, die den westindischen Unionsstaat Gujarat vom Frühjahr 2002 über Monate hinweg in Atem hielten. Weiterhin sorgte sie für Aufruhr durch den Versuch, die Schulbücher im Sinne einer Hindu-nationalistischen Interpretation zu ändern.

Allerdings erfüllte sie die im Vorfeld ihrer Wahl geäußerten Befürchtungen nicht. Als führendes Mitglied der Nationalen Demokratischen Allianz konzentrierte sie sich überwiegend auf Liberalisierungsprozesse, die außenpolitische Stilisierung Indiens als Weltmacht, z. B. mit Nuklearwaffen, und regte die Wiederaufnahme des Friedensprozesses mit Pakistan an.

Die Abwahl 2004 beruhte auf dem schlechten Abschneiden ihrer Allianz, das unter anderem auf schlechte Regierungsstile auf bundesstaatlicher Ebene, vor allem auch ihrer Verbündeten, zurückgeführt wurde, der Gujarat-Pogrome und wohl zum überwiegenden Teil auf der katastrophalen Fehleinschätzung hinsichtlich der Auswirkungen ihrer Wahlkampagne India Shining. Gerade die ärmere Bevölkerung konnte sich nur schwer mit dieser identifizieren.

Dem Chief Minister und BJP-Vorsitzenden von Gujarat, Narendra Modi, wurde im März 2005 die Einreise in die USA verweigert,[1] da sein Stillhalten als Grund der Eskalation der antimoslemischen Gewalttaten in Gujarat im Jahr 2002 gesehen wird. Ihm wird darüber hinaus die Behinderung der Verfolgung der Täter vorgeworfen.

Fußnoten

  1. Times of India, 18. März 2005

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