Karl-Heinz Ott

Karl-Heinz Ott
Karl-Heinz Ott

Karl-Heinz Ott (* 1957 in Ehingen (Donau) bei Ulm) ist ein deutscher Schriftsteller, Essayist und literarischer Übersetzer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Karl-Heinz Ott wurde 1957 in Ehingen an der Donau geboren und studierte Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaft. 1986 bis 1989 war er Leiter der Schauspielmusik an der Württembergischen Landesbühne Esslingen und 1989 bis 1993 Leiter der Schauspielmusik und Dramaturg an den Städtischen Bühnen Freiburg. In den Jahren 1993 bis 1995 war er Chefdramaturg der Oper am Theater Basel. Seit 1996 ist er freischaffender Schriftsteller. 1998/1999 war er vorwiegend am Theater am Neumarkt in Zürich tätig.

Neben seinen Romanen (Ins Offene, Endlich Stille, Ob wir wollen oder nicht und Wintzenried[1]) und einem Buch über Georg Friedrich Händel schuf Ott Bühnenbearbeitungen von Platons Gastmahl (zusammen mit Stephan Müller) und Gerhard Meiers Baur und Bindschädler-Romanen. Des Weiteren schrieb er zwei Theaterstücke (Die ganze Welt, Geierwally) zusammen mit Theresia Walser, ein Opern-Libretto (Arabische Pferde) mit Yōko Tawada sowie Radio-Features und -Essays für den SWR.[2] Reportagen und Essays veröffentlicht er in der Neuen Zürcher Zeitung, Allmende u.a. Dazu kommen zahlreiche Beiträge in Anthologien und Theaterpublikationen.

Karl-Heinz Ott bekleidete 2006 in Mainz eine Poetikdozentur (Literatur als Form gewordene Gedankenmusik). Ebenfalls seit 2006 ist er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Er ist Jury-Mitglied des Würth-Literaturpreises. Im Wintersemester 2011/2012 ist er, gemeinsam mit Theresia Walser, Inhaber der Poetikdozentur der Universität Koblenz-Landau.[3]

Auszeichnungen und Preise

Werke

Autograph

Literarische Werke

  • Ins Offene. Roman. Residenz Verlag, Salzburg/Wien 1998; Neuauflage bei Hoffmann und Campe, Hamburg 2006. (Französisch: Que s'ouvre l'horizon. Übersetzt von Françoise Kenk, Phébus, Paris 2010)
    • Für diesen Roman erhielt Ott den Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises der Stadt Bad Homburg und den Thaddäus-Troll-Preis.
  • Endlich Stille. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2005. (Italienisch: Finalmente silenzio. Übersetzt von Paolo Scotini, Le Lettere, Florenz 2007. Französisch: Enfin le silence. Übersetzt von Françoise Kenk, Phébus, Paris 2008)
    • Hierfür bekam Ott den Alemannischen Literaturpreis, den Candide Preis sowie den Preis der LiteraTour Nord.
    • Als Hörbuch (Sprecher Bernd Geiling): Hoffmann und Campe, Hamburg 2007.
  • Ob wir wollen oder nicht. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2008.
  • Wintzenried. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2011.

Essayistische Werke

  • Heimatkunde Baden. Hoffmann und Campe, Hamburg 2007.
  • Tumult und Grazie – Über Georg Friedrich Händel. Hoffmann und Campe, Hamburg 2008.
    • Als Hörbuch (Autor als Sprecher): Hoffmann und Campe, Hamburg 2009.
  • Die vielen Abschiede von der Mimesis. Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Jg. 2010 Nr.1. Steiner Verlag, Stuttgart 2010.

Bühnenwerke

  • Endlich Gäste. Stück in 13 Szenen. (Uraufführung Theater Freiburg 2002.) Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 2002.
  • Die Geierwally. Bühnenbearbeitung, zusammen mit Theresia Walser. (Uraufführung Staatstheater Karlsruhe 2002). Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 2003.
  • Arabische Pferde. Libretto, zusammen mit Yoko Tawada. (Komposition: Juliane Klein. Aufführung am Flughafen Hannover 2003.) Edition Juliane Klein, Berlin 2003.
  • Das Gastmahl. Bühnenbearbeitung von Platons Symposion, zusammen mit Stephan Müller. (Uraufführung Neumarkt Theater Zürich 1998). Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 2010.
  • Die ganze Welt. Theaterstück, zusammen mit Theresia Walser. (Uraufführung Nationaltheater Mannheim 2010.) Rowohlt Theaterverlag 2010.

Radio-Essays und Features

  • Die Stille vor dem Applaus (SWR 2003)
  • John Ashbery (SWR 2003)
  • Die Verdammten dieser Erde. Frantz Fanon und die postkoloniale Kultur. (SWR 2004)
  • Die Bibel, Alligatoren und andere Dinge des Lebens. Elizabeth Bishop und Marianne Moore. (SWR 2004)
  • Out of Wilderness. Der Lyriker Bob Dylan (SWR 2004)
  • Mimesis oder Imitation? (SWR 2004)
  • Weltbilder und Bilderstürmer (SWR 2005)
  • Abschied vom alten Europa. Charles Olson und Robert Creeley am Black Mountain College. (SWR 2005)
  • Die Bilder hinter der Landschaft (SWR 2006)
  • Mit Wagner und Hitchcock im Kino (Zwei Vorträge von Beat Wyss und Karl-Heinz Ott; SWR 2006)
  • Literatur als Form gewordene Gedankenmusik (SWR 2006)
  • Andächtige Aufklärung (SWR 2010)
  • Schimpf und Schande (SWR 2011) [6]

Nachwort

Übersetzungen

Herausgabe

  • Joseph von Eichendorff: Und es schweifen leise Schauer. Die schönsten Gedichte. Hg. u. mit einem Nachwort von Karl-Heinz Ott. Hoffmann und Campe, Hamburg 2011

Literatur

  • Christian Droste: Formen und Funktionen intertextueller Spinoza-Bezüge in „Hoffmans Hunger“ von Leon de Winter und „Endlich Stille“ von Karl-Heinz Ott. Magisterarbeit. Universität Lüneburg 2007.[8]
  • Ellinor Krogmann: Die Pianistin als Autorin. Wie Musik und Literatur zusammenspielen. Sendemanuskript des SWR2 vom 24. Dezember 2008. S. 6–10.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Buchporträt auf der Website des Verlags Hoffmann und Campe, abgerufen am 4. September 2011.
  2. Sendungen von, mit und über Karl-Heinz Ott beim Südwestdeutschen Rundfunk.
  3. Literatur lebendig machen. Informationen auf der Website der Universität, abgerufen am 23. September 2011.
  4. Alemannischer Literaturpreis. Stadt Waldshut-Tiengen, abgerufen am 14. Dezember 2010.
  5. Albrecht Puhlmann: Laudatio für Karl-Heinz Ott anlässlich der Preisverleihung. Abgerufen am 14. Januar 2011.
  6. Sendungsbeschrieb mit Zugang zu Audio- und Textdatei. Beim Südwestdeutschen Rundfunk, abgerufen am 21. März 2011.
  7. Verlagsanzeige, abgerufen am 15. Januar 2011.
  8. Verzeichnis der Magisterarbeiten bei der Leuphana Universität Lüneburg, abgerufen am 15. Januar 2011.
  9. Sendemanuskript, abgerufen am 14. Januar 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl-Heinz — oder Karlheinz ist ein männlicher deutscher Vorname, der sich aus den beiden Vornamen Karl und Heinz zusammensetzt. Herkunft und Bedeutung Karl: Althochdeutsch für „freier Mann“, Heinz: Kurzform zu Heinrich. Der Name Karlheinz war in der ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Heinz Kämmerling — (2007) Karl Heinz Kämmerling (* 6. Mai 1930 in Dessau) ist ein deutscher Klavierpädagoge. Er studierte in Leipzig bei Anton Rohden und Hugo Steurer. Er lehrt als Professor für Klavier an der Universität Mozarteum Salzburg und an der Hochschule… …   Deutsch Wikipedia

  • Ott — ist ein vor allem im Süden Deutschlands und Österreichs häufiger Familienname. Herkunft des Namens Der Familienname Ott leitet sich von althochdeutsch ‘ōd’ in der Bedeutung von Besitz her und ist eine im Oberdeutschen gebräuchliche Kurzform zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Ott Christoph Hilgenberg — Ott Hilgenberg (1975) Ott Christoph Hilgenberg (* 18. Januar 1896 in Grebenstein bei Kassel; † 21. September 1976 in Berlin) war ein promovierter deutscher Ingenieur, Geowissenschaftler und Begründer der …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Rodbertus — (* 12. August 1805 in Greifswald; † 6. Dezember 1875 in Jagetzow; vollständiger Name: Johann Karl Rodbertus) war ein deutscher Ökonom. Er gilt als Begründer des Staatssozialismus. Karl Rodbertus …   Deutsch Wikipedia

  • Heinz-Willi Wittschier — (* 5. Mai 1942 in Köln) ist ein Professor für Romanistik in Hamburg. Nach dem Abitur im Gymnasium Kreuzgasse studierte Wittschier Romanistik und Mittellateinische Philologie in Genua und Köln, wo er auch 1967 Bei Fritz Schalk und Karl Langosch… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Richard Tschon — (* 1923 in Teplitz Schönau; † 1993 in München) war ein deutscher kaufmännischer Angestellter, später Komponist, seit 1945 freier Schriftsteller in München. Er schrieb seit 1951 (Antrobus stirbt) mehr als 30 Hörspiele, hauptsächlich Krimis.… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl vom Stein zum Altenstein — Karl Sigmund Franz Freiherr vom Stein zum Altenstein (* 1. Oktober 1770 in Schalkhausen bei Ansbach (Brandenburg Ansbach); † 14. Mai 1840 in Berlin) war ein preußischer Politiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Andenken …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Johann Rodbertus — Johann Karl Rodbertus (* 12. August 1805 in Greifswald; † 6. Dezember 1875 in Jagetzow) war ein deutscher Ökonom. Er gilt als Begründer des Staatssozialismus. Johann Karl Rodbertus Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Karl Filbinger — Hans Filbinger zusammen mit Werner Dollinger auf dem CDU Parteitag im Oktober 1978 Hans Karl Filbinger (* 15. September 1913 in Mannheim; † 1. April 2007 in Freiburg …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”