Andreas Renner

Andreas Renner

Andreas Renner (* 7. Juni 1959 in Stockach) ist ein deutscher Politiker der CDU.

Leben und Beruf

Renner besuchte die Grundschule und das Gymnasium in Stockach, wo er 1979 das Abitur ablegte. Er studierte bis 1986 Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz. Nach Beendigung seines Studiums war er im Innenministerium Baden-Württemberg und ab 1989 bei der Stadt Konstanz tätig. Im Mai 1989 wurde er Landesbeamter beim Landratsamt Ludwigsburg, ab Januar 1990 beim Regierungspräsidium Stuttgart und ab Juni 1991 beim Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg. Dann besuchte er die Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg. Nach seinem Rückzug aus der Politik stellte ihn 2006 die EnBW an.

Renner ist in dritter Ehe verheiratet.

Politische Karriere

Renner engagierte sich schon als Heranwachsender politisch in der Jungen Union, deren Bezirksvorsitzender in Südbaden er von 1987 bis 1989 und baden-württembergischer Landesvorsitzender dann bis 1994 war. Bereits seit 1989 war er im Landesvorstand der CDU Baden-Württembergs vertreten, seit 1992 gehörte er auch zum Bundesvorstand seiner Partei.

Im Dezember 1993 wählten ihn die Bürger der Stadt Singen (Hohentwiel) zum Oberbürgermeister. Bei seiner Wiederwahl acht Jahre später erreichte er ein Wahlergebnis von über 80 Prozent.

Nachdem Günther Oettinger im April 2005 Ministerpräsident in Baden-Württemberg geworden war, ernannte er Renner zum Minister für Arbeit und Soziales. Von diesem Amt trat Renner nach mehreren politischen Affären am 27. Januar 2006 zurück.

Im September 2005 hatte Renner den US-Präsidenten George W. Bush mit den Worten „Der gehört abgeschossen“ kritisiert. Später distanzierte er sich von seinen Worten – „Ich nehme meine Wortwahl mit dem Ausdruck des Bedauerns zurück.“ – und erläuterte, er habe niemanden aufgefordert, „Raketen auf Bush zu feuern“. Er rufe „nicht zur Gewalt an Politikern auf“, sondern habe die Formulierung in umgangssprachlicher Weise gebraucht (in der Politik wird „abschießen“ als Ausdruck für verdrängen/entmachten genutzt). Bereits damals war Renners Rücktritt gefordert worden.

Innerhalb seiner Partei und bei vielen Konservativen war Renner umstritten, da er als erster christdemokratischer Minister in Baden-Württemberg die Schirmherrschaft über den Christopher Street Day in Stuttgart übernommen hatte. Seine Unterstützung für die Veranstaltung sei Grund eines Gesprächs mit dem Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart Thomas Maria Renz im Juli 2005 gewesen, bei dem auch der Bischof Gebhard Fürst zugegen war. Als sich Fürst in das Gespräch einschaltete, soll Renner erklärt haben: „Halten Sie sich da raus, fangen Sie doch erst einmal damit an, Kinder zu zeugen.“ Renner selbst behauptete, er habe lediglich gesagt: „Dann lassen Sie erst mal zu, dass Priester Kinder zeugen“. Der andere Wortlaut wurde jedoch vom Sprecher des Bischofs bestätigt. Trotz einer Entschuldigung Renners bei Fürst und eines Schlichtungsgesprächs im Beisein Günther Oettingers trat Renner zurück. Ihm folgte Kultusstaatssekretärin Monika Stolz nach.

Ehrenämter

Renner ist unter anderem Vorsitzender des Freundeskreises der Musikschule Singen e.V. und Vorsitzender der Kulturstiftung der Schwäbisch-alemannischen Fasnacht (VSAN).


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