Kolindsund

Kolindsund
Djursland (hellblau inzwischen verlandete Gebiete )
Kolindsund 1827

Kolindsund ist heute ein über 25 km langes kaum wahrnehmbares Tal, das sich zwischen Ryomgård im Westen und Grenaa im Osten auf der Halbinsel Djursland im Osten Jütland in Dänemark erstreckt. Der Name bezieht sich auf eine seit den 1880er Jahren verlandete Wasserfläche, die im Mittelalter den Randers Fjord mit Grenaa verband.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein breiter Sund mit Inseln wie Barkjær teilte seit dem Ende der Eiszeit bis ins Mittelalter Djursland, dessen nördlicher Teil lange eine Insel war. Später wurde der Sund als Folge der Landhebung und Verlandungen an den Mündungen zu Dänemarks zweitgrößtem See. Im Jahre 1872 wurde dieser See von einer Aktiengemeinschaft erworben und trockengelegt.

Das Gebiet des Kolindsund liegt unter Meereshöhe. Der tiefste Punkt befindet sich etwa vier Meter unter NN. Die Pumpstationen konnten eine allmähliche Versumpfung des Geländes nicht verhindern. Etwa ein Viertel der einst genutzten Ackerflächen wurden aufgegeben, da sie für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung nicht trocken genug gehalten werden können.

Das Ziel einer Organisation „Freunde des Kolindsund“ ist die Renaturierung der Riedsümpfe und der Wiederherstellung des Sees. Auf einer Fläche von 100 Hektar bilden sich seit 1967 bereits neue Riedsümpfe und diese Entwicklung setzt sich mit steigender Geschwindigkeit fort.

Diese Veränderung der Küstenlinie in Dänemark ist nicht etwa einmalig. Der Lystrupfjord nördlich von Aarhus verschwand ebenfalls durch Landhebung und Nehrungsbildung.

Die Kanäle

Die beiden Kolindsund-Kanäle (Nord- und Südkanal) gehören zu Dänemarks ertragreichsten Meerforellen-Gewässern. Heute werden im Sommer ausgehend von Kolind auch Kanuausflüge auf dem Südkanal angeboten.

Literatur

  • Brita Flou et al: Kolindsund - et stykke Djursland fortæller danmarkshistorie. Gennemgang af Kolindsunds udvikling og historie. Grenå 1980, ISBN 87-87629-15-1.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kolindsund — Sp Kolindsùndas Ap Kolindsund L slėnis Danijoje …   Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė

  • Grenå —  Grenaa Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Jütische Halbinsel — Die Kimbrische Halbinsel mit ihren verschiedenen Gebieten. Jütland (dän.: Jylland [ˈjylanʔ], Eigenschaftswort jütisch oder jütländisch, dän. jysk) ist ein zwischen Nordsee und Ostsee gelegener Teil des europäischen Festlands …   Deutsch Wikipedia

  • Kirche von Kolind — Djursland (hellblau im Mittelalter verlandetes Gebiet u.a. Kolindsund) Runenstein von …   Deutsch Wikipedia

  • Barkjaer — Schema von Barkjaer Die Langhügel von Barkjær lagen auf einer Insel im Korup Sø, einem Rest des schon seit Beginn des 20. Jahrhundert ausgetrockneten Kolindsundes, auf der ostjütländischen Halbinsel Djursland in Dänemark. Sie waren 6 bzw. 7 m… …   Deutsch Wikipedia

  • Barkjär — Schema von Barkjaer Die Langhügel von Barkjær lagen auf einer Insel im Korup Sø, einem Rest des schon seit Beginn des 20. Jahrhundert ausgetrockneten Kolindsundes, auf der ostjütländischen Halbinsel Djursland in Dänemark. Sie waren 6 bzw. 7 m… …   Deutsch Wikipedia

  • Djursland — (hellblaue Gebiete inzwischen verlandet) Gewässer Kattegat Geographi …   Deutsch Wikipedia

  • Grenaa — Vorlage:Infobox Ort in Dänemark/Wartung/Fläche fehltVorlage:Infobox Ort in Dänemark/Wartung/Höhe fehlt  Grenaa …   Deutsch Wikipedia

  • Jütland — w1 Jütland Jütland in seinen unterschiedlichen Ausdehnungen als Teil der Jütischen Halbinsel Gewässer 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Kirche von Tøstrup — Die romanische Kirche von Tøstrup soll bereits im 10. Jahrhundert aus Granitquadern errichtet worden sein. Sie liegt östlich von Nimtofte. Lange lag sie nahe dem Kolindsund, einem inzwischen verlandeten Fjord auf der Halbinsel Djursland, das den… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”