Lautschin

Lautschin
Loučeň
Wappen von Loučeň
Loučeň (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Středočeský kraj
Bezirk: Nymburk
Fläche: 1901 ha
Geographische Lage: 50° 17′ N, 15° 1′ O50.28333333333315.020277777778195Koordinaten: 50° 17′ 0″ N, 15° 1′ 13″ O
Höhe: 195 m n.m.
Einwohner: 1.186 (3. 12.2007)
Postleitzahl: 28 937
Struktur
Status: městys
Ortsteile: 4
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Bohumil Vinš
Adresse: Loučeň 345
28937 Loučeň
Website: www.loucen.cz/
Schloss Loučeň mit der Kirche Mariä Aufnahme in den Himmel, 2008

Loučeň (deutsch Lautschin) ist ein Městys im Bezirk Nymburk in Tschechien. Er liegt 11 Kilometer nördlich von Nymburk und gehört zu der Region Středočeský kraj.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Loučeň wurde erstmals im Jahr 1223 erwähnt, als ein Přeslav z Loučně auf einer Schenkungsurkunde des Prager Bischofs Pilgrim als Zeuge auftrat. Im 14. Jahrhundert war der Ort vermutlich geteilt, denn das Patronatsrecht der hiesigen Pfarrkirche gehörte mehreren Vladiken. 1376 war Zdeněk z Nadslavě na Kopidlně alleiniger Besitzer des Dorfes; seitdem wurde Loučeň als geschlossenes Gut geführt. Es gehörte lokalen Herren, am Anfang des 16. Jahrhunderts den Herren von Ronov, ab 1612 den Berka von Dubá und ab 1623 Adam von Waldstein und seinen Nachkommen. Loučeň bildete ab dem 17. Jahrhundert zusammen mit dem benachbarten Ort Dobrovice eine große Herrschaft, deren letzte Besitzerin aus der Familie Waldstein, Maria Theresia, das Gut 1756 an ihren Sohn Karl Egon von Fürstenberg vererbte. 1809 kam Loučeň schließlich in den Besitz der Thurn und Taxis, die es bis 1945 hielten. 1899 entstand eine schmalspurige Rübenbahn, die von Mečíř zur Zuckerfabrik Vlkava führte.

Der Status eines Městys wurde Loučeň 1906 und dann wieder am 10. Oktober 2006 zuerkannt.

Sehenswürdigkeiten

Anstelle des 1571 erstmals erwähnten Herrenhauses ließ Ernst von Waldstein von Franz Maximilian Kaňka 1704–1713 ein Barockschloss erbauen. Es besitzt drei Flügel und ist einstöckig; die Kirche Mariä Aufnahme in den Himmel ist an den linken Flügel angelehnt. Ab 1828 entstand um die Schlossgebäude herum ein englischer Landschaftspark.

Nach der Verstaatlichung diente das Schloss ab 1949 als Schulungszentrum und Internat. Die Forderung der Familie Thurn und Taxis nach Restitution in den 1990er Jahren wurde abgelehnt. Neuer Besitzer ist seit 2000 die Aktiengesellschaft Loučeň a. s. Seit dem 7. Juli 2007 ist das äußerlich restaurierte Schloss wieder öffentlich zugänglich. Die ursprüngliche Inneneinrichtung wurde nach 1945 komplett entfernt oder zerstört. Die neue Ausstellung zeigt eine Zusammenstellung von Möbeln und Einrichtungsgegenständen, die das Aussehen des Schlosses zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zur Zeit der letzten Besitzer Alexander und Marie von Thurn und Taxis, nachahmen sollen. Im Park sind mehrere Labyrinthe angelegt worden. Das ehemalige Verwaltungsgebäude wurde zu einem Hotel ausgebaut.

Der Kirchenbau ist im Besitz der römisch-katholischen Kirche. Im Gegensatz zum Schloss ist das Innere der Kirche erhalten geblieben und wurde nicht restauriert.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören außer dem Ort Loučeň selbst die Dörfer Patřín, Studce und Studečky.

Literatur

  • Hrady, zámky a tvrze v Čechách, na Moravě a ve Slezku III - Severní Čechy. Nakladatelství Svoboda, Praha 1984.

Weblinks


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