Laval (Mayenne)

Laval (Mayenne)
Laval
Wappen von Laval
Laval (Frankreich)
Laval
Region Pays de la Loire
Département Mayenne (Präfektur)
Arrondissement Laval (Chef-lieu)
Kanton Chef-lieu von 5 Kantonen
Gemeindeverband Laval Agglomération.
Koordinaten 48° 4′ N, 0° 46′ W48.072777777778-0.7700000000000147Koordinaten: 48° 4′ N, 0° 46′ W
Höhe 47 m (42–122 m)
Fläche 34,22 km²
Einwohner 50.931 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 1.488 Einw./km²
Postleitzahl 53000
INSEE-Code
Website http://www.mairie-laval.fr/
Blick auf Stadt, Burg und Fluss

Laval ist eine französische Stadt mit 50.931 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Mayenne in der Region Pays de la Loire in Frankreich. Laval ist Sitz der Präfektur des Départements.

Laval liegt im Nordwesten Frankreichs etwa auf halben Weg von Le Mans nach Rennes. Der Name der Stadt ist abgeleitet von ihrer geographischen Lage im Tal des Flusses Mayenne: La vallée de la Mayenne. Die ehemals befestigte Altstadt am rechten Flussufer liegt am Abhang eines Hügels; sie wird von zahlreichen Gebäuden aus dem 16. bis 18. Jahrhundert geprägt. Dominiert wird das Stadtbild von der Burg Laval aus dem 12. Jahrhundert und ihrem runden Bergfried. Sie war einst Residenz der Herzöge von Laval, im 19. Jahrhundert dann Gefängnis, und beherbergt seit 1966 ein Museum für naive Malerei.

Inhaltsverzeichnis

Stadtgeschichte

Im 11. Jahrhundert wurde die ursprüngliche Burg durch ein Bauwerk aus Stein ersetzt, in dessen Schutz sich nach und nach Siedler niederließen. Am Ende des 13. Jahrhunderts war es bereits eine imposante Festung, die dazu diente, die Durchfahrt auf der Mayenne zu überwachen und Feinden den Weg in die Bretagne zu versperren. Der 36 m hohe, romanische Wehrturm wurde errichtet und die Stadt von der alten Brücke - die Pont Vieux stammt aus dem 13. Jahrhundert - um die Ansiedlung herum bis zur Porte Beucheresse befestigt. Zahlreiche Überreste der Stadtmauer wurden inzwischen restauriert und das angrenzende Areal als Park angelegt.

Angeblich von Karl dem Kahlen erbaut, war Laval im Mittelalter ein bedeutender Marktort und wurde 1429 Hauptstadt einer eigenen Grafschaft und Pairie, 1790 des Departements Mayenne. Nach und nach wurde auch dass linke Flussufer besiedelt. Die Gemahlin von Guy IX., Béatrix de Gâvre, Prinzessin von Flandern, förderte sehr erfolgreich die Textilindustrie. Die Seigneurs de Laval, zu ihnen gehörten Montmorencys und Montforts, spielten in der französischen Geschicht eine bedeutende Rolle, sie heirateten reich und begleiteten die Könige von Frankreich auf den Kreuzzügen. Im hundertjährigen Krieg kämpften sie gegen die Engländer und Guy XIV. war ein treuer Gefolgsmann von Jeanne d'Arc.

Im 15. Jahrhundert vergrößerte sich die Siedlung außerhalb der Stadtmauern. Der Reichtum der Stadt basiert auf dem Leinen- und Hanfanbau sowie der Herstellung und dem Handel von Webereiartikeln. Färbereien und Wäschereien (bateaux lavoirs) wurden errichtet. Auch sehr schöne Anwesen wurden erbaut, von denen einige noch heute erhalten sind.

Während der französischen Revolution folgte Laval wie die meisten Städte den neuen Ideen, schloss sich aber 1794 der Gegenrevolution an und wurde von der Armee der Vendée eingenommen.

1812 wurde der Flusslauf der Mayenne begradigt, die Kais wurden errichtet, und für den Bau einer Landstraße von Paris in die Bretagne musste das Stadtzentrum verlegt werden. Das Bild der Stadt wandelte sich. 1855 bis 1856 wurde die Hochbrücke für die Eisenbahnstrecke Paris-Brest erbaut. Die letzte Schlacht im französisch-preußischen Krieg 1871, fand vor den Toren der Stadt in Saint-Melaine statt.

Die Wirtschaft Laval basiert auch in heutiger Zeit noch auf der Textilindustrie. Hinzugekommen sind Milchindustrie, Metall- und Lederindustrie sowie Gerätebau.

Kirchenbauten

Kathedrale

1855 richtete Rom hier einen Bischofssitz ein und gab diesem den Namen Vallis Guidonis, das Tal der Guy, in Erinnerung an die Ahnherren des Schlosses von Laval, die Seigneurs de Laval, Guy I. bis XX. Die auf das 11. Jahrhundert und die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts zurückgehende Pfarrkirche von Laval wurde zur Kathedrale erhoben. Die baulichen Veränderungen des Gotteshauses reichen bis ins 19. Jahrhundert und werden heute in den unterschiedlichen Baustilen und -materialien sichtbar.

Neben der Kathedrale mit einem flämischen Flügelaltar zählen die Kirchen Notre-Dame-d’Avénières aus dem 12. Jahrhundert und Notre-Dame-des-Cordeliers aus dem 14. bis 17. Jahrhundert zu den Sehenswürdigkeiten.

Partnerstädte

Söhne und Töchter der Stadt

  • André Bellessort, Mitglied der Académie Francaise
  • Charles Landelle, Maler
  • Daniel Oelhert, Geologe
  • Ambroise Paré, Begründer der modernen Chirurgie
  • Henri Rousseau, Naive Malerei
  • Alfred Jarry, Schriftsteller und Schöpfer der Romanfigur Ubu Roi
  • Alain Gerbault, der erste Einhandsegler
  • Robert Tatin, Keramiker, Maler und Bildhauer
  • Francois Pyrard, Entdecker
  • Grégory Bourillon, Fußballspieler
  • François Jouffroy Bildhauer, Bildschnitzer und Restaurator; gestorben in Laval
  • Auguste Fauchard, Orgelkomponist/-organist, Französische Orgelschule, Titulair an der Kathedrale in Laval; geboren 5. März 1881 und gestorben 6. September 1957 in Laval

Quellen

  • Encyclopædia Britannica: Britannica CD 99 Multimedia Edition

Weblinks

 Commons: Laval (Mayenne) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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