Müntz (Titz)

Müntz (Titz)
Müntz
Gemeinde Titz
Koordinaten: 50° 59′ N, 6° 22′ O50.9838888888896.3688888888889Koordinaten: 50° 59′ 2″ N, 6° 22′ 8″ O
Fläche: 6,77 km²
Einwohner: 639 (30. Juni 2006)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 52445
Vorwahl: 02463

Das Dorf Müntz gehört zur Gemeinde Titz im Kreis Düren. Die hochgebaute Kirche ist ein weithin sichtbares markantes Erkennungszeichen. Ortsvorsteher ist Ulrich Goebbels.

Pfarrkirche St. Peter, Müntz

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Das Dorf liegt oberhalb des meist ausgetrockneten Malefinkbaches zwischen Hompesch und Hasselsweiler. Im Norden liegt das Dorf Ralshoven und im Süden verläuft die Bundesautobahn 44.

Geschichte

Archäologische Funde weisen bereits auf römische Siedler hin. In fränkischer Zeit bestand hier eine königliche Hofanlage. Das Dorf wurde im Jahr 945 erstmals urkundlich erwähnt, als der Kölner Erzbischof dem Kölner Ursulinenstift die Hofanlage zu Müntz schenkte.

1815 fielen 54 Häuser des Dorfes einer Brandkatastrophe zum Opfer. 1933 zählte der Ort 749 Einwohner.

Am 1. Juli 1969 wurde Müntz nach Titz eingemeindet.[1]

Jüdische Gemeinde

jüdischer Friedhof Müntz

Müntz hatte vor dem Zweiten Weltkrieg einen überdurchschnittlichen Anteil an jüdischen Bewohnern. Die 1844 erbaute Synagoge wurde 1938 in der Reichspogromnacht geschändet und die Inneneinrichtung zerstört. Das Gebäude wurde während des Krieges als Gefangenenlager genutzt. 1955 wurde es abgerissen. Auf der südlichen Seite des Baches liegt am Feldrand ein ummauerter jüdischer Friedhof der zwischen 1870 und 1927 belegt wurde. Die erhaltenen Grabsteine sollen nach der Restaurierung bis 2008 wieder aufgestellt werden. Anfang Juni 2008 wurde dieser Friedhof bei einem Unwetter schwer beschädigt, der Friedhof wurde inzwischen wieder vollständig restauriert.

jüdischer Friedhof von Unwetter schwer beschädigt

Sehenswürdigkeiten

  • katholische Pfarrkirche St. Peter, eingeweiht am 20. Juni 1877, im Inneren befindet sich ein spätgotischer Passionsaltar der Antwerpener Schule. Durch das Orkantief Xynthia wurde am 28. Februar 2010 der Turmhelm vom Kirchturm herabgerissen. Er fiel auf das Dach des Seitenschiffes und richtete erheblichen Schaden an. Menschen wurden zum Glück nicht verletzt. Die Orgel wurde 1843 von den Orgelbauern Gebrüder Müller aus Reifferscheid erbaut. Sie wurde noch für die Vorgängerkirche geschaffen. Der Linnicher Orgelbauer Michael Dauzenberg hat das Werk nach dem Neubau der jetzigen Kirche in 1877 überarbeitet. 2004 wurde die Orgel grundlegend restauriert durch die Orgelbauwerkstatt Heintz aus Schiltach. Sie hat 24 Register auf 2 Manuale und Pedal und einen ungewöhnlichen Tonumfang in den Manualen von C-c4.

→ Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Titz

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Literatur

  • Paulißen, Hermann Josef (Hrsg.): Geschichte der Juden in Rödingen, Müntz und Boslar und ihre Friedhöfe. Titz 1986. Eigenverlag
  • Paulißen, Hermann-Josef: Die Synagoge in Titz-Müntz. In: Neue Beiträge zur Jülicher Geschichte, IV/1 1993, S. 45−64

Weblinks


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