Arnold Hoellriegel

Arnold Hoellriegel

Richard Arnold Bermann (* 27. April 1883 in Wien; † 9. September 1939 in Saratoga Springs, New York, USA), besser bekannt unter seinem Pseudonym Arnold Höllriegel, war ein österreichischer Journalist und Reiseschriftsteller.

Aufgewachsen in Wien und Prag, studierte er an der Universität Wien Romanistik. Nach seiner Promotion 1906 arbeitete er eine Zeit lang als Hauslehrer in Italien. 1908 ging er auf Anraten Hermann Bahrs nach Berlin, wo er zunächst als Angestellter des Scherl-Verlags tätig war. Bei der Konkurrenz Berliner Tageblatt begann er, unter dem Pseudonym Arnold Höllriegel zu schreiben. Geprägt durch die Tradition des Wiener Feuilletons und den Stil Peter Altenbergs, führte er in Berlin das Kurzfeuilleton ein. Bald wurde er fester Mitarbeiter des Berliner Tageblatts, behielt das Pseudonym jedoch bei.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste Bermann nach Wien zurückkehren, wo er bis 1928 seinen Wohnsitz hatte. Er konnte im Kriegspressequartier unterkommen und schrieb als „pazifistischer Kriegsberichterstatter“ (Hermann Broch) für das Berliner Tageblatt und die Wiener Die Zeit.

Ab 1923 war er hauptsächlich als Reiseschriftsteller tätig. Seine Reisen, u.a. nach Ägypten und Palästina (1923), an den Amazonas (1924), in die Südsee (1925/26), in die USA und nach Hollywood (1926), verarbeitete er in Feuilletons für das Berliner Tageblatt und in erfolgreichen Büchern. 1933 führte ihn eine Expedition gemeinsam mit Ladislaus Almásy (bekannt als der „englische Patient“) in die libysche Wüste, wo sie die sagenumwobene Oase Zarzura entdecken. Hier, mitten in der Wüste, erreicht ihn im Frühjahr 1933 die Kündigung des Berliner Tageblatts.

Bermann erkannte früh die Bedeutung von Film und Radio. Aus Hollywood berichtete er u. a. von seinen Begegnungen mit Charlie Chaplin.

Bermann war u. a. mit Leo Perutz befreundet. Seine Bekanntschaften mit Sigmund Freud, Victor Adler und Arthur Schnitzler schildert er in seiner Autobiographie.

Nach 1933 arbeitete Bermann mit Hubertus Prinz zu Löwenstein für die American Guild for German Cultural Freedom. Nach dem Anschluss Österreichs und seiner Flucht musste er 1938 selbst die Hilfe der Guild in Anspruch nehmen. Er konnte in die USA emigrieren, wo er jedoch im Herbst 1939 in der Künstlerkolonie Yaddo einem Herzinfarkt erlag.

Werke

In neuerer Zeit erschienen folgende Werke von Richard A. Bermann alias Arnold Höllriegel neu:

  • Arnold Höllriegel: In 80 Zeilen durch die Welt. Vom neopathetischen Cabaret bis nach Hollywood. Mit Fotos von Hans G. Casparius. Hrsg. von Christian Jäger und Gregor Streim. Transit Buchverlag, Berlin 1998. ISBN 3-88747-133-4
  • Richard A. Bermann: Die Fahrt auf dem Katarakt. Eine Autobiographie ohne Helden. Hrsg. von Hans Harald Müller. Picus, Wien 1998. ISBN 3-85452-423-4
  • Richard A. Bermann: Hollywood - Wien und zurück. Feuilletons und Reportagen. Hrsg. von Hans Harald Müller und Andreas Stuhlmann. Picus, Wien 1999. ISBN 3-85452-431-5
  • Richard A. Bermann: Zarzura: Die Oase der kleinen Vögel. Die Geschichte einer Fahrt durch die libysche Wüste. Mit dem Originaltagebuch 'Saharafahrt' des Autors. Belleville 2002. ISBN 978-3-936298-04-8
  • Richard A. Bermann: Das Urwaldschiff. Ein Buch vom Amazonasstrom mit acht farbigen Bildern nach Aquarellen von Franz Heckendorf. Wegweiser-Verlag, Berlin 1927. (antiquarisch)
  • Richard Bermann: Der Hofmeister. Erschienen bei Georg Müller, München 1911 (antiquarisch)

Weblinks


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