- Nardenheim
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Ostalbkreis Höhe: 484 m ü. NN Fläche: 54,5 km² Einwohner: 5009 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner je km² Postleitzahl: 74417 Vorwahl: 07972 Kfz-Kennzeichen: AA Gemeindeschlüssel: 08 1 36 027 Adresse der Gemeindeverwaltung: Gmünder Straße 2
74417 GschwendWebpräsenz: Bürgermeisterin: Rosalinde Kottmann Gschwend ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Ostalbkreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Gschwend liegt zwischen Welzheimer Wald und Frickenhofer Höhe im Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald am Fluss Rot, einem linken Nebenfluss der Lein.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Fichtenberg und die Stadt Gaildorf sowie im Osten an Sulzbach-Laufen, alle drei im Landkreis Schwäbisch Hall, im Südosten an Eschach und Ruppertshofen, im Süden an Spraitbach, im Südosten an Alfdorf sowie im Westen an die Stadt Welzheim und Kaisersbach, die drei letzten im Rems-Murr-Kreis.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Gschwend mit den ehemals selbstständigen Gemeinden Altersberg und Frickenhofen gehören 85 Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.
Zur ehemaligen Gemeinde Altersberg gehören das Dorf Horlachen (Sitz der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Altersberg), die Weiler Altersberg, Brandhof, Eichenkirnberg, Hagkling, Hundsberg, Lämmershof, Pritschenhof, Sturmhof, Vorderes Breitenfeld und Wasserhof, die Höfe Felgenhof, Gläserhof, Haghöfle, Haghof, Hengstberg, Hinteres Breitenfeld, Hugenbeckenreute, Krämersberg, Neumühle, Pfeiferhof, Schierhof, Seehöfle und Ziegelhütte sowie die abgegangenen Ortschaften Alten-Gleyssern, Gauchs- oder Jauchshausen, Zum Hag oder Alterßberg, Krebenhaus (Krämershof), Talheim und Hundsberger Sägmühle.
Zur ehemaligen Gemeinde Frickenhofen gehören das Dorf Frickenhofen, die Weiler Dietenhof, Hohenreusch, Joosenhof, Lindenreute (Lindenhöfle), Linsenhof, Metzlenshof, Mittelbronn (1322 erstmals erwähnt), Ottenried, Rotenhar, Spittelhof, Weiler, Wildenhöfle und Wimberg, die Höfe Kellershof, Schöllhof, Steinhöfle, Steinreute und die Häuser Brechtenhalden, Bruckenhaus, Hohenohl, Joosenhofer Sägmühle, Käshöfle, Rappenbühl, Rappenhof und Wolfsmühle sowie die abgegangenen Ortschaften Erkershofen, Kleiner Erkertshof, Gerbertshofen, Engertsweiler (?), Hagenseesägmühle, Joosenhofer Sägmühle, Käshofer Sägmühle und Scherach.
Zur Gemeinde Gschwend vor der Gemeindereform der 1970er Jahre gehören das Dorf Gschwend, die Weiler Birkhof, Buchhaus, Dinglesmad, Hasenhöfle, Hetzenhof, Hirschbach, Hohenreut, Honkling (am 1. April 1972 von Unterrot nach Gschwend umgemeindet), Humbach, Humberg, Mühläckerle, Nardenheim, Schlechtbach (1395 urkundlich erwähnt), Schmidbügel, Seelach, Waldhaus und Wildgarten (am 1. April 1972 von Unterrot nach Gschwend umgemeindet), die Höfe Hetschenhof, Hollenhöfle, Hollenhof, Marzellenhof, Oppenland und Unterer Hugenhof und die Häuser Ernst, Gschwender Mühle, Haldenhäusle, Oberer Hugenhof, Reißenhöfle, Roßsumpf, Schlechtbacher Sägmühle, Steinenforst und Straßenhaus sowie die abgegangenen Ortschaften »Badhaus«, Gestösseln oder Stösseln, Kirchberg, Lettenhäusle, Mühlrain, Rauhengehren, Salinhütte am Badsee, Stein bei Steinenforst, Tauberweiler, Tiergarten und Wegstetten.[2]Geschichte
Nach Urkundenlage ist Frickenhofen, das 1293 erstmals erwähnt wurde, der älteste nachgewiesene Ort in der Gemeinde. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts dürfen wir mit der Siedlung Gschwend rechnen. Nicht viel später wird der Wald um Gschwend gerodet worden sein. Eine besondere Art der Rodung war das Schwenden, das Gschwend seinen Namen gegeben hat. Hierbei wurde die Rinde der Bäume abgeschält, worauf die Bäume verdorrten und entweder abstarben oder mit Leichtigkeit durch Abbrennen zum Verschwinden gebracht werden konnten. Die Flamme im Gschwender Wappen weist auf dieses Brennen hin.
Gschwend war zunächst eine eher unbedeutende Siedlung, entwickelte sich aber durch seine verkehrsgünstige Lage an der Kreuzung der Straßen von Gmünd nach Gaildorf (Salzstraße von Hall nach Süden), heute Bundesstraße 298, und von Welzheim nach Aalen (Cannstatter Straße) zu einem Mittelpunkt des ländlichen Handels. Im 16. Jahrhundert wurde das Gericht zu Seelach nach Gschwend verlegt. Es gab große Viehmärkte und seit 1760 wurden Jahrmärkte abgehalten. Das heutige Gemeindegebiet von Gschwend gehörte lange zum Oberamt Gaildorf und ab 1938 zum Landkreis Backnang. Als dieser durch die Kreisreform 1973 aufgelöst wurde, kamen Altersberg, Frickenhofen und Gschwend als einzige Gemeinden zum Ostalbkreis, während viele andere Gemeinden zum Rems-Murr-Kreis kamen.
Religionen
Gschwend ist seit der Reformation vorwiegend evangelisch geprägt. Neben vier evangelischen Gemeinden gibt es aber auch eine römisch-katholische und eine neuapostolische Gemeinde.
Eingemeindungen
Am 1. August 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Frickenhofen nach Gschwend eingemeindet, am 1. Januar 1972 folgte die Eingemeindung von Altersberg. Honkling und Wildgarten wurden am 1. April 1972 von Unterrot nach Gschwend umgemeindet.
Sehenswürdigkeiten
- Gschwend liegt an der Idyllischen Straße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
- Der Walderlebnisweg weiterweg liegt an der Straße von Rotenhar nach Schönberg. Er ist eine Kombination aus Kunst- und Besinnungsweg mit zehn Stationen.[3]
Museen
Im ehemaligen Schul- und Rathaus von Horlachen befindet sich das örtliche Heimatmuseum.
Bauwerke
- St.-Andreas-Kirche in Schlechtbach. Die 1447 erbaute gotische Kirche ist wohl das älteste Gebäude im Gemeindegebiet. Der Hochaltar mit einer Muttergottesstatue von 1430 ist ein besonderes Kleinod.
- Hagbergturm. Der Aussichtsturm auf dem Hagberg in 585 m Höhe ist ein Wahrzeichen Gschwends und Orientierungspunkt in der weiteren Umgebung. Geöffnet ist er an allen Sonntagen und Feiertagen zwischen Ostersonntag und Ende Oktober.
- Ev. Pfarrkirche (ehemals St. Nikolaus) in Frickenhofen. 1743 erbaut anstelle einer gotischen Vorgängerkirche, die 1634 abgebrannt war. An der Kirche neben dem Eingang Gedenktafel an den Pfarrer Wolfgang Kirschenbeisser.
- Steinkreuz (Sühnekreuz) in Frickenhofen. Dieses befindet sich am Ende der Schmiedstraße (am Wanderweg Frickenhofer Höhe). Der Sage nach wurde hier im Streit ein Mensch erschlagen. Um endlose Familienfehden (Blutrache) zu vermeiden, wurde mit Hilfe der Obrigkeit ein Sühnevertrag geschlossen. Das Steinkreuz wurde als Mahnmal in der Nähe des Tatorts an einem viel begangenen Weg aufgestellt. Es stammt vermutlich aus dem 15. oder 16. Jahrhundert und ist vermutlich das älteste Kulturdenkmal des Ortsteils Frickenhofen.[4]
Naturdenkmäler
- Teufelsküche in Gschwend, am südlichen Abhang des Gemeindeberges
- Teufelskanzel 500 m östlich von Rotenhar
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Gschwend ist durch die Bundesstraße 298 (Gaildorf–Schwäbisch Gmünd) an den überregionalen Straßenverkehr angeschlossen.
Ansässige Unternehmen
Die Pfleiderer AG verfügt über ein Werk in Gschwend.
Bildung
In Gschwend befindet sich die Heinrich-Prescher-Schule, eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Im Ortsteil Frickenhofen besteht eine weitere Grundschule, die auf die Montessoripädagogik aufbaut. Außerdem gibt es drei kommunale und drei kirchliche Kindergärten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johannes Lämmerer (1763–1831), deutscher Volksdichter
- Friedrich von Schmidt (1825–1891) war der Architekt vieler Kirchen und Rathäuser im neugotischen Stil. Zu seinen Werken zählen unter anderem das Wiener Rathaus.
- Christian Dietrich (1844–1919), schwäbischer Altpietist
- Peter Jakob Schober (1897–1983), deutscher Maler
- Erich Schneider (* 1933), deutscher Politiker (CDU), Landtagspräsident Baden-Württembergs
Weitere Persönlichkeiten des Ortes
- Heinrich Prescher (1749–1827) war lange Jahre Pfarrer in Gschwend. Er ist Namensgeber der örtlichen Grund- und Hauptschule.
Brauchtum
Garbenwagen
Jedes Jahr zu Beginn der Erntezeit, meist am ersten Augustwochenende, wird ein geschmückter Garbenwagen mit den ersten Garben im festlichen Geleit von Kindern und unter Glockengeläut, von Pferden, zur Kirche am Marktplatz gezogen. Dieser Brauch geht auf das Jahr 1817[5] zurück. Damals, nach der großen Hungersnot des Jahres 1816, wurde beschlossen, den ersten Erntewagen feierlich zur Kirche zu geleiten.
Gschwend ist, neben Essingen[6], eine der wenigen Gemeinden, die diesen Brauch bis zum heutigen Tag unter großer Beteiligung der Bevölkerung pflegt.
Viehmarkt
Nach dem großen Brand von 1857 machten die Gschwender aus der Not eine Tugend, sie gestalteten ihren Ortskern völlig um. Sie ebneten ein großes Viereck im Schnittpunkt der Hauptdurchgangsstraßen ein und legten einen neuen, geräumigen Marktplatz an, denn der seitherige Zustand war für den Viehmarkt nicht ideal gewesen. Die „Gerechtigkeit zu zweyen Jahrmärkten“ hatte der Ort schon 1760 erhalten, 1776 kam der dritte dazu. Dies war nach der „Ernennung“ zum Verwaltungsmittelpunkt im 16. Jahrhundert ein weiterer Markstein in der Entwicklung zur heutigen Mittelpunktsgemeinde. Die Märkte machten Gschwend zum landwirtschaftlichen Zentrum und förderten Handel und Gewerbe. Sie waren weithin bekannt und gut besucht. 500 bis 1000 Stück Großvieh wurden damals aufgetrieben, im Februar 1887 waren es sogar 1425 Stück. Wenn auch die Gschwender Märkte im Zuge der Motorisierung und Technisierung heute nicht mehr mit diesen Zahlen aufwarten können, so zählen sie doch immer noch mit zu den bedeutendsten in Nordwürttemberg.
Weblinks
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 718–722
- ↑ weiterweg, abgerufen am 25. Mai 2008
- ↑ Die Information wurde der am Sühnekreuz aufgestellten Informationstafel entnommen.
- ↑ Evangelische Kirche in Hohenlohe
- ↑ Evangelische Kirchengemeinde Essingen
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