- Arnold von Winkelried
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Arnold Winkelried oder Arnold von Winkelried ist eine mythische Figur, die in der Geschichte der Schweiz eine Rolle spielt.
Inhaltsverzeichnis
Legende
Er soll am 9. Juli 1386 bei der Schlacht von Sempach ein Bündel Lanzen der habsburgischen Ritter gepackt und sich selbst aufspiessend den Eidgenossen eine Bresche geöffnet haben. Der Legende nach soll er vorher noch die Worte „Sorget für mein Weib und Kind“ gesagt haben. Die bekannteste Variante seiner letzten Worte ist: „Der Freiheit eine Gasse!“
Die erste Erwähnung eines derartigen Helden, allerdings noch ohne Namen, war 1476 in der Zürcher Chronik. Sie schildert die bewundernswerte Tat „eines getreuen Mannes“ auf Seiten der Eidgenossen. In Tschudis Chronik taucht dieser in der Vorversion 1563 zuerst als „Arnold Winckelriet“ auf, in der Ausgabe von 1564 ist er dann „Herr Arnold von Winckelriet, Ritter“.
Historische Person
Am 1. Mai 1367 findet sich der Name Erni Winkelried in einer wohlerhaltenen Urkunde, aber nur dieses einzige Mal. Siehe dazu die Beilage XII aus Hermann von Liebenau: Die Winkelriede von Stans (1856).
Es ist aber auch möglich, dass der Held Arnold von Winkelried von Aegidius Tschudi als Hommage an den real existierenden Hauptmann Arnold Winkelried († 27. April 1522 bei der Schlacht bei Bicocca) benannt wurde.
Die Berner Chronik von Diebold Schilling dem Älteren und die Tschachtlanchronik von Bendicht Tschachtlan, die zwischen 1470 und 1513 entstanden sind und detaillierte Beschreibungen der Schlacht von Sempach beinhalten, erwähnen noch keinen derartigen Helden.
Abstammung
Die Winkelriede waren in Stans ein bekanntes Geschlecht bis ins 15. Jahrhundert. In Liebenaus Werk wird Arnold von Winkelried mit Heinrich von Winkelried in Verbindung gebracht. "Der Enkel eines Ritters, ein einfacher Landmann (so nennt ihn Johann von Rudenz 1381). Aus Hermann von Liebenau: Die Winkelriede von Stans (1856). Seite 48.
Heldenkult im 19. und 20. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert setzte eine regelrechte Heldenverehrung ein. Im Sonderbundskrieg wurde er zum einigenden Schutzpatron der zerstrittenen Eidgenossen, nach der Gründung des Bundesstaates 1848 machten Lieder über ihn die Runde, vor dem Zweiten Weltkrieg spielte er eine wichtige Rolle innerhalb der geistigen Landesverteidigung und 1970 pries Nationalrat James Schwarzenbach auf dem Schlachtfeld von Sempach den versammelten Anhängern seine Überfremdungsinitiative als „Winkelriedstat“.
In Stans steht heute, in einer kapellenartigen Nische, das 1865 von Ferdinand Schlöth geschaffene Winkelrieddenkmal.
Siehe auch
Literatur
- Hermann von Liebenau: Arnold Winkelried, seine Zeit u. seine That. Aarau 1862
- Hermann von Liebenau: Die Winkelriede von Stans bis auf Arnold Winkelried den Helden von Sempach. Nebst Beilagen (13 gedruckten Urkunden). Zürich 1856
- Guy P. Marchal et al.: Arnold von Winkelried. Mythos und Wirklichkeit. Nidwaldner Beiträge zum Winkelriedjahr 1986. Stans : Verlag Historischer Verein Nidwalden, 1986
- Guy P. Marchal: Schweizer Gebrauchsgeschichte. Geschichtsbilder, Mythenbildung und nationale Identität, S. 305 ff. Basel 2006
Weblinks
- Artikel Arnold von Winkelried in der Encyclopedia Britannica von 1911 (engl.)
- Schlachterzählung
- Aktueller Kinofilm aus der Schweiz
Personendaten NAME Winkelried, Arnold KURZBESCHREIBUNG Legende und mythische Figur
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