- Nationaler Widerstand Mosambiks
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Die Resistência Nacional Moçambicana (kurz: RENAMO, portugiesisch für Nationaler Widerstand Mosambiks) ist eine politische Partei in Mosambik.
Sie wurde 1975 mit Hilfe der weißen Minderheitsregierung Rhodesiens als antikommunistische Widerstandsbewegung gegründete, unter deren Deckmantel sie das kommunistisch ausgerichtete, von der Sowjetunion unterstützte Einparteiensystem der FRELIMO in Mosambik bekämpfen wollte. In ihren ersten Jahren bestand die RENAMO hauptsächlich aus FRELIMO-Dissidenten und Soldaten, die zur Kolonialzeit für Portugal gekämpft hatten. Als in den 1970ern die Guerillakämpfe die rhodesische Regierung schließlich zum Rücktritt zwangen, bot das nun unabhängige Simbabwe den RENAMO-Kämpfern keinen sicheren Unterschlupf mehr. Die meisten von ihnen zogen nach Südafrika, um mit Hilfe des Apartheidregimes ihre militärischen Aktionen gegen Mosambik fortsetzen zu können.
1984 unterzeichneten der Staatspräsident Südafrikas, Pieter Willem Botha, und die FRELIMO-Regierung unter starkem Druck das Nkomati-Abkommen, in dem vereinbart wurde, dass Mosambik sämtliche Anhänger des African National Congress ausliefern müsse und Südafrika im Gegenzug die Unterstützung der RENAMO unterlässt. Während sich Mosambik weitgehend an das Abkommen hielt, verstieß Südafrika wiederholt dagegen und erklärte es 1985 aufgrund "mehrerer Verstöße" offiziell für nichtig.
1987 mobilisierten die US-Senatoren Jesse Helms und Bob Dole die Unterstützung der USA für die Befreiungsarmee RENAMO.
Als der Bürgerkrieg zwischen RENAMO-Rebellen und der Regierung 1990 mit Beginn der Friedensverhandlungen seinem Ende zuging, stand die RENAMO vor dem Problem, sich nach Jahren des Guerillakrieges von einer rein militärischen Organisation mit loser Struktur in eine politische Partei verwandeln zu müssen. Dabei bestand genau das umgekehrte Problem, das afrikanische Parteien normalerweise haben. Während es sich in der Regel um urbane, auf die intellektuelle Elite des Landes konzentrierte Gruppierungen handelte, die vor der Schwierigkeit standen, sich eine Basis unter der ländlichen Bevölkerung zu schaffen, stand die RENAMO vor dem Problem, dass ihr eine Verankerung in den städtischen Zentren des Landes fehlte. Ihre politischen Aussagen hatten sich in der Vergangenheit auf plumpe anti-marxistische, pro-kapitalistische und pro-demokratische Aussagen beschränkt und ihre Möglichkeiten, diese Themen ernsthaft zu diskutieren, waren limitiert. Erst nach massiver finanzieller Unterstützung in Folge des General Peace Agreements, das 1992 dem Bürgerkrieg ein Ende setzte, schaffte die RENAMO den Übergang zu einer politischen Partei.
Heute hat die RENAMO endgültig die Waffen niedergelegt und ist die größte Oppositionspartei Mosambiks. In den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2004 triumphierte der FRELIMO-Kandidat Armando Guebuza mit 63,7% über seinen Herausforderer Afonso Dhlakama, den langjährigen Führer der RENAMO. Im Parlament hält die RENAMO derzeit 60 von 250 Sitzen. Die Ergebnisse der Wahl werden allerdings von internationalen Beobachtern in Zweifel gezogen.
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