- Natriumfolinat
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Strukturformel Allgemeines Freiname Leucovorin Andere Namen - Folinsäure
- 5-Formyl-5,6,7,8-tetrahydrofolsäure
Summenformel C20H23N7O7 CAS-Nummer 1492-18-8 ATC-Code V03AF03
Kurzbeschreibung schwach beigefarbenes Pulver[1] Eigenschaften Molare Masse 473,44 g·mol−1 Schmelzpunkt Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Xn
Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 36/37/38-42/43 S: 26-36 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 1063 (Ratte, intraperitoneal)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Folinsäure (FA), auch Citrovorum-Faktor (CF), oder Leucovorin (LV), kurz CHO-FH4, ist das 5-Formyl-Derivat der Tetrahydrofolsäure. Zur Anwendung kommen das Calcium-Salz (Calciumfolinat) sowie das Natrium-Salz (Natriumfolinat).
Inhaltsverzeichnis
Chemie
Die meisten kommerziell erhältlichen medizinischen Präparate enthalten ein Racemat aus L- und D-Folinsäure, mittlerweile sind aber auch Präparate mit der der reinen, biologisch aktiven Form (L-(−)-Isomer, Levofolinsäure) verfügbar.
Pharmakologie und medizinische Anwendung
Kombination mit 5-Fluorouracil (5-FU)
Folinsäure wird in synergistischer Kombination mit dem Zytostatikum 5-Fluoruracil in der Chemotherapie zur Behandlung von Dickdarmkrebs und anderen Tumoren verwendet. Folinsäure bindet an das Enzym Thymidilat-Synthase und führt dadurch zur Erniedrigung der intrazellulären Thymidilat-Konzentration, wodurch die zytostatische Wirkung von 5-FU verstärkt wird.
„Leukovorin-Rescue“ bei Therapie mit hochdosiertem Methotrexat (MTX)
Folinsäure wird als Antidot bei Therapien mit Methotrexat eingesetzt. Methotrexat wirkt als Folsäure-Antagonist und hemmt kompetitiv und reversibel das Enzym Dihydrofolat-Reduktase (DHFR). Bei hochdosierter Methotrexat-Gabe muss eine sogenannte „Leukovorin-Rescue“ erfolgen, d.h. die Wirkung des Methotrexats muss durch regelmäßige Gabe von Leukovorin antagonisert werden, da sonst eine schwere Knochenmark- und Schleimhauttoxizität (Mukositis) auftritt. In der Praxis wird dabei meist so verfahren, dass Methotrexat als Infusion über ca. 4 Stunden verabreicht wird und 24 Stunden nach der Infusion beginnt man mit der Leukovorin-Rescue (alle 6 Stunden eine Infusion mit Leukovorin), solange bis der Methotrexat-Spiegel eine kritische Grenze unterschritten hat (< 0,1 µM).
Quellen
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