- Natürliches Kapital
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Eine natürliche Ressource ist ein Stoff, der auch in unverarbeiteter Form einen ökonomischen Wert hat.
Ein Rohstoff ist dann als natürliche Ressource zu verstehen, wenn er nur gefördert und gereinigt, nicht aber hergestellt zu werden braucht. Insofern können Bergbau, Erdölförderung, Fischerei und Forstwirtschaft als Ausbeutung natürlicher Ressourcen gelten, während Landwirtschaft, insofern sie die Produktivität des Bodens durch gezielte menschliche Tätigkeiten fördert, nicht dazu gerechnet wird.
Der Ausdruck natürliche Ressourcen ist erst durch E.F. Schumachers Buch Small is Beautiful (London, 1973) einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden.
Natürliche Ressourcen werden oft in erneuerbare und nicht-erneuerbare eingeteilt. Zu den erneuerbaren zählen vor allem lebende Ressourcen, die nachwachsen, wenn sie nicht übermäßig ausgebeutet werden, wie Fische, Wälder und allgemein Wildpflanzen. Sie können zeitlich unbegrenzt verwendet werden, wenn ihr Verbrauch die Neuentstehung nicht übersteigt und somit die Nachhaltigkeit beachtet. Sobald aber mehr verbraucht wird, als sich erneuert, erschöpfen sich die Ressourcen, bis sie schließlich ganz verbraucht sind. Zu den erneuerbaren Ressourcen gehören auch unbelebte Stoffe wie Erde, Wasser, Wind und alle Formen von erneuerbarer Energie.
Das Ausbeuten und Reinigen von natürlichen Ressourcen bezeichnet man als Bearbeitung, nicht als Produktion. Natürliche Ressourcen sind Naturkapital, das als Rohstoffanteil in Infrastrukturkapital eingeht.
Die natürlichen Ressourcen, die auf dem Territorium eines Staates zu finden sind, entscheiden oft über seine Stellung in der globalen Ökonomie und damit seinen politischen Einfluss (vgl. OPEC, OAPEC). Dabei sind Industrieländer für ihren Wohlstand weniger auf natürliche Ressourcen angewiesen, da sie mehr Infrastrukturkapital haben. Doch kann das Vorhandensein leicht erschließbarer natürlicher Ressourcen der ökonomischen Entwicklung eines Landes auch schaden, weil es politische Korruption begünstigt.
Gemäß Artikel 15 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland können Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden.
Seit den 1980er Jahren werden die Erschöpfung des Naturkapitals und Versuche, eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen, bei der Entwicklungspolitik berücksichtigt. Dies gilt besonders für die Regenwaldregionen, die den größten Teil der Biodiversität enthalten, insbesondere genetisches Naturkapital.
Die Erhaltung der natürlichen Ressourcen steht bei der Umweltbewegung im Mittelpunkt der Bemühungen. Sie ist auch eine Grundlage für die Programme der grünen Parteien überall auf der Welt. Die Abnahme natürlicher Ressourcen, insbesondere von Wasser, gilt als ein wichtiger Grund für Konflikte und Unruhen in den Entwicklungsländern.
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