- Naupliuslarve
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Als Nauplius oder Naupliuslarve wird die Primärlarve (Eilarve) der Krebstiere bezeichnet. Diese typische Larve ist ein Merkmal, welches die Zusammenstellung aller Krebse in eine Gruppe (Taxon) rechtfertigt, da sie bei allen Krebsen mit Ausnahme der Zungenwürmer (Pantastomida) zumindest während der Entwicklung im Ei zu finden ist. Entsprechend stellt dieses Merkmal eine Autapomorphie der Krebstiere dar.
Habitus
Nauplien besitzen im Gegensatz zu den ausgewachsenen Krebsen nur 3 Extremitätenpaare (1. Antenne, 2. Antenne und Mandibel). Besonders auffällig ist dabei die zu großen Schwimmbeinen umgebaute 2. Antenne. Ein charakteristisches Merkmal des Nauplius ist sein einfach vorhandenes Auge, zentral auf der Stirn gelegen, das aus drei Pigmentbecherocellen besteht und als Naupliusauge bezeichnet wird. Die Mundöffnung wird bei den meisten Nauplien von einer großen Oberlippe (Labrum) überdeckt. Das Hinterende der Larve bildet die Rumpf-Telson-Anlage, aus der im weiteren Entwicklungsgang neue Segmente mit Beinpaaren sprießen.
Entwicklung
Der Nauplius bildet bei vielen Kleinkrebsen mit kleinen Eiern das Schlupfstadium, bei anderen Krebsen stellt der Nauplius nur eine frühe Larvenform im Ei dar. Die Entwicklung der Nauplien zum fertigen, adulten Krebs verläuft bei den verschiedenen Krebsgruppen unterschiedlich. Bei den ursprünglicheren Taxa verläuft die Entwicklung der Larve über mehrere Häutungen, wobei jeweils weitere Segmente und Beinpaare zugefügt werden. Im Verlauf seines Wachstums entsteht ein Metanauplius.
Andere Taxa zeichnen sich durch eine Metamorphose und verschiedene typische Larvenformen aus. So bilden die Ruderfußkrebse (Copepoda) nach 6 klassischen Naupliusstadien unvermittelt eine Larve, die den Adulten bereits sehr ähnlich sieht und als Copepodit bezeichnet wird. Nach 5 weiteren Copepodit-Stadien ist die Entwicklung abgeschlossen. Eine sehr große Veränderung machen die Larven der meisten Zehnfußkrebse (Decapoda) durch. Bei ihnen schlüpft die Larve bereits in einem weit fortgeschrittenen Stadium, der Zoea-Larve, aus dem Ei. Die adulten Krebse entwickeln sich über eine umgreifende Metamorphose. Ebenfalls eine solche Komplettumgestaltung, allerdings in weit extremerer Form, findet man bei den festsitzenden Rankenfußkrebsen (Entenmuscheln, Seepocken) und den Wurzelkrebsen, bei denen die Entwicklung von einer freischwimmenden (planktischen) Nauplius-Form über eine Cypris-Larve zum Adultus stattfindet.
Aquaristik
Nauplien von Salzkrebschen Artemia sp. werden von Aquarianern gerne als preiswertes Fischfutter verwendet.
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