- Nawa Shibari
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Shibari (jap. 縛り, auch als Japan-Bondage bekannt) ist eine erotische Kunst des Fesselns, die sich in Japan aus der traditionellen militärischen Fesselkunst Hojōjutsu entwickelt hat.
Im Gegensatz zum westlichen Bondage dient die Fesselung beim Shibari nicht ausschließlich der Immobilisierung. Sie kann auch ästhetische Formen annehmen und so eine Art Kunstwerk schaffen. Außerdem kann Shibari zur Vorbereitung auf weitere sadomasochistische Praktiken dienen.
In Japan selbst spricht man in diesem Zusammenhang häufig von „Kinbaku“ (begrifflicher Bezug zu mittelalterlichen Foltertechniken) oder „Nawa Shibari“ („Ein Seil binden“). Der bloße Begriff „Shibari“ wird dort überwiegend mit der industriellen Gewebeherstellung assoziiert.
Inhaltsverzeichnis
Techniken
Es gibt Dutzende von Shibari-Techniken, die vom einfachen Knoten bis zur komplizierten Ganzkörperfesselung reichen. Manche dienen lediglich dazu, bewegungsunfähig zu machen, andere sollen die Schönheit des meist weiblichen Körpers unterstreichen.
Beispiele:
- Shinju (jap. 真珠, Perle): Fesselung der weiblichen Brüste – In den USA geprägter Ausdruck, zu unterscheiden von Shinjū (心中), dem gemeinsamen Suizid zweier Liebender
- Sakurambo (jap. 桜ん坊, Kirsche): Fesselung des weiblichen Genitals – In den USA geprägter Ausdruck. In Japan wird zumeist der Ausdruck Mata-Nawa (Schrittfesselung) verwendet.
- Karada (jap. 体, Körper): Netzartige Ganzkörperfesselung, die die vorher genannten Techniken mit einschließen kann. Es existieren Sonderformen wie zum Beispiel Kikkou.
- Tsuri – Suspension, Hängefesselung
- Takate Kote Shibari – Die grundlegende Technik zur Oberkörperfesselung mit auf dem Rücken fixierten Händen.
Materialien
Im Nawa Shibari finden, im Gegensatz zu der westlichen Bondage in der fast alle Seilarten zum Einsatz kommen, fast ausschließlich Hanf- oder Juteseile Verwendung. Die Seile werden vor der ersten Anwendung häufig vorbehandelt, um sie möglichst weich und geschmeidig zu machen. Mitunter werden die verwendeten Seile auch geflämmt oder leicht mit Ölen benetzt. Holzstäbchen, Bambusrahmen und Panikhaken werden ebenfalls häufig verwendet.
Literatur und Lernmaterialien
- Midori: The Seductive Art of Japanese Bondage. Greenery Press, 2001, ISBN 1-890159-38-7.
- Master K: Shibari: The Art of Japanese Bondage. Secret Publications, 2004, ISBN 90-807706-2-0.
- Matthias T. J. Grimme: Das Bondage-Handbuch. Charon-Verlag, 1999, ISBN 978-3-931406-16-5.
- Matthias T. J. Grimme, RedRope: Die Bondage-CD. Charon-Verlag, 2001, ISBN 978-3-931406-21-9.
- Matthias T. J. Grimme: Bondageproject DVD Workshop. Bondageproject, 2004, ISBN z. B. 978-3-931406-49-3.
Weblinks
- NZZ Folio, 01/07 (Schmerz), „Seilziehen in Tokio“, online unter nzzfolio.ch
- Informationen, Beispiele, Tipps, Links zu Japanischer Bondage
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