- Nawab
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Nawab (Urdu: نواب; Hindi: नवाब, Navāb; Bengalisch: নবাব, Nabāb; abgeleitet aus dem arabischen Wort für Statthalter oder Gouverneur; ins Deutsche im übertragenen Sinn als Nabob eingegangen) ist ein historischer Herrschertitel in Südasien.
Im Mogulreich in Indien bedeutete das Wort ursprünglich einen Abgesandten des Kaisers oder Vizekönig, später erhielt der Titel die Bedeutung „Provinzgouverneur“. In der Zeit des Niedergangs des Mogulreiches in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts konnten viele Provinzgouverneure eigene erbliche Fürstendynastien gründen, behielten aber den Titel „Nawab“ und regierten der Form nach weiterhin im Namen des Mogulkaisers, um nicht die Legitimität ihrer Herrschaft herauszufordern. Daraufhin wurde „Nawab“ zum typischen Titel eines muslimischen Herrschers auf dem Subkontinent. Allerdings gab es auch andere Titel moslemischer Provinzfürsten wie vor allem der des Nizams von Hyderabad. Nicht-moslemische Fürsten waren als Rajas, Raos oder Maharajas betitelt.
Zur Zeit der Absetzung des letzten Moguln und der Etablierung des britischen Kaiserreichs Indien nach dem großen Aufstand von 1857 hatten die Herrscher folgender Territorien diesen Titel: Avadh (1856 abgesetzt), Bahawalpur (heute Pakistan), Baoni, Banganapalle, Basoda, Bhopal, Cambay, Isa Khel (heute Pakistan), Jaora, Junagadh, Kalabagh (heute Pakistan), Kurnool, Kurwai, Malerkotla, Manavadar, Muhammadgarh, Palanpur, Pataudi, Radhanpur, Rampur, Sachin und Tonk. Die Nawabs von Bengalen waren von den Briten schon früher abgesetzt worden.
Der Titel für die Gemahlin eines Nawabs ist Begum.
Das Wort „Nabob“
Von dieser Bedeutung ausgehend, hat sich auch eine metaphorische Zweitbedeutung ergeben: nach der ist ein „Nabob“ jemand, der aus dem Fernen Osten nach Europa zurückkehrt, nachdem er es dort, zum Teil mit fragwürdigen Methoden, zu einem großen Vermögen gebracht hat, oder einfach nur ein Mensch mit großem Reichtum und Einfluss.
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