- Nellmersbach
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Rems-Murr-Kreis Höhe: 277 m ü. NN Fläche: 14,73 km² Einwohner: 10.877 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 738 Einwohner je km² Postleitzahl: 71397 Vorwahl: 07195 Kfz-Kennzeichen: WN Gemeindeschlüssel: 08 1 19 042 Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausplatz 1
71397 LeutenbachWebpräsenz: Bürgermeister: Jürgen Kiesl Lage der Gemeinde Leutenbach im Rems-Murr-Kreis Leutenbach ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, etwa 20 km nordöstlich von Stuttgart im Rems-Murr-Kreis zwischen den Städten Winnenden und Backnang.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Leutenbach liegt in 254 bis 420 Metern Höhe am Rande des Schwäbischen Waldes und der Backnanger Bucht. Durch die Gemeinde fließen der Buchenbach, der Rotbach und der Höllachbach.
Geologie
Leutenbach liegt im Südwestdeutschen Schichtstufenland, die Höhenlagen (Rotenbühl) teilweise bereits im Keuperbergland.
Nachbargemeinden
Leutenbach grenzt (gegen den Uhrzeigersinn) an die Gemeinden Waiblingen, Schwaikheim, Winnenden, Backnang, Burgstetten (alle Rems-Murr-Kreis) und Affalterbach (Landkreis Ludwigsburg).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Leutenbach besteht aus den drei Wohnbezirken Leutenbach, Nellmersbach und Weiler zum Stein, die räumlich identisch mit den drei ehemaligen Gemeinden gleichen Namens sind. Zu den Wohnbezirken Leutenbach und Nellmersbach gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zum Wohnbezirk Weiler zum Stein gehören das Dorf Weiler zum Stein und die Weiler Heidenhof und Gollenhof. Zwischen Leutenbach und Weiler zum Stein liegt auf dem Gebiet des Wohnbezirks Leutenbach die abgegangene Ortschaft Guntersweiler. Auf dem Gebiet des Wohnbezirks Weiler zum Stein wird 1245 die Ortschaft Azzemanswiler genannt, die jedoch möglicherweise mit Weiler zum Stein identisch ist.[2][3]
Geschichte
Urkundliche Erwähnung fand Leutenbach als Lutenbach erstmalig im Jahre 1284, Nellmersbach (Nitmarsbach) 1071 und Weiler zum Stein (Wyler) 1245, es lassen sich jedoch auf der Gemarkung der heutigen Gemeinde Spuren (z.B. Grabhügel und Werkzeuge) von Besiedelungen während der Kupfersteinzeit und insbesondere der frühen Eisenzeit finden. Im Zeitraum zwischen 750 und 450 v.Chr. ließen sich vermutlich Kelten und Skyten auf dem heutigen Gemeindegebiet nieder. Leutenbach liegt etwa 15 km westlich des Obergermanisch-Raetischen Limes, also noch innerhalb des römischen Besatzungsgebietes. Die Besatzungszeit begann hier im Jahre 155 n. Chr. und dauerte etwa 100 Jahre. Auch davon sind Spuren zu finden, unter anderem die Reste zweier villae rusticae.
Im Mittelalter gehörten Leutenbach und Nellmersbach zur Herrschaft Winnenden, Weiler zum Stein zur Burg Wolfsölden (heute ein Teilort von Affalterbach). 1322 kaufte Graf Eberhard der Erlauchte die Burg und ordnete sie dem Amt Marbach zu. Weiler zum Stein wanderte dadurch mit. Leutenbach und Nellmersbach wiederum wurden drei Jahre später von Eberhards Sohn, Graf Ulrich I. von Württemberg erworben und dem Amt Winnenden zugeschlagen. So ist auch zu erklären, warum Leutenbach und Nellmersbach später zum Landkreis Waiblingen, Weiler zum Stein aber zum Landkreis Backnang gehörte (der Kreis Marbach wurde im Jahre 1938 aufgelöst und Weiler zum Stein dem Kreis Backnang zugeteilt).
Der Dreißigjährige Krieg machte auch vor den Leutenbacher Gemeinden nicht halt und brachte großes Elend mit sich. Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde Nellmersbach 1693 wie so viele andere Orte in Südwestdeutschland auch durch die Truppen des französischen Generals Mélac vollständig niedergebrannt.
Mit der Fertigstellung der Murrtalbahn von Stuttgart nach Backnang erhielt Nellmersbach 1876 Anschluss an das württembergische Eisenbahnnetz und erfuhr dadurch eine große wirtschaftliche Belebung. So ist Nellmersbach auch heute noch der einzige Teilort der Gesamtgemeinde mit nennenswerter Industrieansiedelung.
Die heutige Gemeinde Leutenbach wurde am 1. Januar 1975 im Rahmen der Gebietsreform in Baden-Württemberg aus dem den drei Nachbargemeinden Leutenbach, Nellmersbach und Weiler zum Stein gebildet. Verwaltungssitz ist Leutenbach, das auch der Gesamtgemeinde seinen Namen gab.
Einwohnerentwicklung
Jahr Leutenbach Nellmersbach Weiler zum Stein Gesamtgemeinde 1939 1.066 487 663 2.216 1950 1.382 689 907 2.978 1975 3.426 2.141 2.434 8.001 1990 4.084 2.700 2.995 9.779 1994 4.535 2.817 3.078 10.430 1997 4.948 2.993 3.056 10.997 2000 4.920 2.924 2.879 10.723 2001 4.908 2.922 2.861 10.691 2004 4.927 2.925 2.918 10.770 2005 4.938 2.921 2.970 10.829 2006 4.894 2.898 2.953 10.745 Religionen
Alle drei Teilorte besitzen eigene evangelische Kirchengemeinden. Die katholische Kirchengemeinde umfasst die Gesamtgemeinde und ist im Hauptort Leutenbach angesiedelt. Neben den beiden großen Kirchen sind in Leutenbach noch die Neuapostolische Kirche in Weiler zum Stein sowie die Zeugen Jehovas in Nellmersbach vertreten.
Politik
Gemeinderat
Im Gemeinderat sind nach der Kommunalwahl 2004 folgende Parteien vertreten:
Bürgermeister
Derzeitiger Bürgermeister ist Jürgen Kiesl, der 2007 seine zweite Amtszeit antrat.
Wappen
Das Leutenbacher Wappen besteht aus einem silbernen Balken auf rotem Grund und drei fünfblättrigen goldenen Rosen mit schwarzen Kelchblättern. Die Figuren gehen auf das überlieferte Siegel des Heinrich von Lutenbach aus dem Jahr 1391 zurück. Das Wappen enthält zudem jeweils eine Farbe aus dem Wappen der drei Ursprungsgemeinden.
Wappen der Ortsteile
Partnerschaften / Patenschaften
Partnergemeinde von Leutenbach ist seit 1990 die unweit von Budapest gelegene ungarische Ortschaft Dunabogdány. Rudolfsgnad im serbischen Teil des Banat ist seit 1955 Patengemeinde, da viele ehemalige Einwohner Rudolfsgnads nach Vertreibung und Flucht in Leutenbach eine neue Heimat fanden.
Museen
- Heimatmuseum im Ortsteil Weiler zum Stein, nahe dem Friedhof, von April bis Oktober jeweils am ersten Sonntag des Monats oder nach Vereinbarung geöffnet
Musik
Die Deutschpunk-Band NoRMAhl stammt aus Leutenbach.
Parks
Als Ausgleichsmaßnahme für den Landschaftsverbrauch durch die Neubaustrecke der Bundesstraße 14 entsteht derzeit im Tal des Höllachbachs zwischen Leutenbach und Nellmersbach der Landschaftspark Höllachaue.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Juli: Leutenbacher Hocketse
- November/Dezember: Leutenbacher Weihnachtsmarkt
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Nellmersbach ist Haltepunkt an der Murrbahn Waiblingen-Crailsheim. Auf dieser Strecke verkehrt auch die S-Bahn Linie S3 (Backnang–Stuttgart–Flughafen), die Nellmersbach im 15- bis 30-Minuten-Takt mit der Landeshauptstadt verbindet.
Seit November 2005 wird an der Neubaustrecke der Bundesstraße 14 gebaut, die derzeit als Ortsdurchfahrt durch Winnenden führt und am östlichen Rand von Nellmersbach vorbeiführt. In deren Verlauf wird derzeit ein rund ein Kilometer langer Tunnel bei Leutenbach gebaut, der halb offen, halb bergmännisch vorgetrieben wird. Das Gesamtprojekt soll Mitte 2009 abgeschlossen sein.[4][5][6]
Ansässige Unternehmen
- H.P. Kaysser GmbH, Blechbearbeitung und -verarbeitung
- Rohde & Schwarz SIT GmbH, Sicherheitstechnik und Kryptologie in der Informations- und Kommunikationstechnik
Medien
Offizielles Mitteilungsorgan ist das Amtsblatt Leute, über das lokale Tagesgeschehen in Leutenbach berichtet die Tageszeitung Winnender Zeitung.
Bildung
- In allen drei Teilorten befindet sich jeweils eine Grundschule, in Leutenbach auch eine Hauptschule mit Werkrealschule. Weiterführende Schulen befinden sich in Winnenden und Backnang. Kindergärten gibt es insgesamt sieben.
- In Leutenbach befindet sich des weiteren eine Außenstelle der Volkshochschule Winnenden.
Vereine
Eine detaillierte Aufstellung aller Leutenbacher Vereine findet sich auf der Gemeindehomepage.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Horst Gebhard, Leutenbacher Bürgermeister von 1975 bis 1999.
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Andreas Hinkel (* 1982), Fußball-Nationalspieler, geboren in Backnang, wuchs in Leutenbach auf
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Leutenbach vom 20. Juni 2002
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 577–578
- ↑ Winnender Zeitung vom 10.11.2006
- ↑ Planungsdaten des Regierungspräsidiums Stuttgart für den südlichen Bauabschnitt
- ↑ Projektdaten des Regierungspräsidiums Stuttgart zur Teilmaßnahme Tunnel Leutenbach
Weblinks
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