Weiler zum Stein

Weiler zum Stein
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Leutenbach
Leutenbach (Württemberg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Leutenbach hervorgehoben
48.8883333333339.3913888888889277Koordinaten: 48° 53′ N, 9° 23′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Rems-Murr-Kreis
Höhe: 277 m ü. NN
Fläche: 14,73 km²
Einwohner: 10.877 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 738 Einwohner je km²
Postleitzahl: 71397
Vorwahl: 07195
Kfz-Kennzeichen: WN
Gemeindeschlüssel: 08 1 19 042
Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausplatz 1
71397 Leutenbach
Webpräsenz:
Bürgermeister: Jürgen Kiesl
Lage der Gemeinde Leutenbach im Rems-Murr-Kreis
Allmersbach im Tal Allmersbach im Tal Althütte Auenwald Backnang Backnang Burgstetten Fellbach Großerlach Kaisersbach Kaisersbach Kaisersbach Kaisersbach Kirchberg an der Murr Leutenbach (Württemberg) Leutenbach (Württemberg) Leutenbach (Württemberg) Murrhardt Oppenweiler Plüderhausen Plüderhausen Plüderhausen Rudersberg Schorndorf Schwaikheim Spiegelberg Sulzbach an der Murr Waiblingen Waiblingen Waiblingen Weissach im Tal Welzheim Winnenden Winterbach (Remstal) Aspach (bei Backnang) Berglen Berglen Weinstadt Kernen im Remstal Urbach (Rems) Alfdorf Alfdorf Korb (Württemberg) RemshaldenKarte
Über dieses Bild

Leutenbach ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, etwa 20 km nordöstlich von Stuttgart im Rems-Murr-Kreis zwischen den Städten Winnenden und Backnang.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Leutenbach liegt in 254 bis 420 Metern Höhe am Rande des Schwäbischen Waldes und der Backnanger Bucht. Durch die Gemeinde fließen der Buchenbach, der Rotbach und der Höllachbach.

Geologie

Leutenbach liegt im Südwestdeutschen Schichtstufenland, die Höhenlagen (Rotenbühl) teilweise bereits im Keuperbergland.

Nachbargemeinden

Leutenbach grenzt (gegen den Uhrzeigersinn) an die Gemeinden Waiblingen, Schwaikheim, Winnenden, Backnang, Burgstetten (alle Rems-Murr-Kreis) und Affalterbach (Landkreis Ludwigsburg).

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Leutenbach besteht aus den drei Wohnbezirken Leutenbach, Nellmersbach und Weiler zum Stein, die räumlich identisch mit den drei ehemaligen Gemeinden gleichen Namens sind. Zu den Wohnbezirken Leutenbach und Nellmersbach gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zum Wohnbezirk Weiler zum Stein gehören das Dorf Weiler zum Stein und die Weiler Heidenhof und Gollenhof. Zwischen Leutenbach und Weiler zum Stein liegt auf dem Gebiet des Wohnbezirks Leutenbach die abgegangene Ortschaft Guntersweiler. Auf dem Gebiet des Wohnbezirks Weiler zum Stein wird 1245 die Ortschaft Azzemanswiler genannt, die jedoch möglicherweise mit Weiler zum Stein identisch ist.[2][3]

Geschichte

Urkundliche Erwähnung fand Leutenbach als Lutenbach erstmalig im Jahre 1284, Nellmersbach (Nitmarsbach) 1071 und Weiler zum Stein (Wyler) 1245, es lassen sich jedoch auf der Gemarkung der heutigen Gemeinde Spuren (z.B. Grabhügel und Werkzeuge) von Besiedelungen während der Kupfersteinzeit und insbesondere der frühen Eisenzeit finden. Im Zeitraum zwischen 750 und 450 v.Chr. ließen sich vermutlich Kelten und Skyten auf dem heutigen Gemeindegebiet nieder. Leutenbach liegt etwa 15 km westlich des Obergermanisch-Raetischen Limes, also noch innerhalb des römischen Besatzungsgebietes. Die Besatzungszeit begann hier im Jahre 155 n. Chr. und dauerte etwa 100 Jahre. Auch davon sind Spuren zu finden, unter anderem die Reste zweier villae rusticae.

Im Mittelalter gehörten Leutenbach und Nellmersbach zur Herrschaft Winnenden, Weiler zum Stein zur Burg Wolfsölden (heute ein Teilort von Affalterbach). 1322 kaufte Graf Eberhard der Erlauchte die Burg und ordnete sie dem Amt Marbach zu. Weiler zum Stein wanderte dadurch mit. Leutenbach und Nellmersbach wiederum wurden drei Jahre später von Eberhards Sohn, Graf Ulrich I. von Württemberg erworben und dem Amt Winnenden zugeschlagen. So ist auch zu erklären, warum Leutenbach und Nellmersbach später zum Landkreis Waiblingen, Weiler zum Stein aber zum Landkreis Backnang gehörte (der Kreis Marbach wurde im Jahre 1938 aufgelöst und Weiler zum Stein dem Kreis Backnang zugeteilt).

Der Dreißigjährige Krieg machte auch vor den Leutenbacher Gemeinden nicht halt und brachte großes Elend mit sich. Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde Nellmersbach 1693 wie so viele andere Orte in Südwestdeutschland auch durch die Truppen des französischen Generals Mélac vollständig niedergebrannt.

Mit der Fertigstellung der Murrtalbahn von Stuttgart nach Backnang erhielt Nellmersbach 1876 Anschluss an das württembergische Eisenbahnnetz und erfuhr dadurch eine große wirtschaftliche Belebung. So ist Nellmersbach auch heute noch der einzige Teilort der Gesamtgemeinde mit nennenswerter Industrieansiedelung.

Die heutige Gemeinde Leutenbach wurde am 1. Januar 1975 im Rahmen der Gebietsreform in Baden-Württemberg aus dem den drei Nachbargemeinden Leutenbach, Nellmersbach und Weiler zum Stein gebildet. Verwaltungssitz ist Leutenbach, das auch der Gesamtgemeinde seinen Namen gab.

Einwohnerentwicklung

Jahr Leutenbach Nellmersbach Weiler zum Stein Gesamtgemeinde
1939 1.066 487 663 2.216
1950 1.382 689 907 2.978
1975 3.426 2.141 2.434 8.001
1990 4.084 2.700 2.995 9.779
1994 4.535 2.817 3.078 10.430
1997 4.948 2.993 3.056 10.997
2000 4.920 2.924 2.879 10.723
2001 4.908 2.922 2.861 10.691
2004 4.927 2.925 2.918 10.770
2005 4.938 2.921 2.970 10.829
2006 4.894 2.898 2.953 10.745

Religionen

Alle drei Teilorte besitzen eigene evangelische Kirchengemeinden. Die katholische Kirchengemeinde umfasst die Gesamtgemeinde und ist im Hauptort Leutenbach angesiedelt. Neben den beiden großen Kirchen sind in Leutenbach noch die Neuapostolische Kirche in Weiler zum Stein sowie die Zeugen Jehovas in Nellmersbach vertreten.

Politik

Gemeinderat

Im Gemeinderat sind nach der Kommunalwahl 2004 folgende Parteien vertreten:

Bürgermeister

Derzeitiger Bürgermeister ist Jürgen Kiesl, der 2007 seine zweite Amtszeit antrat.

Wappen

Das Leutenbacher Wappen besteht aus einem silbernen Balken auf rotem Grund und drei fünfblättrigen goldenen Rosen mit schwarzen Kelchblättern. Die Figuren gehen auf das überlieferte Siegel des Heinrich von Lutenbach aus dem Jahr 1391 zurück. Das Wappen enthält zudem jeweils eine Farbe aus dem Wappen der drei Ursprungsgemeinden.

Wappen der Ortsteile

Partnerschaften / Patenschaften

Partnergemeinde von Leutenbach ist seit 1990 die unweit von Budapest gelegene ungarische Ortschaft Dunabogdány. Rudolfsgnad im serbischen Teil des Banat ist seit 1955 Patengemeinde, da viele ehemalige Einwohner Rudolfsgnads nach Vertreibung und Flucht in Leutenbach eine neue Heimat fanden.

Museen

  • Heimatmuseum im Ortsteil Weiler zum Stein, nahe dem Friedhof, von April bis Oktober jeweils am ersten Sonntag des Monats oder nach Vereinbarung geöffnet

Musik

Die Deutschpunk-Band NoRMAhl stammt aus Leutenbach.

Parks

Als Ausgleichsmaßnahme für den Landschaftsverbrauch durch die Neubaustrecke der Bundesstraße 14 entsteht derzeit im Tal des Höllachbachs zwischen Leutenbach und Nellmersbach der Landschaftspark Höllachaue.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Juli: Leutenbacher Hocketse
  • November/Dezember: Leutenbacher Weihnachtsmarkt

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Nellmersbach ist Haltepunkt an der Murrbahn Waiblingen-Crailsheim. Auf dieser Strecke verkehrt auch die S-Bahn Linie S3 (Backnang–Stuttgart–Flughafen), die Nellmersbach im 15- bis 30-Minuten-Takt mit der Landeshauptstadt verbindet.

Seit November 2005 wird an der Neubaustrecke der Bundesstraße 14 gebaut, die derzeit als Ortsdurchfahrt durch Winnenden führt und am östlichen Rand von Nellmersbach vorbeiführt. In deren Verlauf wird derzeit ein rund ein Kilometer langer Tunnel bei Leutenbach gebaut, der halb offen, halb bergmännisch vorgetrieben wird. Das Gesamtprojekt soll Mitte 2009 abgeschlossen sein.[4][5][6]

Ansässige Unternehmen

  • H.P. Kaysser GmbH, Blechbearbeitung und -verarbeitung
  • Rohde & Schwarz SIT GmbH, Sicherheitstechnik und Kryptologie in der Informations- und Kommunikationstechnik

Medien

Offizielles Mitteilungsorgan ist das Amtsblatt Leute, über das lokale Tagesgeschehen in Leutenbach berichtet die Tageszeitung Winnender Zeitung.

Bildung

  • In allen drei Teilorten befindet sich jeweils eine Grundschule, in Leutenbach auch eine Hauptschule mit Werkrealschule. Weiterführende Schulen befinden sich in Winnenden und Backnang. Kindergärten gibt es insgesamt sieben.
  • In Leutenbach befindet sich des weiteren eine Außenstelle der Volkshochschule Winnenden.

Vereine

Eine detaillierte Aufstellung aller Leutenbacher Vereine findet sich auf der Gemeindehomepage.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Horst Gebhard, Leutenbacher Bürgermeister von 1975 bis 1999.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Andreas Hinkel (* 1982), Fußball-Nationalspieler, geboren in Backnang, wuchs in Leutenbach auf

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Leutenbach vom 20. Juni 2002
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 577–578
  4. Winnender Zeitung vom 10.11.2006
  5. Planungsdaten des Regierungspräsidiums Stuttgart für den südlichen Bauabschnitt
  6. Projektdaten des Regierungspräsidiums Stuttgart zur Teilmaßnahme Tunnel Leutenbach

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Weiler (Ortsname) — Weiler ist ein Ortsname. Er bezieht sich auf (ursprünglich) kleine Ansiedlungen. Inhaltsverzeichnis 1 Namenkunde 2 Namensvarianten 3 Verbreitung 4 Orte und Ortsteile n …   Deutsch Wikipedia

  • Weiler (Obersulm) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Weiler (Keltern) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Stein (Gemeinde Matrei in Osttirol) — Vorlage:Infobox Gemeindeteil in Österreich/Wartung/Nebenbox Stein (Weiler) Basisdaten Pol. Bezirk, Bundesland Lienz (LZ), Tirol Pol.  …   Deutsch Wikipedia

  • Stein-Wingert — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Zum Sünfzen — Dieser Artikel wurde auf den Seiten der Qualitätssicherung eingetragen. Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und beteilige dich bitte an der Diskussion! Folgendes muss noch verbessert werden: Abschnitt Der Historische Sünfzen gescheid formatieren… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernhard Stein — Bischof Bernhard Stein Bernhard Stein (* 5. September 1904 in Weiler (bei Ulmen); † 20. Februar 1993 in Trier) war Bischof von Trier (1967–1980) und Professor für Bibelwissenschaften am Priesterseminar Trier (1940–1944) …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Münster am Stein — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Münster am Stein — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Münster am Stein-Ebernburg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”