- Nesselried
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Ortenaukreis Höhe: 152 m ü. NN Fläche: 38,03 km² Einwohner: 9793 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 258 Einwohner je km² Postleitzahl: 77767 Vorwahl: 07805 Kfz-Kennzeichen: OG Gemeindeschlüssel: 08 3 17 005 LOCODE: DE APW NUTS: DE134 Adresse der Gemeindeverwaltung: Ortenauer Straße 13
77767 AppenweierWebpräsenz: Bürgermeister: Hansjürgen Stein Appenweier ist eine Gemeinde des Ortenaukreises in Baden-Württemberg und liegt etwa 7 km nördlich von Offenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Appenweier besteht aus der Hauptgemeinde Appenweier (4075 Einwohner), dem für Meerrettichanbau bekannten Ortsteil Urloffen (4301 Einwohner) und Nesselried (1383 Einwohner). Der Ortsteil Nesselried zieht sich durch das Wannenbachtal in die Vorberge, Urloffen liegt nördlich von Appenweier.
Gemeindegliederung
Zu Appenweier gehören die früher selbstständigen Gemeinden Nesselried und Urloffen. Zur Gemeinde Appenweier in den Grenzen von 1970 gehört das Dorf Appenweier. Zur ehemaligen Gemeinde Nesselried gehören das Dorf Nesselried und die Weiler Illental und Kohlstatt. Zur ehemaligen Gemeinde Urloffen gehören das Dorf Urloffen und der Weiler Zimmern (baulich mit Urloffen verbunden). Im Gemeindeteil Appenweier lag der in Appenweier aufgegangene Weiler Heetlisberg. Im Gemeindeteil Nesselried lag das aufgegangene Gehöft Weilerhof und die abgegangenen Ortschaften Schweighof und Ufholz. Im Gemeindeteil Urloffen lagen die abgegangenen Ortschaften Rüchelnheim und Wisungen[2]
Geschichte
Die erste urkundliche Nennung Appenweiers erfolgte im Jahr 884. Damit zählt Appenweier zu den ältesten schriftlich überlieferten Orten im Ortenaukreis.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort Opfer schlimmster Verwüstungen, die in den folgenden Revolutionskriegen fortgesetzt wurden. 1632 wurde Appenweier von schwedischen Truppen niedergebrannt, 1689 folgten Brandschatzungen durch französische Truppen.
Im Jahr 1750 wurde die dem heiligen Michael geweihte Kirche im alten Ortskern im Rokokostil neu errichtet. Appenweier gehörte bis 1803 zum Hanauerland und kam dann durch den Reichsdeputationshauptschluss zum Großherzogtum Baden, wo es zum Amtsbezirk Kehl zählte, aus dem später der Landkreis Kehl wurde. Aufgrund der Kreisreform fiel der Ort 1973 in den Ortenaukreis.
Geschichte der Ortsteile
Nesselried
Urloffen
Urloffen wurde zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt im Jahr 1150. Im Jahr 1975 wurde die Gemeinde gegen großen Widerstand ihrer Einwohner nach Appenweier eingemeindet. Politik
Bürgermeister
Bei der Bürgermeisterwahl am 15. März 2009 wurde Hansjürgen Stein (Freie Wähler) mit 98,32 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 34,26 Prozent ohne Gegenkandidaten zum zweiten Mal in seinem Amt bestätigt. [3]
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 40,1 % (-10,4) - 9 Sitze (-3)
- FWG 21,1 % (-2,2) - 4 Sitze (=)
- SPD 19,3 % (+1,3) - 4 Sitze (=)
- GRÜNE 10,9 % (+10,9) - 2 Sitze (+2)
- Frauenliste 6,8 % (-1,4) - 1 Sitz (=)
- Andere 1,7 % (+1,7) - 0 Sitze (=)
Partnerschaft
Seit 1976 gibt es eine Partnerschaft zwischen Appenweier und der französischen Weinbaugemeinde Montlouis-sur-Loire in der Touraine.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Sehenswert im Ortsteil Urloffen die klassizistische Sankt Martinskirche, entworfen und ausgeführt vom talentierten Weinbrenner-Schüler Hans Voss. Sie zeigt ein spätes Beispiel des für Baden typischen Klassizismus. Monumental stößt der Kirchturm aus der Vorderseite des Kirchenschiffes in die Höhe. Durchaus untypisch für den Weinbrenner-Stil ein gewisser Schmuckreichtum für die Fassaden des Langhauses. Die Urloffener Kirche zählt zu den schönsten Kirchen im Stil des Klassizismus in Baden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Appenweier ist ein Eisenbahnknoten, an dem insgesamt drei Eisenbahnstrecken aufeinandertreffen. Die Rheintalbahn verbindet Appenweier mit Mannheim über Karlsruhe und Basel über Offenburg und Freiburg im Breisgau. Die Europabahn stellt die Verbindung mit dem französischen Straßburg über Kehl her und die Renchtalbahn zweigt nach Bad Griesbach ab. Parallel zur Rheintalbahn führen die Bundesautobahn 5 an Appenweier vorbei und die Bundesstraße 3 mitten hindurch. Gekreuzt werden beide vor den Toren Appenweiers von der Bundesstraße 28, über die man ostwärts zügig in das Renchtal des Mittleren Schwarzwaldes oder westwärts über Kehl und den Rhein (Europabrücke) nach Straßburg gelangt.
Ein großes Problem stellt für Appenweier die vorgesehene neue Einfädelung der Europabahn in die Rheintalbahn dar. Geplant ist eine Schnellfahrstrecke, die den Ort Appenweier faktisch teilen würde, wogegen sich starker Widerstand regt. Alternativ wäre es möglich, die Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Frankreich und Deutschland über die stillgelegte Bahnstrecke Roeschwoog–Rastatt zu führen, was eine erhebliche Beschleunigung erlauben und in Appenweier keine größeren Baumaßnahmen erfordern würde.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- 1815, 18. Juni, Maximilian Werner, † 20. Januar 1875 in Offenburg, deutscher Politiker, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
- 1885, 14. April, Georg Lechleiter, † 19. September 1942, Vorsitzender der kommunistischen Fraktion im Landtag der Republik Baden und Kopf einer Widerstandsgruppe in der Zeit des Nationalsozialismus
- 1900, 4. November, Paul Werner, † 15. Februar 1970, SS-Standartenführer und Ministerialrat
- 1964, Patrick Dreier, deutscher Trompeter
- 1952, 27. April, Stefan Schaub, deutscher Musikpädagoge, Psychologe, Musikwissenschaftler und Autor
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 303–306
- ↑ Staatsanzeiger Nr. 10 vom 20. März 2009, Seite 14
Weblinks
Städte und Gemeinden im OrtenaukreisAchern | Appenweier | Bad Peterstal-Griesbach | Berghaupten | Biberach | Durbach | Ettenheim | Fischerbach | Friesenheim | Gengenbach | Gutach (Schwarzwaldbahn) | Haslach im Kinzigtal | Hausach | Hofstetten | Hohberg | Hornberg | Kappel-Grafenhausen | Kappelrodeck | Kehl | Kippenheim | Lahr/Schwarzwald | Lauf | Lautenbach | Mahlberg | Meißenheim | Mühlenbach | Neuried | Nordrach | Oberharmersbach | Oberkirch | Oberwolfach | Offenburg | Ohlsbach | Oppenau | Ortenberg | Ottenhöfen im Schwarzwald | Renchen | Rheinau | Ringsheim | Rust | Sasbach | Sasbachwalden | Schuttertal | Schutterwald | Schwanau | Seebach | Seelbach | Steinach | Willstätt | Wolfach | Zell am Harmersbach
Wikimedia Foundation.