- Neuapostolische Gebietskirche Süddeutschland
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Bezirksapostel (Präsident): Michael Ehrich Vorgänger: Klaus Saur weitere Apostel: Wolfgang Bott
Volker Kühnle
Dieter Prause
Hans-Peter Schneider
Wolfgang Zenker
Wolfgang Eckhardt
Herbert Bansbach
Hans-Jürgen Bauer
Jürgen LoySitz der Gebietskirche: Stuttgart Gemeinden: 893 Mitglieder: 117.640 Website: www.nak-sued.de Die Neuapostolische Kirche Süddeutschland ist ein Verwaltungsbezirk der Neuapostolischen Kirche der den Großteil Bayerns (ohne den Raum Aschaffenburg, der zur Neuapostolischen Kirche Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland gehört) und Baden-Württembergs, sowie kleinere Teile Hessens (im Kreis Bergstraße) umfasst. Die neuapostolische Gebietskirche Süddeutschland ist nach Mitgliedern die größte Gebietskirche in Deutschland. Am 23. April 2006 wurde Bezirksapostel Klaus Saur in den Ruhestand versetzt und Apostel Michael Ehrich zum Bezirksapostel und Kirchenpräsident ordiniert.
Inhaltsverzeichnis
Gebietskirche
Geschichte
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts treten gläubige Christen, Anhänger einer charismatischen Erweckungsbewegung aus verschiedenen Konfessionen, in England, Schottland und in Deutschland auf, in Süddeutschland vor allem um Donaumoos in Bayern, der Gegend um Karlshuld.[1]
Aus ihnen geht in den 1850er Jahren, durch die erste Heilige Versiegelung am 16. August 1856 in Ulm durch Apostel Henry Drummond die katholisch-apostolischen Gemeinden hervor. Um 1863 konvertieren fast alle katholisch-apostolischen Mitglieder zu dessen Abspaltung, der Neuapostolischen Kirche (damals noch Allgemeine christliche apostolische Mission). Schließlich wird am 3. Juni 1888 der erste Apostel für den süddeutschen Bereich gerufen, Georg Gustav Adolf Ruff. Erst im Mai 1896 wird in Schopfheim in Baden die erste süddeutsche Gemeinde gegründet. Die erste Gemeinde Württembergs wird im Oktober 1896 in Tailfingen gegründet. Bis zum Jahresende 1897 entstehen noch etwa zwölf weitere Gemeinden.[1]
Am 29. März 1921 erhielt die Neuapostolische Kirche in der Republik Baden die Körperschaftsrechte. Am 28. Juli 1924 wurden mit Karl Hartmann und Karl Gutbrod zwei neue Bezirksapostel ordiniert. Während Hartmann die Bereiche Südhessen, Baden und die bayerische Pfalz übernahm, verantraute man Gutbrod den Bereich Heilbronn. Am 1. Januar 1925 wird Karl Hartmann Landesvorsitzender in Baden, zuvor wurden alle badischen Gemeinden zur Juristischen Person. Genau ein Jahr später, am 1. Januar 1926, wird der Bereich Heilbronn ein selbstständiger Kirchenverwaltungsbezirk unter dem Namen: Neuapostolische Gemeinde e.V., Sitz Heilbronn. Dieser bestand aus 212 Gemeinden und zwölf Kirchenbezirken in Württemberg und Bayern (dortige Ausnahmen: Coburg und Hof).[1]
Während des nationalsozialistischen Regimes und des Zweiten Weltkriegs wurden auch in Süddeutschland zahlreiche neuapostolische Gemeinden geschlossen. Nur die bedingungslose Unterwerfung durch rassistische Bemerkungen in Kirchenzeitschriften, Hitlergrüße nach den Gottesdiensten und Zwangsbeitritte neuapostolischer Geistlicher zur NSDAP brachten die Nationalsozialisten noch einmal zum Überdenken des „Irrtums“, was die Kirche selbst wahrscheinlich vor der totalen Schließung und Verbot rettete.[1]
Am 27. November 1938 wurde Georg Schall zum Bezirksapostel für die rund 400 Gemeinden und 36.000 neuapostolische Christen in Württemberg und Bayern ordiniert. Etwa zehn Jahre später, am 28. Juli 1948 erhält Neuapostolische Gemeinde e.V., Sitz Heilbronn, d.h. Nordwürttemberg, die Körperschaftsrechte.[1]
Ab dem 1. Januar 1949 wurde der Apostelbezirk Heilbronn in Apostelbezirk Stuttgart umbenannt; das Verwaltungsgebiet entsprach dabei weitgehend den Landesgrenzen. Am 25. Februar des Jahres 1950 erhielt die Neuapostolische Kirche auch in Bayern die Körperschaftsrechte, am 5. April dieses Jahres auch Südwürttemberg und Hohenzollern. Am 10. September 1950, wurde Friedrich Hahn zum Bezirkspostel für den Bereich Baden ordiniert. Am 1. Januar des Jahres 1953 überreicht man Bezirksapostel Eugen Startz die Verantwortung über alle bayrischen Gemeinden. Auch im Jahre 1954, am 21. Februar, wurde ein Bezirksapostel ordiniert: Gotthilf Volz sollte fortan Stellvertreter des Bezirksapostels Schall sein und übernahm damit die Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern.[1]
Am 18. Januar 1965 wurden beide in den Ruhestand versetzt und dem Schweizer Bezirksapostel und späteren Stammapostel Streckeisen wurden die württembergischen Gemeinden anvertraut. Zu einem Wechsel in Baden kam es auch an Silvester 1966, als Bezirksapostel Friedrich Hahn zur Ruhe gesetzt wird und Willi Wintermantel zum neuen Bezirksapostel. Als dann schließlich der Bezirksapostel der Schweiz und Württembergs, Ernst Streckeisen, zum Stammapostel ordiniert worden war, wurde am 4. Mai Karl Kühnle zum württembergischen Bezirksapostel ordiniert. Wechsel auch am 19. April 1981: Willi Wintermantel ging in den Ruhestand und Nachfolger wurde Bezirksapostel Klaus Saur.[1]
Schließlich fusionierten am 1. Januar 1997 die Gebietskirchen Baden und Württemberg zum Bereich Baden-Württemberg, seit dem 1. Januar 2002 heißen die Gebietskirchen Baden-Württemberg und Bayern Gebietskirche Süddeutschland.[1]
Deutschland
Die Gebietskirche Süddeutschland ist mit etwa 118.000 Mitglieder die größte der Neuapostolischen Kirche in Deutschland.
Sie ist Körperschaft des öffentlichen Rechts und besitzt somit eine eigene Verfassung.[2]
Das Verwaltung in Stuttgart hat rund 60 Mitarbeiter fest angestellt. Ihr Aufgabenbereich:
- Persönliches Referat des Kirchenpräsidenten und Öffentlichkeitsarbeit
- Bau und Betreuung der Kirchengebäude
- Kaufmännische Betreuung der Liegenschaften
- Materialversorgung für die Gemeinden, Rechnungswesen, Personalwesen
- Datenverarbeitung
- Administrative Unterstützung der Schwesterkirchen
Apostelbezirk Mitglieder Gemeinden Apostel Bischof Freiburg im Breisgau 12.200 103 Wolfgang Eckhardt Urs Heiniger Heilbronn 12.600 106 Hans-Peter Schneider Rolf Ludwig Karlsruhe 15.600 118 Herbert Bansbach Jürgen Kieselmann Nürtingen 13.800 98 Volker Kühnle Eberhard Koch Stuttgart 14.000 90 Jürgen Loy Bernd Dittus Tübingen 11.300 96 Wolfgang Bott Georg Kaltschmitt Ulm 16.000 104 Hans-Jürgen Bauer Jürgen Gründemann München 12.300 85 Wolfgang Zenker Günter Schulz Nürnberg 10.600 82 Dieter Prause Udo Göhlmann Missionsgebiete
Die Neuapostolische Kirche Süddeutschland unterstützt die administrative und seelsorgerische Arbeit auch in anderen Ländern der Welt, die jeweils einem bestimmten Apostelbereich zugeteilt sind und so von einem süddeutschen Apostel unterstützt werden. Insgesamt sind in den verschiedenen Missionsländern 37 Apostel tätig.[3]
Dies sind folgende 30 Länder in Südosteuropa, Afrika und am Persischen Golf:[4]
Land Mitglieder (2005) Missionstätigkeit durch die Gebietskirche seit.. Äquatorialguinea 11.400 1987, staatliche Anerkennung: 14. Juli 1992 Äthiopien, Eritrea, Dschibuti, Somalia 1.100 1988, keine Mitglieder in Somalia Benin 25.500 2001, staatliche Anerkennung: Datum unbekannt Elfenbeinküste 24.200 2001, staatliche Anerkennung: Datum unbekannt Gabun 4.400 1999, staatliche Anerkennung: Oktober 1990 Ghana 562.000 1984, staatliche Anerkennung: Datum unbekannt Guinea 48.600 1987, staatliche Anerkennung: 1. Oktober 1988 Kamerun 14.000 1990, staatliche Anerkennung: 1. Oktober 1983 und 28. Oktober 1992 Liberia nicht genau bekannt 1995, staatliche Anerkennung: keine Nigeria 355.000 1985, staatliche Anerkennung: Datum unbekannt Sierra Leone 105.000 1985, staatliche Anerkennung: 13. Februar 1986 Togo 44.000 2001, staatliche Anerkennung: keine Staat-Kirchen-Trennung im Land Golfstaaten 400 1991, staatliche Anerkennung: nicht bekannt Balkanländer 800 1991, staatliche Anerkennung: keine Spezielle Einrichtungen
Kammerchor Stuttgart: Gegründet wurde der Chor durch Hermann Ober, den damaligen Leiter der Musikabteilung des Verlags Fr. Bischoff, Frankfurt, im März des Jahres 1960. Bis in die 1980er Jahre war es ausschließlich Aufgabe des Chores, Lieder und Chorwerke aus Liedsammlungen der Neuapostolischen Kirche auf Tonträger aufzunehmen, daher stammt auch der ursprüngliche Name Schallplattenchor. Die erste Aufnahme fand 1961 im damaligen SDR-Tonstudio Villa Berg statt. Die musikalische Leitung hatte 28 Jahre Wilfried Orlikowsky aus Tübingen.
Literatur
- 25 Jahre Bezirksapostel Klaus Saur. Jubiläumsausgabe. NAK Süddeutschland, 2006
Weblinks
Fußnoten
- ↑ a b c d e f g h Neuapostolische Kirche Süddeutschland: Geschichte: Aus der Chronik der Neuapostolischen Kirche in Süddeutschland
- ↑ Neuapostolischen Kirche Süddeutschland: Verfassung
- ↑ 25 Jahre Bezirksapostel Saur. S. 124-125
- ↑ 25 Jahre Bezirksapostel Saur. S. 132-157
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