- Neustadt (Oberschlesien)
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Prudnik Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Oppeln Landkreis: Prudnik Fläche: 20,48 km² Geographische Lage: 50° 19′ N, 17° 36′ O50.31666666666717.6Koordinaten: 50° 19′ 0″ N, 17° 36′ 0″ O Höhe: 265 m n.p.m Einwohner: 22.927 (31. Dez. 2007) Postleitzahl: 48-200 Telefonvorwahl: (+48) 77 Kfz-Kennzeichen: OPR Wirtschaft und Verkehr Straße: Głuchołazy–Kędzierzyn-Koźle /
Nysa–KrnovSchienenweg: Nysa–Kędzierzyn-Koźle Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 11 Ortsteile Fläche: 122,13 km² Einwohner: 29.291 (31. Dez. 2007) Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Franciszek Fejdych Adresse: ul. Kościuszki 3
48-200 PrudnikWebpräsenz: www.prudnik.pl Prudnik (deutsch Neustadt in Oberschlesien) ist eine oberschlesische Kreisstadt in der Woiwodschaft Oppeln in Polen mit rund 25.000 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Der Ort liegt an den Landesstraßen 40 und 41, rund 5 km nördlich der tschechischen Grenze. Die Woiwodschaftshauptstadt Oppeln liegt etwa 60 km nördlich. Prudnik liegt zwischen zwei Landschaftsgebieten: der Hochebene von Głubczyce (Leobschütz) und dem Altvatergebirge (Hrubý Jeseník), Landschaftspark Oppagebirge (Park Krajobrazowy Góry Opawskie). Die Stadt ist von drei Seiten vom Fluss Prudnik eingeschlossen.
Geschichte
Bei Ausgrabungen wurden römische Münzen gefunden, welche zwischen 700 v. Chr und 1250 in Benutzung waren. Die eigentliche Gründung des Ortes erfolgte zwischen 1255 und 1262, als der böhmische Adelige Wok von Rosenberg einige Dörfer und eine Burg anlegte. Etwa 1279 erhielt der Ort unter Woks Sohn Heinrich I. von Rosenberg mit dem damaligen Namen Prądnik das Stadtrecht. In dieser Zeit erhielt Prądnik auch eine Stadtmauer. 1280 war der Ort Teil des Herzogtums Troppau. Seit 1318 wurde die Burg zu den schlesischen Herzogtümern gezählt und ging 1337 von Mähren an Böhmen über. Der heutige Name Prudnik wurde das erste Mal 1331 erwähnt. 1526 wurde die Stadt Teil des Habsburger Reiches. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt stark zerstört. 1625 brach eine Pestepidemie aus, die die Bevölkerung stark dezimierte. 1642 fielen die Schweden in Prudnik ein. 1742 fiel der Ort, dessen Namen von 1708 bis 1945 Neustadt in Oberschlesien (Neustadt OS) lautete, an Preußen. Während des Zweiten Schlesischen Krieges kam es 1745 in Neustadt zu Kampfhandlungen zwischen Preußen und Österreichern. 1779 wurde die Stadt vom österreichischen General Wallis in Brand geschossen. 1876 erhielt der Ort mit der Verbindungen Neisse–Cosel Anschluss an das Eisenbahnnetz. An der im Versailler Vertrag festgesetzten Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit Oberschlesiens von 1921 nahm die Stadtbevölkerung nicht teil, nur der östliche Teil des Landkreises war Teil des Stimmkreises Neustadt, in dem 85,68 % der Wahlberechtigten (32.722 Stimmen) für einen Verbleib bei Deutschland votierten. 11,72 % der Wahlberechtigten (4.476 Personen) stimmten für Polen. 2,6 % der Wahlberechtigten nahmen nicht an der Abstimmung teil oder gaben eine ungültige Stimme ab. Bei der folgenden Aufteilung Oberschlesiens blieb der Ort bei Deutschland. Als Folge des Zweiten Weltkriegs kam Neustadt 1945 an Polen und wurde in Prudnik umbenannt.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahl 1829 4.000 1885 16.093 1910 18.856 1939 17.339 1956 14.900 1962 18.200 1995 24.350 2000 23.800 2005 23.234 Politik
Wappen
Die erste nachgewiesene Verwendung eines Wappens stammt aus 1399. Das Wappen zeigt ein rotes geöffnetes Stadttor auf blauem Untergrund. Auf beiden Seiten des Tores befindet sich je ein Wachturm. Als die Stadt 1607 Rudolf II. die Treue versprach, erlaubte er das Wappen zu erweitern. Damit erhielt das bisherige Wappen noch einen silbernen Helm, auf dem sich noch mal das bisherige Wappen befand. Zwischen den oberen Wachtürmen befand sich jetzt aber noch ein goldener Löwe. Das Aussehen wurde über die Jahrhunderte immer wieder leicht modifiziert. Die letzte Veränderung erfolgte 1990.
Städtepartnerschaften
- Northeim (Deutschland) seit dem 26. März 1990
- Bohumín (Tschechien) seit 2000
- Nadwirna (Ukraine) seit 2000
- Krnov (Tschechien) seit 2002
- San Giustino (Italien) seit 2002
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- ein Burgturm (13. Jh.)
- die Wachtürme der Stadtmauer (14.–15. Jh.)
- der Turm des Unteren Tores (1481)
- das Rathaus (1782)
- die Mariensäule (1694)
- das Franziskanerkloster
- die Pfarrkirche (1321)
Sport
Es gibt den Fuß- und Basketballverein Pogoń, den Bogenschießverein Obuwnik, den Karateverein Zarzewie, den Reitverein Olimp und den Schulsportverein Flora.
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Prudnik zählt auf einer Fläche von 122,13 km² rund 30.000 Einwohner und gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in folgende Schulzenämter (sołectwo):
- Czyżowice (Zeiselwitz)
- Dębowiec (Eichhäusel)
- Wieszczyna (Neudeck)
- Kobylica (Kobelberg)
- Łąka Prudnicka (Gräflich Wiese)
- Chocim (Kotzem; 1936–45: Linden)
- Mieszkowice (Dittmannsdorf)
- Moszczanka (Langenbrück)
- Niemysłowice (Buchelsdorf)
- Piorunkowice (Schweinsdorf)
- Rudziczka (Riegersdorf)
- Szybowice (Schnellewalde)
- Wierzbiec (Wackenau)
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Zakłady Przemysłu Bawełnianego Frotex S.A., Textilfabrik (größter Arbeitgeber am Ort und größter Handtuchproduzent Polens)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Matthäus Apelt, (* 20. April 1594; † 1648) – Komponist
- Nicolaus Henel von Hennenfeld (* 11. Januar 1582; † 23. Juli 1656) – Chronist und Historiker
- Karl Dziatzko (* 27. Januar 1842; † 13. Januar 1903) – deutscher klassischer Philologe und Bibliothekar
- Karl Heinisch, (* 23. März 1847; † 1923) – Maler
- Samuel Fränkel, (* 1801; † 1881) – jüdischer Unternehmer, Gründer der Textilfabrik ("S. Fränkel") in Prudnik, heute Frotex S.A.
- Max Pinkus, (* 1857; † 1934) – jüdischer Textilunternehmer ("S. Fränkel") und Mäzen.
- Paul Bahlmann (* 19. April 1857; † 1937) – deutscher Schriftsteller
- Felice Bauer (* 18. November 1887; † 15. Oktober 1960) – Verlobte von Franz Kafka
- Wilhelm Heerde (* 21. September 1898; † 23. Oktober 1991) – deutscher Bildhauer und Politiker (NSDAP)
- Bernd Scholz, (* 28. Februar 1911; † 22. September 1969) – Komponist
- Margarete Müller (* 18. Februar 1931) – SED-Funktionärin in der DDR
- Walter Odersky, (* 17. Juli 1931) – Präsident des Bundesgerichtshofs
- Dietrich Unkrodt (* 25. August 1934; † 26. Juni 2006) – Tubist und Kontrabassist
- Hartmut Greven (* 25. November 1942) – deutscher Biologe und Zoologe
- Peter Peschel (* 26. Januar 1972) – deutscher Fußballspieler
Verweise
Literatur
- Johannes Chrząszcz: Das Stadtbuch der Stadt Neustadt O.-S. (Eintragungen aus dem Jahre 1537 bis 1542). Sonderabdruck aus der Monatsschrift „Oberschlesien“, Verlag Gebrüder Böhm, Kattowitz O.-S. 1912 (Digitalisat)
- Johannes Chrząszcz: Geschichte der Stadt Neustadt in Oberschlesien. Neustadt O/S 1912 Digitalisat
Weblinks
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