Neustädter Freibad

Neustädter Freibad

Das Moskaubad ist ein öffentliches Schwimmbad in Osnabrück im Stadtteil Wüste. Es wurde 1926 als Freibad mit dem Namen Moskau eröffnet. Nachdem es 1933 in Neustädter Freibad umbenannt wurde, erhielt das Bad bei umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen Ende der 1990er Jahre unter anderem eine Kleinschwimmhalle und wurde zurück in Moskaubad umbenannt. Das kombinierte Hallen- und Freibad wird jährlich von rund 250.000 Gästen besucht.

Geschichte

1925 wurde mit den Planungen für das Moskau begonnen. Zentrales Element stellte dabei die Tribüne dar, welche parallel zu dem 100-Meter-Becken verlief. Weiterhin abgetrennt waren das Frauenbad, das Familienbad sowie ein Nichtschwimmerbereich. Eine besondere Attraktion war der Zehn-Meter-Sprungturm. Hinter der Tribüne befand sich ein Vorwärmbecken. Nach nur wenigen Monaten Bauzeit wurde das Freibad am 7. August 1926 feierlich eröffnet. Es stellte zu diesem Zeitpunkt eines der ersten öffentlichen Erholungseinrichtungen der Stadt dar. Von der Bevölkerung wurde es rasch angenommen. Am 5. September 1926 wurde mit zehntausend Gästen ein erster Besucherrekord aufgestellt.

Die Türme am Rande der Tribüne wurden erst später fertiggestellt. 1933 erhielt das Freibad durch die nationalsozialiste Führung den Namen Neustädter Freibad. Im Vorfeld zu den Olympischen Spielen 1936 in Berlin wurde das Schwimmbecken in zwei 25-Meter- und ein 50-Meter-Becken eingeteilt. Bei entsprechender Witterung im Winter wurden die Schwimmbecken bis zum Zweiten Weltkrieg als Eisbahnen benutzt. Während des Krieges wurde das Neustädter Freibad schwer zerstört. Die Bomben galten vor allem der in der Nähe des Schwimmbades befindlichen Bahnlinie. Eine Luftmine brachte den Sprungturm zum Einfall. Nach dem Krieg ließ die britische Militärregierung das Bad wiederherstellen, ab August 1947 war es wieder nutzbar.

In den 1990er Jahren machte der zunehmend marode werdende und technisch veraltete Zustand des Freibads umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Nach längeren Bauarbeiten wurde es 1997 neu eröffnet. Die Badeanlage wurde währenddessen weitreichend neu gestaltet. So wurde beispielsweise die Einteilung der Schwimmbecken neu vorgenommen und der ehemalige Zehn-Meter-Sprungturm durch eine Drei- und Ein-Meter-Sprunganlage ersetzt. Neben den Schwimmbecken gibt es Attraktionen wie eine 76-Meter-Wasserrutsche, ein Wellenbecken oder eine Regengrotte. 1998 wurde eine Kleinschwimmhalle mit 25-Meter-Variobecken und Ganzjahresaußenbecken in Betrieb genommen. Bei den Bauarbeiten der Schwimmhalle wurde eine alte Bombe aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges gefunden, worauf die Gegend geräumt werden musste. Die Entschärfung der Bombe verlief ohne weitere Zwischenfälle und die Bauarbeiten konnten rasch wieder in aufgenommen werden.

Namensherkunft

Über den Namen Moskau gibt es gegensätzliche Meinungen, wodurch die genaue Herkunft nicht abschließend geklärt ist. Einer weit verbreiteten Version nach, entstammt er von einem Kaffeehaus „Moskau“, welches sich im 19. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Schwimmbads befand. Auch eine Verbindung zum Rückzug Napoleons aus Russland 1812 halten manche für möglich. Eine andere Herkunft wird in Moskau als eine plattdeutsches Bezeichnung für „moosige Aue“ vermutet. Die Tatsache, dass im Ersten Weltkrieg aus Russland stammende Kriegsgefangene in der Wüste ihre Arbeit verrichten mussten, steht nach heutigen Erkenntnissen nicht im Zusammenhang mit der Benennung des Moskaubades. Bis heute sind unter Einheimischen die Formulierungen, jemand gehe „nach Moskau“ oder „ins Moskau“ für einen Besuch des Bades üblich.

Weblinks

52.2637428.0365937Koordinaten: 52° 15′ 49″ N, 8° 2′ 12″ O


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