Magdeburg

Magdeburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Magdeburg
Magdeburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Magdeburg hervorgehoben
52.13333333333311.61666666666756
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Höhe: 56 m ü. NN
Fläche: 200,97 km²
Einwohner:

231.525 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 1152 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 39104–39130
Vorwahlen: 0391 (03928 für Randau-Calenberge)
Kfz-Kennzeichen: MD
Gemeindeschlüssel: 15 0 03 000
Stadtgliederung: 40 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Alter Markt 6
39104 Magdeburg
Webpräsenz: www.magdeburg.de
Oberbürgermeister: Lutz Trümper (SPD)
Lage der Stadt Magdeburg in Sachsen-Anhalt
Altmarkkreis Salzwedel Landkreis Stendal Landkreis Börde Magdeburg Landkreis Jerichower Land Landkreis Harz Salzlandkreis Landkreis Anhalt-Bitterfeld Dessau-Roßlau Landkreis Wittenberg Saalekreis Halle (Saale) Burgenlandkreis Landkreis Mansfeld-Südharz Berlin Sachsen Thüringen Niedersachsen BrandenburgKarte
Über dieses Bild
Das Wahrzeichen der Stadt, der Magdeburger Dom mit Blick über die Elbe
Stadtansicht Magdeburgs von 1720
Die Grüne Zitadelle, das letzte Projekt von Friedensreich Hundertwasser
Blick über einen Teil des Elbauenparks -Gelände der BUGA 1999

Magdeburg (Standarddeutsch [ˈmakdəbʊrk]; lokal [ˈmaxdəbʊɐ̯ç]; niederdeutsch Meideborg) ist die Hauptstadt des Landes Sachsen-Anhalt. Mit 231.525 Einwohnern zum 31. Dezember 2010[2] ist sie die zweitgrößte Stadt sowie eines der drei Oberzentren des Landes.

Geschichtlich erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 805 n. Chr. erlebte Magdeburg eine kaum mit anderen Städten im mitteleuropäischen Raum vergleichbar historisch bewegte Vergangenheit. Magdeburg, bereits seit 1880 eine Großstadt mit über 100.000 Einwohnern, wurde bekannt wegen des bedeutenden historischen Erbes als Kaiserpfalz Ottos I., des ersten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches ab 962. Im Mittelalter erlangte Magdeburg große Bedeutung durch das gleichnamige Stadtrecht. Im Spätmittelalter war Magdeburg eine der größten deutschen Städte, Hansestadt, Zentrum der Reformation und stärkste preußische Festung im Deutschen Reich. Im Zweiten Weltkrieg wurde Magdeburg fast völlig zerstört, 90 % der Altstadt, 15 Kirchen und die Gründerzeit-Viertel erlitten Schäden.

2005 feierte Magdeburg sein 1200-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt.

Eng verbunden ist Magdeburg mit den berühmtesten Söhnen der Stadt Otto von Guericke, der die Vakuumtechnik und die Elektrostatik mit begründet hat und der „Galilei Deutschlands“ genannt wurde, und dem berühmten Barockmusiker Georg Philipp Telemann.

Die Stadt ist Verkehrsknotenpunkt sowie Industrie- und Handelszentrum. Sie liegt an der Elbe und besitzt einen bedeutenden Binnenhafen am Schnittpunkt Elbe, Elbe-Havel- und Mittellandkanal. Von wirtschaftlicher Bedeutung sind insbesondere der Maschinen- und Anlagenbau, Umwelttechnologien und Kreislaufwirtschaft, Gesundheitswirtschaft, Logistik sowie die Herstellung von chemischen Produkten, Eisen- und Stahlerzeugnissen, Maschinen, Papier und Textilien. Zusammen mit zehn weiteren Städten in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen ist Magdeburg Mitglied in der „Metropolregion Mitteldeutschland“.[3]

Die Stadt an der Elbe ist sowohl evangelischer als auch katholischer Bischofssitz und Standort zweier Hochschulen, der 1993 gegründeten Otto-von-Guericke-Universität und die 1991 gegründete Hochschule Magdeburg-Stendal (FH).

In Magdeburg befindlich sind außerdem zahlreiche Freizeiteinrichtungen, Theater und Museen, darunter das Theater Magdeburg und das Kulturhistorische Museum Magdeburg. Wahrzeichen der Stadt ist der Magdeburger Dom.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Die kreisfreie Stadt im Zentrum Sachsen-Anhalts liegt an der mittleren Elbe und am Ostrand der Landschaft Magdeburger Börde auf altem Kulturboden und bildet das Zentrum der Region Magdeburg (auch Elbe-Börde-Heide genannt). Als Ortsmittelpunkt für die Bestimmung der Lage Magdeburgs wurde der Fußpunkt der nördlichen Domspitze herangezogen, welcher bei 56m Höhe liegt. Magdeburgs höchste Erhebung am Hängelsberge, die zur Hügelkette der Börde gehört, beträgt 123,8 m ü. NN, die niedrigste Stelle ist bei 40,6 m ü. NN zu finden.[4]

Die Elbe bei Magdeburg. Blick vom Turm Möllenvogtei

Die Stadt erstreckt sich vornehmlich am westlichen Hochufer des Stroms an einer Geländestufe, die durch den Domfelsen (Sand- und Schluffsteine des Rotliegenden in Verlängerung des Flechtinger Höhenzuges) gebildet wird. Magdeburg ist eine der wenigen Städte der Norddeutschen Tiefebene, die neben Grauwacke, einem sandsteinernen Sedimentgestein des Paläozoikums, und in kleinem Maße auf Pechstein und eiszeitlichen Feuersteinablagerungen, auf Fels gegründet ist. Teilweise liegt das Stadtgebiet auf einer langgestreckten Insel zwischen der „Strom-Elbe“ und der „Alten Elbe“ sowie am flachen östlichen Ufer des Flusses. Die Fläche des Stadtgebietes beträgt etwa 201 km², die Stadtlängengrenze einschließlich Exklaven ist 89,9 km lang. 27,1 km davon grenzen an das Jerichower Land, 18,3 km an den Salzlandkreis und 44,5 km an den Bördekreis. Nächstgelegene größere Städte sind Wolfsburg etwa 64 Kilometer nordwestlich, die Partnerstadt Braunschweig etwa 75 Kilometer westlich, Halle (Saale) etwa 75 Kilometer südlich und Potsdam etwa 105 Kilometer östlich. Berlin liegt 130 Kilometer östlich.

Die Elbe durchquert Magdeburg auf einer Länge von 21 km. Ihr Nullpunkt an der Strombrücke beträgt 39,74 m ü.HN. Außerdem besitzt die Stadt mehrere Seen, darunter zum Beispiel die Salbker Seen (zusammen 51,7 ha) oder den Barleber See I (103 ha) und II (71,9 ha).[5]

Laut einer Studie aus dem ersten Quartal 2007 hat Magdeburg unter den 50 größten deutschen Städten nach Hannover den zweitgrößten Anteil an öffentlichen Grünflächen im Stadtgebiet.[6]

Magdeburg-Panorama von der St.-Johannis-Kirche aus gesehen
Magdeburg-Panorama von der St.-Johannis-Kirche aus gesehen

Schutzgebiete

Auf dem Gebiet Magdeburgs sind bisher 160 geschützte Biotope erfasst, darunter Typen wie Moore, Sümpfe, Bruch-, Schlucht- und Auwälder, Kopfbaumgruppen, Hecken und Quellbereiche.

Zum Schutz von Natur und Landschaft, beziehungsweise zur Erhaltung und Entwicklung von Lebensstätten, gibt es in Magdeburg das „Naturschutzgebiet Kreuzhorst“. In der mittleren Elbeniederung umfasst es einen der wenigen naturnahen Auenwaldkomplexe. Überwiegend befindet sich dort ein Stieleichen-Eschenwald. Im Naturschutzgebiet sind bisher 32 Säugetierarten, davon 16 auf der Roten Liste Sachsen-Anhalts, drei Reptilien- und zwölf Amphibienarten, davon sechs gefährdet, elf Fischarten und rund 3000 Schmetterlingsarten, darunter 168 Rüsselkäferarten, aufgelistet. Erwähnenswert ist das Vorkommen von Hirschkäfern, Heldböcken, Steinbeißern, eine vom Aussterben bedrohte Art, Elbebibern und vom gefährdeten Iltis.

Landschaftsschutzgebiet ist die „Mittlere Elbe“, Lebensraum vieler gefährdeter Tierarten und von hohem ökologischen Wert auf Grund der Altwässer. Es erstreckt sich auf Teilen der Überflutungsaue und östlich des Hochwasserdammes.

Des Weiteren existieren in Magdeburg einige geschützte Parks, wie die „Goethe-Anlagen“ oder der „Schneiders Garten“, ein Biosphärenreservat und geschützte Gewässer.

Klima

Der durchschnittliche Jahresniederschlag Magdeburgs liegt bei etwa 500 mm. Gemessen am gesamtdeutschen Durchschnitt gilt das als niedrig; die Stadt liegt noch im Regenschatten des Harzes. Die Durchschnittstemperatur beträgt in Magdeburg 8,8 °C, was im bundesweiten Durchschnitt liegt. Der trockenste Monat ist der Oktober, niederschlagreichster Monat ist Juni. Wärmster Monat ist der Juli, kühlster Monat ist laut Statistik der Januar.

Magdeburg
Klimadiagramm (Erklärung)
J F M A M J J A S O N D
 
 
32
 
3
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27
 
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35
 
14
3
 
 
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48
 
24
13
 
 
51
 
24
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38
 
19
10
 
 
32
 
14
6
 
 
34
 
8
2
 
 
43
 
4
-1
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: DWD
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Magdeburg
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 3,2 4,5 8,9 13,6 19,2 21,6 23,8 24,0 19,3 13,9 7,5 4,3 Ø 13,7
Min. Temperatur (°C) −2,1 −2,0 1,0 3,4 7,8 10,8 12,6 12,4 9,5 5,5 1,7 −0,6 Ø 5
Niederschlag (mm) 32,2 26,8 37,9 34,5 45,4 61,4 47,7 51,2 37,6 31,9 33,8 42,5 Σ 482,9
Regentage (d) 8,2 7,0 8,3 7,4 7,8 9,0 7,8 8,1 7,8 7,0 7,8 9,4 Σ 95,6
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
3,2
−2,1
4,5
−2,0
8,9
1,0
13,6
3,4
19,2
7,8
21,6
10,8
23,8
12,6
24,0
12,4
19,3
9,5
13,9
5,5
7,5
1,7
4,3
−0,6
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
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l
a
g
32,2 26,8 37,9 34,5 45,4 61,4 47,7 51,2 37,6 31,9 33,8 42,5
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Quelle: DWD

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden, genannt im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten, grenzen an die Stadt Magdeburg:

Stadtgliederung

Die Stadt Magdeburg ist in 40 Stadtteile eingeteilt. In einigen Stadtteilen gibt es weitere Unterteilungen, die sich im Laufe der Geschichte eingebürgert haben. Dabei handelt es sich meist um Neubausiedlungen oder Wohngebiete, deren Grenzen durchaus fließend sein können. Diese sind in der nachfolgenden Übersicht hinter dem jeweiligen Stadtteil eingerückt genannt.

Die Stadtteile von Magdeburg

Geschichte

Bedeutung und Herkunft des Namens

Ältere Formen des Namens Magdeburg lauten ad Magadoburg, oder Magathaburg im 10. Jahrhundert.[7] Das Grundwort Burg ist allseits vertraut, im Bestimmungswort steckt wahrscheinlich ein germanisches Adjektiv magaþ, das sich als „groß“ oder „mächtig“ übersetzen lässt, also „mächtige Burg“. Etymologisch gesehen ist die seit dem Mittelalter gängige Interpretation als Mägde-, das heißt Jungfrauenburg wohl nicht zutreffend, weswegen fälschlicherweise das „a“ im Namen oft langgezogen wird.

Ur- und Frühgeschichte

Früheste Faustkeilfunde datieren aus der frühen Saaleeiszeit vor etwa 150.000 Jahren.

Nachweise für sesshafte menschliche Anwesenheit im Magdeburger Raum finden sich seit der späten Weichsel-Eiszeit (etwa 15.000 v. Chr.). Während der neolithischen Linienbandkeramik wurde um 5.400 v. Chr. das Gebiet durch Stämme der Donauländischen Kultur besiedelt. Der fruchtbare Lößboden, die Nähe von Wald und Wasser boten gute Bedingungen und das westliche Elbufer Schutz vor Hochwasser.

Mittelalter

Otto der Große und seine Gattin Edith landen bei Magdeburg

Magdeburg wurde 805 erstmals im Diedenhofer Kapitular Karls des Großen als Magadoburg erwähnt und war Kaiserpfalz unter Kaiser Otto I. 919 befestigte Heinrich I. der Vogler Magdeburg gegen die Magyaren und Slawen. Jedoch wurde die Magdeburger Elbfurt gleichzeitig genutzt, um mit den östlich der Elbe lebenden Slawen Handel zu treiben.

929 arrangierte Heinrich I. die Hochzeit seines Sohnes Otto I. des Großen mit Edith (Editha, Eadgyth), der Tochter Edward des Älteren von England. Bei der Hochzeit erhielt Edith Magdeburg als Morgengabe. 937 wurde eine Reichsversammlung unter Beteiligung von zwei Erzbischöfen, acht Bischöfen und höchsten säkularen Würdenträgern abgehalten. Zur selben Zeit wurde das Mauritiuskloster (Moritzkloster) zu Ehren des St. Mauritius gestiftet.

946 starb Königin Editha und wurde in der Klosterkirche, dem späteren Magdeburger Dom, beigesetzt. Otto heiratete danach Adelheid von Italien, welche die Architektur Magdeburgs stark beeinflusste. 962 wurden Otto der Große und seine zweite Frau Adelheid mit der Kaiserkrone des Heiligen Römischen Reiches gekrönt. Auf der Synode von Ravenna wurde 968 Magdeburg zum Erzbistum erhoben. Der erste Erzbischof, Adalbert von Magdeburg, wurde später als Apostel der Slawen heilig gesprochen. Zum Erzbistum gehörten die Bistümer Brandenburg, Havelberg, Meißen (bis 1399), Merseburg, Posen (bis etwa 1000), Zeitz-Naumburg und Lebus (erst ab 1420).

Magdeburger Reiter aus dem 13. Jahrhundert

973 starb Kaiser Otto der Große. Er wurde neben seiner ersten Frau Editha beigesetzt. 995 schloss Otto III. Schlesien mit einem Patent dem Bistum Meißen an und unterstellte es dem Erzbistum Magdeburg.

1035 wurde Magdeburg zur Messestadt erklärt. Ein Patent gab der Stadt das Recht, Handelsausstellungen und Konventionen abzuhalten. Besucher aus vielen Ländern trieben in Magdeburg Handel. So fand sich eine Magdeburger Silbermünze aus dem 11. Jahrhundert im Münzfund von Sandur auf den Färöern. Im Jahre 1126 wurde der später heilig gesprochene Norbert von Xanten Erzbischof von Magdeburg. Das in Magdeburg entwickelte „Magdeburger Recht“ galt als praktisch, modern und vorbildlich und wurde deshalb in vielen Gebieten Mitteleuropas und Osteuropas übernommen. Erzbischof Wichmann verabschiedete 1188 für die Stadt Magdeburg das sogenannte „Privileg“ nach Magdeburger Recht. Im 12. Jahrhundert löste sich die Stadt vom Stadtherrn, dem Erzbistum Magdeburg, doch konnte sie nie die völlige Freiheit erlangen. 1294 kauften die Bürger Magdeburgs dem Erzbischof jedoch die Ämter des Schultheiß und des Burggrafen ab und konnten diese Ämter fortan selbst besetzen. Damit begann in Magdeburg eine Art kommunaler Selbstverwaltung.

Magdeburgs Mitgliedschaft bei der Hanse ist nicht exakt auf ein Jahr festlegbar. In die Gemeinschaft der Kaufleute und Städte wuchs sie von Beginn an hinein. Geschätzt wird, dass Magdeburg Ende des 13. Jahrhunderts Mitglied der Hanse (seit 1295 nachweislich) wurde. Sie schloss sich den sächsischen Städtebünden von 1351, 1404 und 1416 an und entwickelte sich neben Braunschweig zum Vorort des Sächsischen Städtebundes. Auf Grund des Magdeburger Stapelrechts monopolisierte sich der Getreidehandel an der mittleren Elbe. Magdeburg galt wegen seiner zentralen Stellung im Kornhandel als „Brothaus der Hanse“. Fernbeziehungen hatte Magdeburg bis nach Nordfrankreich, Flandern, England, Polen, Russland, Schweden und Norwegen. 1666 trat sie aus dem Bund der Hansestädte aus, erst 2003 wurde sie wieder Mitglied des Städtebundes Neue Hanse.[8]

Um 1430 kam es zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Erzbischof, die unter anderem das Konzil von Basel zu beenden versuchte. 1500 wurde das Erzstift dem Niedersächsischen Reichskreis zugeteilt. 1503 verlegte der Erzbischof seine Residenz nach Halle. Die Einführung der Reformation 1524 vertiefte die Gegensätze zwischen Stadt und Erzbistum weiter.

Der 17. Juli 1524 gilt als Tag der Einführung der Reformation in allen Magdeburger Kirchen, nachdem Martin Luther im Juni 1524 mehrfach in Magdeburg gepredigt hatte. Nur der Dom blieb katholisch, wurde aber nach dem Tod des Erzbischofs Albrecht von Brandenburg 1545 für zwanzig Jahre geschlossen. Weil Magdeburg sich 1548 weigerte, das Augsburger Interim anzuerkennen, zog Georg von Mecklenburg mit der Unterstützung des Kaisers Karl V. gegen Magdeburg. Nach der schweren Niederlage Magdeburger Truppen bei Hillersleben belagerte Georg von Mecklenburg die Stadt vom 22. September 1550 bis 5. November 1551. Ein Friedensvertrag beendete die Belagerung. Magdeburg erhielt in Folge den Ehrennamen „Unseres Herrgotts Kanzlei“.

Frühe Neuzeit

Die Magdeburger Hochzeit 1631
Magdeburg um 1572
Magdeburg um 1640 (Merian)
Magdeburg um 1600 (Öl auf Leinwand)

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Magdeburg durch kaiserliche Truppen unter dem Feldherrn Tilly der Katholischen Liga am 20. Mai 1631 (10. Mai nach julianischem Kalender) erobert und ging anschließend in Flammen auf („Magdeburger Hochzeit“). Dieser Vorgang erlangte auch unter dem Begriff Magdeburgisieren traurige Berühmtheit. Dabei wurden bis auf wenige tausend Menschen die Einwohner durch die einrückenden Truppen sowie den Brand getötet. Die Stadt wurde weitgehend zerstört und fast völlig entvölkert. Mit 20.000 (nach anderen Angaben bis zu 30.000) Toten gilt dies als das größte Einzelmassaker des Dreißigjährigen Krieges. 205 Flugschriften und 41 illustrierte Flugblätter berichteten über die Ereignisse in und um Magdeburg. 1635 wurden die Stadt und das Erzstift im Frieden von Prag dem sächsischen Prinzen August überlassen, der bereits 1628 zum Administrator gewählt worden war. Im Westfälischen Frieden 1648 wurde das Erzstift Magdeburg dem Kurfürstentum Brandenburg als Anwartschaft zugesprochen, die aber erst nach dem Tod des kursächsischen Administrators eingelöst werden sollte. In jener Zeit (1646 bis 1681) war Otto von Guericke Bürgermeister von Magdeburg. Er war gleichzeitig Physiker, erfand die Kolbenluftpumpe und führte die berühmten Vakuumversuche mit den Magdeburger Halbkugeln aus.

1680 kam nach dem Tode Augusts das nun als Herzogtum Magdeburg säkularisierte Erzstift und damit auch die Stadt unter brandenburgische Herrschaft. Die Stadt lag im damaligen Holzkreis, unterstand aber als sogenannte Immediatstadt direkt der Regierung des Herzogtums und wurde 1714 auch dessen Hauptstadt. In den Jahren 1681 bis 1683 wütete die Pest in Magdeburg und forderte mehrere tausend Menschenleben.

Bereits nach 1666 stationierte der Kurfürst von Brandenburg 15.000 Mann in der Stadt und ließ die im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Befestigungen wiedererrichten. Im 18. Jahrhundert wurde die Festung weiter ausgebaut. Unter Friedrich II. nahm die Festung 200 Hektar ein; das Stadtareal erreichte dagegen nur 120 ha. Mehrfach wird Magdeburg als stärkste Festung Preußens erwähnt. Sie kapitulierte im Vierten Koalitionskrieg am 8. November 1806 vor französischen Truppen ohne förmliche Belagerung.[9]

19. Jahrhundert

Ansicht um 1850
Magdeburg um 1900

1807 wurde die Stadt vorübergehend dem Königreich Westfalen angegliedert und wurde Sitz des Elbdepartements. Nach dem für Napoleon verlorengegangenen Krieg ging Magdeburg 1814 wieder an Preußen und wurde 1816 Hauptstadt der Provinz Sachsen sowie Sitz des Regierungsbezirks Magdeburg und des Landkreises Magdeburg. 1824 wurde die Magdeburger Börse gegründet. 1828 entstand der Stadtkreis Magdeburg.

Seit 1866 war in Magdeburg das Hauptquartier des IV. Armee-Korps, einem Großverband der Armee des Norddeutschen Bundes und ab 1871 des Deutschen Kaiserreiches. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges war die Stadt der VI. Armee-Inspektion unterstellt. Einer der Kommandierenden Generale war der spätere Reichspräsident Paul von Hindenburg.

1887 wurde der Landkreis Magdeburg aufgelöst. Das Magdeburger Umland gehörte danach zu den Kreisen Jerichow I (später Burg), Calbe, Wanzleben und Wolmirstedt.

Zerstörtes jüdisches Geschäft in Magdeburg, November 1938

Weimarer Republik und Nationalsozialismus

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden sowohl politische und weltanschauliche Gegner als auch viele Menschen verfolgt, die aus eugenischen und rassistischen Gründen aus der „Volksgemeinschaft“ ausgegrenzt wurden. Die zahlenmäßig größte Gruppe waren Juden. Für sie wurde 1939 ein „Ausweich- bzw. Auffanglager“ der Gestapoleitstelle Magdeburg eingerichtet, in dem die nach dem Novemberpogrom Verhafteten, später deportierte Zwangsarbeiter, aber auch politische Häftlinge, weiter sogenannte Mischlinge und andere Gruppen interniert und von dort an Magdeburger Rüstungsbetriebe ausgeliehen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Industrieproduktion durch Beschäftigung ausländischer Zwangsarbeiter aufrechterhalten. Die Braunkohle-Benzin-AG (Brabag) als größter Treibstofflieferant der Wehrmacht errichtete 1944 sechs KZ-Außenlager. Eines davon, das „KZ Magda“, befand sich in Magdeburg-Rothensee. Die anderen fünf befanden sich an anderen Orten in Sachsen (Lausitz) und dem heutigen Sachsen-Anhalt. Zwischen Juni 1944 und Februar 1945 arbeiteten dort 2172 jüdische Gefangene, von denen etwa 65 Prozent starben.

Speziell für Sinti und Roma wurde das KZ Magdeburg-Holzweg errichtet. Es wurde 1943 auf Grund von Anwohnerprotesten geschlossen. Die Inhaftierten wurden in das Konzentrationslager Auschwitz verbracht.

Von 1943 bis 1945 befand sich ein Außenlager des KZ Buchenwald bei den Polte-Werken in der Magdeburger Liebknechtstraße. Über 3.000 Insassen – vornehmlich Juden aus den KZ Riga-Kaiserwald, Auschwitz, Stutthof und Ravensbrück sowie russische und polnische Gefangene – mussten hier schwere Arbeit verrichten und lebten in einem Barackenlager in Prester.

Die zerstörte Magdeburger Innenstadt 1952

Der erste Luftangriff auf Magdeburg erfolgte am 22. August 1940. Ab 1943 wurde Magdeburg intensiv durch alliierte Bomberverbände angegriffen. Erste Ziele waren die Industriebetriebe, die der Rüstungsproduktion dienten, wie das Krupp-Gruson-Werk in Buckau, wo Kettenfahrzeuge (Sturmgeschütze) produziert wurden und das Hydrierwerk der Brabag in Rothensee zur Herstellung von Synthetischem Benzin. Durch den Luftangriff auf Magdeburg am 16. Januar 1945 durch die britische Royal Air Force wurde die Altstadt zu etwa 90 Prozent zerstört, darunter auch 15 Kirchen. Auch die Gründerzeit-Viertel erlitten – wie in Berlin, Chemnitz und Dresden – erhebliche Schäden. Die „Nordfront“ Magdeburgs und der Breite Weg, eine der schönsten Barockstraßen Deutschlands, wurden fast völlig zerstört. Bei diesem Angriff kamen mindestens etwa 2.000 Menschen ums Leben, weitere 190.000 wurden ausgebombt.

Am 11. April 1945 bezogen US-Truppen an der Stadtgrenze Stellung. Eine Übergabe wurde am 12. April durch die Wehrmacht abgelehnt. Nach einem mehrtägigen Bombardement durchbrachen die amerikanischen Verbände die starken deutschen Verteidigungslinien und besetzten am 19. April 1945 den westlichen Teil der Stadt. Sie rückten vereinbarungsgemäß nicht weiter in Richtung Berlin vor. Am 5. Mai 1945 erschienen dann sowjetische Kräfte und besetzten den ostelbischen Teil von Magdeburg. Eine amerikanische Spezialeinheit erbeutete Silber-Vorräte der Reichsbank (im Wert von acht Millionen Euro), die in die USA verbracht wurden. Das Silber hatte Luftbombardements und Artilleriebeschuss in einem 1927 errichteten, sehr sicheren unterirdischen Depot im Domberg überdauert.[10] Am 1. Juni 1945 wurden die letzten Kräfte der 117. US-Infanterie-Division durch britische Truppen ersetzt, die am 1. Juli Magdeburg-West an die Rote Armee übergaben.

DDR-Zeit

Gebäude im Stil des sozialistischen Klassizismus
Magdeburg 1969 auf einer Briefmarke der DDR

Nach dem Krieg wurden die Innenstadt und betroffene Viertel enttrümmert (siehe „Trümmerfrauen“). Aus Geldmangel wurden aber von den beschädigten Gebäuden nur die wertvollsten gerettet, beziehungsweise die von Zerstörung weniger betroffenen Bauten restauriert, darunter der Magdeburger Dom, das Kloster Unser Lieben Frauen und das Rathaus. Zwischen 1951 bis 1966 wurden acht Kirchen gesprengt oder abgerissen, die zwar ausgebrannt waren, aber als wiederaufbaufähig galten; zum Beispiel wurde im April 1956 auf Anordnung von Walter Ulbricht die Ulrichskirche in der Mitte der ehemaligen Altstadt gesprengt.[11] So prägen heute anstelle der Barockhäuser des Breiten Wegs, der Gründerzeit- und Jugendstilgebäude zahlreiche Bauten der Nationalen Tradition der Nachkriegszeit, die die sowjetische Architektur der Stalinzeit (Sozialistischer Klassizismus) zum Vorbild haben, die Innenstadt. Die sowohl in der Innenstadt als auch in Neubaugebieten in großer Zahl entstandenen Plattenbauten wurden im Stadtzentrum inzwischen zu großen Teilen durch moderne Bauten der 1990er Jahre und der Jahrtausendwende ersetzt.

Bis 1953 trugen die Magdeburger Großbetriebe als SAG-Betriebe zur Erfüllung der Deutschland auferlegten Reparationsverpflichtungen bei.

In der DDR blieb Magdeburg Standort des Schwermaschinenbaus (zum Beispiel SKET) und wurde 1952 Bezirksstadt des Bezirks Magdeburg, der 1990 wieder aufgelöst wurde. Innerhalb des Bezirks war Magdeburg als Stadtkreis kreisfreie Stadt.

1990 bis zur Gegenwart

Goldmedaille 2002 bei „Unsere Stadt blüht auf“ für die Wiederherstellung des Stadtbildes

Im Juni 1990 beschloss die Volkskammer die (Wieder-)Einführung von Ländern und eine föderale Neugliederung der DDR. Dabei bildeten die Bezirke Halle und Magdeburg sowie der Kreis Jessen im Wesentlichen das Land Sachsen-Anhalt, wie es jedoch in veränderten Grenzen bereits von 1947 bis 1952 bestanden hatte. War damals das relativ unzerstörte Halle zur Landeshauptstadt bestimmt worden, wurde nun Magdeburg in einer knappen Abstimmung zwischen Magdeburg und Halle vom ersten Landtag zur neuen Landeshauptstadt bestimmt.

1994 wurde Magdeburg wieder Sitz eines römisch-katholischen Bischofs. Das Bistum Magdeburg ist seither ein Suffraganbistum des Erzbistums Paderborn. Im Jahr 1999 wurde in Herrenkrug auf einem Teil des ca. 100 Hektar großen, ehemals militärisch genutztem Gelände die 25. Bundesgartenschau (BUGA) durchgeführt. Die benachbarte Kasernenanlage aus wilhelminischer Zeit ist Sitz und Standort der meisten Fachbereiche der Hochschule Magdeburg-Stendal geworden. Dieser Campus wurde bei einer nationalen Studentenbefragung 2009 zum zweitschönsten der Bundesrepublik gewählt.[12] Weitere im ostelbischen Stadtteil Brückfeld gelegene ehemalige Kasernenbauten beherbergen nach erfolgter Sanierung und denkmalgerechter Umgestaltung verschiedene Ministerien des Landes.

Seit der Wiedervereinigung haben viele große und kleine Bauprojekte das Stadtbild stark verändert: die zentrale Achse der Stadt, der Breite Weg, war vor dem Zweiten Weltkrieg einer der längsten Einkaufsmeilen Europas und wurde seit 1990 mit vielen neuen Bebauungen wieder geschlossen. Darunter stechen vor allem die Neubebauung am Domplatz mit einem Büroensemble sowie das 2005 eröffnete und letzte von Friedensreich Hundertwasser entworfene Haus, die Grüne Zitadelle hervor. Auch wurde der Friedensplatz erneuert, das Opernhauses am Universitätsplatz ebenso wie der Universitätsplatz selbst und der Nordabschnittes des Breiten Wegs und die ehemalige Hauptpost saniert. Parallel zum Breiten Weg wurden viele Gründerzeitbauten in der Otto-von-Guericke-Straße und Hegelstraße und im Umfeld des Hasselbachplatzes saniert und bilden heute ein ensemblegeschütztes Denkmal. Auch das Schauspielhaus, ehemals Freie Kammerspiele, wurde saniert, am nördlich gelegenen Kulturhistorischen Museum findet aktuell (2011) Erweiterungsbauten statt. 2006 wurde die Sternbrücke zwischen südlichem Stadtzentrum und dem Rothehorn-Park (Werder / Marieninsel) wiedereröffnet. Der Innenstadtring über Schleinufer, Walter-Rathenau-Straße (B1), Magdeburger Ring (B71), Fuchsberg und Erich-Weinert-Straße wurde mit der Neugestaltung des Universitätsplatzes und dem dortigen Tunnel sowie der durchgehenden Verbreiterung des Schleinufers auf vier Fahrspuren leistungsfähiger ausgebaut.

In den Jahren 2001–2003 wurden von Archäologen bei Forschungsgrabungen am Domplatz Reste eines Kirchenbaus aus dem 10. Jahrhundert freigelegt. Es wird vermutet, dass es sich dabei um den ersten Magdeburger Dom handelt. 2006 wurde nach dem Abriss des Ernst-Grube-Stadions das länderspieltaugliche Fußballstadion eröffnet. 2002 und 2007 erhielt die Stadt die Goldmedaille, in den Jahren 2003–2005 die Silbermedaille beim Bundeswettbewerb Unsere Stadt blüht auf. Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Seit 2010 wird Magdeburg im Rahmen einer Stadtmarketing-Kampagne mit dem Beinamen „Ottostadt“ vermarktet.[13]

1200-jähriges Stadtjubiläum

Mit zahlreichen Veranstaltungen, über das gesamte Jahr 2005 verteilt, wurde unter dem Motto Magdeburg 12hundert das Jubiläum der Stadt gefeiert. Zentrale Veranstaltung war der Festakt im Dom am 7. Mai 2005 mit der erstmaligen Verleihung des Kaiser-Otto-Preises der Stadt Magdeburg an Altbundespräsident Richard von Weizsäcker.

Aus Anlass des Jubiläums fand im Mai eine Magdeburger Himmelssinfonie unter Leitung des Lichtkünstlers Gert Hof und LuminArte – Italienische Lichtkunst mit beleuchteten Skulpturen im Elbauenpark – dem Gelände der Bundesgartenschau von 1999 – statt. Im Juni war die amerikanische Rockband R.E.M. auf dem Domplatz zu Gast und ein internationales Figurentheaterfestival wurde gefeiert. Im Juli war Magdeburg Schauplatz des 9. Sachsen-Anhalt-Tages, bei dem bekannte Sänger, Imbissbuden und Jahrmarktattraktionen viele Menschen anlockten. Im August fand ein großer Zapfenstreich auf dem Domplatz statt. Im Herbst 2005 klangen die Feierlichkeiten zum Jubiläum mit dem Rathausfest und der Einweihung der Grünen Zitadelle von Magdeburg am 3. Oktober aus.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen wurden in die Stadt Magdeburg eingegliedert:

  • 1. Juli 1867: Sudenburg (Stadt)
  • 1. April 1886: Neustadt (Stadt)
  • 1. April 1887: Buckau (Stadt) (bis 1861 Kreis Wanzleben, dann Stadtkreis Magdeburg)
  • 1. April 1908: Rothensee (Kreis Wolmirstedt)
  • 1. April 1910: Cracau und Prester (Kreis Jerichow I), Fermersleben, Lemsdorf, Salbke, Westerhüsen (alle Kreis Wanzleben)
  • 1. April 1926: Diesdorf (Kreis Wanzleben)
  • 1. Januar 1934: Teile von Biederitz und Gübs (Kreis Jerichow I; Gübs gehörte bereits von 1494 bis 1807 zu Magdeburg)
  • 1. Oktober 1942: Teile von Barleben, Wolmirstedt und Glindenberg (alle Kreis Wolmirstedt)
  • 1952: Groß Ottersleben
  • 1979: Olvenstedt
  • 1993: Pechau, Randau-Calenberge
  • 2001: Beyendorf / Sohlen

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung Magdeburgs 1400–2006

Die Einwohnerzahl der Stadt Magdeburg stieg 1840 auf über 50.000 und verdoppelte sich bis 1880 auf 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1940 erreichte die Bevölkerungszahl mit 346.600 ihren historischen Höchststand, in den Kriegsjahren wurden durch die massive Bombardierung der Stadt Zehntausende getötet oder flohen, bis die Stadt im April 1945 nurmehr rund 90.000 Einwohner hatte. Nach Kriegsende füllte sich die Stadt durch den Zuzug von Flüchtlingen schnell auf 225.000, ab 1950 bis 1988 stieg die Einwohnerzahl langsam und relativ stetig von 230.000 auf 290.000. Seit 1989 bis 2010 verlor die Stadt wiederum aufgrund von Abwanderung, Suburbanisierung und Geburtenrückgang rund 60.000 Einwohner und schrumpfte dadurch auf rund 230.000 Einwohner.

Am 31. März 2011 betrug die amtliche Einwohnerzahl von Magdeburg nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt 231.082 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Davon wohnen 112.384 Männer und 118.698 Frauen in der Landeshauptstadt. Davon sind 8162 Einwohner Ausländer, die meisten davon stammen aus den Nachfolgestaaten Sowjetunion (Stand: März 2011).[14]

Religionen

Etwa 86 % der Einwohner sind konfessionslos.

Neben den beiden „großen Kirchen“ (evangelisch: circa 9 %; römisch-katholisch: circa 4 %) gibt es in Magdeburg heute auch mehrere Freikirchen (circa 0,6 %) und sonstige religiöse Gruppierungen, darunter eine islamische Gemeinde und zwei jüdische Gemeinden (circa 0,3 %). Diese setzen sich hauptsächlich aus Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion zusammen und haben insgesamt etwa 850 Mitglieder. Dabei ist die Synagogen-Gemeinde mit circa 600 Gemeindegliedern eine der größten jüdischen Gemeinden Ostdeutschlands.

St. Sebastian, seit 1949 Hauptkirche des Erzbischöflichen Kommissariats

Kirchengeschichte

Die Stadt Magdeburg gehörte anfangs zum Bistum Halberstadt. 937 wurde das St.-Moritz-Kloster in Magdeburg gegründet, das 962 in ein Domstift umgewandelt wurde. Damit wurde das Erzbistum Magdeburg gegründet. Eine zweite Urkunde zur Gründung des Erzbistums datiert von 968. Zum Erzbistum Magdeburg gehörten zunächst die Suffragane Merseburg, Zeitz-Naumburg, Meißen, Brandenburg und Havelberg, wobei Meißen im 15. Jahrhundert ausschied. In Magdeburg gründeten ferner die Bettelorden der Franziskaner (1223) und Dominikaner (1224) bedeutende Niederlassungen und Studien, die bis zur Einführung der Reformation bestand hatten.[15]

Evangelische Kirche

1521 wurde in Magdeburg die erste protestantische Predigt gehalten. Drei Jahre später führte der Rat in der gesamten Stadt die Reformation ein. 1563 trat auch der Erzbischof zur lutherischen Lehre über und 1567 wurde im Dom die erste protestantische Predigt gehalten. Die wenigen in der Stadt verbliebenen Katholiken wurden vom Agnetenkloster in Neustadt versorgt. 1628 wurde dieses Kloster zu Unserer Lieben Frau in Magdeburg rekatholisiert. 1685 ließen sich reformierte Hugenotten in der Stadt nieder, 1689 reformierte Pfälzer, so dass alsbald auch zwei reformierte Gemeinden entstanden, die eigene politische Gemeinden bildeten. Nach dem Übergang an Preußen und der Vereinigung von lutherischen und reformierten Gemeinden innerhalb Preußens zu einer einheitlichen Landeskirche (Unierte Kirche) 1817 gehörten die protestantischen Gemeinden Magdeburgs zur Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise deren Untergliederung Kirchenprovinz Sachsen, deren weltliches Oberhaupt der jeweilige König von Preußen als summus episcopus war, die geistliche Leitung hatten Generalsuperintendenten inne.

Petrikirche

Nach Wegfall des landesherrlichen Kirchenregiments 1918 änderte die Evangelische Kirche in Preußen 1922 ihre Kirchenordnung entsprechend und nannte sich dann Evangelische Kirche der altpreußischen Union, wobei die Kirchenprovinz Sachsen beibehalten wurde. 1947 wurde diese eine selbständige Landeskirche, die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen mit einem Bischof an der Spitze. Dessen Bischofskirche ist der Magdeburger Dom. Zum 1. Januar 2009 fusionierten die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Bischofssitz der EKM ist Magdeburg, wo am 29. August 2009 die erste Bischöfin in Ostdeutschland, Ilse Junkermann, das Amt übernahm.

Die protestantischen Kirchengemeinden Magdeburgs gehörten bis 2008 – sofern es sich nicht um die Gemeinden der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche oder der evangelischen Freikirchen handelt – zum Kirchenkreis Magdeburg innerhalb der Propstei Magdeburg-Halberstadt, deren Sitz sich ebenfalls in Magdeburg befand. Seit Bildung der EKM im Jahre 2009 gehört der Kirchenkreis Magdeburg zum Propstsprengel Stendal-Magdeburg mit Sitz in Stendal. Die evangelisch-reformierte Gemeinde der Stadt gehört dem Reformierten Kirchenkreis innerhalb der EKM an.

Neben den Gemeinden innerhalb der EKM bestehen in Magdeburg mit den Baptisten, Methodisten und Siebenten-Tags-Adventisten auch mehrere evangelische Freikirchen.

Römisch-Katholische Kirche

Im 19. Jahrhundert vermehrte sich erstmals nach der Reformation auch die Zahl der Katholiken. Sie gehörten ab 1821 zum Bistum beziehungsweise ab 1930 Erzbistum Paderborn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es für den Erzbischof immer schwerer, seine Amtsgeschäfte im Ostteil seines Erzbistums wahrzunehmen. Daher wurde in Magdeburg 1946 ein Generalvikar eingesetzt, der 1949 zum Weihbischof ernannt wurde. Durch die Neuordnung der katholischen Kirche in der DDR wurden die Gebiete 1972 formell abgetrennt und zum Bischöflichen Amt erhoben. Leiter dieses Amtes wurde ein Apostolischer Administrator mit dem Titel Bischof. Am 8. Juli 1994 wurde das bisherige Bischöfliche Amt Magdeburg zum Bistum erhoben und wieder der Erzdiözese Paderborn als Suffraganbistum unterstellt. Die Pfarrgemeinden Magdeburgs gehören somit heute zum Dekanat Magdeburg innerhalb des gleichnamigen Bistums.

Politik

Rathaus Magdeburg
Das Landgericht Magdeburg

An der Spitze der Stadt stand in Zeiten des Erzbistums Magdeburg ein vom Erzbischof eingesetzter Schultheiß. Daneben bestand das „Burding“, das Organ der Bürgergemeinde ohne besondere Befugnisse. Ab 1244 bestand ein Rat, der ab 1294 auch das Schultheißenamt erwerben konnte. In der Folgezeit konnte der Rat immer mehr Befugnisse an sich ziehen und die Stadt sich damit immer mehr vom Erzbistum lösen, ohne jemals vollständig frei zu werden. Das Bürgermeisteramt gab es erstmals 1302. Im 15. Jahrhundert gab es einen regierenden Rat, einen alten Rat und einen oberalten Rat. Nach der Belagerung der Stadt durch Tilly im Jahre 1629 wurde die Verfassung geändert. Neben dem Rat gab es zwei Bürgermeister, später vier und ab 1683 in brandenburg-preußischer Zeit hatte der Rat drei Bürgermeister, über denen ein Stadtpräsident stand. Dieses Amt wurde 1743 wieder eingezogen. Ab 1815 wurde die preußische Städteordnung eingeführt. Danach stand an der Spitze der Verwaltung ein Oberbürgermeister und ein Bürgermeister als Vertreter. Daneben gab es die Stadtverordneten als gewähltes Gremium (später Stadtverordnetenversammlung). 1831 wurde die Verwaltung neu organisiert.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches übernahmen zunächst die Besatzungstruppen die Ordnung in den deutschen Städten und Gemeinden. Magdeburg war zunächst sowohl von amerikanischen (im Westteil) als auch von sowjetischen Truppen (östlich der Elbe) besetzt. Die Amerikaner veranlassten im Mai 1945 die Neubildung des Magistrats und setzten den Sozialdemokraten Otto Baer als Bürgermeister ein. Obwohl die sowjetischen Besatzungstruppen in ihrem Teil Magdeburgs den parteilosen Trumpa als provisorischen Bürgermeister berufen hatten, bestätigten sie nach dem Abzug der Amerikaner, Otto Baer als Bürgermeister für ganz Magdeburg.

Am 8. September 1946 wurden nach einer Verordnung der Provinzialregierung Wahlen zu den Gemeindeparlamenten in Sachsen-Anhalt durchgeführt. Die SED errang bei den Wahlen zum Magdeburger Stadtparlament mit 51,3 % die absolute Mehrheit. Als neuer Bürgermeister wurde Rudolf Eberhard (SED) von den Stadtverordneten gewählt, der jedoch 1950 wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ wieder abgesetzt und durch Philipp Daub ersetzt wurde.

Die ersten Wahlen für ein Magdeburger Stadtparlament nach den Jahren der Nazi- und SED-Herrschaft fanden am 6. Mai 1990 statt: Die SPD wurde mit 32,98 % stärkste Fraktion im Stadtrat. Im selben Jahr wählte der Stadtrat Wilhelm Polte zum ersten Oberbürgermeister nach der Wende. Seit 1993 wird der Oberbürgermeister direkt gewählt.

2001 wurde Lutz Trümper (SPD) zum Nachfolger von Polte gewählt. Die Amtszeit des Oberbürgermeisters beträgt sieben Jahre. Trümper wurde 2008 mit 64,0 % im ersten Wahlgang für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.

Sitzverteilung im Stadtrat seit 2009

SPD Linke CDU Grüne FDP Future Tierschutzpartei Bund für Magdeburg NPD Gesamt
14 13 13 6 5 2 1 1 1 56

SPD, Future! und die Tierschutzpartei bilden eine gemeinsame Stadtratsfraktion.

CDU und Bund für Magdeburg bilden gemeinsam die Stadtratsfraktion CDU/BfM

Ergebnisse der Kommunalwahlen in Magdeburg

Oberbürgermeister seit 1808

Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung / des Stadtrates

  • 1990–1994: Konrad Mieth (SPD)
  • 1994–1999: Peter Fritz (SPD)
  • 1999–2004: Gerhard Heinl (CDU)
  • 2004–2005: Falko Balzer (SPD)
  • 2005–2009: Jens Ansorge (CDU)
  • 2009–0000: Beate Wübbenhorst (SPD)

Wappen, Flagge und Dienstsiegel

offizielles Stadtwappen

Blasonierung: „In Silber eine gezinnte rote, schwarz gefugte Burg mit zwei spitzbedachten Türmen, geöffnetem goldenen Tor und hochgezogenem schwarzen Fallgatter; zwischen den Türmen wachsend eine grün gekleidete Jungfrau (Magd), in der erhobenen Rechten einen grünen Kranz emporhaltend.“

Das Magdeburger Stadtwappen ist ein so genanntes redendes Wappen – Jungfrau (Mägdelein) und Burg weisen auf den Namen der Stadt hin. Bereits die Magdeburger Bürgerschaft führte seit Mitte des 13. Jahrhunderts in ihrem Siegel beide Komponenten. Damals stand die Frauenfigur noch mit halbhoch erhobenen Armen. Als Zeichen einer Jungfrau trug sie über den Armen Tücher und das Haar offen. Erst später gab man der Jungfrau zum Zeichen ihrer Reinheit einen Kranz in die Hand.

Die Farben der Stadt sind grün-rot (§ 2 Abs. 2 der Hauptsatzung).[16]

Interessant ist, dass Magdeburg zwar ein rechtsgültiges, aber kein genehmigtes Wappen führt. Das seit 1938 genutzte Wappenbild, das in seiner Grafik von klassischen Vorgängern abwich, wurde 1994 innerhalb eines Genehmigungsverfahrens geprüft und aufgrund seiner aktuellen Grafik (Disproportion zwischen Türmen und Jungfrau) als heraldisch mangelhaft bewertet. Das Landeshauptarchiv (LHASA) bescheinigte: Die Burg ist zu klein, die Jungfrau zu groß, zu viel weißer Leerraum, was den Regeln der Wappenkunst widerspricht. Das Genehmigungsverfahren wurde indes umgangen, indem die Landesregierung der Stadt bescheinigte, dass sie ein Wappen führe – das heißt, das Wappen ist geduldet statt genehmigt, was nach damaliger Rechtsgrundlage ein positives Gutachten des LHASA vorausgesetzt hätte.

Die Stadtflagge ist grün-rot (1:1) gestreift und mittig mit dem Stadtwappen belegt. (§ 2 Abs. 3 der Hauptsatzung)[16]

Das Dienstsiegel zeigt die bildliche Darstellung des Wappens. Die Umschrift wird durch die Dienstsiegelordnung der Stadt bestimmt (§ 2 Abs. 4 der Hauptsatzung).[16]

Städtepartnerschaften

Die Magdeburger Städtepartnerschaften
Sarajevo Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina seit 1977
Braunschweig Deutschland Deutschland seit 1987
Nashville USA Vereinigte Staaten seit 2003
Saporischschja Ukraine Ukraine seit 2008
Radom Polen Polen seit 2008
Harbin China Volksrepublik China seit 2008
Le Havre Frankreich Frankreich seit 2011

Magdeburg unterhält freundschaftliche Kontakte mit zahlreichen Städten auf der Welt, so auch durch Vereine. Im September 1977 wurde eine Städtepartnerschaft mit Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) eingegangen. Dort half Magdeburg nach Beendigung des Bosnienkrieges beim Wiederaufbau der Stadt. Braunschweig folgte als weitere Partnerstadt im Dezember 1987. Die niedersächsische Stadt unterstützte nach der Wiedervereinigung die Stadt Magdeburg beim Aufbau einer kommunalen Selbstverwaltung. Die Beziehungen zu Nashville waren bereits seit 1998 aufgebaut worden. Nachdem der Magdeburger Stadtrat am 13. März 2008 die Städtepartnerschaft mit Saporischschja beschlossen hatte, wurde diese Partnerschaft am 29. Mai 2008 vertraglich besiegelt. Kontakte, insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiet, gab es bereits in den Jahren zuvor. Seit 8. Juni 2008 besteht außerdem eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Radom, seit 2. Juli 2008 mit dem chinesischen Harbin und seit Mai 2011 mit der Stadt Le Havre in Frankreich.

Bis 1996 bestanden darüber hinaus Partnerschaftsverträge mit Donezk (Ukraine, seit 1962), Kayes (Mali, seit 1966), Hradec Králové/Königgrätz (Tschechien, seit 1972), Setúbal (Portugal, seit 1976), Lüttich (Belgien, seit 1978), Valencia (Spanien, seit 1981), Turin (Italien, seit 1983) und Nagasaki (Japan, seit 1987). Seinerzeit beschloss der Stadtrat jedoch, diese Partnerschaftsverträge zu lösen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie

Polte-Werk um 1905
Kesselschmiede der R.Wolf AG

Magdeburg ist eines der ältesten Industriezentren Deutschlands, was auf die günstige Verkehrslage im Schnittpunkt Deutschlands und Europas mit wichtigen Verkehrsadern liegt, und auf die große Fruchtbarkeit des Bodens westlich der Elbe und auf die Mineralschätze, wie Salz, Kali und Braunkohle, im Magdeburger Umland zurückzuführen ist. Bis zum 19.Jahrhundert stützte sich Handel und Elbverkehr auf Vorrechte wie Stapel-, Markt-, Zoll- und Münzrecht.

Weiter siedelten sich bekannte Maschinenbauunternehmer an, beispielsweise eröffneten 1828 die „Magdeburger Dampfschiffahrt-Companie“ und die Maschinenfabrik „Alte Bude“. Durch die Erweiterung des Schienennetzes in Magdeburg vergrößerte sich die Wirtschaft immer weiter. 1850 gründete Bernhard Schäffer das Armaturenwerk „Schäffer & Budenberg“, 1855 Hermann Gruson die „Maschinen-Fabrik und Schiffsbauwerkstatt H.Gruson Buckau-Magdeburg“, Rudolf Ernst Wolf eröffnete 1862 die Maschinenfabrik Buckau R. Wolf, welche zu den führenden Munitionsfabriken wurde und 1886 nahm Fahlberg-List die weltweit erste Saccharinfabrikation auf. In den so genannten Gründerjahren des 19. Jahrhunderts siedelten sich in Magdeburg viele weitere Betriebe und Produktionsstätten an.

Diese Betriebe bildeten das Fundament für die „Stadt des Schwermaschinenbaus“, wie Magdeburg in der DDR genannt wurde. Im Mai 1951 wurde das Krupp-Gruson-Werk in Buckau mit 11.500 Mitarbeitern in Ernst Thälmann-Werk (SKET) umbenannt. 1990 konnten viele 1972 enteignete Betriebe wieder in Privathand geführt werden, doch im Zuge der Wende brachen die großen Industriekombinate zusammen. Es blieben jedoch viele kleinere Industriebetriebe übrig oder entwickelten sich.

Heutzutage finden sich auch neue Unternehmen der Maschinenbaubranche wieder, so dass dieser Sektor in Magdeburg u. a. mit großen Werken der Firmen Schwermaschinenbau-Kombinat „Ernst Thälmann“ (SKET), Enercon, FAM Magdeburger Förderanlagen und Baumaschinen GmbH oder Euroglass eine wichtige Rolle einnimmt.[17] Zum Beispiel ist Magdeburg der weltgrößte Produktionsstandort für Windkraftanlagen.

Montage einer E-126. Magdeburg ist Produktionsstätte für Enercon-Windkraftanlagen

Die Landwirtschaft profitiert wie schon seit Jahrhunderten vom Boden der Magdeburger Börde, einem Boden mit der besten Bodenqualität, welcher Voraussetzung für die Ernährungswirtschaft ist. Außerdem ist er notwendig für die Gewinnung nachwachsender Rohstoffe, wie Raps, aus dem Biodiesel gewonnen wird. Auf Grund des fruchtbaren Bodens der Magdeburger Börde war Magdeburg im 14. Jahrhundert eine Hochburg der Bierbrauerei. Bereits 1309 wurde die erste bürgerliche, gewerbliche Brauerei Magdeburgs urkundlich erwähnt. Das Bierbrauen war ein Recht, das in bürgerlichen Kreisen blieb. Um 1500 existierten in Magdeburg rund 500 Brauhäuser, die ihr Bier sogar bis nach Bayern hin verkauften. Mit dem Wechsel zum industriellen Brauen änderte sich diese Situation schnell. Zahlreiche Brauereien schlossen, die heute immer noch aktive Diamant-Brauerei hingegen öffnete zu dieser Zeit, da sie die neuen Organisationsformen des industriellen Brauens einsetzte. Heute gibt es nur noch wenige Brauereien in Magdeburg.

Ebenfalls in Magdeburg beherbergt ist der 125 Jahre alte „Milchhof Magdeburg“, einer der wichtigsten in den neuen Bundesländern.

Weltweit führender Hersteller von Motorradhelmen ist die Schuberth GmbH. Seit 1970 ist sie mit der Entwicklung und Herstellung von Helmen für Polizei, Militär, Arbeitsschutz und Feuerwehr beschäftigt. Außerdem ist sie Ausrüster für Formel-1-Fahrer wie Michael Schumacher und Fernando Alonso.

Der Abtshof Magdeburg ist ein Hersteller von Spirituosen und durch seine Absinthe überregional bekannt. Als erstes Unternehmen aus Deutschlands stellte es seit 1993 koshere Spirituosen her.[18]

Die Firma Röstfein ist die einzige, die in Ostdeutschland Kaffee herstellt. Sie beschäftigt rund 150 Mitarbeiter und besitzt ein einzigartiges Wirbelschicht-Röstverfahren, wobei gleichzeitig geröstet und kandiert werden kann.

Das Bio-Ölwerk Magdeburg ist eine moderne und leistungsfähige Anlage, die aus Raps Biodiesel, Rapsölraffinat, Pharmaglycerin und Rapsschrot herstellt. Sie gehört mit einer Produktionskapazität von rund 275.000 Tonnen Biodiesel zu den größten in Deutschland.

Die ausschlaggebendsten Wirtschaftsbranchen Magdeburgs sind Maschinen- und Anlagenbau, Umwelttechnologien, Gesundheitswirtschaft, Kreislaufwirtschaft, Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe und die Logistik. Besonders stark hat sich aber vor allem der Wissenschaftsbetrieb entwickelt, welcher neben den beiden Hochschulen vor allem viele Forschungsinstitute umfasst. Ein Beispiel dafür ist, dass Magdeburger Forscher deutschlandweit führend in der Neurowissenschaft sind.

In den letzten 20 Jahren hat sich jedoch auch der Dienstleistungssektor deutlich entwickelt und nimmt als Arbeitgeber größere Bedeutung ein. Eines der größten Rechenzentren Europas betreibt die Firma „T-Systems“ in Magdeburg.

Liste der 15 größten Arbeitgeber des Landes mit Sitz in Magdeburg, gemessen an der Zahl der Beschäftigten (Stand 2009)[19]
  1. Deutsche Bahn AG (8.060)
  2. EDEKA Märkte (4.113)
  3. REWE Group (2.079)
  4. RegioCom GmbH (1.119)
  5. Magdeburger Förderanlagen und Baumaschinen GmbH (1.019)
  6. Bosch Communication Center Magdeburg GmbH (994)
  7. Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH (766)
  8. Städtische Werke Magdeburg GmbH (756)
  9. private Arbeitsvermittlung & Personalleasing GmbH (675)
  10. reinEX Dienstleistungen GmbH (464)
  11. Rothenseer Rotorblattfertigung GmbH (433)
  12. SAM Stahlturm- und Apparatebau Magdeburg GmbH (418)
  13. SKET Maschinen- und Anlagenbau GmbH (417)
  14. Stadtsparkasse Magdeburg (413)
  15. STRABAG AG (380)

Verkehr

Schienenverkehr

Hauptartikel: Magdeburg Hauptbahnhof

Magdeburg ist der wichtigste Knotenpunkt im Bahnverkehr im nördlichen Sachsen-Anhalt. An der Stelle des Hauptbahnhofs befanden sich ursprünglich die Anlagen der Festung Magdeburg. Der erste Bahnhof in Magdeburg war jedoch der Elbbahnhof aus den Jahren 1838/39, dessen Gebäude immer noch erhalten ist und somit Deutschlands ältestes Bahnhofsgebäude ist. Der jetzige Hauptbahnhof entstand erst im Jahre 1870 unter dem Namen „Centralbahnhof“ den er bis 1895 trug. Bis 2015 soll der Bahnhof unter dem Projekt Magdeburg 21 für rund 300 Millionen Euro renoviert werden.

Am Hauptbahnhof halten vereinzelt Intercity-Express-Züge aus und nach DresdenOldenburg (– Hildesheim). Im Zwei-Stunden-Takt verkehren Intercity-Züge der Linien LeipzigHalle (Saale)HannoverKöln (– Stuttgart – Oberstdorf) und Dresden – Leipzig – Halle (Saale) – Braunschweig – Oldenburg (– Schwerin – Rostock – Berlin – Cottbus). Vereinzelt verkehrt die Intercity-Linie Frankfurt(M) Flughafen Fernbf – Erfurt – Naumburg (Saale). Des Weiteren verbindet die Nachtzuglinie CNL („Capella“) täglich den Hauptbahnhof mit dem Hauptbahnhof München über Augsburg.

Regional-Express-Züge der DB AG verkehren in Richtung Eisenhüttenstadt (– Cottbus) über Potsdam und Berlin, Halberstadt über Thale/Vienenburg/Blankenburg (Harz), Wittenberge, Erfurt, Leipzig über Dessau und Bitterfeld, Lutherstadt Wittenberg, Uelzen und Stolberg (Harz). Nach Berlin (– Berlin Gesundbrunnen) besteht die Inter-Regional-Express-Linie über Bahnhof Berlin Südkreuz. Seit 2010 besteht zwischen Magdeburg und Berlin (– Berlin Gesundbrunnen) ein Interregio-Express (IRE) und ist etwa 15 Minuten schneller als der RE.

Regionalbahnen-Linien der DB AG führen von Uelzen über Stendal durch Magdeburg nach Schönebeck (Elbe) und von Wittenberge ebenfalls nach Schönebeck (Elbe) bis nach Schönebeck-Salzelmen. Außerdem führen RB-Linien nach Burg (bei Magdeburg) (– Genthin – Brandenburg (Havel)), Loburg, Haldensleben(– OebisfeldeWolfsburg), (Helmstedt –) Braunschweig, Aschersleben, Dessau, (Köthen –) Halle (Saale) und (Oschersleben (Bode) –) Halberstadt.

Neben den Zügen der Deutschen Bahn AG fährt im Regionalverkehr in Richtung Halberstadt auch der Harz-Elbe-Express über Quedlinburg – Thale – Wernigerode und die Harz-Elbe-Bahn über Oschersleben (Bode) der Veolia Verkehr GmbH.

Eine S-Bahn verkehrt im 30- bis 60-Minuten-Takt zwischen Zielitz und Schönebeck-Salzelmen (jede zweite als Regionalbahn zwischen Wittenberge und Schönebeck-Salzelmen). Ein Ausbau der S-Bahn ist bis zum Jahre 2015 bzw. 2025 auf 5 oder 6 S-Bahn-Linien vorhergesehen.

Vom westlich neben dem Hauptbahnhof gelegenen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) wird über Linienbusse das Magdeburger Umland erschlossen. Zum Eisenbahnknotenpunkt Magdeburg zählen neben dem Hauptbahnhof 10 weitere Haltepunkte (4 Personenbahnhöfe, 6 Haltepunkte) im Stadtgebiet sowie der Güterbahnhof Magdeburg Rothensee und der ehemalige, von der DB Regio noch als Abstellbahnhof genutzte Rangierbahnhof Magdeburg-Buckau. Von wachsender Bedeutung ist dabei das Güterverkehrszentrum Rothensee an der Schnittstelle von Schiene, Autobahn und Wasserwegen bzw. Hafenbahn.

Straßenverkehr

Auch im Straßennetz stellt Magdeburg einen Knotenpunkt dar.

Im Norden verläuft die wichtige Ost-West-Magistrale Bundesautobahn A 2 (Europastraße E 30) Oberhausen – Dortmund – Hannover – Magdeburg – Berlin, welche eine der am meisten frequentierten Autobahnen Deutschlands ist. An einigen Stellen ist sie schon auf sechs Spuren ausgebaut, vielerorts hat sie jedoch nur vier Spuren und ist somit dem Verkehrsaufkommen nicht gewachsen.

Die A 2 kreuzt am Autobahnkreuz Magdeburg die A 14 Dresden – Leipzig – Halle (Saale) – Magdeburg. Für die A 14 ist eine Nord-Verlängerung (Altmark Autobahn) nach Schwerin geplant, dessen Bauvorhaben aber stark in Kritik steht, denn das Verkehrsaufkommen der A 14 weise keinen Ausbau zur Autobahn auf. Die bestehende Bundesstraße sei den Anforderungen komplett gerecht.

Magdeburger Ring

Durch Magdeburg führt die Bundesstraße 1 Aachen – Düsseldorf – Braunschweig – Magdeburg – Potsdam – Berlin – Küstrin-Kietz, welches die wichtigste Ost-West-Verbindung der Stadt ist. Im Osten von Magdeburg beginnt die B 184 Richtung Dessau – Bitterfeld – Leipzig aus der B1 heraus. In Nord-Süd-Richtung wird Magdeburg von den Bundesstraßen B 71 Bremerhaven – Uelzen – Haldensleben – Magdeburg, B 81 Magdeburg – Halberstadt – Netzkater und B 189 Magdeburg – Stendal – Wittstock durchquert. Diese Bundesstraßen führen über den Magdeburger Ring, eine das Stadtzentrum westlich tangierende Hochstraße aus den 1970er Jahren, von dem ihr im Volksmund auch gebräuchliche Name Tangente stammt. Die Bezeichnung als „Ring“ stammt bereits aus dem 19. Jahrhundert, wo dort schon eine Ringstraße existierte, die die Stadt in einem Halbkreis umging.

Seit dem 1. September 2011 besteht in Magdeburg eine Umweltzone, um die Feinstaubwerte in der Innenstadt niedrig zu halten. Das Gebiet wird im Norden von der Albert-Vater-Straße, über den Universitätsplatz, durch die Walther-Rathenau-Straße bis zum Askanischen Platz eingegrenzt. Im Westen geht sie vom Europaring in den Westring über, bis zum Fuchsberg hinunter, der im Süden zusammen mit der Erich-Weinert-Straße die Grenze bildet. Die östliche Grenze sind die Steubenallee und das Schleinufer, mit Auffahrt Johannisbergstraße, die zur Strombrücke führt und als Parkmöglichkeit die Fürstenwallstraße. Die aufgeführten Grenzen selber sind für alle Fahrzeuge befahrbar, nur der innere Bereich ist die Umweltzone. Ausnahmen bestehen für den Magdeburger Ring mit seinen Auffahrten, der Konrad-Adenauer Platz um den ZOB herum und die Maybachstraße.

Für den Straßenverkehr nutzbare Tunnel gibt es zurzeit zwei in der Stadt. Der erste Tunnel am Askanischen Platz wurde 1998 fertig gestellt und unterläuft die B 1. Am Universitätsplatz wurde 2005 der zweite Straßentunnel eröffnet.

In Magdeburg gibt es zwei für den Straßenverkehr zugelassene Brückenzüge über die Elbe. Der Nordbrückenzug, der die B1 überführt, besteht aus den Brücken des Friedens und den Jerusalembrücken. Beide überqueren die Elbe mit zwei nebeneinanderliegenden Brückenbauwerken. Der südliche Brückenzug besteht aus der neuen Strombrücke, der Zollbrücke und der Anna-Ebert-Brücke. Genutzt von den ÖPNV und Taxiverkehr überquert die Sternbrücke im Süden Magdeburgs die Elbe.

Insgesamt verfügt Magdeburg über ein rund 1100 km langes Straßennetz. Der Kraftfahrzeugbestand beläuft sich auf etwa 117.000 Fahrzeuge ohne Anhänger, darunter rund 99.000 PKW. Somit kommen auf 100 Einwohner 50,9 Kraftfahrzeuge, bezogen auf die Bevölkerung im Dezember 2009.[20]

Straßennamen
Hauptartikel: Magdeburger Straßen

Die Spiegelbrücke ist eine der ältesten dokumentierten Straßennamen in Magdeburg. 1284 wurde sie als ’’pons speculorum’’ erwähnt. Die meisten Straßennamen zu der Zeit leiteten sich von den anliegenden Berufsgruppen ab (z.B. Goldschmiedebrücke).

Eine Vielzahl von Straßen in Magdeburg endet mit dem Wort –brücke, was nicht auf die Brücke im heutigen Sinne zurückzuführen ist, sondern eher auf die gepflasterten Wege und Straßen. Andere Bezeichnungsarten waren markante Hauszeichen in der Straße, Lage der Straßen an Gebäuden oder auf spezielle Eigenarten der Straßen.

Ab 1871 ging die Benennung der Straßen überwiegend auf monarchistische oder geschichtliche Hintergründe, militärisch motivierte oder Dichternamen zurück. In der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus gingen viele Namen auf berühmte politische Persönlichkeiten zurück, darunter der Kaiser-Wilhelm-Platz oder die Göringstraße.

Ein NGT8D am Westring

Während der Nachkriegszeit verschwanden wieder viele dieser Namen, ihre ursprünglichen Namen kehrten zurück. Zur Zeit der DDR und des Wiederaufbaus wurden alte Magdeburger Stadtstrukturen leider nicht berücksichtigt und viele alte Straßen und Plätze wurden überbaut oder verschwanden. Sie bekamen neue Namen, zum Beispiel wurde der Breite Weg in die Karl-Marx-Straße umbenannt. Mit der Wende 1989/1990 bekamen dann viele Plätze, Straßen und Brücken ihre alten Namen wieder zurück.

Öffentlicher Personennahverkehr

Busbahnhof Magdeburg

Der ÖPNV wird in Magdeburg zum einen durch die 14 Buslinien (11 Tag/3 Nacht), die auf 103 km Liniennetzlänge mit insgesamt 58 Fahrzeugen fahren, und zum anderen durch die 12 Straßenbahnlinien (9 Tag/3 Nacht), die mit 127 Straßenbahnen auf einer Strecke von 102,9 km fahren, der Magdeburger Verkehrsbetriebe realisiert. Außerdem steuern einige Regionalbuslinien verschiedener Verkehrsgesellschaften Magdeburg an und erfüllen somit die Zubringerfunktion der Personen aus umliegenden Gemeinden.

Die S-Bahn und einige andere Regionalzüge verkehren außerdem in Magdeburg, sie spielen aber meist nur eine untergeordnete Rolle im ÖPNV. Das Tochterunternehmen Magdeburger Weiße Flotte GmbH unterhält zurzeit zwei Fähren in der Stadt und beförderte im Jahr 2008 rund 36.000 Menschen.

Insgesamt werden pro Jahr rund 60 Mio. Menschen auf 9 Mio. km transportiert.[21]

Seit dem 12. Dezember 2010 besteht in Magdeburg und den umliegenden Landkreisen der Magdeburger Regionalverkehrsverbund (marego). Ziel war ein einheitliches Tarifsystem aller Verkehrsmittel des ÖPNV, eine bessere Abstimmung der Verkehrsmittel und eine gemeinsame Vermarktung.[22]

Radverkehr

Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg
Schiffshebewerk in Rothensee
Industriehafen Magdeburg

Magdeburg liegt am 1220 km langen Elberadweg der von Špindlerův Mlýn in Tschechien bis nach Cuxhaven führt. Im Jahr 2008 wurde er zum wiederholten Male von Mitgliedern des ADFC zum beliebtesten Fernradweg Deutschlands gewählt.[23]

Ein weiterer Fernradweg an dem Magdeburg liegt ist der Aller-Radweg, der 248,5 km an der Aller entlang führt.

In Magdeburg selbst existieren 240,1 km Radwege an Straßen und 183,8 km selbstständige Rad- und ländliche Wege. In der Stadt kann eine Vielzahl an Fahrrädern kurzfristig über einen Telefonanruf, das Internet oder direkt im Geschäft ausgeliehen werden. 2004 erreichte Magdeburg beim „best for bike 2004“-Wettbewerb den dritten Platz. Ziel des Wettbewerbes ist es, dass Radfahren nicht nur als Freizeitsport angesehen wird, sondern auch als Verkehrsträger wieder ins Bewusstsein zurückkehrt.[24]

Schifffahrt

Schon seit Jahrhunderten ist die Elbe für die Binnenschifffahrt die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Region, da sie Magdeburg mit den Großraumgebieten Hamburg und Dresden verbindet. Die Großraumgebiete Berlin, Hannover, Halle (Saale)/Leipzig und das Ruhrgebiet verbindet der nördlich von Magdeburg gelegene Mittellandkanal, der die Elbe in einer Trogbrücke kreuzt, bevor er östlich des Wasserstraßenkreuzes auf den Elbe-Havel-Kanal trifft. Teil des Wasserstraßenkreuzes ist die Sparschleuse Rothensee; sie ermöglicht es Großmotorgüterschiffen und Schubverbänden bis 185 Metern Länge, vom Mittellandkanal aus den Magdeburger Hafen anzulaufen oder auf die Elbe zu wechseln. Die Schleuse ersetzt das Schiffshebewerk Rothensee von 1938.

Der Hafen Magdeburg ist der größte Binnenhafen in den Neuen Bundesländern und besteht aus vier einzelnen Häfen: Kanalhafen, Industriehafen, Hansehafen und Handelshafen. Er bietet durch seine Lage eine gute Ausgangssituation für den Umschlagverkehr. An den Häfen lassen sich Waren aller Art umschlagen, unter anderem Getreide, Zucker, Metalle und Mineralölprodukte. 2010 kamen somit drei Millionen Tonnen Umschlaggüter zusammen.[25] Der gesamte Hafen ist 655 ha groß. Durch eine im Bau befindliche Niedrigwasserschleuse werden der Hansehafen und der Kanalhafen in Zukunft unabhängig vom Wasserstand der Elbe sein.

Unter der Leitung von Magdeburg haben sich die europäischen Städte Aarhus, Bialystok, Manresa, Halle (Saale), Newcastle, Piräus und Wien zum „REDIS“-Projekt (Restructuring Districts into Science Quarters) zusammengeschlossen. Ziel ist es ein Stadtviertel in Wissenschaftsquartiere umzuwandeln. Gefördert durch das „URBACT“-Programm werden sie von der Europäischen Union. Magdeburg will den Handelshafen in Zukunft zum Museums- und Wissenschaftshafen umbauen. 2007 wurden somit in einem ersten Schritt zwei alte südlich des Hafens gelegene Getreidespeicher zur Büronutzung für innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen umgebaut. 2006 war am alten Handelshafen das „Virtual Development and Training Centre“ des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und –automatisierung IFF entstanden.

Handelshafen Magdeburg
Handelshafen Magdeburg

Flugverkehr

Flugplatz Magdeburg

Am südlichen Stadtrand befindet sich der 1936 erbaute Flugplatz Magdeburg, welcher über die öffentlichen Verkehrsmittel, über das Flugplatzleitsystem der Stadt oder über die A 14 und A 2 erreichbar ist. Zurzeit ist der Flugplatz an die private FMB Flugplatz Magdeburg Betriebsgesellschaft mbH verpachtet und wird für den Luftsport (Segelflieger, Fallschirmspringer) und Privatflieger sowie für Rundflüge (Ballonfahrten) genutzt. Auf zwei Landebahnen verzeichnet er im Jahr rund 30.000 Flugbewegungen.

40 Kilometer südsüdwestlich von Magdeburg liegt der 1956 errichtete Flughafen Magdeburg-Cochstedt, welcher derzeit an die dänische Betreibergesellschaft Airport Development A/S verkauft ist. Auf dem Flughafen finden seit dem 30. März 2011 wieder Linienflüge, vorwiegend in den Mittelmeerraum, statt. Zu erreichen ist er über die A 14, welche ihn somit auch mit den Autobahnen A 2 und A 9 verbindet.

Die nächstgrößeren Verkehrsflughäfen sind die Flughäfen Leipzig/Halle, Berlin-Tegel, Berlin-Schönefeld und Hannover. Der Flughafen Leipzig/Halle kann von Magdeburg aus direkt ohne Umstieg per Intercity-Verbindung erreicht werden.

Medien

Landesfunkhaus Magdeburg des MDR

In Magdeburg befindet sich das Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Es gibt den Regionalfernsehsender MDF.1 und den Offenen Kanal. Außerdem existieren unter anderem die internetbasierten Sender „kulturmd InternetTV“, „FCM.TV“, „CampusTV“ und „jugendstil“.

Als öffentlich-rechtlicher Radiosender ist in Magdeburg nur MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt vertreten. Sein Schwerpunkt liegt auf Wortbeiträgen und Informationen aus Sachsen-Anhalt. Als Musikrichtung werden vorwiegend Schlager und Oldies gespielt. Dazu kommen zwei private Hörfunkprogramme, die im „Hansapark“ produziert werden: radio SAW und Rockland Sachsen-Anhalt. Radio SAW ist der erste private Hörfunksender Sachsen-Anhalts und gleichzeitig der reichweitenstärkste private Radiosender im Osten, dessen Zielgruppe 10- bis 49-Jährige sind. Rockland Sachsen-Anhalt zielt ebenfalls auf eine junge Hörerschaft ab und spielt vorwiegend Rockmusik sowie programmbegleitende Dienste. Er war der erste digitale Radiosender Deutschlands.

In Magdeburg erschien von 1664 bis 1944 ununterbrochen die älteste deutschsprachige Zeitung, die Magdeburgische Zeitung. Danach wurde sie mit der NS-Zeitung „Der Mitteldeutsche – Neues Magdeburger Tageblatt“ zusammengelegt.[26][27] Als Tageszeitung erscheint die Magdeburger Volksstimme (Auflage: ca.190.000). Gedruckt wird sie vom Magdeburger Verlags- und Druckhaus GmbH. Die BILD-Zeitung ist mit einer Lokalredaktion vertreten. Als Wochenzeitung erscheint seit 1992 der „Magdeburger Sonntag“(Auflage: ca.130.000); außerdem erscheinen seit 1990 zwei Mal wöchentlich der „General-Anzeiger“ sowie seit 2009 der „elbekurier“.

In Magdeburg wird seit 1993 das landesweit erscheinende Wirtschaftsmagazin „Wirtschaftsspiegel“ herausgegeben. Die StadtmagazineDATEs“ (Auflage: ca. 28.000), „Kulturfalter“ (Auflage: 15.000) und „Urbanite“ (Auflage: ca. 30.000) erscheinen monatlich. Der „Magdeburger Kurier“ erscheint monatlich seit 1994 für die Bürger im aktiven Ruhestand. Seit 2006 wird in Magdeburg der Freizeitplaner „wohin“ in zwei Ausgaben für ganz Sachsen-Anhalt herausgegeben.

Öffentliche Einrichtungen

Landtag von Sachsen-Anhalt
Justizzentrum Eike von Repgow

Magdeburg ist Sitz folgender Einrichtungen, Institutionen, Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts:

Im Magdeburger Justizzentrum Eike von Repgow am Breiten Weg sitzen das Amtsgericht Magdeburg, das Arbeitsgericht Magdeburg, das Sozialgericht Magdeburg, das Verwaltungsgericht Magdeburg und das Oberverwaltungsgericht Magdeburg. In einem eigenen Gebäude an der Halberstädter Straße befindet sich darüber hinaus das Landgericht Magdeburg.

Die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) hat ihren Sitz in Magdeburg.

1991 wurde die Telemann-Gesellschaft e. V. (Internationale Vereinigung) in Magdeburg gegründet und hat hier ihren Sitz.

Bildung und Forschung

Hochschulen

Hochschule Magdeburg-Stendal (Logo)
links Campustower und rechts Fakultät für Elektro- und Informationstechnik
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft

Magdeburg ist Sitz der Otto-von-Guericke-Universität, welche 1993 aus der 1953 gegründeten und später in Technische Hochschule und Technische Universität Magdeburg umbenannten Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg und aus der 1954 gegründeten Medizinischen Akademie Magdeburg und aus der Pädagogischen Hochschule Magdeburg hervor ging. Damit gehört die Universität zu den jüngsten Hochschulen in Deutschland. Die Traditionslinien der 3 Hochschulen sind in den Schwerpunkten der heutigen, modernen Universität immer noch erkennbar, denn zu ihrem Profil gehören immer noch die Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie die Medizin und Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften. Exzellenzschwerpunkte der Forschung sind heute aber Neurowissenschaften, Dynamische Systeme und Automotive.

Die Otto-von-Guericke-Universität sieht sich wegen ihrer Lage in der Mitte Deutschlands und ihrer Geschichte als die Brücke zwischen West- und Osteuropa, was auch durch die Internationalisierung von Forschung und Lehre deutlich wird. Als Namensgeber wurde der Erfinder, Naturforscher und Bürgermeister der Stadt Otto von Guericke gewählt, da er durch seine bahnbrechenden Forschungen zum Vakuum und Luftdruck weltweit berühmt wurde. Er gilt als Begründer der Vakuumtechnik und ebenso als Erfinder des Barometers und der Luftpumpe. Heute studieren knapp 14.000 Studenten unter der Leitung von Klaus Erich Pollmann an insgesamt neun Fakultäten mit über 70 Studiengängen.

Zu den zentralen Einrichtungen der Universität gehören die Universitätsbibliothek mit einem Bestand von etwa 1,2 Mio. Bänden, das Sprachzentrum der Universität, dass Studenten-Kurse in ausländischen Sprachen anbietet und das Technologie-Transfer-Zentrum, welches eine zentrale Kommunikations- und Servicestelle für die Universität und Wirtschaft darstellt. Weitere Einrichtungen sind das Audio-Visuelle Medienzentrum, das Universitätsarchiv, das Sportzentrum, das Universitätsrechenzentrum, die zentralen Dienstleistungseinrichtungen der medizinischen Fakultät, das Patentinformationszentrum, die DIN-Auslegestelle und das Internationale Begegnungszentrum.

Des Weiteren befindet sich ein Standort der Hochschule Magdeburg-Stendal in der Stadt. Gegründet wurde sie 1991 und führt die hundertjährige Tradition der Ingenieurausbildung fort. Denn 1793 existierte in Magdeburg schon eine Kunstschule für eine zeichnerische Ausbildung von Baufachleuten. Später wurde sie erst in „Magdeburgische Provinzial-, Kunst- und Bauhandwerkerschule“, dann in „Ingenieurschule für Bauwesen“ umbenannt. In den fünfziger Jahren des 20.Jahrhunderts wurde eine Fachschule für Chemie nach Magdeburg verlagert (Bereich Wasserwirtschaft). Diese und die Ingenieurschule für Maschinenbau und Elektrotechnik prägten die Stadt sehr. Alle Fachbereiche sind auf einem neuen Campus zwischen Elbauenpark und dem Herrenkrug zu finden. 4800 Studenten sind derzeitig an der Hochschule in Magdeburg eingeschrieben. Fünf Fachbereiche hat die Hochschule im Standort Magdeburg, im Angebot stehen mehr als 30 Studiengänge, wovon einige selten oder einmalig in Deutschland sind. Leiter der Hochschule ist Andreas Geiger.

Institute

1991 gegründet liegen die Fachbereiche des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) in der Forschung und Entwicklung der Fächer Ingenieurwissenschaft und Wirtschaftswissenschaft auf den Gebieten Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik. Das 1996 gegründete Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme ist das erste Institut der Max-Planck-Gesellschaft, das sich schwerpunktmäßig mit den Ingenieurwissenschaften beschäftigt. Die Leibniz-Gemeinschaft unterhält seit 1992 das Leibniz-Institut für Neurobiologie (IfN) in Magdeburg, dass sich mit Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Neurowissenschaften und Molekularbiologie befasst. Dort steht Europas erster 7-Tesla-Ultrahochfeld-Kernspintomograph seit 2005. Außerdem befindet sich das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ mit einem von sechs Standorten in Magdeburg.

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg unterhält des Weiteren das Zentrum für Neurowissenschaftliche Innovation und Technologie (ZENIT) und das Zentrum für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung (ZBBS).

Gebäude des 7-Tesla-MRT

Weitere Institute in Magdeburg sind:

  • Institut für Automation und Kommunikation (Ifak)
  • Gender-Institut Sachsen-Anhalt (GISA)
  • Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt (IdF LSA)

Außerdem existieren in Magdeburg folgende wissenschaftsfördernde Einrichtungen und Organisationen:[28][29]

  • Technologietransfer und Innovationsförderung Magdeburg (tti)
  • Forschungs- und Entwicklungszentrum Magdeburg (FEZ)
  • Experimentelle Fabrik Magdeburg
  • Innovations- und Gründerzentrum (IGZ)
  • InnoMed e.V.
  • Denkfabrik

Bibliotheken und Archive

Die öffentliche Stadtbibliothek Magdeburg unterhält die Zentralbibliothek, die Stadtteilbibliotheken in Magdeburg Sudenburg, Magdeburg Reform und im FloraPark Magdeburg und die Fahrbibliothek, welche seit mehr als 30 Jahren die restlichen Stadtteile und Stadtrandgebiete anfährt, und besitzt insgesamt rund 370.000 Bestandseinheiten. Mit der Verwaltungsbibliothek Magdeburg, einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek, der Universitätsbibliothek, die sich in die Universitätsbibliothek auf dem Campus am Universitätsplatz und Medizinische Zentralbibliothek auf dem Campus der Medizinischen Fakultät teilt und einen Bestand von rund 1.250.000 Bänden hat, und der Hochschulbibliothek der Hochschule Magdeburg-Stendal, deckt Magdeburg auch die speziellen Interessen während der Aus- oder Weiterbildung ab.

Die Bibliothek und das Archiv des Zentrums für Telemann-Pflege und – Forschung haben einen Bestand von rund 10.000 Bänden und befassen sich mit dem Leben und Wirken Georg Philipp Telemanns und der Musikgeschichte Magdeburgs.

Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt
Salbker Lesezeichen

Das Salbker Lesezeichen stellt einen öffentlichen Bücherschrank, eine Veranstaltungsbühne und eine Lärmschutzwand dar. Das Konzept besteht darin, dass Bücher aus den Vitrinen herausgenommen und gelesen werden können, später dann zurückgestellt werden oder durch neue Bücher ersetzt werden sollen. Auch in Salbke befindet sich die „Leonardo Bibliothek“, einer Präsenzbibliothek.

Das Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Ministerialarchiv des Landes Sachsen-Anhalt und Archiv der ehemaligen Zentralbehören der preußischen Provinz Sachsen, des Freistaates Anhalt und deren Vorgängerterritorien, ist eines der größten deutschen Staatsarchive und hat an fünf Standorten rund 50 laufende Regalkilometer Datenträger aus elf Jahrhunderten deutscher Geschichte.

Weitere nennenswerte Archive sind das Landeskirchen Archiv Magdeburg und das Stasi-Archiv Magdeburg, mit zusammen rund 7000 laufenden Metern Schriftgut, topographischen Karten sowie Bild- und Tondokumenten der ehemaligen Staatssicherheit Magdeburg. Das Bistum Magdeburg unterhält eine eigene Bibliothek mit etwa 2500 Bänden und ein eigenes Archiv.

Schulwesen

Gebäude 60a der Universitätsklinik

Die Schullandschaft Magdeburgs ist vielfältig. Insgesamt 37 Grundschulen, darunter zum Beispiel die „Dreisprachige Internationale Grundschule“ oder die „St.Mechthild-Grundschule, 13 Sekundarschulen, unter ihnen die Sportsekundarschule „Hans Schellheimer“ oder die „Abendsekundarschule“, acht Gymnasien, bspw. das „Werner-von-Siemens Gymnasium“ mit mathematisch-naturwissenschaftlich Schwerpunkt und das „Sportgymnasium Magdeburg“, sowie zwei Integrierte Gesamtschulen und insgesamt sieben Berufsbildende Schulen sind in Magdeburg vorhanden.

Außerdem gibt es zehn Förderschulen, eine Ökoschule (Schulumweltzentrum), eine Botanikschule, eine Volkshochschule, eine Malschule und einige Musikschulen, darunter eine der größten in Sachsen-Anhalt, das „Konservatorium Georg-Philipp-Telemann“ mit über 2300 Schülern.

Gesundheitswesen

Die Stadt ist Mitglied des bundesweiten Gesunde-Städte-Netzwerkes und verfügt mit Krankenhäusern aller Versorgungsstufen und einer großen Zahl an niedergelassenen Ärzten über eine gute medizinische Infrastruktur. Auf einen Arzt kommen etwa 480 Einwohner. Zu den Maximalversorgern der Stadt zählen das Universitätsklinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit ca. 500 Betten und das Klinikum Magdeburg mit mehr als 700 Betten. Die Basisversorgung nehmen die Pfeiffersche Stiftungen, die Klinik St. Marienstift, die Klinik des Westens Magdeburg und die Klinik an der Sternbrücke wahr. Die Praxisklinik Sudenburg ist ein Ärztehaus mit vier Operationssälen. Die Median Kliniken betreiben das Neurologische Rehabilitationszentrum Magdeburg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Auf Grund der schweren Zerstörungen 1631 im Dreißigjährigen Krieg und 1944/45 im Zweiten Weltkrieg besitzt Magdeburg im althergebrachten Sinne weniger historische Sehenswürdigkeiten als vergleichbare Städte. Viele Gebäude der Stadtgeschichte, Architektur, Kunst und Kultur wurden vernichtet. Nur durch viel Aufwand an finanziellen Mitteln und Material konnten Bau- und Kunstdenkmale wiederhergestellt werden, darunter das Rathaus, der Magdeburger Reiter, der Dom oder das Kloster Unser Lieben Frauen.

Systematisch fanden in und um Magdeburg viele Ausgrabungen statt, die zahlreiche Funde hervorbrachten. Somit konnten Kenntnisse über Magdeburgs Entwicklung ergänzt werden und sehenswert dargestellt werden.

Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich im Gebiet der Altstadt, abgegrenzt vom Universitätsplatz, dem Askanischen Platz, der Elbe (Schleinufer), der Otto-von-Guericke-Straße über den Hasselbachplatz und die Planckstraße.

Bauwerke

Kirchen

Kloster unser Lieben Frauen
Wallonerkirche und Petrikirche

Eine Silhouette mit sieben Doppelturmkirchen hatte Magdeburg einst im Mittelalter, einmalig in Europa. Dieses Bild ging durch die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg verloren, heute sind nur noch vier erhalten.

Das Wahrzeichen der Stadt, der Magdeburger Dom, gehört wohl zu den bemerkenswertesten Bauten unter den Kirchen in Magdeburg. Er wurde von 1209 bis 1520 an der Stelle des Vorgängerdomes, der 1207 Opfer eines Brandes wurde, auf dem Domfelsen erbaut und ist somit der erste gotische Bau einer Kathedrale auf deutschem Boden, gehört zu den größten Kirchen Deutschlands und ist Bischofskirche der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Im Nordturm hängen im dritten und vierten Stockwerk noch fünf von ehemals fünfzehn Glocken, wobei die drei größeren eines der schwersten und größten Barockgeläute Deutschlands sind. Seit 2008 steht im Dom die größte Orgel Sachsen-Anhalts. Außerdem beherbergt er eine Vielzahl an Kunstschätzen, zum Beispiel antike Säulen aus Porphyr, Marmor und Granit, ein großes Taufbecken, wahrscheinlich aus Dazit, und das Grab des Kaister Otto I.

Weitere bemerkenswerte Bauten sind unter anderem das Kloster Unser Lieben Frauen, eine der bedeutendsten romanischen Anlagen Deutschlands, die heute als Kunstmuseum und Konzerthalle genutzt wird, die St. Sebastianskirche aus dem Jahr 1015, welche seit 1994 die römisch-katholische Bischofskirche des Bistums Magdeburg ist, und die Universitätskirche St.Petri. Die bisher genannten Kirchenbauten sind alle Teil der Straße der Romanik.

Außerdem nennenswert sind auch die Johanniskirche mit dem Martin-Luther-Denkmal, die trauernde Magdeburg, der einzigen Skulptur, die nach der Zerstörung Magdeburgs 1945 aus den Trümmern der Kirche gerettet werden konnte, und einer Aussichtsplattform, die Wallonerkirche, die neben dem Dom und der Petrikirche die letzten noch erhaltenen kirchlich genutzten historischen Kirchen der Magdeburger Altstadt sind, sowie die klassizistische Nicolaikirche in der Neuen Neustadt aus dem Jahre 1821.

Sehenswerte, kleinere Kirchenbauten, die sicht nicht in Magdeburgs Zentrum befinden, sind zum Beispiel die Reformationskirche in Rothensee, die Sankt-Ambrosius-Kirche in Sudenburg, die Sankt-Gertraud-Kirche in Salbke und die Sankt-Gertrauden-Kirche in Buckau (Magdeburg).

Festungsanlagen

Die ersten Befestigungsanlagen der Stadt lassen sich auf das 12. oder 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Zu dieser Zeit besaß Magdeburg eine sie umgebende Stadtmauer, die sich im Bereich der nördlichen Altstadt zwischen dem Krökentor, der Otto-von-Guericke Straße und des Domes befand. In den Jahren 1500 bis 1550 wurde die Festung durch Rondelle und Bastionen verstärkt, die Stadtmauer bekam Festungstürme, wovon einige noch erhalten sind.

Teil der Festung an der Lukasklause

Die Festung Magdeburg wurde 1631 fast vollständig zerstört, verlor seine Eigenständigkeit und ging 1666 über zur brandenburgischen Garnison. Bis 1740 wurden die Festungsanlagen immer mehr ausgebaut, erweitert und verstärkt. Auf Befehl Friedrich II. wurde Magdeburg ab 1740 nicht weiter ausgebaut und instand gehalten, weswegen die Waffen veralteten und man 1806 gezwungen war die Stadt der Übermacht des napoleonischen Heeres zu überlassen. Doch nach nur 3 Wochen wurde die Festung nach nur dreiwöchiger Belagerung wieder aufgegeben. Erst 1812 und 1813 verstärkten die Franzosen die Festung wieder. 1814 fiel die Festung nach den Befreiungskriegen wieder in preußischen Besitz.

Durch den Bau der Eisenbahnstrecke Magdeburg – Leipzig wurden 1838 die Tore der Mauern eingelassen. Durch darauf auftretende Anfälligkeiten wurden 1860 rund um die Festung 13 Außenforts angelegt, denen 1890 sechs Zwischenwerke hinzugefügt wurden. Obwohl sie vom Anfang des 18. Jahrhunderts an als eine der stärksten Festungen Preußens zählte, wurde sie 1912 durch Wirkungslosigkeit aufgehoben.

Auswahl heute noch vorhandener Festungsanlagen:

  • Zitadelle Magdeburg – 1702 erbaut, zentraler Bestandteil der Festung, später auch gefürchtetes Gefängnis in Preußen
  • Ravelin 2 – erbaut 1700, eigenständiges Festungsbauwerk, schützte Grabenabschnitte zwischen zwei Bastionen
  • Kaserne Mark – erbaut 1860, Defensionskaserne, letztes stadtseitiges Hindernis beim Angriff auf die Stadt, heute ist sie ein vielfältiges Kultur- und Tagungszentrum
  • Kavalier „Scharnhorst“ – erbaut 1873, diente dem Schutz der Eisenbahnstrecke Berlin – Biederitz – Magdeburg – Buckau und der Brücke über die Stromelbe, kurzzeitig auch Gefangenenlager, heute genutzt für Open-Air-Veranstaltungen
  • Bastion Cleve – südliche Befestigungsanlage an der Elbe, zentrales Element ist „Turm Cleve“, 2008 wieder freigelegt und für Besucher frei begehbar[30]
  • Lukasklause – spätgotischer Wehrturm der Festung, heute Otto-von-Guericke Museum
  • Kiek in de Köken – erbaut 1431, Stadtmauerturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung
  • diverse Tore, darunter zum Beispiel das Krökentor, Altes Brücktor, Neues Brücktor, Buckauer Tor, Charlottentor oder Cracauer Tor
  • mehrere Forts, unter anderem Fort I, Fort Berge, Fort Ila, Fort III oder Fort XII
  • Turmschanze – Sicherung des Elbübergangs als östlicher Brückenkopf
  • mehrere Rayonhäuser – Häuser, die im Ernstfall in kürzester Zeit zerstört werden mussten, um ein freies Schussfeld für die Verteidiger der Stadt zu bekommen

Weitere sehenswerte Bauwerke

ehem. Kulturhaus Fahlberg-List

Magdeburg besitzt viele sehenswerte Bauwerke, darunter befinden sich zum Beispiel:

  • Die Grüne Zitadelle von Magdeburg ist das letzte Architekturprojekt Friedensreich Hundertwassers. Sie wurde 2005 im Breiten Weg in der Nähe des Domes fertig gestellt, weswegen der Bau nicht unumstritten war.
  • Das Alte Rathaus Magdeburg mit dem Ratskeller, erbaut 1691 – 1698, und das „Neue Rathaus“ bilden die östliche Begrenzung des Alten Markts.
  • Die 1969 erbaute Hyparschale war einst eine Mehrzweckhalle im Stadtpark Rotehorn. Die Besonderheit dieses Baus ist, dass die Konstruktion selbsttragend ist. Heute steht das Gebäude jedoch leer.
  • Ein Verwaltungsgebäude mit typischer Enercon-Welle ist das „Enercon-Haus“ auf dem Gelände der Enercon-Betriebsstätte Rothensee. (Fertigstellung 2006)
  • Im Stil das Historismus wurde von 1900 bis 1906 das Landgericht Magdeburg erbaut. 1945 schwer beschädigt, konnte es erst 2001 wieder erbaut werden.
  • Von 1895 bis 1899 wurde das viergeschossige Gebäude des Justizzentrum Eike von Repgow gebaut, dass im Stil des Historismus in Anlehnung an den Stil der niederländischen Spätgotik und Renaissance errichtet wurde.
  • Das Gebäude des Ministerium des Innern, errichtet 1911 – 1913, ähnelt einem Schloss und besitzt zahlreiche architektonische Stilmittel im neobarocken Stil.
  • Das Haus des Handswerks aus dem Jahre 1901, ehemals ein Sandsteinbau bestückt mit vielen Skulpturen, welcher 1945 durch einen Luftangriff seine repräsentative Form verlor, stand nach der Wende lange Zeit leer. Bis 2012 soll es für neun Millionen Euro restauriert und wieder genutzt werden.
  • Der Kristall-Palast Magdeburg aus dem Jahr 1889 war ehemals ein großes Konzert- und Ballhaus. 1986 musste es jedoch baupolizeilich gesperrt werden, da sich das Gebäude in einem mangelhaftem Zustand befand, heute ist es dem Verfall oder Abriss preisgegeben.
  • Das denkmalgeschützte Kulturhaus „Wilhelm Pieck“ war ehemals ein Kulturhaus der VEB Fahlberg-List. Heute wird das 1880/1890 erbaute Haus als Wohnhaus genutzt. Es erinnert an ein Palazzo im Renaissancestil.[31]
  • Im Jahr 1885 ist das schlossähnliche Gutshaus Schloss Randau im klassizistischen Stil erbaut wurden. Anfang der 1990er Jahre sollte es für Bildungszwecke genutzt werden, was aber durch Insolvenz des Investors fehlschlug. Heute steht es leer, da sich kein Investor finden ließ.
  • 1884 wurde das Jugendstilhaus nahe des Alten Markts von der Freimaurerloge „Ferdinand zur Glückseligkeit“ errichtet. Als Stadtbibliothek von 1934 bis 1998 genutzt und ist eines der wenigen Jugendstilbauten in Magdeburg.
  • Das „Palais am Fürstelwall“ wurde 1889–1893 unter dem Architekt Paul Ochs gebaut. Es war die Repräsentanz des deutschen Kaiserhauses in Magdeburg von 1893 – 1918. Heute ist es ein Dienstgebäude und Sitz der Landesregierung.

Denkmäler und Skulpturen

Lutherdenkmal
„Der Fährmann“ und Szenen der Stadtgeschichte
Skulpturen im Skulpturenpark Magdeburg

Die Stadt besitzt eine Vielzahl an Denkmälern, doch anders als in anderen Städten findet man in Magdeburg viele der Plastiken und Skulpturen in der Innenstadt.

Als erstes zu nennen wäre der Magdeburger Reiter, um 1240 aufgestellt, welcher das erste freistehende Reiterstandbild nördlich der Alpen, von welchem sogar eine Playmobilfigur in limitierter Auflage hergestellt wurde. Das Original steht heute im Kulturhistorischem Museum Magdeburg, auf dem Alten Markt steht heute ein Nachbau. Dargestellt wird wahrscheinlich Kaiser Otto I..

Ebenfalls auf dem Alten Markt steht das Denkmal für Otto von Guericke aus dem Jahre 1907 und der Magdeburger Roland, an dessen Rückseite eine kleine Figur von Till Eulenspiegel ist. Er wurde 2005 neu am Eingang zum Ratskeller aufgestellt. Zu den markantesten Skulpturen gehört der „Zeitzähler“ auf dem Stadtplatz an der Elbe. Es ist eine große Kugel, versehen mit viele Uhren, die verschiedene Uhrzeiten anzeigt. Auf ihr sitzt ein Mann und hält sich eine Uhr vor sein Gesicht, die die aktuelle Zeit anzeigt.

Die Figurentreppe „Telemann und die vier Temperamente“ wurde 1981 neben dem Kloster Unser Lieben Frauen aufgestellt und zeigt den Magdeburger Komponisten Georg Philipp Telemann, der umgeben von 4 Frauenfiguren ist, welche die Temperamente zeigen. Für den Erfinder des Buchdrucks Johann Gutenberg wurde 1901 nördlich des Universitätsplatzes ein Gutenberg-Denkmal geschaffen.

In der Harnackstraße steht ein Denkmal für General von Steuben, der im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg eine große Rolle spielte. Das Lutherdenkmal steht vor der Sankt-Johannis-Kirche, welches daran erinnern soll, dass er am 26. Juni 1524 in dieser Kirche vor einer großen Menschenmenge predigte.

Eine bewegte Geschichte hat das Luisendenkmal für Königin Luise von Preußen. 1963 wurde es vom Sockel gestürzt, die Statue verschwand danach in einer Fundamentgrube eines Wohnheims. Erst seit 2009 steht sie wieder am ursprünglichen Ort, dem Geschwister-Scholl-Park. Ein entsprechendes früher vorhandenes Denkmal der populären Preußenkönigin war zu DDR-Zeiten in den 1960er Jahren geschleift worden.[32]

Im nördlichen Bereich der Elbuferpromenade befindet sich die Plastik „Der Fährmann“. Sie zeigt zum einen einen Fährmann, zum anderen Szenen der Magdeburger Stadtgeschichte.

Weitere Denkmäler wären zum Beispiel das „Lazare Carnot-Denkmal“ im Nordpark, das „August Wilhelm Francke-Denkmal“ ebenfalls im Nordpark, das „Mechthild von Magdeburg-Denkmal“ am Fürstenwall oder das Kozlowski-Denkmal.

Der Skulpturenpark Magdeburg entstand 1989 und beschränkte sich zunächst auf das Umfeld des Klosters Unser Lieben Frauen. Heute stehen auch nördlich des Hundertwasserhauses, am Ufer der Elbe, im Bereich des Elbebahnhofs bis zur Hubbrücke Magdeburg und im Bereich nörldlich der Klosteranlage Skulpturen. Insgesamt sind 40 Arbeiten verschiedenster Künstler und Künstlerinnen aufgestellt.

Friedhofsanlagen

Feld der Vereinten Nationen

Insgesamt besitzt Magdeburg 16 Friedhöfe, von denen nur noch auf 14 Bestattungen stattfinden.

Der größte Friedhof Magdeburgs ist der Westfriedhof an der Großen Diesdorfer Straße. Seine Fläche beträgt 62,5 ha. 1898 wurde er nach zweijähriger Bauzeit eröffnet, die Kapelle wurde im neogotischen Stil errichtet. Er beinhaltet auch mehrere Gedenkstätten, unter anderem für italienische Militärinternierte.

Auch erwähnenswert ist das Feld der Vereinten Nationen im Stadtteil Westerhüsen. Es ist eine Grabanlage und Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus. Einst ein Teil des Friedhofs Westerhüsen, wurde 1941 ein 1500 m² großes Stück abgetrennt und als Ausländerfriedhof genutzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände oft neu gestaltet. Vermutlich liegen dort 766 Menschen aus 11 Nationen begraben.

Plätze und Straßen

Hasselbachplatz

Der wohl bekannteste Platz in Magdeburg ist der Hasselbachplatz, der neben dem Damaschkeplatz auch einen zentralen Verbindungsknoten im Nahverkehr darstellt. Der Platz hat sich in den letzten Jahren mit seinen vielen Bars, Kneipen und Restaurants zum Zentrum des Magdeburger Nachtlebens entwickelt, man spricht auch vom Magdeburger Kiez. Außerdem ist er für den hohen Anteil an gut erhaltenen Gründerzeithäusern bekannt.

Der Universitätsplatz zählt in Magdeburg zu den meistfrequentierten Plätzen, an welchem sich das Theater, die Universität, die Stadtbibliothek und weitere Gebäude befinden. Der Platz wird seit 2006 von einem Tunnel für den Straßenverkehr unterführt. Die letzte idyllische Grünfläche in der Innenstadt ist der Ulrichsplatz, an dessen Stelle früher die Ulrich- und Levin-Kirche stand, die aber auf Grund der Bombardierung abgerissen werden musste. 2010 kam es zum ersten Magdeburger Bürgerentscheid, da private Initiativen versuchten, die Kirche durch Spenden wieder aufzubauen, viele aber dagegen waren und somit der Bau nicht stattfinden wird.

Auch sehr beliebt ist die Elbuferpromenade, vor allem am Platz der Arbeiterfahne mit dem Wasserspiel. Der Platz ist immer wieder Treffpunkt für viele Jugendliche, da er auch direkt an der Elbe liegt.

Weitere sehenswerte Plätze sind der Alte Markt, auf dem auch Wochenmärkte und andere Veranstaltungen stattfinden, der Nicolaiplatz mit der Nicolaikirche, der Neustädter Platz mit dem Märchenbrunnen, der Domplatz am Magdeburger Dom und Landtag und der Schellheimer Platz, welcher umgeben ist von vielen Gründerzeithäusern.

Die bunte Otto-Richter-Straße

Magdeburgs berühmteste Straße, der Breite Weg, war einst einer der längsten und schönsten Barockstraßen Europas, wurde aber im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört. Nur die Häuser mit den Straßennummern 178 und 179 blieben von den Bomben verschont. Heute ist sie eine der Einkaufsmeilen der Stadt.

Eine weitere schöne Straße ist die Hegelstraße nahe dem Dom. Sie entstand in der Gründerzeit nach pariser Vorbild und beherbergt Bauten wie das Palais am Fürstenwall, heute die Staatskanzlei von Sachsen-Anhalt, und andere fast komplett renovierte Prachtbauten und Villen. Sie ist eine der wenigen Straßen in Magdeburg, die komplett gepflastert sind.

Die Leiterstraße, Magdeburgs kleinste Fußgängerzone und einst wichtige Geschäftsstraße, gehört zu den ältesten Straßenzügen der Stadt, wovon man heute aber nur wenig spürt, da die Straße im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört wurde.

Die bunte Otto-Richter-Straße im Stadtteil Sudenburg bekam 2004 die Anerkennung des Deutschen Fassadenpreises. Hintergrund der Straße ist der Architekt Bruno Taut, der in den 1920er Jahren zu Magdeburgs Stadtbaurat gewählt wurde. Seine Aufgabe war es, Magdeburg in eine bunte Stadt zu verwandeln. Bekannte Künstler wie Carl Krayl gestalteten viele Häuser und Straßen. Durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg blieben nicht viele dieser bunten Straßenzüge über. Nur noch die wieder restaurierte Otto-Richter-Straße ist das letzte Überbleibsel dieser Architektur.

Brunnen

Eisenbarthbrunnen
Faunbrunnen in der Leiterstraße

Magdeburg beherbergt eine Vielzahl an Brunnen, einer der monumentalsten ist der Hasselbachbrunnen auf dem Haydnplatz. Bis 1927 stand er auf dem Hasselbachplatz, musste dort aber verkehrstechnischen Gründen weichen.

Der Eulenspiegelbrunnen auf dem Alten Markt wurde 1970 dort aufgestellt und zeigt Till Eulenspiegel, wie er über dem Magdeburger Volk steht, indem er auf einer Säule steht, und sie verspottet. 1939 gebaut wurde der Eisenbarthbrunnen, der Doktor Eisenbarth zeigt. Ähnlich wie Eulenspiegel steht Eisenbart auf einer Säule, nur in Marktschreierpose.

Auf dem Ulrichsplatz steht einer der größten Springbrunnen als Abschluss der idyllischen Wiesenanlage. Ganz in der Nähe, in der Leiterstraße, erstmals 1263 erwähnt und somit eine der ältesten Geschäftsstraßen Magdeburgs, befindet sich der Faunbrunnen, auch genannt ’’Teufelsbrunnen’’. In und an einem großen Bronzekessel tummeln sich Figuren, darunter Menschen, Tiere aber auch Faunen, Sirenen und andere skurrile Wesen. Ebenfalls beliebt ist das Wasserspiel am Petriförder an der Arbeiterfahne. Aus 5 Fontänen spritzt Wasser auf einen flussartigen Wasserlauf, der sich durch den Platz schlängelt.

Ein besonderer Brunnen ist der Immermannbrunnen, der den Magdeburger Dramatiker und Schriftsteller Carl Immermann ehrt. Auf dem Brunnen sind Szenen aus seinen Werken abgebildet, aus einem Fischkopf fließt Wasser heraus.

Im Nordabschnitt des Breiten Weges stehen einige Brunnen aus DDR-Zeiten, zum Beispiel ein Kugelbrunnen, drei Schalenbrunnen, der Brunnen „Die Badende“ und ein Trinkbrunnen.

In Olvenstedt wurde ein Brunnen aufgebaut, der aus einer tonnenschweren Kugel besteht, die auf einem dünnen Wasserfilm schwimmt und sich deshalb bewegen lässt. Einer der markantesten Brunnen ist der Märchenbrunnen auf dem Neustädter Platz, der an russische Märchen und an die Form von russischen Basiliken erinnern soll.

Brücken

Sternbrücke
Stillgelegte Hubbrücke mit Stadthalle und Ausstellungsturm
Hubbrücke im Handelshafen

Durch die Elbe ist Magdeburg in zwei große Stadtgebiete geteilt, wobei sich die Stadt eher in Richtung Westen ausbreitet. Zwischen den Stadtgebieten befindet sich noch die Marieninsel, auf der sich unter anderem der Rotehornstadtpark befindet.

Magdeburgs älteste Steinbrücken aus dem Jahr 1882, die Zollbrücke mit ihren vier allegorischen Figuren, die 2006/2007 umfassend saniert wurde und die Anna-Ebert-Brücke, an dessen Ende ein wappentragender Steinlöwe thront, sind die östliche Verlängerung der Neuen Strombrücke, die aus dem Jahr 1965 stammt, aber nicht wie ihre Vorgänger mit Bögen errichtet wurde. Dieser südliche Brückenzug ist zusammen mit dem nördlichen der einzige, der für den Autoverkehr zugelassen ist.

Der nördliche Brückenzug besteht aus den östlich gelegenen, fast parallel zueinander stehenden Jerusalembrücken, wovon eine Brücke eine Bogenbrücke aus dem Jahr 1952 ist und die andere eine Stabbogenbrücke aus dem Jahr 1996 ist, und den Brücken des Friedens, die ebenfalls aus 2 Brückenbauwerken bestehen, die südliche ist eine Stahlverbundbalkenbrücke aus dem Jahr 1997, die nördliche eine Spannbetonbalkenbrücke aus dem Jahr 1996.

Die Sternbrücke im Süden Magdeburgs verbindet die Altstadt mit der Elbinsel Rotehorn und dem Rotehornpark. An dessen Stelle stand ehemals die 1922 eingeweihte „Alte Sternbrücke“, die 1945 im Zweiten Weltkrieg gesprengt wurde. Seit 1991 gab es Überlegungen zum Wiederaufbau, 2005 konnte endlich die feierliche Einweihung vor 100.000 Menschen stattfinden. Genutzt wird sie vom ÖPNV und von den Taxiunternehmen.

Eine der ältesten und größten Hubbrücken Deutschlands aus den Jahren 1846/47 ist die Hubbrücke Magdeburg, eine eingleisige Eisenbahnbrücke, die zunächst als normale Brücke gebaut wurde. Bei Hochwasser erschwerte sie den Schiffen jedoch die Durchfahrt, weswegen 1871 ein drehbares Mittelstück eingesetzt wurde. Durch noch größere Schiffe musste 1895 das Drehteil mit einem Hubteil ausgewechselt werden, damit die Schiffe problemlos die Stelle passieren können. Heute wird sie nicht mehr als Eisenbahnbrücke genutzt, das Mittelteil ist dauerhaft angehoben.

Eine weitere Hubbrücke ist die Hubbrücke im Handelshafen, die die bundesweit älteste ihrer Bauart ist. 1894 für die Hafenbahn errichtet, ist sie heute stillgelegt und nur noch ein technisches Denkmal. Sie ist seit 2009 wieder für Fußgänger geöffnet.

Magdeburgs einzige Eisenbahnbrücke durchquert das Gebiet des Handelshafens und wurde in den 1980er Jahren fertiggestellt. Sie ersetzt die 1873 erbaute ehemalige Eisenbahnbrücke, die bei Niedrigwasser durch ihre Pfeiler ein Schifffahrtshindernis darstellte.

Ansonsten erwähnenswert sind in Magdeburg der Herrenkrugsteg, der seit 1999 für Fußgänger und Radfahrer eine Verbindung zum Herrenkrugpark aus Magdeburg Neustadt herstellt, die „Brücke am Wasserfall“ in der Nähe des Cracauer Wasserfalls, ebenfalls für Fußgänger und Radfahrer geöffnet, und die Reyherbrücke, die über die Taube Elbe führt und wobei es sich um eine seltene Brückenkonstruktion, eine Fischbauchbrücke, handelt.

Museen

Die Lukasklause
Innenansicht des Jahrtausendturms

Magdeburg besitzt eine vielzahl an Museen verschiedenster Sammlungsrichtungen und -schwerpunkte.

  • 1906 wurde das Kulturhistorische Museum Magdeburg eröffnet und befasst sich hauptsächlich mit der Geschichte und dem Kunsthandwerk der Stadt und der Region. Zu erwähnende Ausstellungsstücke sind die Originalstatue des berühmten Magdeburger Reiters, von dem auch eine limitierte Playmobilfigur existiert, und das Monumentalgemälde mit Szenen aus dem Leben Ottos des Großen von Arthur Kampf im Kaiser-Otto-Saal.
  • Untergebracht in der Lukasklause befindet sich das 1995 eröffnete Otto-von-Guericke-Museum. Auf zwei Etagen des 21 Meter hohen Turmes werden dort das Leben und Wirken Otto von Guerickes gezeigt, Gerätschaften nachgebaut und Experimente vorgeführt, darunter zum Beispiel der Nachbau einer Handfeuerspritze oder des Magdeburger Wettermännchens. Der Versuch mit den Großen Magdeburger Halbkugeln und 16 Pferden kann nur bei Großveranstaltungen durchgeführt werden.
  • Eine Besonderheit unter den Magdeburger Museen ist der Jahrtausendturm im Elbauenpark. Das einzigartige Gebäude ist mit 60 Metern der höchste Holzleimbindebau der Welt und wurde für die Bundesgartenschau 1999 errichtet. In ihm ausgestellt werden 6000 Jahre Geschichte der Wissenschaft und Technik der Menschheit mit mehreren hundert Exponaten und anschaulichen oder interaktiven Experimenten. Ein astronomisches Fernrohr bietet die Möglichkeit, die Uhr des Magdeburger Domes abzulesen. Des Weiteren befindet sich ein Foucaultsches Pendel im Turm, welches die Rotation der Erde demonstriert.
  • Das Museum für Naturkunde geht auf den 1869 gegründeten Naturwissenschaftlichen Verein Magdeburgs zurück, der das Museum zu erst in einem Gebäude am Domplatz untergebracht hatte. Doch nach dessen Zerstörung im Krieg und Verlust an zahlreichen Exponaten wurden die geretteten Exponate vorerst im Kaiser Friedrich Museum untergebracht, später existierte es dann als eigenständige Einrichtung und ist somit das älteste Museum der Stadt. Es beherbergt rund 250.000 Objekte der Geologie, der Mineralogie, der Paläontologie und der Zoologie.
  • In der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Produktionshalle der Krupp-Gruson-Werke befindet sich das Technikmuseum Magdeburg mit Stücken von Antriebs- und Werkzeugmaschinen, der Drucktechnik, Schließtechnik und Verkehr. Besondere Ausstellungsstücke sind die erste Magdeburger Straßenbahn von 1899 und das Flugzeug von Hans Grade mit der er 1908 den ersten Motorflug auf dem Cracauer Anger tätigte.
  • Das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen ist der wichtigste Ausstellungsort für Skulpturen und zeitgenössische Kunst in Sachsen-Anhalt. Untergebracht sind die Werke in einem ehemaligen Kloster, welches im 11. und 12. Jahrhundert erbaut wurde und somit eines der ältesten Gebäude der Stadt ist. Schwerpunkt bildet hier die Bildhauerkunst mit umfangreichen Skulpturen aus der Antike, dem Mittelalter und der Moderne.
  • Weitere Museen der Stadt sind das Circusmuseum, dass sich mit Dressur, Artistik, Clownerie und Variete beschäftigt, das Magdeburger Friseurmuseum mit der Geschichte des Friseurhandwerks und einem historischen Friseursalon aus dem Jahre 1929, das Museumsschiff Württemberg zur Geschichte der Elbschifffahrt, die historische Schiffmühle am Petriförder, in der die Geschichte der Schiffmühlen in Magdeburg und Mitteleuropa gezeigt wird, das Freilichtmuseum Steinzeithaus Randau mit Nachbau eines dort ausgegrabenen 4500 Jahre alten jungsteinzeitlichen Pfostenhauses, eines Lehmbackofens, weiterer steinzeitlicher Gebäude und eines Palisadenzaunes und das slawische Dorf Pechau, das die Besiedlung des ostelbischen Raumes vom 8. bis 12. Jahrhunderts zeigt.

Theater und Oper

Das Opernhaus der Landeshauptstadt

Das Theater Magdeburg, ein Viersparten-Theater mit eigenen Ensembles im Bereich Musiktheater, Philharmonie, Ballett und Schauspiel, unterhält zwei Schauspielstätten in Magdeburg. Zum einen das traditionsreiche Opernhaus am Universitätsplatz für Musiktheater, Ballett und Konzertschaffen mit großer Bühne, weiteren kleinen Bühnen und einem Podium und zum anderen das Schauspielhaus in der Otto-von-Guericke-Straße mit ebenfalls großer Bühne, einem Studio und Foyer. Die Sparte Musiktheater ist die Oper Magdeburg. Ein leistungsfähiges Opernensemble, das Ballett Magdeburg und die überregional anerkannte Magdeburgische Philharmonie sind hier beherbergt. Aufgeführt werden neben großen Opern und Sinfoniekonzerten auch Operetten, Musicals, Literaturballetts, Theaterabende, Boulevardkomödien und kleine Opernformen. Dazu kommen Programme im „Cafe Rossini“, Vorstellungen des größten Theaterjugendclubs Deutschlands freijungundwild im „Podium“, Sonderveranstaltungen, Opernbälle und – galas, und prominente Gastkünstler.

Magdeburger Schauspielhaus

Die Sparte Schauspiel ist das Schauspiel Magdeburg. Untergebracht ist es im Schauspielhaus Magdeburg, aufgeführt werden Theaterliteraturen verschiedenster Zeiten und Genres, besonders zeitgenössische in- und ausländische Dramatik. Unter den Stücken befinden sich viele Uraufführungen und deutschsprachige Premieren. Außerdem bietet das Schauspiel Magdeburg neben den normalen Aufführungen auch abwechslungsreiche Veranstaltungen an, wie „Jazz in der Kammer“ unter Leitung von Warnfried Altmann, Magdeburgs bekanntester Jazzmusik, oder „Nachtschicht“, wo Shows und Stücke aus Literatur, Musik, Tanz und Mix vorgeführt werden.

Das Puppentheater Magdeburg aus dem Jahre 1958 ist eines der kreativsten, größten, modernsten und innovativsten Puppentheater in Europa. Es besitzt einen großen Saal mit über 154 Sitzplätze und modernster Bühnentechnik, eine Probebühne und weitere kleine Bühnen. Die Inszenierungen sind für Kinder und Erwachsene gedacht. Außerdem verfügt das Puppentheater über eine eigenständige Jugendkunstschule. Es ist das letzte eigenständige Stadttheater Deutschlands mit Schwerpunkt Figurenspiel. Jährlich finden die „Magdeburger KinderKulturTage“ und alle zwei Jahre das internationale Figurentheaterfestival „Blickwechsel“ statt, welche mehr als 10.000 Zuschauer aus aller Welt in die Stadt locken.

1992 entstand aus der Idee von Ines Lacroix und Matthias Engel das „Theater an der Angel“ mit mehr als ein Dutzend Inszenierungen und Platz für rund 100 Menschen im Saal. Unterstützt wird das Theater auch von Urgestein Peter Wittig. Gespielt werden frohe, komödiantische oder nachdenklich stimmende Stücke.

Das Improvisationstheater „Herzsprung“ ist eine kleine Theatergruppe, die ihre Stücke mit groben Umschreibungen vorgibt, aber sich vom Publikum während des spielens inspirieren lässt. So entwickeln sie spontane Geschichten und Szenen ohne Drehbuch oder Regisseur. Weitere Improvisationsgruppen aus Magdeburg sind die Gruppen „Tapetenwechsel“, „Kammerjäger“ und „Imaginär“.

In der Grünen Zitadelle hat sich das „Theater in der Grünen Zitadelle“ gebildet. Es ist ein Mix aus Theater, Show, Musik und Comedy, es sollen kulturelle Ereignisse Magdeburgs auf die Bühne gebracht werden. Weltweit ist es das einzige Theater, dass in einem Hundertwasser-Haus zu finden ist. Im Theaterraum ist Platz für bis zu 200 Zuschauer, außerdem finden hier Ausstellungen, Lesungen und Veranstaltungen statt.

Die „MS Marco Polo“ ist das erste Theaterschiff auf der Mittelelbe und das einzige private Theaterschiff auf der gesamten Elbe. Die Theatergruppe „Die Nachtschwärmer“ betreut seit 2009 das Schiff.

Kabarett

In Magdeburg gibt es zwei stehende Kabarettspielstätten und einige Off-Gruppen und Solisten, die politisch-satirisches Kabarett bieten:

  • Die Magdeburger Zwickmühle spielt mit einem eigenen Ensemble im Theater in der Leiterstraße und ist im gesamten deutschsprachigen Raum, zum einen durch ihre zahlreichen Preise und zum anderen durch die MDR-Fernsehsendung „Die 3 von der Zankstelle“, bekannt. Gastspiele hatten sie schon in ganz Deutschland, in der Schweiz und in Stockholm.
  • „Die Kugelblitze“ sind eine Kabarettgruppe, bestehend aus drei Kabarettisten, die zurzeit in der Magdeburger Zwickmühle als ständiger Gast ihre Stücke zeigen.[33]
  • Das Kabarett „… nach Hengstmanns“ mit den HengstmannBrüdern Sebastian und Tobias Hengstmann und ihrem Vater Frank Hengstmann, sowie Bernd Kurt Goetz. Ihre Spielstätte befindet sich seit 2008 im Breiten Weg in Magdeburg. Die Stücke basieren neben üblicher politischer Satire oft auf der verwandtschaftlichen Beziehung der beiden Brüder.
  • Außerdem spielen in der Magdeburger Feuerwache, einem soziokulturellem Zentrum der Stadt, Lothar Bölck und das 1972 gegründete Studentenkabarett „Prolästerrat für Studienungelegenheiten“.
Das CinemaxX Kino im Stadtzentrum
Elbuferpromenade mit der Plastik „Arbeiterfahne“

Freizeit und Tourismus

Magdeburg ist Teil mehrerer touristischer Reiserouten. Der Elberadweg führt durch die Stadt und auf der Straße der Romanik, die eine Vielzahl von Bauwerken aus der Zeit des Mittelalters zeigt, kreuzen sich die Nord- und die Südroute in Magdeburg. Weiterhin ist die Stadt an der Wasserwanderroute Elbe führt, und Teil der Gartenträume Sachsen-Anhalt, ein landesweites Netzwerk um historische Park- und Gartenanlagen wiederzuentdecken, ist. Des Weiteren befindet sich die „Straße der Technik“ in Magdeburg, die über die ingenieurtechnischen Bauwerke in der Region informiert, darunter zum Beispiel das letzte betriebsfähige Zwei-Schwimmer-Hebewerk in Europa, das seit dem 13.Jahrhundert existierende Gerberhandwerk, die letzte original erhaltene Telegrafenstation Deutschlands und das ehemals längste geradlinige Gradierwerk in Europa.

Des Weiteren verfügt Magdeburg über eine Vielzahl von Freizeit- und Sporteinrichtungen:

  • Erlebnisbad „Nautica“, Elbeschwimmhalle, Schwimmhalle Olvenstedt, Schwimmhalle Nord, Schwimmhalle Große Diesdorfer Straße, Carl-Miller Bad, Freibad Süd, Erich-Rademacher Freibad
  • diverse Seen, darunter: Barleber Seen, Salbker Seen, Adolf-Mittag See, Halberstädter See, Neustädter See
  • U.S.-Play (Bowling- und Freizeitcenter)
  • Moto-Cross-Strecke Magdeburg, Rennring Magdeburg (in Buckau, Go-Kart-Strecke)
  • Spielbank Magdeburg
  • Elberadweg
  • Gruson-Gewächshäuser (Botanischer Garten mit über 3.000 exotischen und heimischen Gewächsen)
  • Tennisanlage TC „Germania“
  • Minigolfanlage Lerchenwuhne
  • Hochseilgarten für soziales Lernen, Kletterpark Magdeburg im Elbauenpark (3 Ebenen, 70 Kletterelemente)
  • Herrenkrug (Messe Magdeburg, Golfplatz, Pferderennbahn Herrenkrugwiesen, Herrenkrugpark, Nautica)
  • Elbauenpark (Naturspielplatz, 400m lange Sommerrodelbahn, 25m hoher Kletterfelsen, Frisbee-Disc-Golf-Parcours, Fitness- und Skateparcours, Irrgarten, Jahrtausendturm, Schmetterlingshaus mit 250 Falter in 20 Arten)
  • Sportpark Sudenburg (Soccer, Bowling, Racket, Fitness, Golf), Sportpark „Life“ Herrenkrug (Fitness, Tennis, Badminton, Speedminton)
  • diverse Sportstätten, darunter MDCC-Arena, Heinrich-Germer-Stadion, GETEC Arena, Hermann-Gieseler-Halle, Stadion „Neue Welt“
  • Buddhistisches Meditationszentrum „Arya Tara“
  • Sportkomplex „Tonschacht“ (unter anderem Baseballplatz)
  • „M-Trails“ (Anlage für DirtBike und FourCross)
  • „HOT-Alte Bude“ (Freizeitanlage für Kinder und Jungedliche)
  • Flugsport, Flugplatz Magdeburg

Zoologischer Garten

Herrenkrugpark
Nordpark

Der 16 ha große Zoo Magdeburg beherbergt über 630 Tiere in rund 157 Tierarten. Er befindet sich im Vogelgesangpark in der Neuen Neustadt. Jährlich besuchen ihn über 300.000 Besucher. Zurzeit wird er von einem „klassischem Zoo“ zu einem Erlebniszoo umgebaut. Der Zoo ist zurzeit an über 43 Erhaltungszuchtprogrammen und internationalen Zuchtbüchern beteiligt. In Anlagen wie dem Giraffenhaus, Menschenaffenhaus, Erdmännchengehege oder im Streichelgehege sollen Besucher relativ nah, aber sicher, an die Tiere herangeführt werden, wobei die Tiere in artgerechten Umgebungen leben.

Geöffnet ist er 365 Tage im Jahr, geschlossen wird er abends, wenn die Dämmerung einsetzt.

Parks und Gärten

Magdeburg gehört zu den grünsten Städten Europas. Zu den beliebtesten Parks gehört der Elbauenpark, auf dem 1999 die Bundesgartenschau stattfand. Zu seinen wichtigsten Attraktionen gehören das Schmetterlingshaus, die 14 Themengärten, die Panoramabahn oder der Irrgarten. Außerdem bietet er viele weitere familienfreundliche Attraktionen, wie den Kletterturm, der Jahrtausendturm, die Sommerrodelbahn oder den Kletterpark. Ebenso beliebt ist der Herrenkrugpark, der zu den schönsten und natürlichsten Parks der Stadt gehört. Der größte Park der Stadt ist der Stadtpark Rothehorn, in dem sich die Stadthalle, die Hyparschale, der Aussichtsturm, das Pferdetor oder das Fort XII befinden. Diese 3 Parks und der Klosterbergegarten, dem ältesten Volkspark Deutschlands, gehören zum Netzwerk Gartenträume Sachsen-Anhalt.

Heute geteilt durch den Magdeburger Ring ist die renaturierte Festungsanlage Glacis, die sich ehemals einmal um die Innenstadt zog. Nahe dem Zoo befindet sich der Vogelgesangpark mit seinen großen Parkanlagen und den vielen einzelnen Gärten.

Weitere Anlagen in Magdeburg sind die Goetheanlagen, der Volkspark Westerhüsen, der Amtsgarten Ottersleben, der Florapark, der Nordpark, der Geschwister-Scholl-Park, der Schneidersgarten als Magdeburgs kleinster Park, der Fürstenwall, der Gutspark Benneckenbeck, der Hohepfortewall, die Materlikanlage und die Elbuferpromenade im Bereich Altstadt und Buckau.

Veranstaltungsorte

Stadthalle von Südwesten
Die Seebühne im Elbauenpark
  • Bördelandhalle – größte Mehrzweckhalle Sachsen-Anhalts
  • AMO – Kultur- und Kongresshaus
  • Altes Theater am Jerichower Platz – Kulturzentrum mit vielfältiger Nutzung von Partys bis zu Kongressen
  • Stadthalle
  • Johanniskirche
  • Seebühne im Elbauenpark
  • Messe Magdeburg
  • Moritzhof – unter Denkmalschutz stehender Vierseithof
  • Pauluskirche (Regelmäßiger Auftrittsort des Magdeburger Kantatenchores)
  • Konzerthalle „Georg Philipp Telemann“ im Kloster unser lieben Frauen
  • Gesellschaftshaus im Klosterbergegarten – von Friedrich Schinkel gebaut, 2005 wiedereröffnet, drei Säle, die vorrangig für klassische Konzerte u.ä. genutzt werden
  • Projekt 7 – Das P7 ist ein Nachtklub auf dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität. Hier finden regelmäßig Konzerte und Discoveranstaltungen im Bereich Indie-Pop und -Rock statt. Diese werden größtenteils vom projekt7 e.v. und dem rodeo|club organisiert.
  • Factory – Im Süden der Stadt liegt diese ehemalige Fabrikhalle, in der regelmäßig deutsche und internationale Pop-, Rock-, Metal-, Indie-Bands spielen.
  • Kulturwerk Fichte – Das in der Fichtestraße gelegene Veranstaltungszentrum bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen, sowie die Möglichkeit, Tagungen abzuhalten.
  • Prinzzclub – Szeneklub auf der Halberstädter Straße – House-, Elektro- und Blackmusic-Veranstaltungen.
  • Festung Mark – Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, jetzt umgebaut zu einem Veranstaltungsort
  • Kunstkantine – ehemalige Werkskantine im Stadtteil Buckau, in der monatlich elektronische Musikveranstaltungen stattfinden
  • „Thiem 20 – Haus für junge Kunst“ – in Magdeburg-Buckau, ehemalige Feuerwache
  • Funpark-Magdeburg – Großraumdiscothek mit verschiedenen Musikbereichen
  • Kiste – Studentenclub der Medizinischen Fakultät mit regelmäßigem Veranstaltungsprogramm
  • Feuerwache – Alte Feuerwache ausgebaut zu einem Veranstaltungsort (Schwoof Partys, Bluelines, Rock’n Roll Highschool) aber auch Ausstellungen

Sport

In Magdeburg beheimatet sind zahlreiche Sportvereine. Einige von ihnen sind auch überregional, bundesweit und weltweit bekannt, zum Beispiel der 1. FC Magdeburg oder der SC Magdeburg. Diese und andere Vereine brachten in den letzten 100 Jahren mehr als 100 Sportler hervor, die in Europa- und Weltmeisterschaften, bei Olympia und durch Weltrekorde über 400 Medaillen nach Magdeburg brachten. Für sie wurde im Breiten Weg 2007 Deutschlands erster „Sports Walk of Fame“ geschaffen, wo die Stadt die Sportler mit dem Verlegen von Bodenplatten mit eingearbeitetem Namen, sportlicher Leistung und dessen Jahr ehrt.

Magdeburg besitzt einen der beiden Olympiastützpunkte in Sachsen-Anhalt. Der Stützpunkt ist eine sportartübergreifende Betreuungs- und Serviceeinrichtung, um Spitzen- und Nachwuchssportler in den Olympiasportarten zu fördern. Außerdem ist Magdeburg Sitz des Landessportbundes Sachsen-Anhalts, dem im Januar 2008 rund 362.881 Mitglieder und 3.227 Sportvereine angehörten.[34]

Seit 2004 findet jährlich der Magdeburg-Marathon durch die Stadt Magdeburg statt. Wählen kann man zwischen der 42km langen Marathon-Strecke, der Halb-Marathon-Strecke, der 13km-langen Strecke oder der Mini-Marathon-Strecke. Start und Ziel ist immer die Messe Magdeburg.

Fußball

Die Fußballtradition in Magdeburg geht zurück auf die 80er Jahre des 19.Jahrhunderts. Der bekannteste Verein, der 1. FC Magdeburg spielt in der Regionalliga. Zu DDR-Zeiten spielte der Verein in der höchsten Spielklasse des DDR-Fußballs, der DDR-Oberliga, wo er drei Mal den Meistertitel holte. Außerdem gewann der 1.FC Magdeburg sieben Mal den nationalen Pokal (FDGB-Pokal), 1974 wurde der Club als einzige Mannschaft der DDR Europapokalsieger (Europapokal der Pokalsieger). Spielstätte ist die MDCC-Arena mit Platz für 27.250 Zuschauer. Die zweite Mannschaft des 1.FC Magdeburgs spielt derzeit in der Oberliga.

Der Magdeburger FFC, ein Frauenfußballverein, spielt derzeit in der 2. Bundesliga Nord. Andere Vereine Magdeburgs sind zum Beispiel Fortuna Magdeburg, Preußen Magdeburg oder der ESV Lok Magdeburg, welche in den unteren Ligen wie der Verbands- oder Landesliga spielen.

Magdeburg ist zudem Sitz des Fußballverbands Sachsen-Anhalt.

Handball

Die moderne GETEC Arena

Die Abteilung Handball des SC Magdeburg spielt zurzeit in der Handball-Bundesliga, der höchsten Spielklasse im deutschen Handball und gilt als zweiterfolgreichster deutscher Handballverein. Er war der erste deutsche Verein, der 2002 die Champions League des Handballs gewinnen konnte. Andere Erfolge sind 10 DDR-Meistertitel, 5 Europapokalsiege, 6 nationale Pokalsiege und der Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2001. Heimatspielstätte ist die hochmoderne GETEC Arena, die rund 7000 Zuschauer fasst.

Die zweite Mannschaft, die sogenannten SCM Youngsters spielen in der Hermann-Gieseler-Halle. Die Mannschaft des HSC 2000 Magdeburg spielt zurzeit in der Zweiten Handball-Bundesliga der Frauen.

Leichtathletik

Die Abteilung Leichtathletik des SC Magdeburg existiert seit 1958 und hat seit dem vier Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen bei Olympischen Spielen und zwei Gold-, fünf Silber-, und fünf Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften errungen.

Aushängeschild der Leichtathletik beim SC Magdeburg war jahrelang die 400 Meter-Läuferin Grit Breuer. Auch bekannte Leichtathleten waren Nils Schumann, Raymond Hecht, Dagmar Käsling und Klaus Lobach. Athleten der Spitzenklasse sind heute die Olympia-Zweite Nadine Kleinert, Raymond Hecht,der den deutschen Rekord im Speerwerfen mit 92,60 m hält, Ruwen Faller, Fabian Heinemann oder Janin Lindenberg.

Wasserball

Wasserball hat in Magdeburg eine lange Tradition. Bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts war Magdeburg eine Hochburg des Wasserballs, unter anderem auch durch den „Magdeburg Schwimmclub von 1896“.[35]

Spätere Erfolge in der DDR durch den SG Dynamo Magdeburg mit 18 Wasserball-Meister-Siegen und acht Wasserball-Pokalsiegen, bisher in beiden Fällen Rekordtitelträger, zeigen die Wichtigkeit der Sportart in der Stadt. Heute spielt die Wasserball-Union Magdeburg in der Wasserball-Bundesliga (DWL). Wettkämpfe finden in der Dynamo-Schwimmhalle statt.

Schwimmen

Die Elbeschwimmhalle ist unter anderem Bundesleistungszentrum für Schwimmen

Der MSC von 1896 war ehemals ein erfolgreicher Schwimmverein, weswegen sich Magdeburg zur Hochburg des deutschen Schwimmsports entwickelte. Zu erwähnen wären Oskar Schiele, der mit über 700 Siegen der erfolgreichste Schwimmer in Magdeburgs Geschichte war, oder Wilhelm Lützow. Heute befinden sich im Verein nur noch Altersschwimmer und deren Angehörige, aktive Schwimmer befinden sich in den Vereinen SC Magdeburg und SC Hellas Magdeburg.

Der SC Magdeburg gehört zu den traditionsreichsten Schwimmsportabteilungen in Deutschland und hat je ein Team der Herren und Damen in der 1. Bundesliga Schwimmen. Trainingsstätte ist die Elbeschwimmhalle, bekannteste Schwimmer des Vereins sind die Weltmeisterin Antje Buschschulte, Christina Werner, Leif-Marten Krüger oder die Olympiasiegerin von 1992, Dagmar Hase. Bekannte Sportler des SC Hellas Magdeburg sind der Weltrekordler Erich Rademacher, Gustav Frölich oder Otto Cordes. Zwischen 1930 und 1942 galt der Verein sogar als der erfolgreichste deutsche Schwimmverein.

1934 wurde die 4. Schwimmeuropameisterschaften in Magdeburg mit 17 Nationen und über 300 Athleten ausgetragen. Sie fand in der eigens errichteten Europakampfbahn statt.

Kanu

Die Kanuten des SC Magdeburg sind aktuell die international erfolgreichste Abteilung des Vereins, da sie zahlreiche Weltmeister und olympische Medaillengewinner hervorbrachte. 1960 sorgte Günter Perleberg für das erste olympische Gold, 1974 holte der Magdeburger Verein in Mexiko WM-Gold. Weitere bekannte Kanuten des Vereins sind Olympiasieger Björn Bach, Bernd Duvigneau, Andreas Ihle oder Mark Zabel.

Boxen

Magdeburg besitzt seit 2000 Ostdeutschlands einzigen Profi-Boxstall, SES Sport.[36] Er ist der drittgrößte deutsche Boxpromotor und arbeitet eng mit Universum/Spotlight zusammen. Mehr als 65 Profiboxveranstaltungen wurden bisher organisiert, im Team sind vier amtierende Weltmeister unter den 13 aktiven Boxern. Betreut werden sie von fünf Trainern. Zu den bekanntesten Boxern zählen Timo Hoffmann, Robert Stieglitz, Oliver Güttel, Ramona Kühne oder Dejan Zavec. Austragungsort der meist auch im Fernsehen übertragenen Boxkämpfe ist die Bördelandhalle.

Des Weiteren besteht der Verein „Punching-Magdeburg“, der bereits 1922 gegründet wurde. Bereits drei Tage nach Bestehen des Vereins wurde einer der Boxer Meister im Mittelgewicht und wurde somit der erste Titelhalter des Vereins. 1947 aufgelöst, wurde der Verein 55 Jahre später mit originalem Logo und originalen Vereinsfarben wieder ins Leben gerufen.

Andere Sportarten

Die American Footballer des „Magdeburger Sportvereins ’90“, die „Virgian Guards“, spielen zurzeit in der German Football League 2. Spielstätte ist das Heinrich-Germer-Stadion, welches knapp 5000 Zuschauerplätze hat. Ab 2011 wird in Magdeburg für drei Jahre das Endspiel der German Football League, der German Bowl, in der MDCC-Arena ausgetragen.

Pferderennen haben in Magdeburg eine lange Tradition. Auf der Pferderennbahn Herrenkrugwiesen finden schon seit 1838 regelmäßig Veranstaltungen mit Pferderennen statt.

Zwischen 1972 und 2004 gewann die Abteilung der Ruderer des SC Magdeburg insgesamt acht Gold- und drei Bronzemedaillen. Das erste olympische Gold holte Wolfgang Güldenpfennig. Magdeburgs Ruderer sind fest in der Weltspitze etabliert, darunter Sportler wie Peter Kersten, Martin Winter, Wilhelm Ulrich oder die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Manuela Lutze.

Im April 1994 wurden die „Magdeburger Poor Pigs“ gegründet, eine Baseball- und Softball-Mannschaft. 2009 stiegen sie von der Länderliga Baseball in die Mitteldeutsche Liga Baseball (MDLB) auf. Die Poor Pigs spielen auf dem Sportkomplex Tonschacht, der 2010 eröffnet wurde und internationalen Spielfeldmaßen entspricht.

Am Flugplatz Magdeburg finden einige Luftsportarten statt, darunter zum Beispiel Fallschirmspringen und Segelfliegen. Der Flugplatz ist Sitz des Vereins FSV Magdeburg.

Regelmäßige Veranstaltungen

Im Januar findet jährlich die sogenannte Meile der Demokratie statt, wobei der Breite Weg bis zum Hasselbachplatz Austragungsort mit zahlreichen Aktionen, Infoständen, Gesprächsstunden und umfangreichem Bühnenprogramm für diese Veranstaltung ist. Sie soll ein Zeichen gegen den zeitgleich stattfindenden Aufmarsch mit nationalsozialistischen Traditionslinien von Rechtsextremen in der Stadt sein, die um die Opfer der Luftangriffe auf Magdeburg vom 16. Januar 1945 trauern und somit diesen mit dem Holocaust und den Ermordeten in den Konzentrations- und Vernichtungslagern gleichsetzen und verharmlosen.

An geraden Jahren werden seit 1990 im März/April die Magdeburger Telemann-Festtage zu Ehren des Magdeburger Komponisten Georg Philipp Telemann veranstaltet, welche aus Aufführungen und Interpretationen von Werken des Komponisten besteht. Ebenfalls gelten die Festtage der Musikwissenschaft, erwähnenswert sind die Internationalen Wissenschaftlichen Konferenzen, die Telemann-Akademien für Musikstudierende und junge Musiker und die Opernakademie „Georg Philipp Telemann: Der geduldige Socrates“.

Das Stadtfest-Magdeburg, welches jedes Jahr zu Pfingsten stattfindet

Der Internationale Telemann-Wettbewerb’’ findet an ungeraden Jahren seit 2001 statt und ruft Teilnehmer zwischen 18 und 34 dazu auf, Werke von Telemann und dessen Zeitgenossen auf historischen Instrumenten, beziehungsweise Kopien, nachzuspielen. Außerdem finden im März/April die Orgelfesttage an den drei größten und bedeutendsten Orgeln, an der Jehmlich-Orgel im Kloster Unser Lieben Frauen, an der Eule-Orgel in der Kathedrale St. Sebastian und an der großen Schuke-Orgel im Magdeburger Dom, und die Magdeburger Frühjahrsmesse, ein dreiwöchiger Rummel zum Frühlingsanfang auf dem Kleinen Stadtmarsch direkt am Elbufer, statt.

Die Elbauennacht lässt jedes Jahr den Elbauenpark zu einer großen Multimediashow mit Licht, Laser, Feuerwerk und Musik werden.

Das Magdeburger Stadtfest, das größte Volksfest der Stadt, erstreckt sich jeden Mai von der Julius-Bremer-Straße bis zur Danzstraße und findet am Pfingstwochenende statt. Über Hunderttausend Besucher werden durch Künstler auf drei Bühnen unterhalten, dazu kommen Karussells, Fahrgeschäfte und viele Familienattraktionen.

Das Magdeburger Historienspektakel Spectaculum Magdeburgense im Mai/ auf den Anlagen der alten Festungsanlagen ist die größte Mittelalterveranstaltung der Region. Zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen, darunter zum Beispiel Fakirshows, Theaterveranstaltungen, ein Mittelaltermarkt und musikalische Klänge aus dieser Zeit, unterhalten die Besucher. Seit 1995 wird ebenfalls im das New Orleans Jazz Festival ausgetragen. Der Herrenkrugpark wird in eine große Bühne verwandelt und es treten Jazz-Künstler auf, die rund 15.000 Besucher unterhalten. Jedes Jahr an Christi Himmelfahrt findet das Fest der Begegnungen gegen Fremdenfeindlichkeit im Rotehornpark statt.

Sommer-Open-Air auf dem Domplatz

Neben den Kreuzgangserenaden im Dom findet im Juli/August auch das überregional bekannte Sommer-Open-Air des theater-magdeburg auf dem Magdeburger Domplatz statt.

Die BallonMagie-Tage im Elbauenpark werden jährlich im August veranstaltet. Mehrere Heißluftballons starten gleichzeitig und bereichern den Magdeburger Himmel. Sonderformen, wie Eistüten, Würstchendosen oder Luftschiffe, sind unter den Ballons vertreten.

Der Christopher Street Day, ebenfalls im August, ist ein Festtag von Lesben, schwulen, bisexuellen und Transgendern. Demonstriert wird für die Rechte und gegen die Ausgrenzung dieser Gruppen. Er findet in zahlreichen Städten Deutschlands statt. Die Parade erstreckt sich vom Bahnhof Neustadt, durch die Innenstadt, den Hasselbachplatz in die Liebigstraße.

Seit 2007 wird das zweitägige Rockmusikfestival Rock im Stadtpark durch Deutschlands jüngste Festivalorganisatorin Janin Niele organisiert, dass jedes Jahr mehrere Tausend Besucher anlockt. Es findet im Stadtpark Rotehorn statt, seit 2011 erstmalig auf 2 Bühnen, und ist bekannt dafür, dass vorwiegend deutsche Bands dort spielen.

Im September wird in Magdeburg das Landeserntedankfest, die größte öffentliche Veranstaltung des landwirtschaftlichen Berufsstandes in Sachsen-Anhalt, im Elbauenpark gefeiert. Dazu kommen das Jazzfestival DIAGONALE, die Literaturwochen, eine Veranstaltung für Literaturfreunde mit vielen Angeboten und Ausstellungen, Vorlesungen und Aufführungen, das Kunstfestival Magdeburg, das OMMMA (Ostmobil-Meeting Magdeburg) und die Magdeburger Herbstmesse, ein zum Herbstanfang stattfindender dreiwöchiger Rummel auf dem „Kleinen Stadtmarsch“. 2010 feierte es sein 1000 jähriges Bestehen, denn es findet im heiligen Fest der Thebäischen Legion von Erzbischof Tagino, welches am 22. September 1010 gefeiert wurde, seinen Ursprung. Somit ist es das älteste Volksfest Deutschlands.

Die Kulturfesttage, das Drachen- und Lichterfest, wo auch Europas größte Windturbine zu bestaunen ist, das Internationale Tanzturnier und der Ball der Wirtschaft werden im Oktober gefeiert. Im November findet eine Videoexposition der Studiengänge Medienbildung und Computervisualistik an der Universität Magdeburg statt.

Die letzte Großveranstaltung des Jahres ist der Weihnachtsmarkt Magdeburg mit rund 130 Ständen. Er lockt jedes Jahr über 150.000 Besucher an, wird auf dem Alten Markt ausgetragen und bietet viele Attraktionen, zum Beispiel tägliche Live-Musik, eine Weihnachtsmannsprechstunde, Märchenaufführungen und dem historischen Weihnachtsmarkt. Er gilt als einer der kinderfreundlichsten Weihnachtsmärkte Deutschlands und ist der täglich am längsten geöffnete Weihnachtsmarkt in Deutschland.

Kulinarische Spezialitäten

Als lokale kulinarische Spezialitäten gelten „Bötel“, Eisbein mit Sauerkraut, Erbsenpüree und Salzkartoffeln, die „Gehacktesstippe“, eine dunkle Sauce mit gemischtem Hackfleisch die mit Kartoffeln gegessen wird, und „Pottsuse“, ein Brotaufstrich aus Schweinefleisch, Schmalz und einigen Gewürzen.

Große Einkaufsmöglichkeiten

Das City Carré

Durch den Bau vieler großer Einkaufszentren seit 1990 in und um Magdeburg, haben Magdeburgs Einwohner im Einzelhandel zusammen mit einer vielfältigen Landschaft an Supermärkten, Discountern und Einkaufshäusern mit 2,5 Quadratmetern Verkaufsfläche pro Einwohner den Spitzenplatz in Deutschland. Zu den traditionellen Einkaufsmeilen gehören unter anderem der 2,2 km lange Breite Weg, der im ebenso beliebten Hasselbachplatz endet, die Leiterstraße und die Ernst-Reuter-Allee. Weitere Einkaufsmeilen befinden sich daneben noch in Neue Neustadt, die Lübecker Straße, und Sudenburg und die Sudenburger Straße. Trotzdem finden sich deutlich weniger historisch gewachsene Einzelhandelsstrukturen als in anderen Städten gleicher Größenordnung.

Magdeburg wird heute eher geprägt durch größtenteils nach der Wende entstandene Einkaufszentren. Im Stadtzentrum gelegen sind das Allee-Center, das City-Carré, das Ulrichshaus sowie die Kaufhäuser Karstadt und Papenbreer. Am Stadtrand gelegen sind der Bördepark im Süden der Stadt nahe dem Flugplatz, der Florapark im Nord-Westen der Stadt und das 1993 erbaute Gewerbegebiet „Am Pfahlberg“ nahe der Autobahn 2 an der Abfahrt Kannenstieg.

Stolpersteine

Weltweit wurden bisher 22.000 Stolpersteine verlegt, um an das Schicksal der Menschen zu erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet wurden. Im Stadtgebiet Magdeburgs wurden bisher 263 solcher Steine verlegt. (Stand: 10. März 2011)[37]

Persönlichkeiten

Denkmal für Otto von Guericke

Ehrenbürger

Personen, die sich in hervorragender Weise um die Stadt verdient gemacht haben, verleiht der Oberbürgermeister das Ehrenbürgerrecht, die höchste Auszeichnung der Stadt Magdeburg. Verliehen wird es seit dem 19. Jahrhundert. Bisher wurden in Magdeburg 46 Ehrenbürgertitel verliehen. Darunter sind zum Beispiel Otto von Bismarck (Reichskanzler), Carl Gustav Friedrich Hasselbach (Oberbürgermeister 1851–1880) und die bisher einzige Frau Angela Davis (Friedenskämpferin in den USA).

Söhne und Töchter der Stadt

Georg Philipp Telemann

Zu ihnen zählen nur bedeutende Personen, die gebürtige Magdeburger sind. Zu ihnen zählen unter anderem Hermann Gruson, einem Erfinder, Wissenschaftler und Industrieunternehmer, Frank Hengstmann, Kabarettist, Autor und Regisseur, Georg Philipp Telemann, bedeutender Komponist des Barocks und Otto von Guericke, dem Begründer der Vakuumtechnik und Bürgermeister der Stadt Magdeburg.

Persönlichkeiten der Stadt

Persönlichkeiten der Stadt Magdeburg sind jene, deren Wirken eng mit der Stadt verbunden ist. Kaiser Otto I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Albert Vater, sozialdemokratischer Politiker und Mitbegründer der KPD in Magdeburg, Friedrich Wilhelm von Steuben, preußischer Offizier und US-amerikanischer General, Bruno Taut, Architekt und Stadtplaner, Johann Gottlob Nathusius, königlicher Kaufmann und Großindustrieller, Thomas Höhle, deutscher Literaturwissenschaftler, Stefan Kretzschmar, deutscher Handballspieler und Georg Meyer, erfolgreicher Jagdflieger im 1. Weltkrieg, gelten mit zu den Persönlichkeiten Magdeburgs.

Magdeburger Originale

Der Schlackaffe ist das wohl bekannteste Magdeburger Original. Anfang des 20. Jahrhunderts strich er durch die Magdeburger elbnahe Innenstadt und handelte mit Elbfischen. Typisch war sein speckiger Mantel mit den großen Taschen, in denen er die Fische transportierte. Dementsprechend roch er auch.

An der Stadtmauer unterhalb der Magdalenenkapelle sind einige Originale Magdeburgs als Relief zu sehen. Neben dem Schlackaffen sind der Fliegentutenheinrich, der Affenvater, der Lusebenecke, die Blutappelsine und der Feuerkäwer die bekanntesten Magdeburger Originale.

Literatur, Quellen

  • Erich Keyser (Hrsg.): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte Band II Mitteldeutschland. Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart 1941.
  • Matthias Puhle (Hrsg.): Magdeburg 1200. Mittelalterliche Metropole, Preußische Festung, Landeshauptstadt. Die Geschichte der Stadt von 805 bis 2005. (Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Magdeburg 8. Mai bis 4. September 2005) ISBN 3-8062-1933-8.
  • Ronald Floum, Michael Schwibbe, Ira Spieker: ZeitReise: 1200 Jahre Leben in Magdeburg. Magdeburg 2005, ISBN 3-00-016464-2.
  • Sabine Ulrich, Eckhart W. Peters: Gründerzeitliche Villen in Magdeburg. In: Heft 51. Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt, 1995, abgerufen am 26. November 2009 (PDF, 7,5 MB, Aufstellung sämtlicher, teilweise nun abgerissener Gründerzeitvillen mit Fotos und Artikeln).
  • Manfred Zander, Malte Zander: Magdeburg. (Stadtführer) Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2008, ISBN 978-3-89812-424-9.
  • Friedrich Wilhelm Hoffmann: Geschichte der Stadt Magdeburg, Bände 1–3; Magdeburg 1845–1850. (online).
  • Matthias Puhle, Peter Petsch, Maik Hattenhorst: Magdeburg: die Geschichte der Stadt 805–2005. Stekovics-Verlag, 2005, ISBN 3-89923-105-8.
  • Ernst von Niebelschütz: Magdeburg – Deutsche Lande, deutsche Kunst. Deutscher Kunstverlag, 1929.
  • Magdeburg – Porträt einer Stadt. Stekovics Verlag, 2004, ISBN 3-932863-50-X.
  • Ute Bednarz, Folkhard Cremer: Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, 2002 (Original von der Universität von Virginia).
  • Helmut Asmus, Manfred Wille: 1200 Jahre Magdeburg: von der Kaiserpfalz zur Landeshauptstadt : eine Stadtgeschichte in zwei Bänden. Scriptum Verlag, 2002 (Original von der Universität von Michigan).
  • Matthias Puhle: Otto der Grosse: Magdeburg und Europa. Essays, Bände 1 und 2. Philipp-Von-Zagern-Verlag, 2001, ISBN 3-8053-2616-5.
  • Nadja Gröschner: Magdeburg: gestern und heute : eine Gegenüberstellung. Wartberg-Verlag, 2002, ISBN 3-8313-1117-X.
  • Friedrich Berghauer: Magdeburg und die umliegende Gegend. (online).
  • Harvard University: Chronik der Stadt Magdeburg, Ausgaben 1–5. 1831 (online).

Architektur

  • Olaf Gisbertz: Bruno Taut und Johannes Göderitz in Magdeburg. Gebrüder-Mann-Verlag, 2000.
  • Eckhart W. Peters (Hrsg.): Magdeburg: Architektur und Städtebau. Verlag J. Stekovics, 2001, ISBN 3-929330-33-4.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Magdeburg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Magdeburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Magdeburg – Quellen und Volltexte
Wikinews Wikinews: Magdeburg – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dezember 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
  3. http://www.region-mitteldeutschland.com/8-0-Mitgliedsstaedte.html
  4. http://www.magdeburg.de/media/custom/698_8462_1.PDF?1259919602 Zahlen und Fakten der Stadt Magdeburg
  5. http://www.magdeburg.de/media/custom/698_8462_1.PDF?1259919602 Zahlen und Fakten der Stadt Magdeburg
  6. Pressemitteilung Men’s-Health-Studie
  7. http://www.onomastik.com/on_geschichte_magdeburg.php
  8. Magdeburg auf den Seiten des Städtebundes DIE HANSE
  9. Großer Generalstab (Hrsg.):1806 – Das Preußische Offizierkorps und die Untersuchung der Kriegsereignisse, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
  10. Sven Voss in der Sendung Echt des MDR am 9. März 2010
  11. Günter Kowa: Die Kanzlei Gottes. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Februar 2009
  12. UNICUM.de – Uni Passau hat Deutschlands schönsten Campus
  13. Ottostadt http://www.s-f.com/Press/tabid/57/Default.aspx?id=1632
  14. http://www.magdeburg.de/media/custom/698_11901_1.PDF?1306414935
  15. Achim Todenhöfer: Kirchen der Bettelorden. Die Baukunst der Dominikaner und Franziskaner in Sachsen-Anhalt, Berlin 2010, S. 100–115
  16. a b c Hauptsatzung der Stadt
  17. http://www.gwm-magdeburg.de/upload/pdf/BrancheninformationMaschinenbau.pdf „Maschinenbau in Magdeburg“
  18. Koscherer Schnaps aus Magdeburg. Der Spiegel, 9. November 1992, abgerufen am 9. Juni 2010.
  19. https://www.nordlb.de/index.php?eID=dam_frontend_push&docID=441&countId=1 Wirtschaft Sachsen-Anhalt; die 100 größten Unternehmen
  20. http://www.magdeburg.de/media/custom/698_11562_1.PDF?1299833024 Statistischer Monatsbericht Magdeburg Januar 2011
  21. http://www.mvbnet.de/unternehmen/zahlen-fakten/leistungsdaten/ Leistungsdaten des ÖPNV auf Seiten der MVB
  22. http://www.mvbnet.de/vorbereitung-des-verkehrsverbundes-marego-magdeburger-regionalverkehrsverbund/ „Vorbereitung des Verkehrsverbundes marego.- Magdeburger Regionalverkehrsverbund
  23. Meldung auf elberadweg.de vom 12. März 2008
  24. http://www.magdeburg-tourist.de/index.phtml?sNavID=37.9&La=1&ffsn=false&object=tx%7C698.241 Magdeburg gewinnt den dritten Platz beim “best for bike 2004“-Wettbewerb
  25. http://www.saaleverein.de/aktuelles/nachricht/archiv/2011/januar/artikel/magdeburger-amtschef-schifffahrt-auf-elbe-und-kanal-liegt-gut-im-rennen/ „Umschlag Magdeburger Hafen 2010 vom 11. Januar 2011
  26. An unsere Leser! In: Magdeburgische Zeitung. Nr. 204, 31. August 1944, S. 1.
  27. Fritz Faber: Die Magdeburgische Zeitung. In: H.-D. Fischer (Hrsg.): Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts. Verlag Dokumentation, Pullach 1972, S. 71.
  28. http://www.forschung-sachsen-anhalt.de/index.php3?option=einrichtungen&lang=0&long= Forschungseinrichtungen in Magdeburg
  29. http://www.magdeburg.de/Wirtschaft/Wirtschaftsstandort/Wissenschaftliche_Einrichtungen/ Wissenschaftsstandort Magdeburg
  30. Übergabe der Bastion Cleve im Rahmen der IBA 2010
  31. Denkmalverzeichnis Magdeburg, S. 51.
  32. Robert von Lucius: Die Zarin kehrt heim. FAZ 17. April 2009
  33. Die Kugelblitze auf Homepage der Zwickmühle
  34. lsb-sachsen-anhalt.de: LSB Statistik, Seite 5
  35. http://www.wasserball-magdeburg.eu/javaindex.html Magdeburg als Hochburg des Wasserbals im 20. Jahrhundert
  36. http://www.sesboxing.de/?site=news&lang=de&index=20100313162511_Newsflash&title=%C3%9Cber%20SES Sport Event Steinforth – Ostdeutschlands einziger Profiboxstall
  37. http://magdeburgersonntag.info/artikel/kolner-kunstler-verlegt-abermals-stolperstein-0310 Magdeburger Sonntag, Stolpersteine Magdeburg, Stand: 10. März 2011

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