Nicht auflegen

Nicht auflegen
Filmdaten
Deutscher Titel: Nicht auflegen!
Originaltitel: Phone Booth
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2003
Länge: 78 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Joel Schumacher
Drehbuch: Larry Cohen
Produktion: Gil Netter,
David Zucker
Musik: Harry Gregson-Williams
Kamera: Matthew J. Libatique
Schnitt: Mark Stevens
Besetzung

Nicht auflegen! ist ein Thriller von Joel Schumacher aus dem Jahr 2002. Der Hauptdarsteller Colin Farrell hat während der Dreharbeiten die meiste Zeit in einer Telefonzelle verbracht.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Stuart Shepard ist ein Yuppie, wie er im Buche steht; er macht windige Geschäfte, spielt seine Geschäftspartner mit Lügen und Halbwahrheiten gegeneinander aus und hat neben seiner Ehefrau Kelly auch noch eine junge Geliebte. Eines Tages ruft er letztere, genannt Pam, wieder einmal von einer Telefonzelle in Manhattan aus an, damit seine Frau nicht die Rufnummer auf der Telefonrechnung entdeckt. Nach seinem Telefonat klingelt das Telefon jedoch plötzlich und Stuart nimmt den Hörer ab. Es meldet sich eine eindringliche Stimme, die Stuart in einem Tonfall, der keine Widerworte zulässt, sagt, dass er getötet werde, wenn er das Gespräch beende und die Zelle verlasse.

Stuart hält all das zunächst für einen Scherz, doch der Anrufer überzeugt ihn schnell vom Gegenteil. Als Stuart erkennt, dass es sich nicht um einen schlechten Witz handelt, schließt er sich in der Telefonzelle ein. Wenig später erschießt der Anrufer einen streitlustigen Zuhälter, nachdem dessen Prostituierte die Telefonzelle bedrängt haben. Der Killer, der mit seinem Gewehr in Sichtweite der Telefonzelle auf Lauer liegt, spielt weiter ein perfides Katz- und Maus-Spiel mit Stuart, der mit seinem Handy heimlich versucht, die Polizei auf sich aufmerksam zu machen. Die Polizei rückt nach dem Notruf wegen des toten Zuhälters mit Spezialeinsatzkommandos und Scharfschützen an. Die Polizei nimmt zunächst an, dass es sich bei Stuart um einen verwirrten Mann handelt, der den Zuhälter erschossen hat und sich nun in der Telefonzelle eingeschlossen hat. Der umsichtige und erfahrene Captain Ramey, der eine gewaltsame Lösung der Situation ablehnt, versucht, mit Stuart zu reden. Dieser aber wird vom Heckenschützen am anderen Ende der Leitung gezwungen, nicht auf das Gespräch Rameys einzugehen und ihm stattdessen provokante Fragen zu stellen. Die Polizei versucht vergeblich, die verschlüsselte Telefonverbindung des Heckenschützen zu knacken. Gegenüber Cpt. Ramey beteuert Stuart immer wieder, dass er nur ein Handy, aber keine Waffe bei sich habe. Doch auch hier hält der Killer eine unangenehme Überraschung bereit. Er hat im Dach der Telefonzelle eine Pistole versteckt und setzt Stuart damit psychisch unter enormen Druck. Aus dem Hinterhalt bedroht er außerdem Kelly und Pam, die durch die landesweite Live-Übertragung im Fernsehen auf die bizarre Szene aufmerksam geworden sind.

Zwischen den beiden entwickelt sich ein Gespräch, in dessen teilweise sehr grobem Verlauf Stuart dem Polizisten mit seinem Handy ein paar versteckte Hinweise geben kann, durch die dieser dem wahren Killer auf die Spur kommt. Stuart wird schließlich vom Killer gezwungen, eine Art Lebensbeichte abzulegen; er gesteht Kelly und Pam seine Lügen und berichtet vor allen Leuten – und live im Fernsehen – von seinen Betrügereien, seiner Falschheit und wie sehr er sich selbst eigentlich dafür hasst. Während die Polizei auf dem Weg zum Killer ist, eskaliert die Situation, und damit der Killer nicht Kelly erschießt, bietet sich Stuart als Opfer an. Dabei wird er von der Polizei mit einem Gummigeschoss niedergeschossen, um dem Gegner zuvorzukommen.

Als die Polizisten eines Sonderkommandos das Apartment des Killers stürmen, finden sie einen Pizzaboten mit durchgeschnittener Kehle vor, mit dem Stuart sich kurz vor dem ganzen Vorfall an der Telefonzelle gestritten hat. Für alle Beteiligten ist der Fall damit geklärt, aber als Stuart von Beruhigungsmitteln betäubt im Krankenwagen liegt, taucht der Killer plötzlich neben ihm auf und teilt ihm mit, dass er ihn im Auge behalten werde und dass er sich mehr Mühe geben solle, sich zu bessern.

Kritik

„Kammerspielartiger Psychothriller, der sich auf klassische Traditionen des Spannungskinos beruft; vor allem wegen brillanter darstellerischer Leistungen gelingt es ihm, auch ohne große Effekte über weite Strecken zu fesseln. “

Lexikon des Internationalen Films

Hintergrund und Sonstiges

  • Der Film sollte ursprünglich 2002 erscheinen, wurde aber wegen der Beltway Sniper Attacks von Washington, D.C. auf einen späteren Erscheinungstermin verlegt.
  • Nicht auflegen! läuft in Echtzeit ab, die 78 Minuten Spielzeit entsprechen also genau der Zeitspanne, in der die Handlung abläuft.
  • Die grundsätzliche Fotografie des Films wurde bereits in 10 Tagen fertiggestellt, dann brauchte es nur zwei weitere Tage für den Set-Aufbau, die finalen und zu wiederholenden Filmaufnahmen.
  • Im Hintergrund der Telefonzelle steht an einem Schaufenster "Who do you think you are?", zu deutsch: "Was glaubst du, wer du bist?". Dieser Satz ist eine stilistische Anspielung auf Stuart, der sich im Laufe des Films seines wahren Lebens bewusst wird.
  • Der Auftritt von Kiefer Sutherland (Der Anrufer) im Bild dauert nur 52 Sekunden.
  • Das Drehbuch geht auf eine Idee von Alfred Hitchcock zurück, die komplette Handlung eines Film in einer Telefonzelle spielen zu lassen. Er sprach dabei mit François Truffaut (Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?) über den Film Bei Anruf Mord und die Wirkung filmischer Mittel in einer Geschichte auf engstem Raum.

Auszeichnungen

Weblinks


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