- Nicolae C. Ionescu
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Nicolae C. Ionescu (auch Nae Ionescu; * 4. Junijul./ 16. Juni 1890greg.; † 15. März 1940) war ein rumänischer Philosoph, orthodoxer Theologe, Universitätslehrer und Journalist. Er war Lehrer von Mircea Eliade, Mircea Vulcănescu, Mihail Sebastian, Emil Cioran und Eugène Ionesco.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach einem Studium der Mathematik und Philosophie in Bukarest und Göttingen (1913-1919) promovierte er 1919 in München über »Die Logistik als Versuch einer neuen Begründung der Mathematik«. Später war Ionescu Professor für Logik, Geschichte der Logik und Metaphysik an der Bukarester Universität und Direktor der Tageszeitung Cuvântul (dt.: „Das Wort“) (1929-1933). In diesem national-orthodoxen Blatt sind eine Vielzahl von Artikeln zu Theologie, Literatur, Wirtschaft und Politik von ihm und später seinen Schülern veröffentlicht worden. Als Schüler Husserls hat er das Erleben in den Mittelpunkt seines Nachdenkens gestellt. In Rumänien hat er Nietzsche zu größerer Bekanntheit verholfen[1].
Ionescu ist zwar der „Eisernen Garde“ nicht beigetreten, hat die national-konservative rumänische Elite jedoch nachhaltig beeinflusst. Besonders hervorzuheben sind sein Irrationalismus und seine Mystik, die eingebettet ist in die orthodoxe Ablehnung des Westens und der Juden. Für Ionescu und seine Schüler schlossen sich Christentum und Judentum aus.[2] So wurde er zu einem Wegbereiter des rumänischen Holocaust[3]. Seiner lebensphilosophischen Haltung entsprechend gibt es kaum größere Werke von ihm. Rezipiert wurde er vor allem von den Rumänen im Exil (Paris). Im kommunistischen Rumänien standen seine Werke auf dem Index, so dass Ionescu erst in den 1990er Jahren in Rumänien wiederentdeckt wurde.
Werke
- Curs de filosofie a religiei. 1924–1925. ISBN 973-22-0624-1
Literatur
- Dora Mezdrea: Nae Ionescu. Biografia. 4 Bde., 2001–2005, ISBN 973-8157-24-2
- Dora Mezdrea: Nae Ionescu. Abriß seines Lebens und Werkes. Aus dem rumän. Manuskript übers. von Erwin Hellmann. Karolinger, Wien 2008, ISBN 978-3-85418-120-0
- Isabela Vasiliu-Scraba: Metafizica lui Nae Ionescu. 2000, ISBN 973-8134-06-4
- Hannelore Mueller: Der frühe Mircea Eliade. Münster 2004, ISBN 3-8258-7525-3
Weblinks
- Literatur von und über Nicolae C. Ionescu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Nicolae C. Ionescu. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
Anmerkungen
- ↑ Simion Dănilă, Die Rezeption Friedrich Nietzsches in Rumänien, in: Nietzsche Studien, Bd. 34, Berlin, New York, 2005 ISBN 3-11-018262-9, S. 217-245
- ↑ Ionescu: 'Prefaţă “ in Mihai Sebastian, De două mii de ani (Bucharest: Nationala-Ciornei, 1934), S. XXVIII
- ↑ The report of the International Commission on the Holocaust in Romania was submitted to President Ion Iliescu in Bucharest on November 11, 2004
Personendaten NAME Ionescu, Nicolae C. ALTERNATIVNAMEN Ionescu, Nae KURZBESCHREIBUNG rumänischer Philosoph GEBURTSDATUM 16. Juni 1890 STERBEDATUM 15. März 1940
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