- Nicolsches Prisma
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Ein nicolsches Prisma (nach William Nicol, 1828[1]) ist ein Linearpolarisator, der aus zwei Kalkspatprismen (ordentlicher Strahl no = 1,66 und außerordentlicher Strahl ne = 1,49) besteht, die unter Beachtung des Verlaufs der optischen Achse des Kristalles entlang ihrer Längsachse zusammengesetzt und mit Kanadabalsam (nk = 1,54) verkittet werden. Es ist also ein Polarisationsprisma. Die geometrischen Verhältnisse der Trennfläche zum Strahlverlauf sind so auf die die unterschiedlichen Brechzahlen für den ordentlichen bzw. außerordentlichen Strahl im Verhältnis zum Kanadabalsam gewählt, dass der ordentliche Strahl eine Totalreflexion an der Grenzschicht Kalkspat-Kanadabalsam erfährt und nochmals stark abgelenkt wird. Der außerordentliche Strahl wird hingegen in den folgenden Kandabalsam bzw. Kalkspat hineingebrochen und tritt aus diesem mit einem Strahlversatz, begründet in der besonderen Geometrie und der Brechung an der Kittschicht, aus. Das Ergebnis sind zwei senkrecht zueinander polarisiert austretende Lichtstrahlen. Der ordentliche Strahl tritt senkrecht zur optischen Achse (TE-)polarisiert aus. Der außerordentliche Strahl, welcher aus dem zweiten Kalkspat austritt, ist parallel zur optischen Achse (TM-)polarisiert.
Verwendung fand das nicolsche Prisma lange Zeit als Polarisator in der Polarisationsmikroskopie, bis es durch preisgünstigere Polarisationsfolien ersetzt wurde.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ W. Nicol: In: Edinburgh New Phil. J. 6, Nr. 83, 1828.
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