- Niederhausen (Rheinhausen)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Emmendingen Höhe: 174 m ü. NN Fläche: 21,99 km² Einwohner: 3423 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km² Postleitzahl: 79365 Vorwahl: 07643 Kfz-Kennzeichen: EM Gemeindeschlüssel: 08 3 16 053 Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 152
79365 RheinhausenWebpräsenz: Bürgermeister: Dr. Jürgen Louis Lage der Gemeinde im Landkreis Emmendingen Rheinhausen ist eine Gemeinde im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Rheinhausen liegt im nördlichen Breisgau am Rhein. Von hier aus erstreckt sich rheinabwärts das Naturschutzgebiet Taubergießen, eines der größten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs.
Gemeindegliederung
Rheinhausen besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Oberhausen und Niederhausen, die sich am 1. Mai 1972 unter dem neuen Namen vereinigten. Zur ehemaligen Gemeinde Niederhausen gehört das Dorf Niederhausen. Zur ehemaligen Gemeinde Oberhausen gehören das Dorf Oberhausen und der Wohnplatz Elektrische Überlandzentrale (Mühlehof).[2]
Geschichte
Auf dem fruchtbaren Lößboden zwischen den Ortsteilen Ober- und Niederhausen im Gewann Rebbürgerfeld waren bereits vor rund 7000 Jahren Menschen sesshaft, die von Ackerbau und Fischfang lebten. Die Rebbürgerfeldleute zählen zu den ersten Bauern, die in Mitteleuropa archäologisch nachzuweisen sind. Weitere archäologische Befunde weisen auch für die Folgezeit die regelmäßige Besiedelung der Gegend nach.
Die Gründung der Siedlungen, auf die die Ortschaften Nieder- und Oberhausen zurückgehen, fiel auf das 6. bis 7. Jahrhundert als das Breisgau von den Alemannen besiedelt wurde. Erstmals urkundlich erwähnt ist Niederhausen im Jahr 861.
Seit 1343 waren die Gemeinden vorderösterreichische Lehen und blieben es bei ständig wechselnden Ortsherrschaften bis zum Reichsdeputationshauptschluss. Im Jahr 1805 wurden Ober- und Niederhausen badisch.
Bis zu Rheinregulierung und Elzkanalisierung im 19. Jahrhundert wurden die Orte regelmäßig von teils verheerenden Hochwassern bedroht. Die veränderten Bedingungen führten jedoch zum Rückgang von Fischerei und Rheinschifffahrt, die schließlich praktisch zum Erliegen kamen.
Die Gemeinden bekamen im Dezember 1906 das erste mal Elektrisches Licht in ihr Dorf. Oberhausen am 17. Dezember 1906 und Niederhausen am 18. Dezember 1906. Der Strom wurde von dem Kleinlaufwasserkraftwerk an der Elz geliefert. Dieses Kraftwerk wurde davor als Antrieb der Maschinen einer Näh-Seide-Fabrik verwendet.
Religionen
Rheinhausen ist überwiegend römisch-katholisch geprägt. In beiden Ortsteilen gibt es daher katholische Kirchengemeinden, zusätzlich besteht das Priorat St. Michael der Priesterbruderschaft St. Pius X.. Die evangelischen Gläubigen werden von Weisweil aus betreut.
Politik
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung im Gemeinderat:
CDU 52,6 % +15,9 6 Sitze ±0 FWG 47,4 % -3,9 6 Sitze -2 Andere 0,0 % -12,0 0 Sitze -1 Städtepartnerschaften
Seit dem 28. Oktober 2006 pflegt die Gemeinde Rheinhausen eine Städtepartnerschaft mit der polnischen Stadt Wisła.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Rheinhausen verfügt über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule.
Gerichte
Die Gemeinde Rheinhausen gehört zum Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Kenzingen.
Behörden
In Rheinhausen-Niederhausen betreibt der Bundesnachrichtendienst (BND) in der Nähe des Europapark Rust eine Abhöranlage zur Satellitenaufklärung, vergleichbar zu der in Schöningen. Erkennbar ist diese an den großen Satellitenspiegeln sowie Radomen am Waldrand. Getarnt ist die Anlage als das sog. "Ionosphäreninstitut Rheinhausen". Der Bau der Anlage soll rund 90 Millionen DM (45 Millionen Euro) gekostet haben[3]. Die Bundesregierung macht sonst keine offiziellen Angaben zur Anlage, wie aus einer Bundestagsdrucksache von 1990 hervorgeht[4].
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 245–246
- ↑ Quelle: Erich Schmidt-Eenboom, "Schnüffler ohne Nase: Der BND - die unheimliche Macht im Staate", Econ-Verlag, 3. Auflage, 1995, S. 227
- ↑ http://dip.bundestag.de/btd/11/076/1107669.pdf
Literatur
- Albert Köbele, Margarete Kirner: Ortssippenbuch Rheinhausen. Ober- u. Niederhausen, Landkreis Emmendingen in Baden. Mit einer ortsgeschichtlichen Einleitung von Anton Wild. (= Deutsche Ortssippenbücher : Reihe A ; Bd. 61). Selbstverlag Köbele, Grafenhausen bei Lahr 1975
- Dieter Ohr, Anton Wild, Michael Zängle: Weimarer Wahlen in zwei badischen Dörfern des badischen Grenzlands. Der Beitrag kleinräumiger Fallstudien zur Erklärung des Aufstieges der NSDAP, in: Historical Social Research / Historische Sozialforschung (HSR) 17 (1992), Nr. 2 (Volltext als PDF)
- Anton Wild (Hrsg.): Die zwei Hüse am Rhin. Alte Photos von Ober- und Niederhausen. Kesselring, Emmendingen 1983, ISBN 3-922282-65-2
Weblinks
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