- Landkreis Emmendingen
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Wappen Deutschlandkarte 48.17.8Koordinaten: 48° 6′ N, 7° 48′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Region: Südlicher Oberrhein Verwaltungssitz: Emmendingen Fläche: 679,9 km² Einwohner: 158.342 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 233 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: EM Kreisschlüssel: 08 3 16 NUTS: DE133 Kreisgliederung: 24 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Bahnhofstraße 2-4
79312 EmmendingenWebpräsenz: Landrat: Hanno Hurth Lage des Landkreises Emmendingen in Baden-Württemberg Der Landkreis Emmendingen ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Südlicher Oberrhein im Regierungsbezirk Freiburg. Er grenzt im Norden an den Ortenaukreis, im Osten an den Schwarzwald-Baar-Kreis, im Süden an den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie an die kreisfreie Stadt Freiburg im Breisgau. Im Westen bildet der Rhein die natürliche Grenze zu Frankreich mit dem dortigen Arrondissement Sélestat-Erstein innerhalb des Départementes Bas-Rhin.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Emmendingen hat Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene und am Schwarzwald. Hier gehört vor allem das Tal der Elz, welche ein rechter Nebenfluss des Rheins ist, zum Kreisgebiet.
Geschichte
Der Landkreis Emmendingen geht zurück auf das alte Bezirksamt Emmendingen, das nach dem Übergang an Baden nach 1803 errichtet wurde. Im Laufe seiner Geschichte wurde es mehrmals verändert (unter anderem 1872 Aufhebung des Amtes Kenzingen und 1924 Aufhebung des Amtes Breisach) und ab 1. Januar 1939 als Landkreis Emmendingen bezeichnet. Gleichzeitig wurden die meisten Orte des aufgelösten Amtes Waldkirch zugeordnet. Bei der Kreisreform am 1. Januar 1973 wurde der Landkreis zunächst nicht verändert. Lediglich durch die Gemeindereform erfuhr er in den Folgejahren einen geringen Zuwachs am nordwestlichen Kaiserstuhl. Die ursprünglich Absicht, den Landkreis Emmendingen mit dem Landkreis Lahr zu vereinigen, wurde nicht realisiert.
Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Emmendingen 24 Gemeinden, darunter 6 Städte und hiervon wiederum eine „Große Kreisstadt“ (Emmendingen). Die Stadt Waldkirch hat 2003 die Grenze von 20.000 Einwohner überschritten und wird mit Wirkung vom 1. Januar 2009 die zweite Große Kreisstadt im Landkreis Emmendingen. Größte Stadt ist Emmendingen, kleinste Gemeinde ist Forchheim/Kaiserstuhl.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).
Datum Einwohnerzahlen 31. Dezember 1973 128.241 31. Dezember 1975 129.402 31. Dezember 1980 131.893 31. Dezember 1985 134.793 27. Mai 1987 ¹ 132.508 Datum Einwohnerzahlen 31. Dezember 1990 139.248 31. Dezember 1995 146.418 31. Dezember 2000 151.414 31. Dezember 2005 156.728 30. Juni 2006 156.773 Politik
Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.
Kreistag
Kreistagswahl 2009Wahlbeteiligung: 53,5 %%40302010030,2%25,6%21,6%13,0%9,6%Gewinne und VerlusteNach der letzten Kreistagswahl am 7. Juni 2009 hat der Kreistag 48 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,18 %. Die Wahl ergab folgendes Zusammensetzung des Kreistags:
Partei Sitze Wahlergebnis CDU 15 30,18 % FWV 13 25,54 % SPD 10 21,64 % Grüne 6 13,02 % FDP 4 9,61 % Landrat
Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises.
Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.
Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Bezirksamts bzw. Landkreises Emmendingen seit 1810:
- 1810–1816: Friedrich August Roth
- 1816–1818: Karl Ludwig Barck
- 1819–1823: Carl Deimling
- 1823–1834: Karl von Stößer
- 1834–1842: Conrad Ludwig Rettig
- 1842–1847: Philipp Pfeiffer
- 1847–1849: Ignaz Fränzinger
- 1849 : Georg Wolf (provisorisch)
- 1850–1874: Gustav Adolph Fingado
- 1874–1884: Leopold Otto
- 1884–1890: Ludwig von Theobald
- 1890–1908: Ludwig Salzer
- 1908–1913: Hermann Kiefer
- 1913–1926: Karl Baur
- 1926Alexander Schaible :
- 1927–1930: Ernst Frech
- 1931–1945: Alfred Hagenunger
- 1945 : Wolfgang Bechtold (kurzzeitig kommissarisch)
- 1945–1946: Hubert Schnekenburger
- 1946Ludwig Seiterich (kommissarisch) :
- 1946–1948: Viktor Freiherr Huber von Gleichenstein
- 1948Walther Fürst (Amtsverweser) :
- 1949–1953: Alfons Oswald
- 1953–1970: Kurt Wehrle
- 1970–1983: Lothar Mayer
- 1983–2003: Volker Watzka
- seit 2003: Hanno Hurth
Wappen
Das Wappen des Landkreises Emmendingen zeigt in gespaltenem und halb geteiltem Schild vorn in Gold einen roten Schrägbalken; hinten oben in Silber einen schwarzen Sechsberg, unten in Blau einen silbernen Flug. Das Wappen wurde am 5. November 1956 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen.
Das Wappen symbolisiert die Herrschaften, die sich das Kreisgebiet in früheren Jahrhunderten teilten, das Land Baden (Schrägbalken), die Herren von Schwarzenberg („Schwarzer Berg“) und die Herren von Üsenberg (Flug).
Siehe auch: Liste der Wappen im Landkreis Emmendingen
Wirtschaft und Infrastruktur
Der Landkreis Emmendingen ist im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägt und weist nur eine geringe Industriedichte auf. Diese befindet sich vor allem im Elztal (Textilindustrie, Elektrotechnik) sowie rund um Emmendingen und Herbolzheim (Maschinenbau).
Der Schwerpunkt der landwirtschaftlichen Tätigkeit ist der Weinanbau (bekannteste Weinorte: Endingen, Malterdingen, Kenzingen, Sasbach).
Ansässige Unternehmen
Die größten Arbeitgeber im Landkreis Emmendingen (nach Mitarbeiterzahl [Stand 2009]) sind[2]:
- Sick AG, Werke in Waldkirch und Reute
- Landratsamt, Kreiskrankenhaus, Kreisseniorenzentrum
- Zentrum für Psychiatrie Emmendingen (ZfP)
- ebm-Papst Motoren, Herbolzheim
- Gütermann AG, Gutach
- Faller KG, Waldkirch
- Tscheulin-Rothal GmbH, Teningen
Verkehr
Der ÖPNV wird durch den Regio-Verkehrsverbund Freiburg gewährleistet.
Der Landkreis Emmendingen wird von einer bedeutenden Bahn-Hauptstrecke durchzogen, die zwischen Offenburg und Freiburg im Jahre 1845 durch die Badische Staatsbahn eröffnet worden ist.
Von ihr zweigen im Kreis zwei Nebenbahnen ab:
Seit 1875 in Denzlingen die Elztalbahn der Stadt Waldkirch, die erst 1901 durch die Badische Staatsbahn von Waldkirch bis Elzach weiter in das Tal hinaufgeführt wurde, und seit 1894 in Riegel die Kaiserstuhlbahn der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft nach Endingen, von der in Riegel Ort ein Zweig am Ostrand des Kaiserstuhls nach Gottenheim abgeht, während der andere von Endingen seit 1895 im Westen des Gebirges nach Breisach führt. Heute betreibt die Südwestdeutsche Verkehrs AG (SWEG) die Kaiserstuhlbahn und zusammen mit ihrer Tochter, der Breisgau-S-Bahn GmbH, zwei Drittel des Schienennetzes im Kreis.
Durch das Kreisgebiet führt die Bundesautobahn 5 Basel – Karlsruhe und mehrere Bundesstraßen, darunter die B 3 Basel – Karlsruhe und die B 294 Freiburg – Haslach im Kinzigtal. Ferner erschließen mehrere Landes- und Kreisstraßen den Landkreis.
Medien
Im Kreisgebiet erscheint die Badische Zeitung mit den Lokalausgaben Emmendingen und Waldkirch.
Kreiseinrichtungen
Der Landkreis Emmendingen ist Träger folgender Beruflichen Schulen: Gewerbliche und Hauswirtschaftlich-sozialpflegerische Schulen Emmendingen, Kaufmännische Schulen Emmendingen und Berufliches Schulzentrum (Gewerbliche und Kaufmännische Schulen) Waldkirch.
Der Landkreis Emmendingen ist Träger des Kreiskrankenhauses Emmendingen sowie des Kreisseniorenzentrums mit betreuter Seniorenwohnanlage St. Maximilian Kolbe in Kenzingen. Beide Einrichtungen werden als Eigenbetrieb des Landkreises geführt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Durch den Landkreis führt die Deutsche Uhrenstraße. Neben verschiedenen Heimatmuseen ist insbesondere das Jüdische Museum in Emmendingen von Bedeutung. Der Naturpark Südschwarzwald liegt teilweise auf Kreisgebiet.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[3])
- Elzach (6950)
- Emmendingen, Große Kreisstadt (26.874)
- Endingen am Kaiserstuhl (9104)
- Herbolzheim (9947)
- Kenzingen (9232)
- Waldkirch, Große Kreisstadt (20.857)
Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände
- Gemeindeverwaltungsverband Denzlingen-Vörstetten-Reute mit Sitz in Denzlingen; Mitgliedsgemeinden: Denzlingen, Reute und Vörstetten
- Gemeindeverwaltungsverband Elzach mit Sitz in Elzach; Mitgliedsgemeinden: Stadt Elzach und Gemeinden Biederbach und Winden im Elztal
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Emmendingen mit den Gemeinden Freiamt, Malterdingen, Sexau und Teningen
- Gemeindeverwaltungsverband Kenzingen-Herbolzheim mit Sitz in Kenzingen; Mitgliedsgemeinden: Städte Herbolzheim und Kenzingen sowie Gemeinden Rheinhausen und Weisweil
- Gemeindeverwaltungsverband Nördlicher Kaiserstuhl mit Sitz in Endingen; Mitgliedsgemeinden: Stadt Endingen und Gemeinden Bahlingen, Forchheim/Kaiserstuhl, Riegel, Sasbach/Kaiserstuhl und Wyhl am Kaiserstuhl
- Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Waldkirch mit den Gemeinden Gutach im Breisgau und Simonswald
- Bahlingen am Kaiserstuhl (3964)
- Biederbach (1749)
- Denzlingen (13.712)
- Forchheim (1227)
- Freiamt (4217)
- Gutach im Breisgau (4457)
- Malterdingen (3017)
- Reute (3052)
- Rheinhausen (3443)
- Riegel am Kaiserstuhl (3645)
- Sasbach am Kaiserstuhl (3377)
- Sexau (3245)
- Simonswald (3019)
- Teningen (11.733)
- Vörstetten (2955)
- Weisweil (2126)
- Winden im Elztal (2828)
- Wyhl am Kaiserstuhl (3612)
Städte und Gemeinden vor der Kreisreform
Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum Landkreis Emmendingen seit 1939 zunächst insgesamt 57 Gemeinden, darunter sechs Städte. Am 1. Januar 1964 wurde aus 9 Wohnplätzen der Gemeinde Prechtal die selbständige Gemeinde Oberprechtal gebildet. Somit hatte der Landkreis insgesamt 58 Gemeinden.
Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im Landkreis Emmendingen machte die Gemeinden Altsimonswald, Haslachsimonswald und Untersimonswald, die sich am 1. April 1970 zur Gemeinde Simonswald vereinigten. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Nach der Kreisreform zum 1. Januar 1973, aus welcher der Landkreis Emmendingen zunächst ohne Grenzänderungen hervorging, kamen infolge von Eingliederungen in Gemeinden des Kreisgebietes noch drei Gemeinden des bisherigen Landkreises Freiburg (Kiechlinsbergen, Jechtingen und Leiselheim) zum Landkreis Emmendingen.
Größte Gemeinde des Landkreises Emmendingen vor der Gemeindereform war die Kreisstadt Emmendingen, kleinste Gemeinde war Wildgutach.
Der alte Landkreis Emmendingen umfasste zuletzt eine Fläche von 666 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 118.674 Einwohner.
Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Emmendingen bis 1970. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.
Datum Einwohnerzahlen 17. Mai 1939 80.938 13. September 1950 87.877 Datum Einwohnerzahlen 6. Juni 1961 102.345 27. Mai 1970 118.674 Die Gemeinden des Landkreises Emmendingen vor der Gemeindereform: Alle Gemeinden gehören auch heute noch zum Landkreis Emmendingen
¹ am 1. Januar 1964 neu gebildet
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ 9 Fragen an...Hanno Hurth, Landrat im Kreis Emmendingen. In: Business-on.de vom 20. März 2009
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010
Literatur
- Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VI: Regierungsbezirk Freiburg; Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2
- Der Landkreis Emmendingen - Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg; Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Lkr. Emmendingen; 2 Bände, Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 1999 und 2001, ISBN 3-7995-1363-9
- Literatur von Landkreis Emmendingen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
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