- Niedermanderscheid
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bernkastel-Wittlich Verbandsgemeinde: Manderscheid Höhe: 388 m ü. NN Fläche: 10,06 km² Einwohner: 1330 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km² Postleitzahl: 54531 Vorwahl: 06572 Kfz-Kennzeichen: WIL Gemeindeschlüssel: 07 2 31 080 Adresse der Verbandsverwaltung: Kurfürstenstraße 15
54531 ManderscheidWebpräsenz: Stadtbürgermeisterin: Christel Praum (CDU) Manderscheid (in Eifler Mundart: Maanischd) ist eine rheinland-pfälzische Stadt im Landkreis Bernkastel-Wittlich und Verwaltungs-Sitz der Verbandsgemeinde Manderscheid. Manderscheid ist heilklimatischer Kur- und Kneippkurort.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Stadt ist in der Südeifel zwischen den Flüssen Lieser im Osten und Kleine Kyll im Westen gelegen. Nord-Östlich Manderscheids liegt das Bleckhausener Wacholderschutzgebiet, das größte seiner Art in der gesamten Eifel.
Geschichte
Vorgeschichtliches
Wenn, wie man vermuten kann, der erste Bestandteil des Namens Manderscheid von dem keltischen Wort mantara = Kiefer abzuleiten ist, so dürfte das als Beweis dafür gelten, dass das Manderscheider Gebiet schon in sehr früher Zeit besiedelt war. In der Nähe von Schwarzenborn sind mehrere steinzeitliche Siedlungen gefunden worden. Bekannt ist ferner, dass an der Straße von Steineberg nach Demerath (in der Nähe von Mehren) eine große Anzahl Gräber der Hallstattzeit mit vielen Schmuckgegenständen und Geräten entdeckt worden sind, so dass man geradezu von einer Mehrener Kultur spricht. Bei Wallscheid wurden ebenfalls Gräber der La-Tène-Zeit und Hallstattzeit gefunden, ebenso (1916) bei Laufeld. Bei Wallscheid fanden sich zwei eiserne Pfeilspitzen, die dieser Periode entstammen, und ein Bronzegefäß.
Zahlreicher sind die Funde aus der römischen Zeit. Neben der Villa von Manderscheid, die 1863 am Fuße des Mosenberg aufgedeckt wurde, treten römische Funde in fast allen Ortschaften der Umgebung zu Tage. In Dierfeld und Wallscheid fand man Reste von solchen Villen, Gräber und Urnen in Laufeld, Manderscheid, Öfflingen, Pantenburg, Wallscheid, Großlittgen, Oberkail und Karl, vereinzelt auch Münzen. Besondere Beachtung verdienen neben dem Viergötterstein aus Großlittgen zwei Altäre, die 1920 in Pantenburg gefunden wurden. Sie waren dem Gott Vovotius und den Göttinnen Boudina und Alauna gewidmet und gehörten wohl zu einem gallo-römischen Quellheiligtum. Dies mag verdeutlichen, dass in römischer Zeit schon eine größere Zahl von Siedlungen in der Umgebung von Manderscheid bestanden hat. Seltener sind - wie fast überall - Funde aus der fränkischen Zeit. In Pantenburg fand man eine Lanze, einen Speer und einen Schild, in Eckfeld ein Schwert und eine Visierplatte.
Trotz dieser spärlichen Funde dürfen wir für diese Zeit aber eine erhebliche Verdichtung der Besiedlung annehmen, und die Mehrzahl der heutigen Ortschaften wird damals entstanden sein, wie die Ortsnamen mit den Endungen -scheid, -feld, -ingen andeuten. So wird 794 und 895 Officinus Villa (das heutige Öfflingen) erwähnt, 973 Manderscheid und Eckiveld (Eckfeld), 1161 Louvenvelt (Laufeld).
Ortsgeschichte
Manderscheid (mittelalterlicher Name: Manderschiet) wurde erstmals 973 urkundlich erwähnt. Seit Mitte des 12. Jahrhunderts gehörte es zum Erzbistum Trier. Kurfürst Balduin verlieh ihm Stadtrechte (1332). Manderscheid war Hauptort eines kurtrierischen Amtes und gleichzeitig auch der Grafen von Manderscheid. Ab 1794 stand ganz Manderscheid unter französischer Herrschaft, 1814 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Seit 1947 ist er Teil des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Das Gebäude der einstmals kurfürstlichen Kellnerei beherbergt heute den Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Manderscheid.
Die Luziakirche, auch Luciakapelle genannt (vermutlich die erste Kirche des Ortes) befand sich im Mittelalter am nördlichen Ortsrand von Manderscheid. 1386 wurde dort Lucia von Manderscheid, Gattin Heinrichs von Manderscheid, beigesetzt. Um 1794 wurde die Kapelle von den Franzosen niedergebrannt. Der ehemalige Standort ist jetzt eine Wüstung, das heißt, es sind keine Reste der Kapelle mehr sichtbar. Lediglich ein Straßenname erinnert daran.
Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Niedermanderscheid eingemeindet. Seit dem 16. Januar 1998 ist Manderscheid eine Stadt.
Politik
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl vom 13. Juni 2004 hatte folgendes Ergebnis:
- CDU 51,2 % (-5,3), 9 Sitze (=)
- WGR 34,5 % (+14,9), 5 Sitze (+3)
- SPD 13,3 % (+1,3), 2 Sitze (=)
- Andere 0,0 (-10,8), 0 Sitze (-2)
Bürgermeister
Stadtbürgermeisterin ist Christel Praum (CDU).
Verbandsgemeinde Manderscheid
Der Verbandsgemeinde Manderscheid besteht aus nahezu den gleichen Einzelgemeinden wie die frühere Grafschaft Manderscheid.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bekannt sind die beiden Burgen von Manderscheid, die Ober- und die Niederburg. Für Touristen interessant sind auch die Edelsteinschleiferei, das Heimatmuseum und das Maarmuseum. Manderscheid liegt an der Lieser, der man auf dem Wanderweg Lieserpfad des Eifelvereins nach Daun oder Wittlich folgen kann.
Wirtschaft und Infrastruktur
Das Manderscheider Maß bezeichnete bis Mitte des 19. Jahrhunderts in den Getreide-Mühlen an Lieser, Salm und Kleine Kyll die Größe des Malters. (1 Malter entsprach 221,15 Liter). Das Malter-Maß war nicht überall gleich, sondern regional sehr verschieden. Das Manderscheider Maß wurde in einer Mühlenordnung vom 20. Oktober 1736 vom Erzbischof und Kurfürsten Franz-Georg erlassen, und galt für das gesamte Kurfürstentum Trier.
Verkehr
Manderscheid liegt an der Autobahn A1.
Persönlichkeiten
- Michael Siefener (* 1961), Schriftsteller und Übersetzer, lebt in Manderscheid
- Wolfgang Leonhard (* 1921), Schriftsteller, Publizist und Historiker und einer der führenden Kenner der ehemaligen Sowjetunion und des Kommunismus lebt seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Manderscheid
Weblinks
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