- Niedernfels
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberbayern Landkreis: Traunstein Verwaltungs-
gemeinschaft:Marquartstein Höhe: 530–800 m ü. NN Fläche: 13,41 km² Einwohner: 3144 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 234 Einwohner je km² Postleitzahl: 83250 Vorwahl: 08641 Kfz-Kennzeichen: TS Gemeindeschlüssel: 09 1 89 129 Adresse der Gemeindeverwaltung: Rathausplatz 1
83250 MarquartsteinWebpräsenz: Bürgermeister: Andreas Dögerl Lage der Gemeinde Marquartstein im Landkreis Traunstein Marquartstein ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Traunstein und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Marquartstein. Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Piesenhausen, Pettendorf und Niedernfels. Marquartstein ist ein bekannter Fremdenverkehrsort.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Marquartstein liegt im Chiemgau ca. 10 km südlich des Chiemsees im Tal der Tiroler Achen. Der Fluss teilt den Ort in zwei Hälften. Östlich liegt Alt-Marquartstein mit der Burg Marquartstein, auf der anderen Seite befinden sich die Pfarrkirche Heiligblut und das Rathaus. Die beiden Ortsteile werden durch zwei Brücken miteinander verbunden.
Ungefähr auf der Höhe von Marquartstein öffnet sich das Achental in Richtung Norden.
Wappen
Offizielle Wappenbeschreibung: Gespalten; links in Silber ein schwarzer Giebel mit vier Stufen, rechts in Blau zwei gekreuzte silberne Pilgerstäbe, auf der Kreuzung belegt mit einer silbernen Pilgermuschel.
Geschichte
Die Gründung der Burg Marquartstein fällt in das Jahr 1075. Marquartstein war vor 1803 Sitz eines bayrischen Pflegamts. 1803 erfolgte die Aufhebung des Pfleggerichts Marquartstein und die Eingliederung in das Landgericht Traunstein. 1884 erfolgte der Bau der Lokalbahn Übersee-Marquartstein, die aufgrund der Zementfabrik des Georg Pfann und dessen schnellbindendem Zementprodukt "Egerndach Roman" eine der rentabelsten Bayerns war. Das stark verfallene alte wittelsbachische Pflegeschloss Marquartstein wurde ab 1857 an privat verkauft und durch Cajetan Freiherr von Tautphoeus wieder errichtet. Ab dem 1. April 1938 wurde Marquartstein eine selbständige politische Gemeinde, die aus Teilen der Gemeinden Grassau, Schleching, Unterwössen, Forstbezirk Marquartstein und Forstbezirk Piesenhausen gebildet wurde. 1962 wurden die drei Ortschaften Niedernfels, Pettendorf und Piesenhausen von der Gemeinde Grassau in die Gemeinde Marquartstein umgemeindet. Seit 1978 bilden die Gemeinden Staudach-Egerndach und Marquartstein eine Verwaltungsgemeinschaft mit Sitz in Marquartstein.
Politik
Bürgermeister:
- 1. Bürgermeister: Andreas Dögerl
- 2. Bürgermeister: Günter Richter
Gemeinderatsmitglieder:
- Vorsitzender: 1. Bürgermeister Andreas Dögerl
- Franz Aigner, Klaus Biersack, Hans-Peter Butz, Caroline Egger, Anke Entfellner-Häusler, Thomas Halder, Claudia Kraus, Peter Lloyd, Norbert Memminger, Josef Moritz jun., Gabriele Noichl, Kilian Pfohl, Roland Polleichtner, Ulrich von Ribaupierre-R., Günter Richter, Christian Zuber
Wirtschaft
Verkehr
Die nächstliegende Autobahn ist die A8 München-Salzburg. Der nächstliegende Bahnhof ist in Übersee am Chiemsee an der Strecke München-Salzburg. Einigen Durchgangsverkehr bringt die B 305 Bernau - Marquartstein - Reit im Winkl, die mitten durch den Ort läuft.
Ansässige Unternehmen
Neben zahlreichen Handwerksbetrieben, touristischen Einrichtungen wie dem Doppelsessel-Lift auf die Hochplatte und dem Märchen-Erlebnispark (beide in Niedernfels), zahlreichen gastronomischen Betrieben sowie Pensionen und Gaststätten, ist am Ort auch ein mittelständisches Trachtenmode-Unternehmen ansässig. Ein bis heute nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor in der dörflichen Umgebung der Region ist die alteingesessene Chiemgau-Klinik im Ortsteil Geisenhausen, ehemals Kureinrichtung der Deutschen Bundesbahn, heute der "Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See".
Bildungseinrichtungen
Bedeutung erlangt der kleine Ort in erster Linie durch seine Schulen. Neben der Grundschule in Marquartstein und der privaten Franz von Sales-Heimvolksschule Niedernfels im Schloss Niedernfels gibt es südlich der Kreisstadt Traunstein nur hier eine Realschule und ein Gymnasium, das Staatliche Landschulheim Marquartstein mit zugehörigem Internat.
Bauwerke
Die historische Burg Marquartstein aus dem Jahre 1075, erbaut durch Ritter Marquart II. befindet sich nach einer kompletten Renovierung in den 1990er-Jahren im Privatbesitz eines Kunst- und Antiquitätenhändlers aus München (keine Besichtigung möglich).
Der Gasthof Hofwirth zur Post gilt als einer der ältesten Gasthöfe im gesamten Chiemgau und wurde vor einigen Jahren aufwändig saniert. Der Komponist Richard Strauss soll hier regelmäßiger Stammgast gewesen sein.
Die Hochplattenbahn ist ein 1973 erbauter 1330 Meter langer Doppelsessellift, der von der auf 560 Meter über NN gelegenen Talstation Marquartstein zur Bergstation auf der Hochplatte in 1110 Metern Höhe führt. Die Hochplattenbahn wurde von der Firma Doppelmayr erbaut und verfügt über 17 Stützen.
Persönlichkeiten
- Der Komponist Richard Strauss war oft in Marquartstein und heiratete dort, da die Familie seiner Braut am Ort eine Sommervilla besaß. Auch einige seiner Kompositionen entstanden hier.
- Der Zentrumspolitiker Heinrich Haslinde starb am 26. November 1958 in Marquartstein.
- Christoph Probst, Mitglied im engsten Kreis der "Weißen Rose", einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus, ging in der Internatsschule Marquartstein zur Schule.
- Die deutsche Erzählerin und Schriftstellerin Elsa Sophia von Kamphoevener („An Nachtfeuern der Karawan-Serail“) lebte in Marquartstein bei ihrer Freundin Ilse Wilbrandt von 1952 bis zu ihrem Tod 1963.
- Der Schriftsteller William Quindt verbrachte seinen Lebensabend in Marquartstein, wo er auch starb.
- Der deutsche Schriftsteller, Übersetzer und Verleger Ilija Trojanow besuchte von 1979 bis 1981 das Landschulheim Marquartstein.
- Der Schauspieler Richard Lauffen starb 1990 in Marquartstein.
- Der Fotograf Peter Keetman verstarb am 8. März 2005 in Marquartstein.
- Die Schauspielerin Elisabeth Wiedemann lebt in Marquartstein.
Weblinks
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