- Nikita Mikhalkov
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Nikita Sergejewitsch Michalkow (* 21. Oktober 1945 in Moskau; gebürtig Nikita Sergejewitsch Michalkow-Kontschalowski, russisch Никита Сергеевич Михалков) ist ein russischer Schauspieler, Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Leistungen
Nikita Michalkow stammt aus einer russischen Künstlerfamilie. Er ist der Sohn des kommunistischen Dichters Sergei Wladimirowitsch Michalkow, der unter anderem die sowjetische und russische Nationalhymne schrieb und starke Beziehungen zur kommunistischen Partei pflegt. Die Mutter von Nikita Michalkow ist Natalja Kontschalowskaja. Sie war ebenfalls Dichterin und eine Tochter des berühmten Malers Pjotr Kontschalowski und die Enkelin des Malers Wassili Surikow. Nikita Michalkow ist außerdem der Bruder von Andrei Kontschalowski (eigentlich Andrei Sergejewitsch Michalkow-Kontschalowski), der ebenfalls Filmregisseur ist, aber anders als Nikita auch in den USA arbeitet. Nikitas erste Frau Anastasija Wertinskaja ist in Russland eine bekannte Schauspielerin. Auch seine Töchter Nadja Michalkowa und Anna Michalkowa und seine Söhne Stepan Michalkow und Artjom Michalkow hatten Auftritte als Schauspieler bzw. Schauspielerinnen in verschiedenen russischen Filmen. Seine zweite Frau Tatjana Michalkowa ist ein in Russland bekanntes Fotomodell.
Nikita Michalkows Film Die Sonne, die uns täuscht gewann bei der Oscarverleihung 1995 als Bester fremdsprachiger Film. Aber Michalkow ist auch als Schauspieler sehr bekannt. Er spielte bisher in über 40 Filmen mit, einschließlich in Der Barbier von Sibirien, wo er den russischen Zaren Alexander III. darstellte. Michalkow hat eine lange Liste von Gewinnen u. a. in Cannes, Venedig, Moskau, Karlsbad und vielen anderen europäischen Filmpreisen. Er wird manchmal auch als größter noch lebender russischer Filmemacher bezeichnet. Das brachte ihm unter anderem den Spitznamen "Russischer Spielberg" ein.
1977 gewann Michalkow beim San Sebastián International Film Festival eine Goldene Muschel für den Film Unvollendete Partitur für ein mechanisches Klavier. Beim Internationalen Filmfestival von Moskau erhielt er 1983 für Ohne Zeugen einen FIPRESCI Preis, und er ist seit dem Jahr 2000 Festivalpräsident. Er wurde zweimal für den Besten ausländischen Film bei den Césars nominiert, nämlich 1988 für Schwarze Augen und 1992 für Urga. Im Jahr 1991 erhielt er bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig einen Goldenen Löwen für Urga. 1993 erhielt Michalkow als bester Regisseur für Urga einen Nika und eine Nominierung bei den Independent Spirit Awards. Dieser Film wurde bei der Oscarverleihung 1993 als Bester fremdsprachiger Film nominiert. 1994 gewann Michalkow bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 1994 für Die Sonne, die uns täuscht den Großen Preis der Jury und den Preis der Ökumenischen Jury. Für BAFTA Awards wurde er 1989 für Schwarze Augen und 1996 für Die Sonne, die uns täuscht nominiert. Er war Jury-Präsident bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 1996. Beim Montréal World Film Festival 1996 wurde er mit dem Grand Prix Spécial des Amériques ausgezeichnet und 1999 beim Internationalen Filmfestival von Karlovy Vary mit dem Town of Karlovy Vary Award.
Nach einer mehrjährigen Pause als Filmregisseur stellte Michalkow 2007 mit 12 seine zwanzigste Regiearbeit fertig. Die Neuverfilmung von Sidney Lumets Die 12 Geschworenen (1957), in dem der russische Filmemacher auch die Hauptrolle bekleidet, feierte seine Premiere auf den 64. Filmfestspielen von Venedig, wo das Krimi-Drama im offiziellen Wettbewerb vertreten war. Michalkow erhielt auf diesem Filmfestival einen Speziallöwen für sein Gesamtwerk. Der Film wurde in der Kategorie bester fremdsprachiger Film 2008 für den Oscar nominiert.
Filmografie (Auswahl)
als Regisseur
- 12 (Film) (2007)
- Der Barbier von Sibirien (Sibirskij zirjulnik) (1998)
- Die Sonne, die uns täuscht (Utomljonnyje solnzem) (1994)
- Ohne Zeugen (Bes swidetelej) (1993)
- Urga (1991)
- Schwarze Augen (Otschi tschjornye) (1987)
- Tage aus dem Leben Ilja Oblomows ("Neskolko dnej is schisni I.I. Oblomowa") (1979)
- Unvollendete Partitur für ein mechanisches Klavier (Neokontschennaja pjesa dla mechanicheskogo pianino) (1977)
- Sklavin der Liebe ("Raba lubwi") (1976)
- Verraten und verkauft ("Swoj sredi tschuschich, tschuschoj sredi swoich", wörtlich übersetzt: "Ein Eigener unter Fremden, ein Fremder unter Eigenen") (1974)
als Schauspieler
- 12 (Film) (2007)
- Persona non grata (2005) - polnische Produktion von Krzystof Zanussi
- Das Versteckspiel (2005)
- Der Staatsrat (2005)
- Épreuves d'artistes (2004)
- Belief, Hope and Blood (2000)
- Inspektor (1996)
- Die Sonne, die uns täuscht (1994)
- Eine Wolga-Romanze (1984)
- 250 Grammes: A Radioactive Testament (1983)
- Bahnhof für zwei (1982)
- Der Sündenbock(1982)
- Der Hund von Baskerville (1981)
- Unvollendete Partitur für ein mechanisches Klavier (1977)
- Sklavin der Liebe (1976)
- Verraten und verkauft (1974)
- Der Postmeister (1972)
- Das Rote Zelt (1971)
- Ein Adelsnest (1969)
- Sterne an der Mütze (1967)
- Zwischenlandung in Moskau (1963)
- Die Sonne scheint für alle (1959)
Weblinks
- Nikita Michalkow in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Michalkow, Nikita Sergejewitsch ALTERNATIVNAMEN Michalkow-Kontschalowski, Nikita Sergejewitsch KURZBESCHREIBUNG russischer Filmregisseur und Filmschauspieler GEBURTSDATUM 21. Oktober 1945 GEBURTSORT Moskau, Russland, Sowjetunion
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