Nikolaus Drabik

Nikolaus Drabik

Mikuláš Drabík (auch Drábik, deutsch Nikolaus Drabik, lateinisch Nicolaus Drabicius) (* 5. Dezember 1588 in Straßnitz, † 16. Juli 1671 in Bratislava), war ein Priester der Mährischen Brüdergemeinde während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Leben

Er stammte aus einer bürgerlichen Familie und war vermutlich Mitschüler von Johann Amos Comenius. Beide wurden im Jahr 1616 zu Priestern geweiht. Drabík wurde Verwalter der Brüdergemeinde in Valašské Meziříčí und zog sich nach der Schlacht am Weißen Berg nach Lednice (heute Lednica) im Waag-Tal zurück.

Seit Ende der 30er Jahre hatte Drabík Visionen. Er prophezeite den Niedergang der Habsburger und der päpstlichen Macht, die Befreiung Böhmens und Mährens und die Heimkehr der Exilanten. Viele glaubten seinen hellseherischen Fähigkeiten, dazu gehörte auch Comenius (Komenský), der seine Visionen wie auch die von Christoph Kotter und Krystyna Poniatowska in seinem Buch Lux in tenebris veröffentlichte.

Drabík bezahlte seine gegen die Habsburger und den Papst geführten Äußerungen schließlich mit dem Leben. Als achtzigjähriger Greis wurde er vor den Toren von Bratislava auf brutale Weise hingerichtet.

Der Historiker Jan Evangelista Kosina schrieb über Drabík: „Er war ein ruchloser Mensch, habsüchtiger Gelderpresser vom Charakter ruchlos, wankelmütiger und rachsüchtiger Trinker.“ Ähnlich charakterisierten ihn auch seine Zeitgenossen, auch seine Landsleute aus der Brüdergemeinde.

Literatur

  • A. Patera: Korespondence a listy Mikuláše Drabíka, Časopis českého muzea (ČČM) 73, 59-74, 1899
  • F. Karšai: Jan Amos Komenský a Slovensko, Bratislava 1970
  • Libor Bernát, Mikuláš Drábik – Visionary of Religious Or Political? In: Studia Comeniana et historica 29 (1999), 61, p.56-81
  • Libor Bernát, Drábik’s Criminal Process 1671. In: Studia Comeniana et historica 31 (2001), 65-66, p.60-120
  • P. Kleinert: Drabik (Drabicius), Nikolaus. In: Realencyklopädie für protestantische Theologie und Kirche (RE). 3. Auflage. Band 5, Hinrichs, Leipzig 1898, S. 2–3.

Weblinks


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