- Nimburg (Breisgau)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Emmendingen Höhe: 188 m ü. NN Fläche: 40,27 km² Einwohner: 11.839 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 294 Einwohner je km² Postleitzahl: 79331 Vorwahlen: 07641 und 07663 Kfz-Kennzeichen: EM Gemeindeschlüssel: 08 3 16 043 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Riegeler Straße 12
79331 TeningenWebpräsenz: Bürgermeister: Hermann Jäger (SPD) Lage der Gemeinde im Landkreis Emmendingen Teningen ist eine Gemeinde in Südbaden im Südwesten Baden-Württembergs. Sie liegt etwa 3 km westlich der Kreisstadt Emmendingen und etwa 20 km nördlich von Freiburg im Breisgau.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Teningen liegt am Rande der Vorbergzone des Schwarzwaldes. Ein Teil der Gemarkungsfläche erstreckt sich auch auf die Elzniederung in der Freiburger Bucht.
Geologie
Der geologische Untergrund der Vorbergzone wird von Buntsandstein oder Muschelkalk gebildet, diese sind mit mehr oder weniger mächtigen Lößpaketen überdeckt. Insbesondere im Übergangsbereich der Vorbergzone zur Elzniederung sind die Lößschichten besonders mächtig. Die Elz selbst bildet alluviale Kies- und Sandablagerungen, auf denen früher vor allem Wiesenwirtschaft betrieben wurde, heute sind diese Flächen vielfach für den Ackerbau umgebrochen. Unter Geologen bekannt ist die sog. Landecker Verwerfung im Ortsteil Landeck, die oberhalb des Ortes direkt an der Straße sichtbar ist und ein vielfach besuchtes Exkursionsziel geologischer Lehrveranstaltungen darstellt.
Geschichte
Deninga wird erstmals 972 als Besitz des Klosters Einsiedeln erwähnt. Offenbar gehörte der Ort zu dem Breisgauer Gut, das König Otto I. schon 952 dem hochverräterischen Grafen Guntram entzogen und dem loyalen Kloster übereignet hatte. Wie bei Köndringen und Bottingen lässt auch hier die Endung -ingen im Namen auf eine alemannische Gründung im 5. / 6. Jahrhundert schließen.
Im 11./12. Jahrhundert gehörte Teningen zu den Kernorten der gräflich nimburgischen Herrschaft. Um 1120 ist ein Ortsadel bezeugt, der sich außer an die Grafen auch an die Herzöge von Zähringen enger angeschlossen hatte. Anscheinend ging Teningen – wie Nimburg – nach 1250 als Straßburger Lehen an die Grafen von Freiburg über. In deren Auseinandersetzungen mit ihrer Stadt brannten 1306 Freiburger Bürger Teningen nieder.
1356 erscheinen die Markgrafen von Hachberg als Ortsherren. Von ihnen kam Teningen 1415 durch Kauf an die Markgrafen von Baden, in deren Territorialverband das Dorf seither verblieb und die zur Aufbewahrung der ihnen zustehenden Zehntabgaben die Zehntscheuer erbauten. Nach der Reformation 1556 hat sich die heutige evangelische Kirche Teningen als einzige von zwei mittelalterlichen Kirchen im Dorf erhalten.
Der dreißigjährige Krieg und die folgenden Kriegszeiten des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts brachten – wie überall in der Region – für Bevölkerung und Wirtschaft einen schweren Rückschlag. Einen Aufschwung erlebte Teningen erst wieder im 18. Jahrhundert durch den Hanfanbau, in dem es sich zu einem Hauptproduzenten entwickelte. Vom dadurch bewirkten Wohlstand der Gemeinde und einiger bäuerlicher Familien zeugen die sehenswerten Gebäude am Rathausplatz oder das Heimatmuseum Menton. Bei der Bildung des Großherzogtums Baden (1806) gehörte der Ort als altbadische Gemeinde zum Kernbestand des Oberamtes Emmendingen.
Die Bedeutung des Hanf- und des Tabakanbaus ließ Anfang des 20. Jahrhunderts mit der einsetzenden Industrialisierung nach. Schon 1771 hatte es in Teningen eine Hammerschmiede gegeben, aus der das Eisen- und Hammerwerk und die Maschinenfabrik hervorgingen. Teningen wurde zum Vorreiter der Industrialisierung im Kreis Emmendingen und ist heute die zweitgrößte Industriegemeinde im Landkreis. 1913 siedelte sich das Aluminiumwerk Tscheulin an, 1932 kam die Frankfurter Kondensatorenfabrik FRAKO hinzu. Eine rasche Veränderung der Wirtschafts- und Bevölkerungsstruktur, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, als in der Gemeinde auch viele grundlegende Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt wurden, war die Folge.
Eingemeindungen
Im Jahr 1974 wurden im Zuge der Gemeindereform der 1970er Jahre die Gemeinden Heimbach, Köndringen mit Landeck und Nimburg mit Bottingen nach Teningen eingemeindet.
Ortsteile
Heimbach
Ein Chronist des Klosters St. Gallen berichtet im 9. Jahrhundert von einem Heimbach („villam quae Hembach nuncupatur“) was unser Heimbach meinen könnte. Allerdings gibt es den Namen Heimbach so häufig, dass auch andere Orte die Ehre für sich in Anspruch nehmen, schon so früh urkundlich genannt worden zu sein. Allerdings weist eine 1810 abgebrochene St. Gallus-Kirche, die durch einen 1774–1477 entstandenen Neubau gleichen Namens ersetzt wurde, auf eine Verbindung zum Kloster St. Gallen.
Bis 1520 hatte Heimbach in der Familie Roeder sowie dem Kloster Schuttern zwei Herrschaften. In diesem Jahr erwarben die Klosterherren den Anteil des verstorbenen letzten Roeder mit allen Rechten und Pflichten für die Bewohner. 1527 kam das Dorf dann an die Stürtzel von Buchheim. Deren Nachkommen verkauften die Herrschaft 1604 an das Kloster Tennenbach, das es 1621 an einen Johann Dietrich von Hohenlandeberg verkaufte. Hans Wilhelm von Goll kaufte Heimbach von dessen Familie 1652. Über den Freiherrn von Duminique kam es schließlich in die Hände derer von Elverfeldt, die noch heute als Barone in Heimbach residieren.
1805 ging der Ort dann an Baden, nachdem er die Jahrhunderte zuvor zum habsburgischen Vorderösterreich gehört hatte. Aus diesem Grund fand hier die Reformation nicht statt.
Seit dem Mittelalter bis 1787 teilte sich der Ort mit Köndringen, Malterdingen und Mundingen die große Waldallmende „Vierdörferwald“. Im Heimbacher Teil dieses Waldes befinden sich als Naturdenkmale mehrere Buntsandsteinbrüche, die auf eine bis ins Mittelalter zurückreichende Steinhauertradition verweisen. Aus diesen Steinbrüchen bezog auch die Bauhütte der Freiburger Münsters den besonders harten roten Sandstein für ihre Arbeit.
Köndringen
Wie die meisten der auf –ingen endenden Orte dürfte Köndringen bereits im 6., 7, oder 8. Jahrhundert als alamannische Siedlung entstanden sein, die ihrerseits an einem Ort entstanden sind, an denen bereits die Römer Bauten errichtet hatten.
Erstmals wird Köndringen in einer Urkunde Kaiser Ottos II. vom April 997 erwähnt, in der der Kaiser dem elsässischen Kloster Murbach die Immunintät, das Recht zur Wahl des Abtes sowie die Befreiung von Zöllen bestätigt. Allerdings ist diese Urkunde eine Fälschung, in der zwei Höfe in „Chunringia“ erwähnt werden, zudem ein „loco Niwnburch“, also der Teninger Ortsteil Nimburg.
siehe auch Bürgle
Landeck
Geschichte
Erste schriftliche Hinweise auf den Ort reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Name von Burg und Siedlung wurde erstmals 1260 erwähnt. Im Jahr 1300 verkaufte Heinrich von Geroldseck die Burg an die Johanniter in Freiburg, die sie ihrerseits kurz darauf mit dem Ritter Johann Snewlin, einem Freiburger Patrizier tauschten. Ort und Burg blieben bis zum Ende des 15. Jahrhunderts in der Familie der Snewlin. 1511 kam ein Teil der Burg Landeck an die Markgrafen von Baden, 1538 die gesamte Burganlage mit Siedlung. Seither wurden die Besitzungen vom ebenfalls markgräflichen Köndringen aus verwaltet.
Bereits im 18. Jahrhundert hatte Landeck eine eigene Schule. Das Schulhaus in Landeck wurde 1768 von der Gemeinde Köndringen gebaut. Politisch war Landeck ein Nebenort von Köndringen. Es wurde von Köndringen verwaltet, hatte eine eigene Gemeindekasse, und war mit einem Stabhalter und einem Gemeinderat in Köndringen vertreten. Unter den Nationalsozialisten wurde der Ort 1935 nach Köndringen eingemeindet.
Siedlung
Landeck ist sowohl hinsichtlich seiner Fläche als auch der Einwohner der kleinste Teilort der Gemeinde Teningen. Der Ort besteht aus einer Burg sowie der kleinen dazugehörenden Siedlung mit Gebäuden, deren Entstehung sich teilweise bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Im wesentlichen ist der Ort bis heute durch landwirtschaftliche Gebäude geprägt, hinzu kamen in den vergangenen Jahrzehnten wenige neue Baugebiete.
Bauwerke
Die Doppelburg Landeck prägt den Ort. Die Burganlage entstand im 13. Jahrhundert durch die Herren von Geroldseck und wurde in der Folgezeit mehrfach ausgebaut. Später ging der Besitz dann an die zum Landadel gehörigen Schnewlin von Landeck über, was dazu führte, dass um die Burg gestritten wurde.
Der Palas der oberen Burg ist noch mit drei Außenwänden, einer mit Giebel, erhalten. In den Wänden sind noch mehrere Kamine sichtbar. In der eher für repräsentative Zwecke gebauten Unteren Burg ist vor allem der Rest einer Kapelle sichtbar.
Nimburg
Nimburg liegt etwa 4 km südwestlich der Kernstadt von Teningen zwischen den Flüssen Dreisam im Südwesten und Glotter im Nordosten unweit der A 5-Anschluss-Stelle „Teningen“.
Erstmals Urkundlich erwähnt ist Nimburg bereits im Jahre 977. Im ausgehenden 11. Jahrhundert werden die Grafen von Nimburg erwähnt, die Gefolgsleute der in jener Zeit mächtigen Herzöge von Zähringen und unter anderem auch Teilnehmer der Kreuzzüge waren. Sie hatten auch eine Burg (Burg Nimburg), die jedoch nicht mehr vorhanden ist.
1456 stiftete Markgraf Karl von Baden ein Antoniterkloster, in dem vor allem die vom Antoniusfeuer befallenen Kranken behandelt wurden.
Wirtschaft
Nimburg war bis zur Eingemeindung nach Teningen ein reines Bauerndorf. Seither wurden mehrere Gewerbegebiete ausgewiesen, in denen Nimburger aber auch zahlreiche Pendler arbeiten. Durch den nahe zum Ortsteil gelegenen Autobahnanschluss Teningen der Autobahn A 5 weisen die Nimburger Gewerbegebiete einen hervorragenden Anschluss ans Verkehrsnetz auf.
Bottingen
Bottingen ist der kleinste Teninger Ortsteil. Er liegt südlich von Nimburg und wurde 1209 erstmals schriftlich erwähnt.
Politik
Bürgermeister
- 1919-1934 Gustav Sick (parteilos, ab 1933 NSDAP))
- 1934-1944 Gustav Heß (NSDAP)
- 1944-1945 Emil Menton (NSDAP)
- 1945-1946 Friedrich Engler (SPD)
- 1946-1956 Wilhelm Höfflin (parteilos)
- 1956-1972 Josef Schmidt MdL (SPD)
- 1972-1980 Willy Bolz (parteilos)
- seit 1980 Hermann Jäger (SPD)
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG 40,4 % +0,8 12 Sitze +1 SPD 23,7 % -1,6 7 Sitze ±0 CDU 22,1 % -2,5 6 Sitze -1 FDP 7,7 % +4,2 2 Sitze +1 Die Grünen 6,1 % -0,8 1 Sitz ±0 Partnerschaften
Teningen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zur französischen Gemeinde La Ravoire im Département Savoyen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Teningen ist durch die Bundesautobahn A 5 (Alsfeld - Weil am Rhein) (Anschluss 60) an das überregionale Straßennetz angebunden.
Bildung
- Kindergarten: In Teningen und den Teilorten gibt es insgesamt acht Kindergärten, die überwiegend von den Kirchengemeinden getragen sind.
- Schulen: Neben vier Grundschulen in Teningen, Heimbach und Nimburg bestehen in Köndringen die Nikolaus-Christian-Sander-Grund- und Hauptschule und die Theodor-Frank-Haupt- und Realschule im Kernort Teningen.
- Die Volkshochschule Nördlicher Breisgau und die Musikschule Nördlicher Breisgau sind auch in Teningen mit Kursangeboten vertreten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Hilla von Rebay-Erinnerungsstätte in der Emmendinger Straße.
Bauwerke
- Die evangelische Kirche in Teningen wurde 1828 von Christoph Arnold, einem Schüler Friedrich Weinbrenners, im typischen Weinbrennerstil erbaut.
- Ein altes (16. Jahrhundert) und ein neues Schloss (1803–1806) stehen im Ortsteil Heimbach.
- Die evangelische Kirche in Köndringen wurde 1861 vom badischen Bauinspektor Ludwig Arnold in neugotischem Stil entworfen. Während dem Turm von den Köndringern eine Ähnlichkeit mit dem Freiburger Münsterturm nachgesagt wird, sind die gestalterische und handwerkliche Ausführung der Innenausstattung stark zurückgeblieben: 1983 bescheinigte ein mit der Renovierung der Kirche beauftragter Architekt dem Kircheninneren, es mache auf ihn „den Eindruck einer Vorstadtbahnhofshalle“.
- Die Doppelburg Landeck prägt den gleichnamigen Ortsteil und gilt als schönste Burganlage des Breisgaus.
- Die Bergkirche in Nimburg, deren Ursprünge bis ins 10. Jahrhundert zurückreichen, ist wegen der dortigen Fresken aus dem 15. Jahrhundert und wegen des schönen Ausblicks besuchenswert.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- 1807: Wilhelm Theophor Dittenberger, protestantischer Theologe
- 1884: Emil Tscheulin, Industrieller und NS-Wirtschaftsführer
- 1899: Fritz Schieler, Politiker, Landtagsabgeordneter (Baden / Baden-Württemberg) (SPD), Bürgermeister in Freiburg im Breisgau
- 1899: Otto Krayer, Pharmakologe.
- 1921: Otto Heinrich Kühner, Schriftsteller
- 1928: Rudolf Schieler, Sohn von Fritz Schieler, Jurist und Politiker; Landtagsabgeordneter (Baden-Württemberg) (SPD), Justizminister in Baden-Württemberg
Weitere Persönlichkeiten
- Hilla von Rebay, deutsche Malerin und Gründungsdirektorin der Solomon R. Guggenheim Foundation; Grabstätte in Teningen
- Frank Schmidt, deutscher Fernsehmoderator; in Teningen aufgewachsen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
Literatur
- Teningen - Ein Heimatbuch. Hrsg. Gemeinde Teningen. 1990
Weblinks
- Internetpräsenz der Gemeinde
- Homepage von Nimburg
- Teningen: Kirche im Weinbrenner-Stil auf badischewanderungen.de (Arkadischer Kaiserstuhl)
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