Arthur R. Jensen

Arthur R. Jensen
Arthur Jensen.

Arthur R. Jensen (* 24. August 1923 in San Diego) ist ein US-amerikanischer Psychologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jensens Mutter stammte aus Polen, sein Vater aus Dänemark. Jensen studierte an der University of California, Berkeley (B. A. 1945), am San Diego State University (M. A. 1952) und promovierte 1956 an der Columbia University.

Im Februar 1969 veröffentlichte er im Harvard Educational Review den bis heute kontrovers diskutierten Artikel How Much Can We Boost I.Q. and Scholastic Achievement?, in dem er argumentierte, dass der IQ-Unterschied zwischen Schwarzen und Weißen genetisch bedingt sei.

Ferner stellte er in diesem und in weitere Artikeln die These auf, dass kompensatorische Erziehung zwecks Steigerung des IQ zwar in geringem Maß möglich seien, aber Geldverschwendung wären. Arbeiterkinder und Schwarze hätten von Natur aus niedrigere IQs. [1], [2]

Doch Jensen ist nicht der Meinung, dass Arbeiterkinder keinerlei Fähigkeiten hätten. Vielmehr glaubt er, dass die Ebene I-Leistungen bei Arbeiter- und Unterschichtskindern gut ausgeprägt sein können - auch dann wenn ihr IQ niedrig ist. Jensen beklagt, dass "die traditionellen Methoden des Klassenzimmerunterrichts in Bevölkerungskreise entwickelt wurden, welche ein überwiegend mittelständisches Vorbild an Begabungen hatten"[3] und fordert eine Schule, die nicht nur den Mittelschichtslernstil berücksichtigt.

Als Resümee befürwortete Jensen eine "milde" Form von Eugenik, zum Beispiel durch finanzielle Anreize [4].

2003 erhielt Jensen den angesehenen Kistler-Preis, der nach dem schweizerisch-amerikanischem Physiker, Erfinder und Philanthropen Walter P. Kistler benannt ist und seit 1999 jährlich vergeben wird, um wichtige Beiträge „zum Verständnis der Verbindung von menschlicher Vererbung und menschlicher Gesellschaft“ auszuzeichnen. Jensen wurde neben einem Preisgeld von 100.000 US-Dollar auch eine 200 Gramm schwere Goldmedaille verliehen.

Resonanz und Kritik

Die Veröffentlichung seines Aufsatzes zur genetischen Bedingtheit von Intelligenz hatte starke Proteste und sogar Todesdrohungen zur Folge.[5] Die Universitätsleitung von Berkeley, wo er lehrte, zeigte sich ebenfalls empört und untersagte ihm die weitere Verbreitung des Artikels. Jensen durfte auch nicht auf die zahlreichen Beschwerdebriefe antworten. Die Kontroverse drehte sich daher zum einen um Rassismus, zum anderen aber auch um die Freiheit der Wissenschaften.

Der Paläontologe und Evolutionsforscher Stephen Jay Gould griff 1981 Jensens These in seinem Werk Der falsch vermessene Mensch (im Original The Mismeasure of Man) scharf an.[6]

Literatur

  • Miele, Frank (von Skeptic Magazine): Intelligence, Race, and Genetics. Conversations with Arthur R. Jensen. Westview Press, 2002. ISBN 081334008X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jensen, Arthur (1972): Genetics and education. Harper & Row, New York.
  2. Jensen, Arthur: The g factor: the science of mental ability Westport, Conn. [u.a.]: Praeger
  3. Jensen, zitiert nach: Eysenck, Hans Jürgen (1984): Die Ungleichheit der Menschen. Kiel: Orion-Heimreiter-Verlag. ISBN 3-89093-100-6, S. 245
  4. Interview mit Arthur Jensen: Schwarz, Weiß, Gelb - Wer ist intelligenter? In: GEO, Nr.3, 1980, S. 148
  5. Zur Rezeption des Aufsatzes (englisch)
  6. Besprechung von Goulds Buch in der New York Times (englisch)

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