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Gunther Nogge (* 10. Januar 1942 in Köln) ist ein deutscher Zoologe. Von 1981 bis 2007 war er Direktor des Kölner Zoos.
Nach dem Biologiestudium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn zog es ihn nach Afghanistan. Dort arbeitete er von 1969 bis 1973 als Dozent an der Uni Kabul und als wissenschaftlicher Leiter im Zoo von Kabul. Nach einer wissenschaftlichen Tätigkeit im Bereich der Parasitologie von 1973 bis 1981 an der Universität Bonn und seiner Habilitation im Jahre 1978 übernahm er 1981 von Ernst Josef Kullmann den Direktorenposten im Kölner Zoo. 1982 gründete er zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Heinz Lüttgen den Förderverein "Freunde des Kölner Zoos e.V." um Spenden für den Zoo zu sammeln.
Unter Professor Nogges Leitung erlebte der Zoo eine Reihe gravierender Veränderungen. 1985 wurde das erste von inzwischen 150 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen ins Leben gerufen. An Nogges 59. Geburtstag am 10. Januar 2001 vermeldete der Kölner Zoo die allererste Geburt eines Marabus und am 30. März 2006 ging für Professor Nogge mit der ersten Geburt eines Asiatischen Elefanten ein langgehegter Wunschtraum in Erfüllung, den er 2002 mit dem Bau der größten Elefantenanlage nördlich der Alpen einleitete. Diese architektonische Errungenschaft stellt den bisherigen Gipfel der baulichen Maßnahmen im Kölner Zoo dar und folgt konsequent den Errichtungen des Tropenhauses für Menschenaffen und des Regenwalds auf dem Weg zu artgerechterer Tierhaltung in Verbindung mit Erholung, Bildung und wissenschaftlicher Arbeit zum Nutzen des Menschen.
Am 10. Oktober 1985 hätte Nogge ein Zwischenfall im Kölner Zoo fast das Leben gekostet. Durch eine nicht ordnungsgemäß verriegelte Tür gelang den Schimpansen Petermann und Susi die Flucht. Sie stürmten auf den herbeigerufenen Zoodirektor los und verletzten ihn so schwer, dass er erst nach einer sieben-stündigen Operation gerettet werden konnte. Die Schimpansen mussten erschossen werden, da sie nicht unter Kontrolle gebracht werden konnten und eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben der Zoobesucher und anderer Unbeteiligter darstellten - Susi hatte bereits das Zoogelände verlassen und wurde von einem Sonderkommando der Polizei in einem Keller eines an den Zoo grenzenden Gebäudes entdeckt.
Im Mai 2006 wurde zunächst der stellvertretende Chef des Duisburger Zoos, Achim Winkler, zum Nachfolger von Gunther Nogge gewählt. Winkler traf jedoch nach kurzer Zeit die Entscheidung, den Posten in Duisburg anzutreten, wo er sich ebenfalls erfolgreich auf den Direktorenposten beworben hatte. Seit dem 1. Februar 2007 hat der langjährige Vogelkurator des Kölner Zoos, Theo Pagel, das Amt des Zoodirektors übernommen.
Ehrungen
Nogge erhielt am 26. März 2007 für seine Verdienste insbesondere bei den Arterhaltungsprogrammen den Heini Hediger-Preis der World Association of Zoos and Aquariums. Er wurde seit 1996 erst sechs mal verliehen.
Weblinks
- Kölner Rundschau vom 7. Februar 2002 Vom Tierpfleger zum Zoodirektor
- Kölner Stadtanzeiger vom 16. Juni 2006 - Zoff im Zoo um Geld, Verträge und Personal
Personendaten NAME Nogge, Gunther KURZBESCHREIBUNG deutscher Zoologe GEBURTSDATUM 10. Januar 1942 GEBURTSORT Köln
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