Nom de guerre

Nom de guerre

Ein Kampfname oder nom de guerre ist ein Pseudonym, das sich ein politischer oder militärischer Führer zulegt, um die Identifikation der Kampfziele seiner Bewegung mit seiner Person herzustellen oder zu erhöhen.

Bekannte Beispiele für Kampfnamen aus Geschichte und Gegenwart sind unter vielen anderen:

  • Lenin Der von der Lena - Wladimir Uljanov, Revolutionär und Führer der Kommunisten in Russland und Gründer der Sowjetunion. Lenin war unter dem letzten Zaren zeitweise an die Lena in Sibirien verbannt worden, was im Kampfnamen als Verdienst an der Sache zum Ausdruck kommen sollte.
  • Stalin Der Stählerne - Jossif Dschugaschwili, Diktator der Sowjetunion 1924 bis zu seinem Tod 1953. Stalin wollte durch seinen Kampfnamen seine Härte und Kompromisslosigkeit im Kampf für den Bolschewismus herausstellen.
  • Trotzki nach dem Oberaufseher des Gefängnisses in Odessa - Lew Dawidowitsch Bronstein, sowjetischer Revolutionär, marxistischer Theoretiker und Gründer der Roten Armee. Wollte damit seinem Hang zur Ironie Ausdruck verleihen.
  • Ho Chi Minh Der die Erleuchtung bringt - Nguyen Sinh Cung, vietnamesischer Revolutionär und Präsident Nordvietnams.
  • Kim Il-sung Die Sonne - Kim Song-chu, Diktator Nordkoreas 1945 bis 1994. Er wollte damit seine Heldentaten in der kommunistischen Partisanenbewegung hervorheben.
  • El Che argentinisch etwa für Der Kumpel; zudem typisches Füllwort im argentinischen Spanisch, vergleichbar dem deutschen "he" oder "ne" - Ernesto Guevara, Arzt, später lateinamerikanischer Guerillaführer und zeitweise Minister in Kuba. Die Benutzung seines Spitznamens als Kampfname sollte seine Volksnähe und Bescheidenheit belegen.
  • TaniaTamara Bunke, eine argentinisch-deutsche Guerillera, die an der Seite Ches für eine Befreiung Lateinamerikas vom Imperialismus kämpfte. Den Kampfnamen Tania wählte sie während ihrer Ausbildung durch den kubanischen Geheimdienst.
  • Presidente Gonzalo - soviel wie etwa Präsident Hans - Abimael Guzman, Anführer der radikal-maoistischen Guerilla-Bewegung Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) in Peru. Die Bezeichnung als 'Präsident' in Verbindung mit einem beliebigen geläufigen Namen soll das Kampfziel, nämlich die gewünschte Machtübernahme als Präsident des Volkes vorwegnehmen.
  • Tirofijo spanisch für Sicherer Schuss - Manuel Marulanda, Anführer der FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia, Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens), einer Rebellenbewegung in Kolumbien. Der populäre Spitzname soll die Kampfkraft und entschlossene Zielstrebigkeit des Benannten unterstreichen.
  • Subcomandante Marcos - Name unbekannt, der Titel "Unterkommandant" soll ebenso wie die Maskierung symbolisieren, dass die Zapatistas hierarchiefrei agieren und niemand eine besondere Stellung einnimmt. Anderen Deutungen zufolge soll der Titel suggerieren, dass der eigentliche Comandante Emiliano Zapata noch leben und das Kommando ausüben würde.
  • Pol Pot - Saloth Sar, der "Bruders Nummer Eins" (1925 - 1998), war von 1976 bis 1979 Premierministers der Khmer Rouge Regierung in Kambodscha und in dieser Zeit verantwortlich für den Tod mehr als 1,7 Mio. seiner Landsleute.
  • Duch - Kaing Guek Eav bzw. Kang Kek Iew, bzw. Kaing Kek Iev (* 17. November 1942) war von 1976 - 79 Folterchef der Khmer Rouge in Kambodscha und Leiter des berüchtigten Folterlagers "Sicherheitsbüro" S-21 (Tuol Sleng) in Phnom Penh und ist für den Tod von ca. 16.000 seiner Landsleute verantwortlich. Sein lautmalerischer Kampfname - "Doik" ausgesprochen - soll den Laut eines sterbenden Tieres wiedergeben. Seit dem 17. Februar 2009 muss sich Kaing Guek Eav vor dem mit Unterstützung der vereinten Nationen eingerichteten Völkermordtribunal (Rote-Khmer-Tribunal) in Phnom Penh verantworten.
  • Agit - Mahsum Korkmaz, erster Kommandeur der kurdischen Untergrundorganisation PKK, spielte eine Führungsrolle bei der Planung und Durchführung zum Auftakt des bewaffneten Kampfes der PKK gegen die Türkei am 15. August 1984.

Siehe auch


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  • Nom de Guerre — [nõd(ə) gɛ:r ], der; , s [nõd(ə) gɛ:r] [frz., urspr. = Name, den ein Soldat beim Eintritt in die Armee annahm]: frz. Bez. für: Deck , Künstler , auch Spottname. * * * Nom de Guerre   [nɔ̃d gɛːr; französisch »Kriegsname«, ursprünglich »Name, den …   Universal-Lexikon

  • Nom de Guerre — [nõd gɛ:r] der; , s [nõd gɛ:r] <aus fr. nom de guerre, eigtl. »Kriegsname« (weil die Soldaten urspr. bei Eintritt in die Armee einen anderen Namen bekamen)> franz. Bez. für Deck , Künstler , auch Spottname …   Das große Fremdwörterbuch

  • Nom de guerre — Nom Nom, n. [F. See {Noun}.] Name. [1913 Webster] {Nom de guerre}, literally, war name; hence, a fictitious name, or one assumed for a time. {Nom de plume}, literally, pen name; hence, a name assumed by an author as his or her signature. [1913… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • nom de guerre — [ˌnɔm də ˈgeə US ˌna:m də ˈger] n plural noms de guerre formal [Date: 1600 1700; : French; Origin: war name ] a name that someone uses instead of their real name, especially someone who is fighting in a war …   Dictionary of contemporary English

  • nom de guerre — [näm΄ də ger′; ] Fr [ nōnd ger′] n. pl. noms de guerre Fr [ nōnd] [Fr, lit., war name] a pseudonym …   English World dictionary

  • Nom de guerre — (franz., spr. nong dö ghär , »Kriegsname«), ehemals Name, den jemand beim Eintritt in die Armee annahm oder erhielt, jetzt bei Schauspielern und Schriftstellern (»nom de plume«) gebräuchlich, die dem Publikum gegenüber ihren Namen ändern; auch… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Nom de guerre — (frz., spr. nong dĕ gähr, »Kriegsname«), Spitzname, angenommener Schriftstellername, Pseudonym (auch Nom de plume, spr. plühm) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • nom de guerre — *pseudonym, alias, pen name, nom de plume, incognito …   New Dictionary of Synonyms

  • Nom de guerre — ● Nom de guerre pseudonyme sous lequel un écrivain, un artiste se fait connaître du public …   Encyclopédie Universelle

  • nom de guerre — [ ,nam də ger ] noun count a false name used by someone who is trying to achieve political change …   Usage of the words and phrases in modern English

  • Nom de guerre — Pseudonyme Le pseudonyme est un nom d emprunt que celui qui le porte utilise pour exercer une activité sous un autre nom que son identité officielle. Il se distingue du surnom en cela qu il est choisi par la personne qui le porte au lieu de lui… …   Wikipédia en Français

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