Nomascus leucogenys

Nomascus leucogenys
Nördlicher Weißwangen-Schopfgibbon
Nördlicher Weißwangen-Schopfgibbon - Weibchen (links) und Männchen (rechts)

Nördlicher Weißwangen-Schopfgibbon - Weibchen (links) und Männchen (rechts)

Systematik
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea)
Familie: Gibbons (Hylobatidae)
Gattung: Schopfgibbons (Nomascus)
Art: Nördlicher Weißwangen-Schopfgibbon
Wissenschaftlicher Name
Nomascus leucogenys
(Ogilby, 1840)
Männchen

Der Nördliche Weißwangen-Schopfgibbon (Nomascus leucogenys) ist eine Primatenart aus der Familie der Gibbons (Hylobatidae). Bis vor kurzem wurde er noch mit dem Südlichen Weißwangen-Schopfgibbon als Weißwangen-Schopfgibbon zu einer Art zusammengefasst.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Nördliche Weißwangen-Schopfgibbons erreichen eine Kopfrumpflänge von rund 60 Zentimetern und ein Gewicht von 7 bis 8 Kilogramm. Die Geschlechter sind annähernd gleich groß, unterscheiden sich aber wie alle Schopfgibbons deutlich in der Fellfärbung. Die Männchen sind fast gänzlich schwarz gefärbt, sie haben aber an den Wangen weiße Flecken, die sich bis zu den Ohren erstrecken und unter dem Kinn verbunden sein können. Im Gegensatz zu ihren südlichen Verwandten sind die Lippen jedoch nicht von weißem Fell umgeben. Die Weibchen hingegen sind gelblich bis hellbraun gefärbt, an der Spitze des Kopfes befindet sich ein schmaler schwarzer Fleck. Auch die Finger- und Zehenspitzen sowie die Genitalregion können schwarz gefärbt sein. Wie alle Gibbons sind sie schwanzlos und durch den schlanken Körperbau mit den langen Armen charakterisiert.

Verbreitung und Lebensraum

Nördliche Weißwangen-Schopfgibbons leben im äußersten Süden der chinesischen Provinz Yunnan sowie in den nördlichen Regionen Vietnams und Laos'. Im Norden bildet der Schwarze Fluss (Song Da) und im Westen der Mekong die Grenze ihres Verbreitungsgebietes. Ihr Lebensraum sind tropische Regenwälder.

Lebensweise

Diese Tiere leben wie alle Gibbons in Familiengruppen, die sich aus einem Männchen, einem Weibchen und einem bis drei Jungtieren zusammensetzen. Sie sind Baumbewohner, die sich mittels Schwinghangeln (Brachiation) geschickt im Geäst vorwärtsbewegen. Die Gruppen bewohnen feste Territorien mit 30 bis 40 Hektar Größe. Wie fast alle Gibbonarten produzieren diese Tiere Duettgesänge, die der Markierung des Reviers und der Kontaktaufnahme zu den übrigen Familienmitgliedern dienen. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Früchten, daneben nehmen sie auch Blätter, Blüten und manchmal Insekten zu sich.

Fortpflanzung

Weibchen (links) und Männchen (rechts)

Nach einer rund siebenmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen in der Regel ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses ist - unabhängig vom Geschlecht - zunächst gelb und entwickelt am Ende des ersten Lebensjahres ein schwarzes Fell. Erst mit dem Eintreten der Geschlechtsreife (vermutlich mit 5 bis 8 Jahren) wechseln die weiblichen Tiere erneuert ihre Fellfarbe auf die weibchentypische Braunfärbung.

Bedrohung

Die Hauptbedrohung der Nördlichen Weißwangen-Schopfgibbons stellt die Zerstörung ihres Lebensraumes dar. Die IUCN listet die Art als stark gefährdet (endangered).

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer, Berlin 2003. ISBN 3540436456
  • D. E. Wilson & D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0801882214

Weblinks


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