- Nomascus nasutus
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Östlicher Schwarzer Schopfgibbon Systematik Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini) Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini) Überfamilie: Menschenartige (Hominoidea) Familie: Gibbons (Hylobatidae) Gattung: Schopfgibbons (Nomascus) Art: Östlicher Schwarzer Schopfgibbon Wissenschaftlicher Name Nomascus nasutus (Kunkel d'Herculais, 1884) Der Östliche Schwarze Schopfgibbon (Nomascus nasutus) ist eine Primatenart aus der Familie der Gibbons (Hylobatidae). Er ist einer der seltensten Primaten und kommt in zwei Unterarten vor: der Hainan-Gibbon (N. n. hainanus) auf Hainan und der Cao-Vit-Gibbon (N. n. nasutus) im nördlichen Vietnam.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Wie alle Schopfgibbons zeigen die Östlichen Schwarzen Schopfgibbons einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Fellfärbung. Die Männchen sind schwarz gefärbt, nur beim Cao-Vit-Gibbon ist der Brustbereich dunkelbraun, und sie haben den für ihre Gattung typischen Haarschopf. Die Weibchen sind graubraun gefärbt und weisen an der Oberseite des Kopfes und auf der Brust einen dunklen Fleck auf. Wie alle Gibbons haben sie einen schlanken Körperbau mit langen Armen. Diese Tiere erreichen ein Gewicht von rund 7 bis 8 Kilogramm.
Verbreitung und Lebensraum
Früher erstreckte sich das Verbreitungsgebiet der Östlichen Schwarzen Schopfgibbons über das nordöstliche Vietnam (östlich des Roten Flusses) und das südöstliche China. Sie sind damit die am weitesten nordöstlich vorkommende Gibbonart. Auf dem chinesischen Festland sind sie in den 1950er-Jahren ausgestorben, hier kommen die Tiere nur mehr auf der Insel Hainan vor. In Vietnam wurden sie seit den 1960er-Jahren ebenfalls nicht mehr gesichtet, und man hielt sie bereits für ausgestorben, ehe 2002 eine kleine Gruppe in der Provinz Cao Bang wiederentdeckt wurde.
Lebensweise
Über die Lebensweise dieser Tiere ist kaum etwas bekannt; vermutlich stimmt sie mit der der übrigen Schopfgibbons überein. Wie diese dürften sie in Paaren leben, die ihr Territorium durch einfache Duettgesänge markieren. Wie alle Gibbons dürften sie sich vorwiegend von Früchten ernähren.
Bedrohung
Östliche Schwarze Schopfgibbons zählen zu den bedrohtesten Primatenarten. Noch in den 1950er-Jahren dürfte es auf Hainan mehr als 2000 Gibbons gegeben haben, diese Zahl ist auf mittlerweile weniger als 20 Tiere abgesunken. Die neuentdeckte Population der Cao-Vit-Gibbons in Nordvietnam wird auf rund 26 Tiere geschätzt. Vor allem die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraums wird für den drastischen Rückgang verantwortlich gemacht. Die IUCN listet die Art als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered).
Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer, Berlin 2003, ISBN 3-540-43645-6
Weblinks
- Informationen des Gibbon Conservation Center (Englisch)
- Informationen des Gibbons Research Lab. (Englisch)
- Informationen der Primate Specialist Group (Englisch)
- Nomascus nasutus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: T. Geissmann, 2003. Abgerufen am 26. Juli 2007
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