- Notoperation
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Eine Operation (kurz: OP) ist ein instrumenteller, chirurgischer Eingriff am oder im Körper eines Patienten zum Zwecke der Therapie, seltener auch der Diagnostik. Im allgemeinen erfolgt er unter Narkose.
Rechtzeitig vor geplanten Eingriffen ist nach entsprechender Aufklärung eine Einverständniserklärung des Patienten oder seines gesetzlichen Vertreters einzuholen, welche nachweislich die Einwilligung in die Körperverletzung gem. § 228 StGB belegt.
Bei Eingriffen im Körper kann man drei Phasen unterscheiden: Zugang, Operation im engeren Sinne und Verschluss des Zugangs. Endoskopische Operationen vermindern den Umfang des Gewebsschadens ausschließlich des Zugangs und allein hierdurch den operativen und postoperativen Schmerz. Bei neurochirurgischen Operationen beansprucht der Zugang, nämlich die Schädeleröffnung, einen nicht unerheblichen zeitlichen Anteil.
Um Schmerzfreiheit zu gewährleisten, wird die Operation in Anästhesie in Form einer Intubationsnarkose oder Regionalanästhesie wie Spinalanästhesie, Periduralanästhesie oder gar nur Lokalanästhesie durchgeführt. Zuständig hierfür ist der bei der Operation anwesende Anästhesist oder bei reiner Lokalanästhesie der operierende Chirurg oder andere Fachvertreter, der Operateur. Durchgeführt wird die Operation – mit Ausnahme kleinerer Eingriffe – meist in einem speziellem Operationssaal.
Schwerpunktmäßig befasst sich mit solchen Eingriffen die Chirurgie, aber auch andere medizinische Fachgebiete (operative Fächer) stützen sich auf die Operation als Heilmethode: Gynäkologie, Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde und Urologie.
Eine der am häufigsten durchgeführten Operationen ist der Kaiserschnitt. Eine häufig notfallmäßig durchgeführte Operation ist die Entfernung des Blinddarm-Wurmfortsatzes (Appendektomie) bei einer Appendizitis.
Nach der Dringlichkeit eines solchen Eingriffs darf man unterscheiden:
- Notoperationen, die im Interesse des Patienten unverzüglich durchgeführt werden müssen,
- dringliche Operationen, die innerhalb eines definierten kurzen Zeitraumes (24 Stunden) vollzogen werden sollten und
- Wahloperationen, besser als elektive Operationen zu bezeichnen. Hier darf der Zeitpunkt des Eingriffs fast frei gewählt werden.
In Deutschland wurden im Jahr 2006 rund 12,6 Millionen Operationen durchgeführt.[1]Spitzenreiter unter den 2006 in Deutschland durchgeführten Operationen, waren Operationen an den Bewegungsorganen (3,3 Millionen), gefolgt von Operationen am Verdauungstrakt (2 Millionen) sowie Operationen an Haut und Unterhaut (900.000).
Weltweit erleiden jährlich rund sieben Millionen Patienten Komplikationen durch eine Operation. Die Hälfte dieser Fälle wäre vermeidbar. Zu diesem Schluss kommt eine US-Studie für die WHO, die erstmals die Gesamtzahl aller operativen Eingriffe weltweit ermittelt hat. Demnach gibt es weltweit pro Jahr 234,2 Millionen Operationen. Im weltweiten Mittel wird demnach jedes Jahr einer von 28 Menschen operiert. Während es in den Industrieländern bei 0,4 bis 0,8 Prozent der Eingriffe zum Tod komme, liege die Sterberate in Entwicklungsländern bei 5 bis 10 Prozent. Die Auswertung macht auch deutlich: Das reichste Drittel der Weltbevölkerung erhält fast drei Viertel aller Eingriffe, das ärmste Drittel nur 3,5 Prozent. Ausgewertet wurden für die Studie Operationsdaten aus 56 der 192 WHO-Mitgliedsländer aus dem Jahr 2004 und dann wurde hochgerechnet. Dabei wurden alle mit Schnitten verbundenen Eingriffe berücksichtigt, die im OP erfolgten und für die mindestens eine Lokalanästhesie notwendig war.[2] [3]
Fußnoten
- ↑ Statistisches Bundesamt und Arzt & Wirtschaft, 10/2007, S. 13
- ↑ Nach "Weltweit eine Viertelmilliarde Op pro Jahr, Ärzte-Zeitung, 25. Juni 2008, S. 5, nach „The Lancet" online http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/gesundheitspolitik_international/?sid=500994
- ↑ http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140673608608788/abstract?isEOP=true An estimation of the global volume of surgery: a modelling strategy based on available data Dr Thomas G. Weiser, Scott E. Regenbogen, Katherine D. Thompson, Alex B. Haynes et al, 25. Juni 2008, DOI:10.1016/S0140-6736(08)60878-8 The Lancet-Online
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