- Notre-Dame de Senlis
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Notre-Dame de Senlis ist eine gotische Kathedrale in Senlis, Département Oise, Frankreich. Erbaut wurde sie zwischen 1153 und 1191. Die Westfassade entstand um 1170, der Südturm in der Mitte des 13. Jahrhunderts, sein Obergeschoss ist den Türmen der Laon nachempfunden. Die Bedeutung der Kirche liegt in ihrem „Marienportal“.
Inhaltsverzeichnis
Westportal (Marienportal)
Das Tympanon aus dem Jahr 1170 zeigt zum ersten Mal eine „Marienkrönung“ statt wie bisher üblich das „Jüngste Gericht“. Der gesteigerte Marienkult zeugt für eine zunehmende ‚Vermenschlichung’ des Göttlichen. Das Senliser Portal hatte großen Einfluss auf die Plastik der kommenden Zeit.
Der Türsturz zeigt links die „Grablegung Mariae“, rechts die „Leibliche Erhebung Mariae durch Engel“. In der Verschiedenheit der Haltungen, in der Sicherheit und Ausdrucksstärke der Bewegungen steckt ein Erfassen des Lebendigen, das sich weit mehr als früher beseelter Lebendigkeit nähert.
Innenraum
Das Langhaus zeigt einen dreiteiligen Wandaufriss mit Emporen. Die Wandfläche ist betont. Nach einem Brand 1504 wurde das Mittelschiff um sechs Meter erhöht und die Wand im style flamboyant ohne Triforium neugebaut. Nur die unteren Partien innen und außen stammen aus dem 12. Jahrhundert.
Das Querhaus stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Die südliche Querhaus-Fassade wurde – nach dem Brand von 1504–1534 erneuert und ähnelt nun derjenigen in Beauvais und Évreux. Die nördliche Querhaus-Fassade folgte 1560.
Der Chor zeigt im zentralen Fenster in der Mitte der Emporenhöhe „Maria und Kind mit zwei Engeln“, die aus dem Dienstbündel herauswachsen, eine barocke Raumkomposition nach dem Vorbild des römischen Bildhauers G.L. Berninis.
Die Achskapelle wurde um 1850 neu gestaltet.
Die innere Länge der Kirche beträgt 70,2 m, die Höhe des Mittelschiffs 18 m, die Breite des Mittelschiffs 9,2 m.
Literatur
- Schäfke, Werner: Frankreichs gotische Kathedralen. Köln 1979 (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 75
- Simson, Otto von: Das Mittelalter II. (= Propyläen-Kunstgeschichte Bd. 6. Frankfurt am Main - Berlin [1972] 1990), Abb. 47;
- Skulptur. Von der Antike bis zum Mittelalter. 8. Jahrhundert v. Chr. bis 15. Jahrhundert [1991]. Hrsg. von Jean-Luc Daval. Köln 1999, S. 357 ff.
- Toman, Rolf (Hrsg.): Die Kunst der Gotik. Architektur – Skulptur – Malerei. Köln 1998, S. 306
Weblinks
49.2069444444442.5861111111111Koordinaten: 49° 12′ 25″ N, 2° 35′ 10″ O
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