- Nussbaumen ZH
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Bülach Basisdaten Kanton: Zürich Bezirk: Bülach BFS-Nr.: 0053 PLZ: 8180 UN/LOCODE: CH BUA Koordinaten: (683122 / 263712)47.5188898.542229428Koordinaten: 47° 31′ 8″ N, 8° 32′ 32″ O; CH1903: (683122 / 263712) Höhe: 428 m ü. M. Fläche: 16.09 km² Einwohner: 16'125
(31. Dezember 2007)[1]Website: www.buelach.ch Rathaus Bülach (erbaut 1672/73) mit Stadtbrunnen (1797), im Hintergrund der Turm der reformierten Kirche Karte Bülach [ˈbyːlɑx] (im einheimischen Dialekt: [ˈbyːli] oder [ˈbyːlɑχ])[2] ist eine politische Gemeinde und Hauptort des gleichnamigen Bezirks des Kantons Zürich in der Schweiz.
Die Stadt Bülach gilt als das wirtschaftliche Zentrum der Region Zürcher Unterland.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
- In Rot der silberne Laurentiusrost
Geographie
Zu Bülach gehören neben der eigentlichen Stadtsiedlung mit mittelalterlichem Kern die Ortschaften Eschenmosen, Nussbaumen und Heimgarten; der heutige Stadtteil Niderflachs war ursprünglich ebenfalls eine gesonderte Siedlung. Die Luftdistanz nach Zürich beträgt 16 km. Die Gemeindefläche besteht zu 39 % aus Wald, 33 % wird landwirtschaftlich genutzt und 27 % dient der Siedlung und dem Verkehr.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung der Stadt Bülach Jahr Einwohner 1836 1278 1850 1545 1900 2175 1920 3239 1950 4634 1970 11043 2000 13999 2005 14815 2006 15571 Einwohnerzahl (Stand Ende September 2008):
- Gesamt: 16589 Einwohner
Davon (ohne Kurzaufenthalter)
- Weiblich: 8455 (51 %)
- Männlich: 8134 (49 %)
Politik
Der Stadtrat, die oberste kommunale Verwaltungsbehörde, bildet die Exekutive der Stadt Bülach. Für die Amtsdauer 2006–2010 setzt sich der Stadtrat wie folgt zusammen:
- Walter Bosshard (parteilos) – Stadtpräsident
- Walter Baur (SVP)
- Hanni Guyer-Hauser (SVP)
- Mark Eberli (EVP)
- Jürg Hintermeister (FDP)
- Hanspeter Lienhart (SP)
- Max Nievergelt (SVP)
Stadtschreiber ist Christian Mühlethaler.
Der Gemeinderat ist als Legislative, an Stelle der Gemeindeversammlung und im Rahmen der Gemeindeordnung, gesetzgebendes Organ der Stadt Bülach.
Die stärkste Fraktion im 28 köpfigen Gemeinderat ist die SVP mit 9 Vertretern. Die FDP hat 5 Sitze und die SP hat 5 Sitze inne. Die EVP hat 4 Personen im Gemeinderat, die Grüne Partei deren 3 und zwei Personen sind parteilos.
Im Oktober 2005 waren die Stimmberechtigten von Bülach die ersten in der Schweiz, die per SMS über eine Abstimmungsvorlage entscheiden konnten. Rund 12 % nutzten diese Möglichkeit, die problemlos funktionierte.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Kleinstadt musste in den letzten Jahren massive Arbeitsplatzverluste hinnehmen. So schlossen nicht nur das Glaswerk der Vetropack und die Eisengiesserei ihre Tore, auch die Niederlassung des Medizinaltechnikkonzern Schneider wurde geschlossen. 2008 ist der grösste Arbeitgeber das Spital Bülach mit über 700 Mitarbeitern.
Verkehr
Wie alle Zürcher Gemeinden ist Bülach im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) integriert. Den Anschluss ans Eisenbahnnetz erhielt die Gemeinde am 1. Mai 1865 als Endpunkt der Bülach-Regensberg-Bahn (BR) nach Oerlikon. Die Bahngesellschaft wurde 1877 von der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) übernommen und 1902 zu den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) verstaatlicht. Am 1. August 1876 wurde Bülach mit Eröffnung der Hochrheinbahn (Winterthur–Koblenz) der NOB zum Eisenbahnknotenpunkt mit einem Keilbahnhof. Mit Eröffnung der NOB-Strecke (Bülach–) Eglisau–Neuhausen am Rheinfall durch das Rafzerfeld und den Jestetter Zipfel mit Anschluss an die NOB-Rheinfallbahn (Winterthur–Andelfingen–Schaffhausen) in Neuhausen, löste ab 1. Juni 1897 die BR-Strecke über Bülach die Rheinfallbahn als Hauptstrecke zwischen Zürich und Schaffhausen sukzessive ab. Die Bahnstrecken sind seit 1902 Eigentum der SBB und werden seit Mai 1990 von der S-Bahn Zürich befahren.
Bülach wird in der Regel stündlich von der S5 (Rapperswil–Rafz) bedient, die SBB-Tochtergesellschaft Thurbo betreibt die S22 (Bülach–Schaffhausen–Thayngen) und die S41 (Winterthur–Koblenz–Waldshut), die auf dem Abschnitt Winterthur–Bülach werktags bis etwa 20:00 Uhr halbstündlich verkehrt. Hinzu kommen stündliche InterRegios (Bern–Schaffhausen), eine Reihe von ICE-Halten (Zürich–Stuttgart) und S-Bahn-Zusatzzüge zur Hauptverkehrszeit.
Der Bahnhof Bülach fungiert auch als regionaler und lokaler Busknotenpunkt. Die von PostAuto Schweiz (Region Zürich, Marktgebiet Unterland) betriebenen regionalen ZVV-Buslinien 515 (Bülach–Kaiserstuhl) und 525 (Bülach–Höri-(Dielsdorf)) weisen einen stündlichen Grundtakt auf und die Linie 530 (Bülach–Kloten–Flughafen Zürich) verkehrt grundsätzlich tagsüber halbstündlich, Abends und am Sonntag stündlich mit einer Reihe von Verdichtungen. Werktags zur Hauptverkehrszeit bildet ein direkter Ast der Linie 530 (Bülach–Flughafen Zürich) faktisch eine Nonstop-Verbindung zum Flughafen. Auf Gemeindegebiet werden neun weitere Haltestellen von den regionalen Buslinien bedient.
Die nur Montag bis Samstag verkehrenden drei Bülacher Ortsbuslinien 502, 503 und 504 fallen ebenfalls in die Zuständigkeit von PostAuto und bedienen neben dem Bahnhof und drei Regionalbus-Haltestellen, weitere 21 Haltestellen auf Gemeindegebiet. Als einzige Buslinie bedient die werktags sporadisch verkehrende Ringlinie 502 nicht den Busknoten am Bahnhof, sondern die nahegelegene Haltestelle Güterbahnhof. Die Ringlinie 503 verkehrt tagsüber halbstündlich, die teilweise als Rundkurs verkehrende Linie 504 verkehrt halbstündlich bis am frühen Abend, bedient auch zwei Haltestellen in der Nachbargemeinde Bachenbülach und verkehrt in den Hauptverkehrszeiten bis Oberglatt ZH.
Westlich an Bülach führt die Unterlandautobahn A51 (Zürich–Flughafen–Bülach) vorbei und erschliesst die Gemeinde mit drei Anschlussstellen, wobei die Autobahn am Anschluss Bülach Nord endet und in die Hauptstrasse Nr. 4 (Schaffhausen–Bülach–Zürich) übergeht. Kantonal von Bedeutung ist zudem die Strassenverbindung Dielsdorf–Höri–Bülach–Embrach und regional die Strasse Niederglatt–Höri–Hochfelden–Bülach.
Geschichte
Erstmals erwähnt wird Bülach 811 in einer Urkunde der Abtei St. Gallen als Pulacha. Der Name geht auf eine nicht belegte Form (prædium) *Pulliâcum ‚Landgut des Pullius‘ zurück, eine Ableitung mit dem keltischen Suffix -akos zum lateinischen Anthroponym Pullius.[2]
Die ältesten Spuren einer Dorfbildung stammen aus dem 6. und frühen 7. Jahrhundert. Die sich im Hochmittelalter zu einer geschlossenen Siedlung entwickelnde Ortschaft war bereits im 13. Jahrhundert mit Mauern befestigt. Bülach unterstand bis 1376 (spätestens seit dem 13. Jahrhundert) den Freiherren von Tengen. Im Jahr 1384 bekam Bülach anlässlich der Übernahme der Vogtei durch Herzog Leopolden III. von Österreich das Stadtrecht verliehen.[3]
1409 wurde Bülach zunächst an Zürich verpfändet und fiel schliesslich 1419 endgültig an die Stadt; seit 1412 bildete es zusammen mit Bachenbülach, Niederflachs und Nussbaumen eine Obervogtei. Während des Alten Zürichkriegs wurde Bülach 1444 (wie schon während des Sempacherkriegs 1386) niedergebrannt; 1506 zerstörte ein weiteres Mal ein Feuer einen grossen Teil der Landstadt.[3]
1802, zur Zeit der Helvetischen Republik, verlor Bülach das Stadtrecht vorübergehend. Im Jahr 1831 wurde in Folge der neuen Kantonsverfassung das bis dahin bestehende Oberamt Embrach in den heutigen Bezirk mit Namen und Hauptort Bülach umgewandelt. Bachenbülach ward 1849 selbständige Gemeinde; 1919 kam Eschenmosen, vorher zur Gemeinde Winkel gehörig, zu Bülach. Seit 1974 besitzt die Gemeinde ein Stadtparlament (Grosser Gemeinderat mit 28 Sitzen).[3]
Kunst, Kultur
Der Kulturpreis der Stadt Bülach wird jährlich durch den Stadtrat verliehen. Die Auszeichnung ist mit 4000 Schweizer Franken dotiert[4].
- 2002: Toni Haas, Maler und Zeichner
- 2003: Walter Ettmüller, Käferspezialist
- 2004: Bülacher Kammerorchester
- 2005: Simon Nagel, Film-Regisseur
- 2006: Jakub Dzialak, Violinist
- 2007: Mony Aellen, Tanzlehrerin und Choreographin
- 2008: Ueli Gantner, Bildhauer
Schulen
In Bülach befindet sich die Kantonsschule Zürcher Unterland, die Berufsschule Bülach, die Oberstufenschulhäuser Mettmenriet und Hinterbirch, die Primarschulhäuser Hohfuri, Schwerzgrub, Böswisli und Lindenhof.
Sehenswürdigkeiten
Die ursprünglich spätgotische, heute neugotische evangelisch-reformierte Kirche im Stadtzentrum wurde 1508–1510 erbaut, sie hat einen 75 m hohen Turm. Die katholische Dreifaltigkeitskirche wurde 1902 im neugotischen Stil erbaut.
Sport
Der Unihockeyverein Bülach Floorball spielt in der Nationalliga B.
Der Eishockeyverein EHC Bülach spielt in der 1.Liga.Städtepartnerschaft
- Santeramo in Colle, Italien
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
- ↑ a b Andres Kristol/Gabrielle Schmid, Bülach ZH (Bülach) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 200.
- ↑ a b c Thomas Hanimann, Artikel Bülach (Gemeinde) in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15. Juli 2006.
- ↑ Stadt Bülach, Offizielle Seite des Kulturpreis Bülach
Literatur
- Christian Renfer: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 506: Katholische Kirche Bülach, Bern 1992, ISBN 3-85782-506-5
- Festschrift der Stadt Bülach zum 600-Jahr-Jubiläum 1384–1984; erschienen in der Reihe Neujahrsblätter der Lesegesellschaft Bülach, 1984
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Bülach
- Statistische Daten Gemeinde Bülach
- Artikel Bülach (Gemeinde) im Historischen Lexikon der Schweiz
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