Nyssa ogeche

Nyssa ogeche
Ogeche-Tupelobaum
Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Hartriegelartige (Cornales)
Familie: Tupelogewächse (Nyssaceae)
Gattung: Tupelobäume (Nyssa)
Art: Ogeche-Tupelobaum
Wissenschaftlicher Name
Nyssa ogeche
W.Bartram ex Marshall

Der Ogeche-Tupelobaum (Nyssa ogeche) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tupelobäume (Nyssa). Seine Blütenpracht erlaubt die Gewinnung des Tupelohonigs. Diese Art wird oft kurz als Tupelobaum bezeichnet, jedoch gibt es noch weitere Arten in der Gattung. Der Ogeche-Tupelobaum wurde von William Bartram entland des „Ogeechee River“ in Georgia entdeckt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der schattentolerante Nyssa ogeche wächst als laubabwerfender Strauch oder Baum. Wenn der alte Stamm abstirbt, erfolgt ein Neuaustrieb aus dem „Wurzelstock“ und führt zu einem dickichtartigen Bestand. Es werden Stammdurchmesser von 30 bis 61 cm erreicht. Die dunkelbraune Borke ist 3,2 mm dick. Die wechselständigen Laubblätter sind einfach. Der Blattrand ist glatt bis gekerbt. Das im Sommer sattgrüne Laub nimmt eine spektakuläre Herbstfärbung von gelb über orangefarben bis rot und purpurfarben an.

Die Blütezeit reicht von Ende März bis Anfang Mai, nachdem die neuen Blätter voll entwickelt sind. Nyssa ogeche ist polygam-diözisch (triözisch): Zum einen gibt „weibliche“ Bäume mit zwittrigen und weiblichen Blüten, zum Anderen gibt es „männliche“ Bäume nur mit männlichen Blüten. Die winzigen Blüten besitzen grünlich-gelbe Kronblätter. Die männlichen Blüten stehen in Knäueln zusammen über einem 1,3 mm langen Blütenstandsstiel. Sie besitzen einen dicken Diskus und produzieren viel Nektar, deshalb werden viele Bienen angelockt. Die weiblichen Blüten stehen einzeln an kurzen, 1,6 mm langen verholzten Stielen. Sie besitzen einen wolligen, becherförmigen Kelch und einen gedrungenen, von der Basis an zurück gebogenen Griffel, der noch auf der Frucht vorhanden ist.

Die zunächst goldgelbe mit leichtem Grünstich, im Herbst rote Steinfrucht ist 3 bis 4 cm lang. Sie besitzt ein saures Fruchtfleisch und ist essbar. Jede Steinfrucht enthält meist einen, selten zwei Samen. Der helle Same ist 3 cm lang. Die Frucht reift im Juli und August, verbleibt aber am Baum bis November und Dezember, wenn die Blätter schon gefallen sind.

Vorkommen

Nyssa ogeche wächst in den Sümpfen und Flusstälern South Carolinas, Floridas und einem kleinen Gebiet in Georgia. Eines der Hauptverbreitungsgebiete in den USA ist die sogenannte Forgotten Coast im Florida Panhandle, und zwar dort entlang der Flüsse Apalachicola, Chipola, Choctawhatchee, und Ochlocknee.

Tupelo-Honig

Im Frühling trägt der Baum einen Schleier weißer Blüten und erfüllt den Sumpf dort mit einem schweren süß-aromatischen Duft.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wird dort von etwa 100 Imker-Familienbetrieben mit Hilfe der westlichen Honigbiene ein sortenreiner Honig, der „Tupelohonig“ gewonnen. Die Bienenvölker werden auf eigens gebauten Stegen über der Wasseroberfläche aufgestellt. Die Bienenvölker werden mittels elektrischer Schutzzäune gegen die im Gebiet streunenden Schwarzbären gesichert.

Der Honig verbindet Süße mit einem schweren würzigen Aroma. Seine Farbe ist Hellgold mit grünlichem Schimmer. Der reine Honig hat doppelt so viel Fruchtzucker 46 % wie Traubenzucker mit 23 %. Er kandiert deshalb nicht. Von der Konsistenz ähnelt er Robinienhonig. Neben lokalem Absatz in den Städten Wewahitchka, Loxahatchee, Chattahoochee und bis Tallahassee wird der Honig als Spezialität US-weit verkauft und ist besonders von Metherstellern gesucht.

Kunst

Buch

  • Holley Bishop: Robbing Bees. 2005. Der Roman der New Yorker Autorin porträtiert den Imker Donald Smiley aus Wewahitchka.

Musik

Der Honig wird besungen mit dem Lied Tupelo Honey von Van Morrison, gleichzeitig Namensgeber für das Album, auf dem der Song erschien.

Film

Das Familiendrama Ulee's Gold mit Peter Fonda wurde in der Traditionsimkerei Lanier in Wewahitchka gedreht. Im Abspann erklingt Van Morrisons Song Tupelo Honey.

Quelle

Literatur

  • Ludwig Armbruster: Pfahlbau-Bienenzucht im Heft 2/3 des Archiv für Bienenkunde 1934
  • M. Robischon: Duftendes Gold. In: Der Feinschmecker. Heft 1, 1. Januar 2007, S. 76–77 - über Tupelo-Honig

Weblinks


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