Nördliches Vogelsberg-Vorland

Nördliches Vogelsberg-Vorland

Die Oberhessische Schwelle ist ein Höhenzug des Westhessischen Berg- und Senkenlandes in Nord- und Mittelhessen, der auf der Rhein-Weser-Wasserscheide die montaneren Mittelgebirge Kellerwald und Vogelsberg in Nord-Süd-Richtung verbindet. Die Schwelle teilt sich auf in die Gilserberger Höhen im Norden, den zentralen Neustädter Sattel und das im Süden liegende Nördliche Vogelsberg-Vorland.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Lage

Blick von der Amöneburg auf die Gilserberger Höhen mit dem 380m hohen Burgholz (links) und auf den dahinter liegenden Kellerwald mit dem 657m hohen Hohen Lohr (links, Fernsehturm), dem 585m hohen Jeust (Mitte) und dem 675m hohen Wüstegarten (rechts). Links im Vordergrund die Stadt Kirchhain.
Blick von der Amöneburg auf den Neustädter Sattel und den bis 636m hohen Knüll. Unmittelbar links des Sattels der größtenteils gerodete, 346m hohe Krückeberg, der naturräumlich noch zum Sattel gerechnet wird, rechts des Sattels das bis 388m hohe Hochplateau des Nördlichen Vogelsberg-Vorlandes.

Im Norden gehen die Gilserberger Höhen unmittelbar in den deutlich höheren Kellerwald mit den Bergen Jeust und Wüstegarten über, im Nordosten in den Löwensteiner Grund, der zu den Ostwaldecker Randsenken gezählt wird.

Getrennt durch die Wohra schließt sich im nördlichen Westen der Burgwald an die Gilserberger Höhen an. Im südlicheren Westen folgt die Ohm und das flache Amöneburger Becken an den Neustädter Sattel und das Nördliche Vogelsberg-Vorland.

Das Vogelsberg-Vorland geht im äußersten Südwesten - wieder mit der Ohm als Abgrenzung - über in das Lumda-Plateau. Das Lumda-Plateau wird zum sogenannten Vorderen Vogelsberg gerechnet, dem sich östlich des Ohmtales im Süden schließlich der Untere Vogelsberg anschließt. Wie auch der eigentliche (Hohe) Vogelsberg gehört dieser bereits zum Osthessischen Bergland.

Östlich schließt sich den drei Teilen der Oberhessischen Schwelle die Westhessische Senke in Form der Schwalm am gleichnamigen Eder-Nebenfluss an.

Orte

Die Gilserberger Höhen liegen im Schwalm-Eder-Kreis und im Landkreis Marburg-Biedenkopf, der Neustädter Sattel überwiegend im Landkreis Marburg-Biedenkopf und das Nördliche Vogelsberg-Vorland überwiegend im Vogelsbergkreis (und nur im äußersten Nordwesten zum Teil in Marburg-Biedenkopf).

Wichtige Orte sind Gilserberg im Norden, Jesberg an der Nordostgrenze, Schwalmstadt an der Ostgrenze, Kirchhain an der Westgrenze, Stadtallendorf und Neustadt im Zentrum sowie Homberg (Ohm) und Kirtorf an der Südgrenze.

Berge (Auswahl)

  • Hundskopf (471 m) - äußerster Norden der Gilserberger Höhen
  • Dachsberg (388 m) - höchste Erhebung auf dem gerodeten Hochplateau im Norden des Nördlichen Vogelsberg-Vorlandes auf der Rhein-Weser-Wasserscheide, unmittelbar südlich des Neustädter Sattels
  • Burgholz (380 m) - äußerster Südwesten der Gilserberger Höhen; Aussichtsturm
  • Kohlkopf (371 m) - im Westen des Staatsforstes Treysa, Gilserberger Höhen
  • Hochberg (358 m) - Stadtberg von Homberg (Ohm) mit dank Rodung guter Aussicht an der Südwestgrenze des Nördlichen Vogelsberg-Vorlandes zum Lumda-Plateau
  • Krückeberg (346 m) - gerodetes Hochplateau im Norden des Naturraums Neustädter Sattel, das sich unmittelbar an den Süden der Gilserberger Höhen anschließt und durch den eigentlichen Sattel mit dem südöstlichen Wahlener Hochplateau verbunden wird
  • Nellenberg (345 m) - kuppiger Neustädter Stadtberg mit Burgruine am Neustädter Sattel

Gilserberger Höhen

Die Gilserberger Höhen sind weitgehend bewaldet; der nördliche Teil gehört zu großen Anteilen zum Staatsforst Treysa, der Südwestausläufer beim Burgholz zum Staatsforst Rauschenberg bzw. zum Kirchhainer Stadtwald.

Werden im Norden, in unmittelbarer Nachbarschaft zum noch gut 200 Meter höheren Kellerwald, noch Höhen von bis zu 471 Meter erreicht, flacht der Höhenzug nach Süden schnell auf maximale Gipfelhöhen um 380 Meter ab.

Neustädter Sattel

Der (als Naturraum gesehen) in Nord-Süd-Richtung sehr schmale Neustädter Sattel ist der niedrigste Teil der Rhein-Weser-Wasserscheide zwischen Kellerwald und Vogelsberg. Die Main-Weser-Bahn quert ihn zwischen Stadtallendorf und Neustadt auf einer Höhe von etwa 285 m ü. NN, die Bundesstraße 454 auf knapp 300 m ü. NN.

Stellt der Neustädter Sattel eigentlich die Senke zwischen dem Plateau des nördlichen Krückeberges (an den nach Süden endenden Gilserberger Höhen) und dem davon südöstlichen Wahlener Hochplateau (am Nordrand des Nördlichen Vogelsberg-Vorlandes) dar, so wird zum Naturraum „Neustädter Sattel“ auch der Krückeberg selber gezählt, das Wahlener Hochplateau indes nicht.

Nördliches Vogelsberg-Vorland

Der Norden des Nördlichen Vogelsberg-Vorlandes wird, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Neustädter Sattel, von einem bis 388 Meter hohen, komplett gerodeten Hochplateau um die Kirtorfer Ortsteile Wahlen, Arnshain und Gleimenhain dominiert. Hier stehen diverse Windkraftanlagen, die Fernsicht reicht bei guten Sichtverhältnissen z. B. bis zum 70 km entfernten Hohen Meißner im Nordosten und ist in praktisch alle Himmelsrichtungen ungestört.

Im Nordwesten liegt der kaum über 300 Meter erreichende Herrenwald bei Stadtallendorf, auch der Süden ist zu großen Teilen bewaldet.

Im Südwesten fließt die Gleen, die im Süden auch zum Teil Grenzfluss zum Unteren Vogelsberg ist.

Siehe auch

  • Bergsattel (mit dem Neustädter Sattel als Beispiel)

Weblinks


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