- Nöstlinger
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Christine Nöstlinger (* 13. Oktober 1936 in Wien) ist eine österreichische Schriftstellerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Christine Nöstlinger bezeichnet sich als „wildes und wütendes Kind“. Sie stammt aus einer Arbeiterfamilie, der Vater war Uhrmacher, die Mutter Kindergärtnerin. Ihr Vater hatte als Sozialist unter dem Nationalsozialismus zu leiden. Sie legte ihre Matura ab und wollte Malerin werden, studierte dann aber Gebrauchsgrafik an der Akademie für Angewandte Kunst und arbeitete als Lehrerin an einem Gymnasium. Einige Jahre arbeitete sie in diesem Beruf, bis sie 1961 den Journalisten Ernst Nöstlinger heiratete und zwei Töchter bekam. Die Ehe wurde später wieder geschieden. Heute lebt sie abwechselnd in Wien und auf einem Bauernhof in Altmelon in Niederösterreich. Nöstlinger schreibt vor allem Kinder- und Jugendbücher, sie ist aber auch für Fernsehen, Radio und Zeitschriften tätig.
Künstlerisches Schaffen
Ihr literarisches Schaffen begann mit dem 1970 veröffentlichten Kinderbuch „Die feuerrote Friederike“, das von ihrer älteren Tochter Barbara Waldschütz illustriert wurde. Auch ihre zweite Tochter, Christiane Nöstlinger illustriert nebenberuflich Kinderbücher. Sie befasst sich in ihren Büchern vor allem mit kindlichen Bedürfnissen und greift Autoritäts- und Emanzipationsfragen auf. In ihren Werken tauchen zahlreiche negative und positive Außenseiterfiguren auf, an denen sie beispielsweise die Problematik des Dickseins („Gretchen Sackmeier“, „Dicke Didi, fetter Felix“) oder des Ausreißens („Ilse Janda, 14“) aufzeigt. Geprägt von ihrer eigenen Kindheit (Elemente aus den Werken „Maikäfer flieg!“ und „Zwei Wochen im Mai“ tauchen in ihren anderen Büchern auf) und ganz im Zeichen der in den 70er Jahren aufkommenden „realistischen Kinder- und Jugendliteratur“ stellt sie in ihren Familiengeschichten immer wieder Eheprobleme der Eltern bzw. Scheidungen mit ihren unmittelbaren Konsequenzen für die Kinder dar.
Neben ihren standarddeutschen Werken veröffentlichte sie auch einige Werke auf Mundart, etwa den 1974 erschienene Gedichtband „Iba de gaunz oaman kinda“. Dabei verwendet sie den sonst oft als „Pfui-Sprache“ verunglimpften Wiener Dialekt ganz bewusst als literarisches Ausdrucksmedium. Auch in ihren hochsprachlichen Werken finden sich immer wieder Begriffe aus dem Dialekt, soweit dies von den Lektoren des Verlages zugelassen wird.[1]
Auszeichnungen
- 1972 Friedrich-Bödecker-Preis
- 1973 Deutscher Jugendliteraturpreis für Wir pfeifen auf den Gurkenkönig
- 1974 Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur für Achtung! Vranek sieht ganz harmlos aus
- 1979 Mildred L. Batchelder Award für Konrad oder das Kind aus der Konservenbüchse
- 1979 Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur für Rosa Riedl Schutzgespenst
- 1984 Hans Christian Andersen-Preis
- 1986 Nestroy-Ring
- 1990 La vache qui lit
- 1993 Erster Preis der Stiftung Buchkunst
- 1997 Steirische Leseeule für Am Montag ist alles ganz anders
- 1998 Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln
- 2002 Wildweibchenpreis
- 2003 Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Preis
- Kinderbuchpreis der Stadt Wien 5x
- 2007 Kinderbuchpreis der Stadt Wien
Werke
- Die feuerrote Friederike, 1970
- Die 3 Posträuber, 1971
- Die Kinder aus dem Kinderkeller, 1971
- Mr. Bats Meisterstück oder Die total verjüngte Oma, 1971
- Ein Mann für Mama, 1972
- Wir pfeifen auf den Gurkenkönig, 1972
- Pit und Anna entdecken das Jahr, 1972
- Der schwarze Mann und der große Hund, 1973
- Der kleine Herr greift ein, 1973
- Simsalabim, 1973
- Maikäfer flieg!, 1973 (autobiografisch, spielt gegen Ende des 2. Weltkriegs)
- Iba de gaunz oaman Kinda, 1974
- Achtung! Vranek sieht ganz harmlos aus, 1974
- Der Spatz in der Hand und die Taube auf dem Dach, 1974
- Gugerells Hund, 1974
- Ilse Janda, 14 oder Die Ilse ist weg, 1974
- Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse,1975
- Der liebe Herr Teufel, 1975
- Stundenplan, 1975
- Rüb-rüb-hurra, 1975
- Die verliebten Riesen, 1976 (oder Pelinka und Satlatsch) ISBN 3-499-20471-1
- Das Leben der Tomanis, 1976
- Das will Jenny haben, 1977
- Lollipop, 1977
- Der kleine Jo, 1977, zus. mit Bettina Anrich-Wölfel
- Andreas oder Die unteren 7 Achtel des Eisbergs, 1978
- Die Geschichte von der Geschichte vom Pinguin, 1978
- Luki Live, 1978
- Der Rosa Schlüpfer, 1979
- Dschi-Dsche-i-Dschunior, 1979
- Gestapo ruft Moskau, 1980
- Einer, 1980
- Der Denker greift ein, 1981
- Rosalinde hat Gedanken im Kopf, 1981
- Pfui Spinne!, 1981
- Zwei Wochen im Mai, 1981 (autobiografisch, spielt nach dem Ende des 2. Weltkriegs)
- Gretchen Sackmeier, 1981
- Das Austauschkind, 1982
- Dicke Didi, fetter Felix, 1982
- Iba de gaunz oaman Fraun, 1982
- Ein Kater ist kein Sofakissen, 1982
- Jokel, Jula und Jericho, 1983
- Anatol und die Wurschtelfrau, 1983
- Gretchen hat Hänschen-Kummer, 1983
- Hugo, das Kind in den besten Jahren, 1983
- Jokel, Jula und Jericho, 1983
- Am Montag ist alles ganz anders, 1984
- Liebe Susi! Lieber Paul!, 1984
- Olfi Obermeier und der Ödipus, 1984
- Die grüne Warzenbraut, 1984
- Prinz Ring, 1984
- Jakob auf der Bohnenleiter, 1984
- Vogelscheuchen, 1984
- Der Wauga, 1985
- Haushaltsschnecken leben länger, 1985
- Liebe Oma, Deine Susi, 1985
- Geschichten für Kinder in den besten Jahren, 1986
- Man nennt mich Ameisenbär, 1986
- Der Bohnen-Jim, 1986
- Der geheime Großvater, 1986
- Oh, du Hölle, 1986
- Susis geheimes Tagebuch, 1986
- Iba den gaunz oaman Mauna, 1987
- Der Hund kommt!, 1987
- Wetti & Babs, 1987
- Werter Nachwuchs! Die nie geschriebenen Briefe der Emma K., 75. 1. Teil, 1988
- Der neue Pinocchio, 1988
- Echt Susi, 1988
- Gretchen, mein Mädchen, 1988
- Der Zwerg im Kopf, 1989
- Einen Löffel für den Papa, 1989
- Sepp und Seppi, 1989
- Anna und die Wut, 1990
- Der gefrorene Prinz, 1990
- Klicketick, 1990
- Mein Tagebuch, 1990
- Manchmal möchte ich ein Single sein, 1990
- Nagle einen Pudding an die Wand!, 1991
- Eine mächtige Liebe, 1991
- Sowieso und überhaupt, 1991
- Wie ein Ei dem anderen, 1991
- Ein und alles, 1992
- Spürnase Jakob Nachbarkind, 1992
- Salut für Mama, 1992
- Liebe Tochter, werter Sohn. Die nie geschriebenen Briefe der Emma K., 75. 2. Teil, 1992
- Susis geheimes Tagebuch/Pauls geheimes Tagebuch, 1993 ISBN 3-900763-03-8
- Einen Vater hab ich auch, 1993
- Management by Mama, 1994
- Der TV-Karl, 1995
- Mama mia, 1995
- Von weißen Elefanten und den roten Luftballons, 1995
- Villa Henriette, 1996
- Iba de gaunz oaman Leit, 1996
- Mein Gegenteil, 1996 (Gedichte für Kinder)
- Bonsai, 1997
- Lillis Supercoup, 2004 ISBN 978-3-401-02368-7
- Geschichten vom Franz (Serie)
- Geschichten vom Franz
- Neues vom Franz
- Schulgeschichten vom Franz
- Feriengeschichten vom Franz
- Neue Schulgeschichten vom Franz
- Krankengeschichten vom Franz
- Liebesgeschichten vom Franz
- Weihnachtsgeschichten vom Franz
- Fernsehgeschichten vom Franz
- Babygeschichten vom Franz
- Opageschichten vom Franz
- Hundegeschichten vom Franz
- Fußballgeschichten vom Franz
- Pferdegeschichten vom Franz
- Quatschgeschichten vom Franz
- Neue Fußballgeschichten vom Franz
- Allerhand vom Franz (Best of der ersten Bücher)
- Franz auf Klassenfahrt
- Mini (Serie)
- Mini trifft den Weihnachtsmann
- Mini fährt ans Meer
- Mini muss in die Schule
- Mini und Mauz
- Mini wird zum Meier
- Mini ist die Größte
- Mini als Hausfrau
- Mini bekommt einen Opa
- Mini muss Ski fahren
- Mini erlebt einen Krimi
- Mini ist kein Angsthase
- Mini ist verliebt
- Mini feiert Geburtstag
- Dani Dachs (Serie)
- Dani Dachs will eine rote Kappe
- Dani Dachs will sich wehren
- Dani Dachs hat Monster-Angst
- Dani Dachs holt Blumen für Mama
Verfilmungen
- 1974: Wir pfeifen auf den Gurkenkönig – Regie: Hark Bohm, nach dem gleichnamigen Roman
- 1976: Die Ilse ist weg
- 1982: Konrad aus der Konservenbüchse – Regie: Ottokar Runze
- 1991: Der Zwerg im Kopf – Regie: Claudia Schröder
- 1992: Vier Frauen sind einfach zuviel – Regie: Hartmut Griesmayr - Drehbuch
- 1994: Eine Dicke mit Taille - Regie: Heide Pils – Drehbuch
- 1994: Rosa, das Schutzgespenst – Regie: Véra Plívová-Simková, Drahomíra Králová
- 1998: Die 3 Posträuber – Regie: Andreas Prochaska
- 2004: Villa Henriette – Regie: Peter Payer (Regisseur)
Weblinks
- Literatur von und über Christine Nöstlinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website von Christine Nöstlinger beim Deutschen Taschenbuch Verlag
Einzelnachweise
- ↑ Literaturhaus.at - Christine Nöstlinger
Personendaten NAME Nöstlinger, Christine KURZBESCHREIBUNG österreichische Schriftstellerin GEBURTSDATUM 13. Oktober 1936 GEBURTSORT Wien
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