- Nü Gua
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Nüwa (Langzeichen: 女媧 Kurzzeichen: 女娲 Pinyin: nǚwā), auch Nü Wa oder Nü Gua, ist in der frühchinesischen Mythologie nach der Erschaffung der Welt die Schöpfergöttin des Menschengeschlechtes. Ihr Ehemann oder Bruder ist Fu Xi. Beide werden mit einem Schlangenleib dargestellt.
Nüwa soll die Musik erfunden, die Menschen aus Lehm erschaffen und den Himmel stabilisiert haben. Oft wird sie auch die „Herrin der Dunkelheit“ genannt. Sie gehört in die Gruppe der drei Erhabenen unter den chinesischen Urkaisern.
Nüwa und Fuxi werden mit einem Schlangen- oder Fischschwanz dargestellt. Beide zusammen gelten als „Erfinder“ der Ehe. Sie waren ursprünglich die einzigen Wesen und wollten nicht heiraten, weil sie keinen Inzest begehen wollten, aber ein Orakel mit zwei Rauchwolken, die sich in der Luft vereinten, sahen sie als Zeichen, dass sie einander heiraten sollten.
Als der Kosmos noch ungeordnet war, hatten Himmel und Erde ihre Plätze noch nicht eingenommen, die Himmelsrichtungen waren vertauscht, überall loderte Feuer, und zugleich hatte die Flut das Land überspült. Nüwa schmolz Gestein, um den Himmel zu flicken. Aus den vier Füßen der Schildkröte formte sie die vier Himmelsrichtungen, mit der Asche von Schilf dämmte sie die Fluten ein und um die Ordnung auf dem Land herzustellen, tötete sie den Schwarzen Drachen. Nüwa reparierte auch einen der Pfeiler, die den Himmel hielten, welcher bei einem Kampf der Götter zerbrochen war. Da die Reparatur nicht ganz gelang, ist eine der Himmelssäulen niedriger. Dies hat zur Folge, dass die chinesischen Flüsse vorwiegend nach Südosten fließen.
In einem alten Sintflutmythos treten die beiden als Geschwisterpaar auf, von dem die Menschheit in der erneuerten Welt abstammt.
Literatur
- Marcel Granet: Das chinesische Denken. Inhalt – Form – Charakter. München 1980, S. 261
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