OLG Düsseldorf

OLG Düsseldorf
Hauptgebäude des OLG Düsseldorf in der Cecilienallee
Erweiterungsbau des OLG Düsseldorf, sogenanntes „Hochhaus“ (Ecke Klever Straße/Kurt-Baurichter-Straße)
Ehemalige Dienstvilla der Präsidenten des Oberlandesgerichts Düsseldorf in der Cecilienallee

Das Oberlandesgericht Düsseldorf ist das jüngste der drei Oberlandesgerichte des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Gerichtssitz und -bezirk

Sitz des Gerichts ist die Landeshauptstadt Düsseldorf. In dem ca. 5.000 km² großen Gerichtsbezirk leben mehr als 4,6 Millionen Menschen. Zum Bezirk gehören sechs Landgerichte.

Gebäude

Das Gericht fand zunächst in Räumlichkeiten am Königsplatz und in der Josefinenstraße Unterkunft. Das 1910 neue errichtete Hauptgebäude in der Cecilienallee 3 steht unter Denkmalschutz. Sein ursprünglicher Zustand wurde in den letzten Jahren durch grundlegende Sanierung und Restaurierungen wieder hergestellt.

Sehenswert ist der große Wandgemäldezyklus im Plenarsaal des OLG, geschaffen von Professor Willy Spatz, mit der historisierenden Darstellung von Szenen aus der deutschen Rechtsgeschichte.

Hochsicherheitsgerichtssaal

Etwa fünf Kilometer vom Hauptgebäude entfernt unterhält das Oberlandesgericht einen Hochsicherheitsgerichtssaal für Prozesse, die hoher Sicherheitsvorkehrungen bedürfen. Das Gebäude am Kapellweg 36 steht auf einem Gelände neben dem Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen. Die Planungen für den Bau begannen 2002. Für die Planung gab es kein Vorbild in Deutschland, da der Hochsicherheitsgerichtssaal in Stuttgart-Stammheim aus den 1970er Jahren als ungeeignet angesehen wurde.

Im Mittelpunkt des Gebäudes befindet sich der 560 m² große Gerichtssaal. Er bietet Platz für maximal 15 Angeklagte, 60 Verteidiger, 145 Zuschauer und 30 Sicherheitsbeamte. Platz für Simultandolmetscher ist ebenfalls vorgesehen. Daneben gibt es noch einen kleineren, 240 m² großen Gerichtssaal für Prozesse gegen bis zu sechs Angeklagten. Beide Säle haben Tageslichtfenster. Auf dem Dach des Baus ist ein Hubschrauber-Landeplatz eingerichtet.

Seit der Eröffnung am 14. Januar 2004 steht das Gebäude auch anderen Gerichte zur Verfügung und wird daher auch „Hochsicherheitstrakt der NRW-Justiz“ genannt. Die Baukosten betrugen 35 Millionen Euro. Unter anderem fanden dort eine Verhandlung während des Mannesmann-Prozesses statt, da der Saal auch die Möglichkeit einer Videovernehmung bietet. Sonstige Verfahren befanden sich auf dem Gebiet des Terrorismus und der Schwerkriminalität. Das Landgericht Kleve verlegte einen Prozess wegen Blutrache in das Gebäude, nach dem einer der Angeklagten in Innenhof des Klever Gerichts erschossen wurde.[1]

Geschichte

Das Königliche Oberlandesgericht Düsseldorf wurde am 16. September 1906 aus Teilen der Oberlandesgerichte Hamm und Köln gegründet.

Für die Informationstechnik in der nordrhein-westfälischen Justiz spielt das Oberlandesgericht Düsseldorf eine zentrale Rolle: Sowohl der zentrale User Help Desk, das sogenannte BIT (Beratungstelefon Informationstechnik), als auch das für Netz- und Systemmanagement, Organisation des IT-Betriebs und zentrales Leitungsmanagement verantwortliche TBZ (Technisches Betriebszentrum) sind hier seit 2000 resp. 2002 angesiedelt.

Die gegenwärtige Präsidentin des Oberlandesgerichts Düsseldorf ist Anne-José Paulsen (seit 2002).

Über- und nachgeordnete Gerichte

Dem Oberlandesgericht Düsseldorf ist wie jedem Oberlandesgericht der Bundesgerichtshof übergeordnet.

Nachgeordnet sind die Landgerichte Düsseldorf, Duisburg, Kleve, Krefeld, Mönchengladbach und Wuppertal mit den diesen Gerichten jeweils nachgeordneten Amtsgerichten.

Siehe auch

Literatur

  • Paulsen, Anne-José (Hrsg.): Festschrift 100 Jahre Oberlandesgericht Düsseldorf. Berliner Wissenschafts-Verlag. Berlin, 2006, ISBN 3-8305-1230-9.

Weblinks

51.238916.772197Koordinaten: 51° 14′ 20,1″ N, 6° 46′ 19,9″ O

Einzelnachweise

  1. Anne-José Paulsen 2006: 100 Jahre Oberlandesgericht Düsseldorf: Festschrift, BWV Verlag, ISBN 3830512309, S. 94ff.

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