- OMEG
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Die Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft (OMEG) mit Sitz in Berlin wurde im Jahr 1900 von dem Hamburger Rechtsanwalt und Kolonialunternehmer Julius Scharlach gegründet, um eine Eisenbahn zwischen Swakopmund und Tsumeb im damaligen Deutsch-Südwest-Afrika, dem heutigen Namibia, zu bauen (Otavibahn) und das dort vorkommende Kupfererz abzubauen. Tsumeb wurde von der Bahn im März 1906 nach 567 Kilometern und 110 Brücken erreicht und die Strecke insgesamt am 12. November 1906 eröffnet. Die South West Africa Company errichtete 1907/1908 in nur neun Monaten Bauzeit zwischen Otavi und Grootfontein eine 91,3 km lange Zweigbahn. Deren Betrieb wurde auch von der OMEG geführt. Die Otavibahn wurde vom Fiskus des Schutzgebietes 1910 aufgekauft. Die OMEG führte den Betrieb aber als Pächterin weiter. Sie tat das unter der Bezeichnung Deutsch-Südwestafrikanische-Eisenbahn/Otavi-Eisenbahn (DSWAE/OE). Das Netz war mit 672 km das größte in der 600 mm-Spur, das einheitlich betrieben wurde.
1947 wurde das im heutigen Namibia verbliebene Vermögen der OMEG vom Unionsverwalter für das feindliche Eigentum verkauft. Käufer war die Okiep Copper Company, die das Geschäft für die Tsumeb Corporation Ltd. tätigte.[1]
Die Gesellschaft besteht heute noch als "Otavi Mineralien GmbH", ansässig in Neuss am Rhein. Sie betreibt global Handel mit mineralischen Rohstoffen. Die ehemalige Otavibahn ist Bestandteil des Netzes der TransNamib Holding Ltd. (Konzernstruktur auf GmbH-Basis), der staatlichen Eisenbahngesellschaft Namibias.
Literatur
- Brenda Bravenboer und Walter Rusch: The First 100 Years of State Railways in Namibia. Windhoek 1997. ISBN 0-86976-401-2
- Helmut Schroeter: Die Eisenbahnen der ehemaligen deutschen Schutzgebiete Afrikas und ihre Fahrzeuge = Die Fahrzeuge der deutschen Eisenbahnen 7. Frankfurt 1961.
- Heidi Schnorbus: Die Geschichte der OTAVI MINEN AG - Ein ereignisreiches Jahrhundert 1900-2000. Eschborn 2000
Einzelnachweise
- ↑ Bravenboer, S. 328; Schroeter, S. 45.
Weblinks
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